Ridley Scotts PROMETHEUS

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Bully
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Bully »

Thomas Wawerka hat geschrieben:Okay, ich schreib mal auf, was mir noch an Logik-Unsinn einfällt. Vielleicht hat ja jemand Antworten. Vorsicht, massive Spoiler!
1. Was war das am Anfang? Ich habe gesehen: Ein Alien bringt sich selbst um, und zwar mit glibbrig-blubbrigem Zeugs (Bubble Tea?). Das Zeugs zerstört alles, sogar die DNA löst sich auf, es sieht aus wie Asche. Ähnliches passiert später im Film Holloway, wenn auch nicht so schnell - aber er kriegt ja auch nur einen Tropfen ab. Das Alien bricht zusammen und fällt ins Wasser. Die Umwelt sah aus wie auf dem Alien-Planeten. Wenn das so ist, hat die Szene keinen Sinn. Wenn die Erklärung ist: "Und so kam die menschliche DNA zur Erde" erst recht nicht - man kann eimerweise DNA ins Wasser kippen, da wird nie ein Mensch draus. Und vor allem kann man kein Leben schaffen mit gefährlichem Bio-Zeugs, das Leben vernichtet.
2. Warum laden die Konstrukteure die Menschen auf einen Planeten ein (Sternenkonstellation!), der nur eine kaum besiedelte Militärbasis ist? Bzw.: Nicht "nur" - da haben die ihre gefährlichsten Waffen gelagert! Würden wir Aliens als erstes zu den Bunkern mit den Atombomben führen?
3. Warum ist Meredith Vickers an Bord? Sie sieht gut aus und sorgt für bad vibrations, aber sie will nichts, glaubt nicht an den Sinn des Unternehmens, hat eigentlich auch nichts zu sagen (obwohl sie das Gegenteil behauptet) und hat absolut keine Lust auf den Trip. Die Erklärung "Ich kann doch nicht zuhause bleiben, wenn du irgendwo im All rumgondelst" ergibt keinen Sinn - offensichtlich hasst sie ihren Vater, der wiederum offensichtlich David vorzieht.
4. Warum lagern die Aliens ihre ach-so-gefährlichen Biowaffen in einer Kuppel ÜBER der Raumschiffgarage? Die Gefahr, dass beim Start etwas zerstört wird, ist doch unendlich groß! Also wer so doof ist ...
5. Warum haben die Aliens sich seit 2000 Jahren nicht um den mit gefährlichen Waffen bestückten Außenposten gekümmert?
6. Warum nehmen WISSENSCHAFTLER ihre Helme ab, bloß weil sie sehen, der Sauerstoffanteil ist hoch genug? Ich meine, die Indianer wurden von Pocken- und Grippeviren in Massen getötet. Ein außerirdisches Virus könnte ungleich gefährlicher für den menschlichen Organismus sein!
6. Warum schwitzen die Behälter öliges Zeugs aus, als die Menschen in die Höhle kommen? Ich dachte erst, weil die ihre Taschenlampen draufhalten und somit die Temperatur erhöhen, die ja bei 25 Grad minus liegt. Aber nee - der Behälter, den David mit ins Raumschiff nimmt, schwitzt kein öliges Zeugs aus.
7. Warum nimmt David den Behälter mit?
8. Warum schwitzen Behälter öliges Zeugs aus, wenn man sie erst öffnen muss, eine Phiole rausnehmen muss und diese gewaltsam aufbrechen muss (wie David das tut), um an das ölige Zeugs zu gelangen?
9. Warum verändern sich die Deckenillustrationen in der Höhle?
10. Woher kommen auf einmal die bösen Biester? Haben die sich aus dem öligen Zeugs generiert?
11. Die bösen Biester sind keine "Aliens", sondern was ganz anderes - warum kommt am Ende das "Alien" aus dem letzten toten Konstrukteur?
12. Woran sind die Leute auf der Militärbasis gestorben? Hat das "Alien" sie fertiggemacht? Vor irgendwas sind sie ja davongelaufen ... aber wo ist dann das "Alien", als die Menschen ankommen - an Unterernährung gestorben?
