lapismont hat geschrieben:Bully hat geschrieben:Eigentlich wird nur Vater Langstrumpf verherrlicht, wenn man nach dem Text geht, andere schwedische Erwachsene sind weniger ähem "überlegen".
Du hast für Dich eine Interpretation gefunden. Gut so. Du musst Dich den Hinweisen auf Rassismus weder stellen noch ihnen Gehör schenken.
Ich habe nicht behauptet, dass man das nicht rassistisch interpretieren könnte, wenn man wollte, ich bestreite nur, dass die Interpretation ausschließlich am Wort "N****" festzumachen ist.
Ein Rassist wird das immer noch rassistisch interpretieren können, obwohl es andere Interpretationen gibt. Oder selbst, wenn es keine rassistische Interpretation gäbe, würde ein Rassist nicht aufhören, Rassist zu sein, weil irgendwo "Schwarzer" steht. Und wenn man ein antirassistisches Buch schreibt, wird der Rassist es vermutlich nicht lesen.
Aber Du machst mir zum Vorwurf, nicht-rassistische Interpretationen zu finden. Gut so.
Bully hat geschrieben:Dass Lapismont das nicht zu Ende denkt.
Ich habe keine Ahnung was Du meinst. Aber ich finde es schade, dass Du anstatt Dich mit Rassismus in Kinderbüchern auseinanderzusetzen, Gegenbeispiele bringst.
Aber der Michael Ende war ein Guter!
Nun, wenn Frau Lindgren "böse" war, weil sie einen Weißen zum König von lauter Dunkelhäutigen (oder in der Südsee, meinetwegen) werden ließ, ist Herr Ende demzufolge "gut" weil er einen Schwarzen zum König einer neuerstandenen Landmasse im Pazifik, bevölkert mit Menschen gemischter Hautfarbe werden ließ.
Keine Ahnung wie Du aufgewachsen bist, aber bei uns auf dem Schulhof waren Bimbo, Kongolippe und auch N**** Schimpfwörter.
War das, bevor oder nachdem die kleine Hexe geschrieben wurde?
Aber zugegeben, offenbar hatten Deine Schulkameraden was gegen Leute mit dunkler Haut, sonst hätten sie andere Schimpfwörter verwendet.
"Kongolippe" höre (bzw. lese) ich zum ersten Mal.
"Bimbo" kenne ich, witzigerweise kommt es inzwischen auch in verschiedenen Sitcoms als Schimpfwort für hübsche, aber dumme Frauen vor, die leicht zu haben sind. Häufig Blondinen.
"N****" ist inzwischen auch ein Schimpfwort, weshalb man es meinetwegen durch einen heutigentags zeitgemäßen Begriff ersetzen sollte, wenn es im Original wertneutral gemeint war, um Kindern eben eine wertneutrale Sprache beizubringen; das heißt jetzt aber nicht, dass bestimmte Autoren magischerweise rückwirkend zu Rassisten wurden. Entweder waren sie es oder nicht. Vllt. heißen "Schwarze" in Zukunft "Melanide", und man wird denken, die heutigen Nicht-Melaniden wären alle Rassisten gewesen.
Vllt. stimmt das ja auch, und die ganze Diskussion soll bloß unterdrückte Schuldgefühle kompensieren.
Wenn Du Beispiele für real existierenden Rassismus suchst, die Verfilmung von "Hunger Games" zog eine unschöne Empörung nach sich, weil eine gewisse Figur mit einer Schwarzen besetzt wurde. Was in universo eigentlich Sinn ergibt, aber egaaal. Punkt ist, die Verwendung des Wortes "Schwarze" macht ihren Rassismus nicht irgendwie besser.