Hallo Montag,Montag hat geschrieben:Hallo roe ion,
ja es gibt eine positive Identifikationsfigur die robotischer Natur ist. Commander Data vom Raumschiff Enterprise. Und der spielt sogar eine sehr wichtige Rolle. Eine so wichtige Rolle, dass die Produzenten und Drehbuchschreiber dafür gesorgt haben, dass man die letzten Star Trek-Filme getrost mit "The Data-Stories" hätte überschreiben können.
klar, Data habe ich nicht bedacht, aber Star Trek ist ja nicht unumstritten in SF-Kreisen und mit den Kinofilmen ist das auch so eine Sache, die meisten finde ich nicht schlecht, aber das liegt wahrscheinlich daran, daß mir die Charaktäre durch ST TNG irgendwie ans Herz gewachsen sind. Sie gehören sozusagen zur Familie. Und in der Fernsehserie wurde in Sachen SF (interessante Aspekte, ungewöhnliche Storys) wesentlich mehr gewagt, als in den Kinofilmen. Das liegt natürlich an dem finanziellen Risiko eines Kinofilms. Das muß eben auch Action-Fans ansprechen, nicht nur die ST-TNG Fans.
Klasse, daß wir hier einer Meinung sindEin weiterer Robot, der sicherlich sympathisch sein soll, ist C-3PO. Und bei Kindern kommt er, glaube ich auch ganz gut an. Aber das ist halt Star Wars. Und da hast du natürlich recht, dass Episode 1 und 2 völlig scheiße sind.

Was erwartest du von einem 11 jährigen Kind, daß von seiner Mutter verstoßen wird. Es geht dir ja um den Unterschied zwischen Mensch und Maschine. Wie menschlich kann ein Androide sein, war die von dir aufgeworfene Frage, deren Beantwortung (oder Bearbeitung) du von A.I. erwartet hast.Ich bin mir auch nicht mehr völlig sicher, ob David irgendwann geweint hat, aber allein dass er den ganzen Film über so rüberkam, dass als hätte man ihn auf Traurigkeit programmiert, hat mich genervt.
Nun ist David ein 11 jähriges Kind, bzw. ein Robot mit den Eigenschaften eines 11 jährigen Kindes. Der Film muß also zeigen inwieweit das Verhalten Davids sich von dem Verhalten eines 11 jährigen Kindes unterscheidet. Noch dazu ein 11-jähriges Kind, das merkt, daß es nur deswegen verstoßen wird, weil es künstlich ist.
Welches Roboterproblem meinst du? Ich fand schon, daß da einiges (auf emotionaler Basis) thematisiert wurde. Wir sahen Roboter, die ihre Aufgabe erfüllen, dem Menschen zu dienen (in unterschiedlichster Art und Weise, als Kindermädchen oder als Prostituierter). Wir haben gesehen, daß die Roboter auch untereinander kommunizieren, daß es auch bei Robotern das Bedürfnis gibt "Heil" zu sein, attraktiv und vollständig. Wir haben gesehen daß diese Roboter nicht unumstritten sind, daß es öffentliche Zerstörungsorgien zur Belustigung der Menschen gibt. Es wurde das menschliche Verhalten der Roboter dem unmenschlichen Verhalten der Menschen gegenübergestellt. Wir haben gesehen, daß die Roboter ihre Arbeit gern tun und daß sie. auch wenn sie beschädigt sind, lieber ihre Arbeit fortsetzen möchten, als demontiert oder zerstört zu werden.Aber das Roboterproblem wurde überhaupt nicht thematisiert. Das sind halt Roboter, die werden versklavt und dann weggeschmissen. Wow, iss ja der Hammer.
Wir haben nicht gesehen, daß die Roboter sich organisieren, oder sich ungerecht behandelt fühlen. Hast du das erwartet oder vermißt du das? Muß ein Roboter sich in allen Punkten menschlich verhalten (auch menschliche Schwächen haben oder "negative" Emotionen besitzen), um überzeugend, glaubhaft und subtil zu sein?