13. Warum wird Millburn oral penetriert, aber aus ihm kommt kein Alien raus? Also gar keins, weder ein normal böses Biest noch unser aller Lieblingsxenomorph?
14. Warum verwandelt sich Fifield in einen Zombie? Warum will er alle umbringen? :zombie:
15. WARUM GIBT DAVID HOLLOWAY EINEN TROPFEN ÖLIGES ZEUGS IN DEN SEKT? WAS SOLL DAS??
16. Warum will Vickers einen Kranken töten, statt ihn mit ihrem Medi-Dingsbums zu behandeln?
17. Warum explodiert der Kopf?
18. Warum läuft der letzte lebende Konstrukteur Amok? Dachschaden??
19. Warum nimmt er sich die Zeit, Shaw hinterherzurennen und sie zu töten, wenn er doch einfach in eins der anderen vielen Raumschiffe steigen und seine Mission, die Erde zu vernichten, zuende bringen könnte?
20. Warum kann man im "Bungalow" nur 2 Jahre überleben, wenn die Reise länger dauert?
Soviel fällt mir auf Anhieb ein. ...
1. Das schwarze Zeug scheint DNS umzuprogrammieren. Wenn das die Erschaffung des Lebens auf der Erde sein soll, weiß ich zwar immer noch nicht, wieso Steinzeitmenschen (oder Shaw) davon wissen können, aber vllt. haben die Konstrukteure unterschiedlliche Projekte.
2. Es war vermutlich keine Einladung, sondern mal wieder eine Warnung :wink: . Oder in dem Fall eine Drohung. (Steinzeit- oder Bronzezeit-Menschen irgendwohin einzuladen, erscheint mir mäßig sinnvoll, wenn die dafür ein Raumschiff bräuchten. Oder - im Umkehrschluss - wenn das eine Einladung für eine ferne Zukunft gewesen sein sollte, war das zu dem Zeitpunkt vllt. noch kein Massenvernichtungslager.)
3. geschwisterliche Rivalität.
4. möglicherweise war das anders gedacht. Oder es ist ihnen egal.
5. Gute Frage
6. dito
7. um herauszufinden, was drin ist.
8. vllt. weil es eine Waffe ist. Wenn Lebensformen in der Nähe sind, setzt die Urne das Kampfmittel frei, oder, wenn eine nicht genmanipulierbare Maschine (oder vllt. ein Konstrukteur?) sich daran zu schaffen macht, kann sie am "Mechanismus" herumhantieren, ohne, dass das losgeht. (Beißt sich trotzdem etwas)
9. interaktive Kunst. Oder Darstellung möglicher Kampfmittel.
10. offenbar gibt es außer den allseits beliebten Xenomorphe noch andere Morphe, um verschiedene Methoden zu haben, Tod und Vernichtung zu streuen.
11. s. 10
12. vermutlich.
13. da war schon was drin...
14. weil das schwarze Zeug auch den 28-days-later Virus im Programm hat.
15. er ist ein intriganter Roboter, der im Auftrag der Kompanie testen soll, wie Menschen auf Alien(-Schleim) reagieren. Ok, nicht besonders originell zwar, aber das ist wohl der Grund.
16. sie ist ein gemeines Miststück? Ok, k.A. In dem Zusammenhang - wenn man auf einem Fremden Planeten unter Würmern leidet, sollte man vllt. direkt zum Bordarzt gehen.
17. Keine Ahnung. Selbstmordschaltung?
18. Rachsucht. Oder 2.000 Jahre in Stase sind nicht so gesund... k.A.
19. ...oder er will verhindern, dass sein nä. Start auch sabotiert wird, oder dass die Erde gewarnt wird. Nach 2.000 Jahren kann es nicht soo eilig sein.
20. K.A.
Trotz des Namens (Prometheus: der Vorherdenker) verhalten sich die Leute mehr wie Epimetheus (der Nachherdenker) und die Büchse der Pandora (die Allbeschenkte: beschenkt mit Pest, Cholera, Typhus, Hunger, Krieg, Tod, Verderben...).
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von don redhorse »

