
ist weder halbnackt, noch nackt, noch eine Frau, sondern ein Cyborg, was sogar dem neunjährigen Sohn eines Arbeitskollegen ("Wieso isn der Roboter so grün?") aufgefallen ist.
Mein Gott!
My.
Da gibt es einiges zu zu sagen, was aber offenbar noch niemand hier angesprochen hat.Dschinnie hat geschrieben:Gerade schaute ich im entsprechenden Thread, was der p.machinery-Verlag denn Neues zu bieten hat, mit der Absicht, das doch womöglich zu bestellen. Das Cover hält mich jetzt davon ab.
Ganz ehrlich, ich verstehe und akzeptiere, wenn Männer gerne halb oder ganz nackte Frauen in verzwickten Posen betrachen. Und mir ist auch klar, dass ein Großteil der SF-Leserschaft männlich ist. Der weibliche Teil mag anders ticken als ich, persönlich frage ich mich aber schon: Verzichtet ihr zur Not auf Leserinnen?
Ich halte mich nicht für eine Kampfemanze, aber es gibt Punkte, da mag ich keine Kompromisse eingehen. Dazu gehört mein Selbstverständnis als Frau.
Ich bitte zu differenzieren. Das Schwekendiek-Cover geht auf das Konto der Reihenherausgeberin Alisha Bionda; nicht, dass ich es ablehne, aber sie hat es eingebracht. Das Cover von Gabis "Humanoid" hat einen direkten und - wenn man bereit ist, sich mit den Storys auseinanderzusetzen, statt sich auf ziemlich dümmliche Argumente gegen den preisgünstigen Subskriptionskauf hinauszureden - erkennbaren Zusammenhang zu ihren Storys und zu dem Titel des Buches (das mit seinem Arbeitstitel "Keine Wendemöglichkeit" heißen sollte). Gabis Buch wegen dieses Covers abzulehnen, ohne, dass man als Ablehnender auch nur die Spur einer Ahnung hat, worum es überhaupt geht, das ist ähnlich verblödet - Entschuldigung, bitte - wie die seinerzeitige Ablehnung der Firma Books on Demand in Norderstedt, die Anthologie "Inzucht und die denkbare Gesellschaft" zu drucken, weil das Wort "Inzucht" im Titel aufschien (und die Books-on-Demand-Mitarbeiter definitiv nicht einen einzigen Satz aus dem Buch gelesen haben).a3kHH hat geschrieben:Ich sehe aber sehr wohl den Unterschied zur Behrend-Anthologie und ich bin nicht Michaels Meinung, dies sei "peinlicher Scheiß". Niemand würde auch auf die Idee kommen, p.machinery würde mit "Sex sells" arbeiten, aber Cover wie das für die Behrend-Anthologie oder das für Margarete Schwekendiek sind einfach suboptimal.
Also, jetzt mal ganz ehrlich: Es mag ja sein, dass einige es als ein Akt der Frauendiskriminierung betrachten, wenn Frauen zu reine Sexualobjekte degradiert werden. Aber Frauen sind Sexualobjekte, ebenso wie Männer Sexualobjekte sind. Degradiert kann ein Mensch im ontologischen Sinne nur dann werden, wenn ihm das Menschsein gänzlich abgesprochen wird. Ergo geht es nur darum zu klären, ob so etwas überhaupt möglich ist. Ein Subjekt kann nur dann zum Gegenstand werden, wenn es zum Gegebenen wird, also wahrnehmungstechnisch gänzlich zum Passivum wird. Der Mensch wird aber nur dann zum Passivum, wenn es tot ist. Demnach kann ein Mensch nicht zum Sexualobjekt degradiert werden. Der Mensch kann sich nur zum Sexualobjekt selbst degradieren. Und eine Burka ist meiner Meinung nach solch ein Akt der Degradierung. Wer also nackte oder halbnackte Frauen als etwas Schlechtes betrachtet, argumentiert demnach meiner Meinung nach ähnlich wie die Islamisten.a3kHH hat geschrieben:Da gibt es einiges zu zu sagen, was aber offenbar noch niemand hier angesprochen hat.
Ich schon! Ich habe kein Problem damit zuzugeben, dass ich den Pirelli-Kalender nur wegen der nackten Supermodels alljährlich kaufe...Gast09 hat geschrieben:Ich würde allerdings nie ein Produkt kaufen, nur weil es von einer nackten Schönheit beworben wird.
...die ich allesamt spuckehässlich finde.Ming der Grausame hat geschrieben: ... dass ich den Pirelli-Kalender nur wegen der nackten Supermodels alljährlich kaufe...
Das ist doch im Prinzip die gleiche Argmentation, die JA an den Tag legt. "Du magst mein Buch nicht? Du hast es doch noch gar nicht gelesen." Wenn mir schon das Cover sauer aufstößt, warum sollte ich dann noch weiterlesen?My. hat geschrieben:Gabis Buch wegen dieses Covers abzulehnen, ohne, dass man als Ablehnender auch nur die Spur einer Ahnung hat, worum es überhaupt geht, das ist ähnlich verblödet - Entschuldigung, bitte - wie die seinerzeitige Ablehnung der Firma Books on Demand in Norderstedt, die Anthologie "Inzucht und die denkbare Gesellschaft" zu drucken, weil das Wort "Inzucht" im Titel aufschien (und die Books-on-Demand-Mitarbeiter definitiv nicht einen einzigen Satz aus dem Buch gelesen haben).
My.