Du erwartest, daß der Roboter sich über die Grenzen seiner Programmierung erhebt und quasi volle Freiheit erlangt. Also gewissermaßen den menschlichen Sündenfall durchlebt. Nicht nur den Unterschied zwischen "Gut" und "Böse" erkennt, sondern auch eine freie Wahl zwischen "Gut" und "Böse" trifft.
Was hätten wir dann? Einen künstlichen Menschen, der vielleicht zum Mörder wird? David als Jack the Ripper? David scheint im Grunde ein Asimovscher Roboter zu sein, der die berühmten Gesetze der Robotik implementiert hat. Dies ist bei Massenwaren überaus sinnvoll, denn ein Konsumprodukt darf niemals für seine Besitzer eine Gefahr darstellen können.
Damit ist der Entwicklungsfähigkeit eines Roboters natürlich eine Grenze gesetzt, die beim Menschen nicht existiert. Du hast dir sicher auch schon manchmal vorgestellt, einer bestimmten Person ein Leid anzutun und mache Menschen verwirklichen diesen Gedanken. Das funktioniert bei einem asimovschen Roboter nicht! Und das funktioniert auch bei David nicht!
Genau! Er ist ein asimovsches Roboterkind. Zwei Einschränkungen für seine Handlungen und seine Entwicklungsfähigkeit. Ist er mehr Spielzeug, oder mehr Mensch? Ich denke, diese Frage solltest du stellen!
Aber vielleicht hab ich die subtile Botschaft einfach nicht verstanden. Klar, David kann Liebe empfinden, aber anscheinend keinen Hass. Beneidenswert, würde ich auch gerne können. Er merkt, dass die Menschen ihm gegenüber feindlich gesinnt und liebt sie trotzdem weiterhin, oder was?
Was passiert, wenn ein Kind die Liebe seiner Mutter verweigert bekommt? Es sucht die Schuld bei sich! Was habe ich getan, warum liebt mich meine Mama nicht mehr?Er braucht die Liebe seiner "Mutter", aber als mitkriegt, dass er die nicht haben kann, zieht keine Konsequenzen. Okay, stimmt ich habe vergessen, dass er als Kind programmiert wurde und seine Programmierung nicht durchbrechen kann.
Warst du auch einmal Kind? Hattest du als Kind einmal eine ähnliche Situation? Liebesentziehung ist das schlimmste, was Eltern ihren Kindern antun können. Das ist schlimmer, als sein Kind zu schlagen!
Es gibt eine ganze Reihe von biologischen Programmierungen, die kein Mensch überwinden kann. Erhöhter Herzschlag Blutdruck und Atemfrequenz in Gefahrensituationen, die Schrecksekunde, die Autofahrer in Krisensituationen paralysiert, Und es gibt biologische Programmierungen, die unter großer Anstrengung und mit Hilfe von Selbstdisziplin von manchen Menschen überwunden werden können. z.B. Massenpanik-Situationen, wo die Handlungen der meisten Menschen mit Rationalität nichts mehr zu tun haben (sonst würden bei einer Panik nicht so viele Menschen totgetrampelt), die Angst vor dem Tod, die dazu führt, daß nur die wenigsten Menschen in der Lage sind, einer Todesandrohung zu widerstehen, Höhenangst, Selbsterhaltungstrieb etc.Ja, darauf läuft es letzten Endes immer bei solchen Filmen heraus: Roboter können ihre Programmierung nicht überwinden! Toll! Warum guck man sich dann solche Filme an. Wenn es ausgeschlossen ist, dass sich die Hauptfigur entwickelt, dann kann man Hailey Joel Osment gleich durch einen Pappaufsteller esetzen lassen. Tiefsinnig wäre nämlich die Frqage gewesen, worin sich Menschen und Roboter unterscheiden. Jetzt wirst du sagen: Na darin, dass Roboter nur begrenzt Gefühle haben können und ihre Programmierung nicht durchbrechen können. Meine Frage an dich: Haben Menschen nicht auch eine biologische Programmierung? Und warum wird immer wie selbstverständlich angenommen, dass wir die biologische Programmierung (wenn zustimmst, dass es soetwas gibt) locker überwinden können? Wir sind anscheinend nicht so blockiert wie Roboter.