Bully hat geschrieben:...die Büchse der Pandora (die Allbeschenkte: beschenkt mit Pest, Cholera, Typhus, Hunger, Krieg, Tod, Verderben...).
Off topic (erschlagt mich halt :) ): Pandora ist also die Mutter der Apokalyptischen Reiter?
Gevatter Scheibenwelt-TOD hat ne Mami. Frischverblichener: "Lass mich weiterleben, sonst sag ich's deiner Mutter!" - "VER-DAMMT!!!" *Sense-wegsteck-und-schmoll*
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Bully »

Nicht direkt die "Mutter"... oder je nachdem, wie metaphorisch Du das sehen willst, doch.

Wobei ich in dem Falle annehmen würde, dass Gevatters Antwort: "MACH DOCH!" lautete. Ihm bleibt zwar keine Wahl als zu ginsen, aber hier wäre es absolut angemessen... :D
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von don redhorse »

Der Tote müsste ja bloß fest dran glauben, Pandora zu begegnen, und TOD würde das Grinsen vielleicht doch mal vergehen. Im Angesicht des Todes kann man, wenn man unbedingt will, vermutlich an alles glauben.
Paradoxon: wenn auf der Scheibenwelt ein Verstorbener fest daran glaubt, nicht gestorben zu sein - würde ihn das nicht wieder zum Leben erwecken und TOD ziemlich dumm da stehen lassen?
Ach, nee: so entstehen ja Gespenster; siehe König Verence...
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Grisel »

Weil viele so auf den abgenommenen Helmen rumreiten, ich denke, das ist einfach eine Sache des Drehs, dass wir nicht gefühlte 80 % der Zeit die Darsteller durch ihre Helme betrachten müssen, selbst wenn diese transparent sind und/oder die Schauspieler damit rumrennen müssen. Also so eine filmische Logik, wie die Leute, die nur dann auf's Klo gehen, wenn dort was passiert. Und zeitweise haben sie sie ja getragen.

Zu Punkt 14. der Liste,
Fifields Motivation, zum Zombie zu werden. Naja, das ergibt sich aus der Wahl des Schauspielers, Sean "König der Freak-Darstellung" Harris. Vielleicht ist Scott Fan von ihm und wollte ihm eine passende Rolle geben, immerhin war Fifield vor der Mutation für Harris-Verhältnisse erstaunlich normal. :wink:
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von stolle »

Ich bin etwas bestürzt, wie der Film zerpflückt wird. Ich könnte dasselbe locker mit Krieg der Sterne machen und all seinen Plotholes und Logiklöchern, - vielleicht sind wir alle etwas älter und zynischer geworden? Ich meine, ich geh doch nicht ins Kino. nur um mir hinterher eine Liste von Fragen zu stellen, von denen ich die meisten mit etwas Phantasie (und mehr Aufmerksamkeit) selbst beantworten könnte...
Mir zeigt das nur, dass der Film die Leute sehr beschäftigt, und ich bleibe dabei: Es ist ein guter Film. Ich sehe wie alle Anderen auch etliche Logiklöcher und zu kurz geratene Charakterisierungen, aber ich sehe auch einen visuell großartigen, detailreichen und vielschichtigen Film, der für mich eine Wohltat war nach gefühlten 25 Jahren ohne substanziellen SF-Blockbuster. Im Vergleich dazu ist Avatar reines Gute-Laune-Popcornkino gewesen. Ich glaube, der Film wird ein Klassiker werden und Langzeitwirkung haben.
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Thomas Wawerka
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

