Das Internet - Eine Kriegswaffe?

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Bungle
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Ming der Grausame hat geschrieben: Der Weltfrieden ist nichts anderes als eine unerreichbare Utopie.
Was nicht heißt, dass es sich lohnt, sich dieser unerreichbaren Utopie anzunähern. So wie es die absoulute Gerechtigkeit nicht gibt, aber gerechter kann man die Erde sehr wohl machen.

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Ming der Grausame
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Bungle hat geschrieben:
Ming der Grausame hat geschrieben:Der Weltfrieden ist nichts anderes als eine unerreichbare Utopie.
Was nicht heißt, dass es sich lohnt, sich dieser unerreichbaren Utopie anzunähern. So wie es die absoulute Gerechtigkeit nicht gibt, aber gerechter kann man die Erde sehr wohl machen.
Das Konzept des Weltfriedens ist mit dem Konzept der Nationalstaaten nicht kompatibel. Und ich bin mir nicht sicher, ob wie von einer Weltregierung wirklich profitieren würden. Ansonsten kann die Welt nicht gerechter werden, weil dies nur dann möglich wäre, wenn Gerechtigkeit aus einem höheren Prinzip abzuleiten wäre. Da dies aber bekanntlich unmöglich ist, hat bereits Friedrich Nietzsche entschieden bestritten, dass überhaupt ein sinnvoller Gerechtigkeitsbegriff gebildet werden kann, der hinreichend allgemeingültig sein könnte, weil unsere Lebenspraxis nun einmal nicht durch praktische Vernunft zu bestimmt ist. Und wenn nicht einmal ein sinnvoller Gerechtigkeitsbegriff gebildet werden kann, ist die von dir vertretene Ambition, dass es auch noch gerechter werden soll, hinreichend als ein Ding der Unmöglichkeit enttarnt. Für wen oder was soll es gerechter werden?
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Bungle
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Ming der Grausame hat geschrieben: Das Konzept des Weltfriedens ist mit dem Konzept der Nationalstaaten nicht kompatibel.
Schon wieder ein Konzept... Klar ist es schwierig, die Interessen von Nationalstaaten in einen friedlichen Einklang zu bringen. Siehe Europa, es kann gelingen, wenn auch mit Mühen.
Ming der Grausame hat geschrieben: Und ich bin mir nicht sicher, ob wie von einer Weltregierung wirklich profitieren würden. Ansonsten kann die Welt nicht gerechter werden, weil dies nur dann möglich wäre, wenn Gerechtigkeit aus einem höheren Prinzip abzuleiten wäre. Da dies aber bekanntlich unmöglich ist, hat bereits Friedrich Nietzsche entschieden bestritten, dass überhaupt ein sinnvoller Gerechtigkeitsbegriff gebildet werden kann, der hinreichend allgemeingültig sein könnte, weil unsere Lebenspraxis nun einmal nicht durch praktische Vernunft zu bestimmt ist. Und wenn nicht einmal ein sinnvoller Gerechtigkeitsbegriff gebildet werden kann, ist die von dir vertretene Ambition, dass es auch noch gerechter werden soll, hinreichend als ein Ding der Unmöglichkeit enttarnt.
Ich pfeif auf Nietzsche. Wenn man ständig hinter allem etwas anderes vermutet, dann wundert es mich nicht, das man so endet wie er.

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Ming der Grausame
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Nietzsche ist hochwahrscheinlich an einen Hirntumor gestorben. Ansonsten halte ich es für ziemlich schäbig, die geistige Umnachtung eines Anderen so erklären zu wollen. Man mag Friedrich Wilhelm Nietzsche mögen oder auch nicht, aber seine intellektuellen Leistungen sind unzweideutig. Die Postmoderne ist ohne Nietzsche einfach nicht denkbar. Er wird heute zu Recht als ein Spiritus Rector angesehen.
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Gast09
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Das Thema ist nach wie vor aktuell und wird alsbald den Bundestag beschäftigen:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/new ... 77306.html
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Thomas Wawerka
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Ming der Grausame hat geschrieben:Krieg impliziert nämlich immer den organisierten und mit Waffen gewaltsam ausgetragenen Konflikt zwischen Staaten.
Wieder mal so ne völlig willkürliche Behauptung und, entschuldige, totaler Quark.
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Ming der Grausame
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
Ming der Grausame hat geschrieben:Krieg impliziert nämlich immer den organisierten und mit Waffen gewaltsam ausgetragenen Konflikt zwischen Staaten.
Wieder mal so ne völlig willkürliche Behauptung und, entschuldige, totaler Quark.
Gockst du hier oder hier. Aber wenn du weder den Duden noch der Bundeszentrale für politische Bildung traust, kann ich noch weitere Quellen bemühen...
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Gast09
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