Es gibt viele Situationen, in denen Triebe und biologische programmierungen das Verhalten von Menschen in ausnahmesituationen lenken. Also ist der Mensch keineswegs so erhaben über seine Programmierung.
Trotzdem ist der Mensch das Lebewesen auf der Erde, daß am wenigsten an eine biologische Programmierung gebunden ist, weil vieles von dem, was du wahrscheinlich unter biologischer Programmierung verstehst in Wirklichkeit ein erlerntes Verhalten ist. Auch soziales Verhalten ist erlernt. Ein Baby ist von Geburt an asotial. Es nimmt die Bedürfnisse anderer überhaupt nicht wahr. Auch moralische Werte sind erworben und nicht angeboren. Daher kann sich der Mensch sich nicht über eine (nicht vorhandene) biologische Programmierung erheben.
Anderes Beispiel:
Katzen sind darauf programmiert, Körperpflege durchzuführen. Menschen nicht!
Bei vielen Tieren gibt es während eines Kampfes bestimmte programmierte Demutshaltungen, die den Angreifer besänftigen und verhindern, daß der unterlegene getötet oder ernsthaft verletzt wird. Beim Menschen gibt es soetwas nicht.Daher können Menschen einander beleibige Grausamkeiten antun.
Er hat eine Ilusion bekommen. Einen goldenen Schuß, er hat sich aus der realen Welt auf nimmerwiedersehen verabschiedet. In diesem Sinne wäre es ja auch ein Happy End, wenn ein Mensch mit dem Bedürfnis Drogen zu nehmen, den rest seines Lebens im Drogenrausch verbringen würde (oder im Zustand der Demenz hervorgerufen durch Hirnschäden). Oder um Star Trek zu zitieren, auf Ewig im Nexus zu bleiben (für manche scheint dies dennoch pures Glück zu sein).Außerdem denke ich schon, dass es ein Happyend war, denn David hat am Ende das bekommen, was er sich gewünscht hat.
Unter Happy End verstehe ich ein Ende, bei dem ich als Zuschauer oder Leser das Gefühl habe, daß der Held sein Ziel erreicht hat. Dies ist vielleicht der Hauptunterschied zwischen uns beiden. Nach deiner Definition wäre z.B. auch ein Happy End gewesen, wenn Christiane F sich den goldenen Schuss gesetzt hätte (sie wäre nie wieder aus ihrem Drogenrausch aufgewacht (und ihren Tod hätte sie gar nicht mitbekommen)).Er hatte seine "Mutter" für sich und sie hatz ihn geliebt. Er ist zwar kein Mensch geworden, aber ob es sich um ein Phantasiegebilde handelt oder nicht, dass ist David als Kindroboter völlig egal. Das dürfte er doch gar nicht erfassen können (jedenfalls nach deiner Logik).
Ich hatte den Film gesehen, ohne das Ende zu kennen und dachte, als er am Grund des Sees vor der blauen Fee lag, ist das etwa das Ende? Da hat sich die ganze Sache ja überhaupt nicht gelohnt. Das ist ja bescheuert. Das ist ja überhaupt kein Ende.Und selbst dieses Phantasiegebilde war so was von zurecht konstruiert. Warum hat Spielberg es nicht vorher enden lassen und David auf dem Grund des Meeres verrotten lassen. Wozu noch dieses senitmentale Ende.