stolle hat geschrieben:Ich bin etwas bestürzt, wie der Film zerpflückt wird. Ich könnte dasselbe locker mit Krieg der Sterne machen und all seinen Plotholes und Logiklöchern
Na aber klar! Mach das! Mit vollem Recht! - Einen Star-Wars-Film habe ich nie länger als 10 Minuten aushalten können, so dämlich kamen die mir vor (übrigens schon in meiner Jugend ... ich streite ja nicht ab, älter geworden zu sein, aber mit dem Alter hat DAS nichts zu tun) ...
Gegen die visuelle Großartigkeit hat meines Wissens bisher niemand Einspruch erhoben. Aber "vielschichtig"? Da würde ich doch zu gern wissen, an welcher Stelle der Film "vielschichtig" war. Er war so vielschichtig wie ein Pizzaboden. Was an sich kein Problem ist, wenn er in seiner Ein-Schichtigkeit wenigstens ein-stimmig gewesen wäre ... aber das Problem ist ja, er ist ein-schichtig und viel-stimmig, und letzteres nicht gerade harmonisch. Ein zufälliges Sammelsurium, mehr konnte ich darin nicht erkennen. Und es ist mir schnurzpiepegal, ob das nun Scott oder Lindelof oder sonstwem anzulasten ist. Die Typen haben 130 Millionen Dollar dafür ausgegeben, und ich 13 Euro, und dann kommt eine Story dabei raus, die mein Kumpel, der Kindergeschichten schreibt, besser hinkriegt ... nee, nee! ICH bin bestürzt, dass ich sowas serviert kriege!
Ich geh auch nicht in Filme, um hinterher Listen zu machen - ich geh in Filme, weil ich erwarte, dass sie mir gefallen. Aber wenn ich mit einer Bugwelle von Fragen wieder rausgehe, deren (mit viel gutem Willen vermutete) Antworten in egal welcher Zusammensetzung kein kohärentes Bild ergeben, werde ich sie mir nicht verbieten. Warum auch.
Dein Gefühl einer langen Zeit ohne substanzielle SF-Filme kann ich nachempfinden. Ich frage mich, wann ich eigentlich das letzte Mal NICHT enttäuscht aus einem SF-Film gegangen bin. Antwort: Nachdem ich "District 9" gesehen hatte. Das war mein letztes erquickliches SF-Erlebnis im Kino. Ist 3 Jahre her. Seitdem hab ich ein paar Sachen auf DVD gefunden, die mir gefielen, "Monsters" oder "Love" beispielsweise.
Ob der Film ein Klassiker wird, wissen wir erst in ein paar Jahren. Möglich ist das schon, aber weniger doof wird er dadurch auch nicht ... ganz wie Star Wars. :-?
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Bully »

don redhorse hat geschrieben:Der Tote müsste ja bloß fest dran glauben, Pandora zu begegnen, und TOD würde das Grinsen vielleicht doch mal vergehen. ...
Was würde Pandora wohl anderes tun als ihm auf die Schulter zu klopfen: "Gute Arbeit, weiter so!" :lol:

@Stolle: Krieg der Sterne wird auch zerlegt - Ewoks. Laserschwerter. Nachträgliche Storytwiste. Nachträgliche Neuschnitte. Änneken. Jar Jar Binks. Midichlorianer. :wink:

Ich tu mich hier ehrlich schwer, das ganze nach dem Vorfeldgeplänkel "unvoreingenommen" zu beurteilen. Man kann immer was finden. Man kann sich immer auch einfach nur zurücklehnen und es genießen.
Persönlich glaube ich, dass Scott sich mehr Gedanken gemacht hat, was die Zusammenhänge und Hintergründe betrifft, als Lucas. Leider kommt davon nicht genug beim Zuschauer an.