SPON beschäftigt sich mit diesem Thema. Es wird insbesondere die Frage diskutiert, ob für einen Cyberwar die Regeln der Genfer Konvention gelten bzw. ob und wie bisher versucht worden ist, diese Regeln zu umgehen.
Auch wird die Frage gestellt, ob das Rote Kreuz als Überwachungsinstitution der Genfer Konvention überhaupt in der Lage ist, dieser Funktion gerecht zu werden. Schließlich folgt ein Hinweis auf eine Nato-Fachkonferenz in Tallinn.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 41096.html
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Ich habe das Thema nochmal hochgeholt, weil die Briten sich dieser Sache verstärkt annehmen. Sie vergleichen die Dimension ihrer neuen Aktivitäten mit der Einführung des Panzers (Tank) im 1. WK.
Das Thema ist noch lange nicht durch. Es wird in Zukunft nicht mehr nötig sein, Staudämme zu bombardieren um die Wasserversorgung zu stören; dann reicht der Joystick.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 25166.html
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Ming der Grausame
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Gast09 hat geschrieben:Es wird in Zukunft nicht mehr nötig sein, Staudämme zu bombardieren um die Wasserversorgung zu stören; dann reicht der Joystick.
Wird es doch, alleine schon, weil im Kriegsfall als Allererstes das nationale Internet nach außen abgeschottet wird. Und Lenkbomben werden schon seit jeher mit einem Joystick gelenkt.
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Das Thema wird uns wohl noch längere Zeit beschäftigen.
Am morgigen Mo, 12.1.15 strahlt die ARD eine Sendung mit dem Titel: Schlachtfeld Internet, wenn das Nezt zur Waffe wird zu diesem Thema aus.
Hier die vorab-Info:
http://www.daserste.de/information/repo ... et100.html
Wie so oft ist der Sendetermin für die arbeitende Bevölkerung eher ungünstig; kurz vor Mitternacht.
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L.N. Muhr
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Mediathek.
Gast09
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

SPON liefert einen erneuten Beitrag zu dieser unendlichen Geschichte. Es ist eine Riesennummer mit einer Vielzahl von Verweisen auf andere Beiträge (die ich nicht angeklickt habe weil ich vermute, dass diese Links wieder auf andere Links verweisen etc.)
Das was der Spiegel da schreibt ist interessant und lesenswert, scheint aber andererseits teilweise hochtrivial. Ich persönlich kann insbes. nicht nachvollziehen, warum gerade jetzt mit Erkenntnissen argumentiert wird, die z.T. bereits Jahre alt sind.
Hat E.S. die Befürchtung, dass er wg der Ereignisse in F und deren Nachgang, welche die Medien nachhaltig beschäftigen, in Vergessenheit gerät? Oder sieht sich der Spiegel genötigt, seine geänderte Präsentation zu unterfüttern?
Das Thema ist wichtig und wahrlich eine Unendliche Geschichte.
Aber auch hier gilt: Wer viel schreibt hat wenig zu sagen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 13521.html
Sehen wir es als eine nützliche Zusammenfassung des derzeitigen Sachstandes.
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Die Bundeswehr scheint zu reagieren. Dem Vernehmen nach soll ein Manager des Thyssen-Krupp-Konzerns angeworben werden, um eine entsprechende Cyber-Einheit aufzubauen.
Hier das was SPON dazu schreibt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 88746.html
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Gast666
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Re: Das Internet - Eine Kriegswaffe?

Ungelesener Beitrag von Gast666 »

Äusserst interessant!
schönen Gruß
von Gast 666 Otto
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