Also ich war echt erleichtert, daß dann der Film doch noch fortgesetzt wurde. Ohne dieses Ende (mit dem Sprung in eine ferne Zukunft) wäre mir der Film nicht so lebendig im Gedächtnis geblieben (ich habe ihn nur damals im Kino gesehen, aber du merkst wahrscheinlich selbst, wie präsent mir der Film noch ist) und ich hätte nicht so viel darüber nachgedacht. Gerade diese Schein-Happy End finde ich faszinieren. Ein Himmel, der sich bei genauerem Hinsehen als Hölle bzw. als Trugbild erweist.
Das hängt extrem stark von der Qualität der Story ab. Das Messias-Thema verleitet sehr zu Kitsch, Pathos, Moralinausschüttungen und schablonenhaften Charakteren. Ist also wirklich sehr schwierig.P.S. Ein Robotermessias wäre sicher bizarr gewesen, aber allein die Vorstellung hat ihren Reiz. Warum wäre das niveualos gewesen. Ich kenne nur eine niveualose Messiasgeschichte: The Matrix. Ansonsten sind Messiasgeschichten durchausgehaltvoll, man denke an Dune.
Also ich hatte alle Teile gesehen, aus Vollständigkeitsgründen ist es empfehlenswert, aber vom Anspruch ist es wie so oft mit solchen Fortsetzungen. Es gelingt zwar jeder Fortsetzung einen neuen Gesichtspunkt der Grundgeschichte herauszuarbeiten, aber die Fortsetzungen bieten halt nur wenig grundlegend neues.Würdest du die Planet der Affen-Fortsetzungen eigentlich empfehlen? Ich habe leider nur den ersten Teil gesehen.
Ich muß mal überlegen, wie die Handlung auf die verschiedenen Teile aufgeteilt war. Es gab den zweiten Teil, in dem eine weitere Expedition zum Planet der Affen flog. Auch dort wird der Held wieder mit Dr. Zira und Cornelius zusammentreffen. Interessant ist die Dogma-Thematik. Den religiösen Führen ist bewußt, daß die Menschen ursprünglich intelligent waren und die Affen ursprünglich nur dressierte Tiere.
Dann gab es einen Kampf zwischen den Affen und den mutierten Menschen, was in der Zerstörung der Erde endete (war glaube ich schon Teil 3) Im nächsten Teil gelangen Zira und Cornelius zurück zur Erde der Gegenwart und sind zunächst beliebte Medienstars, doch als bekannt wird, was in der Zukunft passiert, wendet sich das Blatt und beide werden von Polizei und Geheimdiensten verfolgt (sie sollen sterilisiert werden). Zira und Cornelius sterben, aber ihr Sohn Caesar findet in einem Wanderzirkus unterschlupf.
Im nächsten Teil wächst Caesar unter Obhut seines menschlichen Tierpflegers und Ziehvaters auf. Parallel dazu werden die Affen zu Dienern dressiert, lernen bruchstückhaft menschliche Sprache... Caesar sieht, wie seine Brüder versklavt werden und organisiert den Aufstand. Seine Idee ist ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Affen mit der Vorherrschaft der Affen, da die Menschen zu viel Schuld auf sich geladen haben und für die zukünftige Zerstörung der Erde verantwortlich sind.
Im letzten Teil geht es um Spannungen zwischen Menschen und Affen. Hier werden die Orang Utans rehabilitiert, die in den ersten Teilen als Intellektuelle und religiöse Führer ein bigottes Verhalten an den Tag gelegt hatten. Schlußszene: Der Statue Caesars rinnen Tränen aus den Augen, als Menschen und Affen harmonisch zusammen an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten (tränen vor Rührung, oder Tränen, weil diese Harmonie bald zerstört sein wird -> siehe Teil 1)
Also man sollte es sich schon anschauen, aber wenn man alle Teile gesehen hat, hat man nicht unbedingt das Bedürfnis sich alle Teile noch mal anzusehen (außer es läuft nichts besseres im Fernsehen)..
Roe_Ion