Und wenn ich sehe, was andere Leute noch alles als unlogisch empfinden, freue ich mich, dass ich so ein netter, nicht überkritischer Zuschauer bin. :bier:
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Thomas Wawerka
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Bully hat geschrieben:Laserschwerter
Der Sündenfall ... der Super-GAU ... meine persönliche Metapher für schlechte SF.
Überkritisch? Zu alt? Hey, warum sucht ihr die Fehler bei euch selber? Kann es nicht vielleicht einfach sein, dass die Filme immer schlampiger und schlechter werden? Je einfacher es wird, dem Zuschauer mit special FX das Hirn zu verschwurbeln, desto weniger ist es nötig, in alte Tugenden wie eine nachvollziehbare Story oder ordentliche Charakterisierung zu investieren.
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Thomas Wawerka hat geschrieben:Das muss ich jetzt einfach noch loswerden: Am peinlichsten war, dass
plötzlich völlig unmotiviert ein Zombie durch die Geschichte latscht und die anderen umbringen will - Herrgott! Was soll das?
Vielleicht war er gar nicht tot, sondern der mutierte Mehlwurm hat ein psychisch übernommen, wie einige hiesige Parasiten, die Armeisen auf die Halme hochklettern lässt, damit sie von den Vögeln gefressen wird und der Parasit sich dort weiterentwickeln kann. Und im todesähnlichen Zustand wurde der Körper an die Atmosphäre angepasst! :)
Vielleicht wird einiges in der DC genauer erklärt.
Der schwarze Schleim auf den Flaschenbehältern könnte eventuell eine Abwehrfunktion gewesen sein, die auf menschliche DNA reagierte. Vielleicht auch der spätere Zünder für diese Bomben?!
Was mich nur wunderte,
dass der Biologe sich mit dem Geologen zurückgezogen hat, als sie die erste Jockeyleiche gesehen hatten. Wäre dies nicht gerade für einen Biologen interessant gewesen?
Und zu Star Wars: Dies ist ein Märchen zwischen Gut und Böse, hell und dunkel, also eher Fantasy als SF! Da kann es auch mal unlogisch, magisch zugehen! :lol:
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

T.H. hat geschrieben:
agro hat geschrieben:
Na klar, das war ganz viel Giger! Ich glaube, so viel Original-Giger wie in dem Film war noch nie. Das war (fuer mich) auf jeden Fall ein Hughlight des Films.
Dabei war der Hügel ja ein Konzept für die Jodorowsky-Dune-Verfilmung, bzw. dann später Titelbild für die Heyne-Dune-Romane! :p (http://www.arrakis.co.uk/heretic3.html)
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Mir präsentierte sich dieser Film als richtig großes Kino. Er beinhaltet alles das, was man heutzutage von einem guten SF-Film erwarten kann, insbesondere dann, wenn ein hohes Budget zur Verfügung steht:
große Raumschiffe, kleine Raumschiffe, Hologramme, Androiden, Humanoiden, Schleimmonster, Der ungeduldige Dummkopf, Das Rauhbein mit dem weichen Herzen, Eine kleine Love Story, das ein oder andere Mysterium, etwas Horror, die ein oder andere Ungereimtheit, starke Frauen, schöne Männer.
Mir hat dieser Film sehr gut gefallen, 3D passte grandios und die weibliche Hauptdarstellerin machte ihre Sache wirklich gut; sie geht als spätere Ripley locker durch.
Die oben erwähnten Ungereimtheiten habe ich nicht wahrgenommen. Die innere Spannung des Film, die rasante Handlung und sicher auch der Horror (der Film ist richtigerweise erst ab 16 frei) haben mich genügend beschäftigt.
Ich habe mich lediglich gefragt, warum diese Forschergruppe so unvorsichtig war. Hätten die nicht erst mal Drohnen oder fahrbare Kameras vorschicken können? Warum müssen die da alles anfassen? Und vielleicht kann mir jm erklären, warum
der Androide die Alien-Keime im Raumschiff verteilt hat
Das habe ich nicht verstanden.
Aber ansonsten:
Richtig großes Kino, sehr schöne SF.
Das sieht nach einer Fortsetzung aus.
9/10 Kreuzkettchen
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von WundWerk »

Ich fand die ab 16-Freigabe in Anbetracht insb. zweier Szenen schon fast überraschend. das wirkte teilweise ja wie ein französischer Genrefilm der übelsten Sorte. ;-)
Gast09 hat geschrieben:
der Androide die Alien-Keime im Raumschiff verteilt hat
Gibt sicher mehrere Perspektiven, das zu sehen - mal ab davon, dass Andrioden der Weyland-Cop. ja schon immer einen an der Klatsche hatten, war es vielleicht Teil seines Auftrages. Das halte ich aber für unwahrscheinlich. Die Wahrheit ist wohl irgendwo im Prometheus-Mythos, "Man muss zerstören, um etwas zu erschaffen" und dem Hass auf die Schöpfer, die ihre Schöpfung nur "aus Langeweile" geschaffen haben, zu finden. Mit der Ehrfurcht der Menschen und dem Aufbegehren des Androiden haben wir ja quasi die beiden Extreme, wie man sich Religion bzw. einer göttlichen Instanz gegenüber verhalten kann. Dankbar oder Wütend.
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Bully »

Thomas Wawerka hat geschrieben:
Bully hat geschrieben:Laserschwerter
... Kann es nicht vielleicht einfach sein, dass die Filme immer schlampiger und schlechter werden? Je einfacher es wird, dem Zuschauer mit special FX das Hirn zu verschwurbeln, desto weniger ist es nötig, in alte Tugenden wie eine nachvollziehbare Story oder ordentliche Charakterisierung zu investieren.
Ehrlich gesagt, ich kucke mir SF-Filme nicht direkt für ordentliche Charakterisierung an; die Nachvollziehbarkeit der Story ist mir schon wichtiger, aber ich bin auch Kummer gewohnt.

Gegenbeispiel: die Motivation der Na'vi ist mir völlig nachvollziehbar, und mir sind trotzdem hauptsächlich die SFX im Gedächtnis geblieben (und Sigourney Weaver).
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Re: Ridley Scotts PROMETHEUS

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

WundWerk hat geschrieben:Ich fand die ab 16-Freigabe in Anbetracht insb. zweier Szenen schon fast überraschend. das wirkte teilweise ja wie ein französischer Genrefilm der übelsten Sorte. ;-)
Gast09 hat geschrieben:
der Androide die Alien-Keime im Raumschiff verteilt hat
Gibt sicher mehrere Perspektiven, das zu sehen - mal ab davon, dass Andrioden der Weyland-Cop. ja schon immer einen an der Klatsche hatten, war es vielleicht Teil seines Auftrages. Das halte ich aber für unwahrscheinlich. Die Wahrheit ist wohl irgendwo im Prometheus-Mythos, "Man muss zerstören, um etwas zu erschaffen" und dem Hass auf die Schöpfer, die ihre Schöpfung nur "aus Langeweile" geschaffen haben, zu finden. Mit der Ehrfurcht der Menschen und dem Aufbegehren des Androiden haben wir ja quasi die beiden Extreme, wie man sich Religion bzw. einer göttlichen Instanz gegenüber verhalten kann. Dankbar oder Wütend.
Michael kann weder hassen noch lieben - er ist auf Grund seiner Programmierung Weyland verpflichtet. Er begehrt auch nirgendwo auf. Da gibt es nichts zu erklären, die Szene hat keinen Sinn. Die beiden Pole religiösen Verhaltens sah ich eher in Weyland, der seinem vermeintlichen Schöpfer gegenüber fordernd auftritt ("Gib mir Antworten! Gib mir Unsterblichkeit!") und Shaw, die trotz des Verlusts ihres Vaters (Ebola) und ihres Partners an ihrem Kreuz festhält - sie tritt also nicht fordernd auf, sondern nimmt die Dinge an und akzeptiert die Vergänglichkeit.
"Man muss zerstören, um etwas zu schaffen." - Okay, der Konstrukteur am Anfang hat sich vermutlich selbst zerstört, um das Leben auf der Erde (oder auch nur die Menschen?) zu schaffen; die Menschen müssen wiederum zerstört werden, um das Alien zu schaffen? - Aber woher sollte Michael das wissen? Und außerdem kam das Alien ja aus dem letzten Konstrukteur ... Ach nee, so ein krauses Durcheinander!
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