tiefgründigster Zyklus

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Ming der Grausame
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Re: tiefgründigster Zyklus

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Wenn man den Teutoburger Wald fragt: definitiv abwärts. :roll:
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Amtranik
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Re: tiefgründigster Zyklus

Ungelesener Beitrag von Amtranik »

cold25 hat geschrieben:ist die Serie nach dem Großzyklus 650-999 eigentlich eher erwachsener geworden oder zielte sie mehr auf die Jugend ab und wie hat sich das dann weiter entwickelt?. Irgendwo habe ich mal gelesen das die letzten 300 oder 400 Hefte wohl eher wieder auf eine jüngere Zielgruppe abzielen oder ist das Quatsch?
Ist die falsche Formulierung.

Richtig ist sicherlich das die Serie nach 999 zunächst mal ein wenig in ein Schaffensloch gefallen ist. Man wollte etwas neues probieren und wieder mehr Fantasy-Elemente in die Handlung einbringen ( das ist nach allgemeinem Tenor damals grandios gescheitert ) das nächste Standbein ist die nach Heft 999 zunächst nur allmählich jedoch dann immer stärkere Hinwendung zu Handlungselementen die aber Ihren Ursprung in 650-999 haben, nämlich die ganze Überwesen, Si-Kosmokraten Tragödie welche nach meiner Meinung die Macher der Serie bis heute dergestalt lähmt, das es fast unmöglich geworden ist, noch leidlich spannende Zyklengesamtkonzepte auf die Beine zu stellen. Da mögen gewissen Handlungsabschnitte so gut gelungen und spannend gewesen sein wie Sie wollten, der Überbau, der große rote Faden , den eine solch lange laufende Serie ja immer begleitet ist Tot. Und das in allererster Linie wegen Handlungselementen, Weltenbaufragmenten die nach 999 bis etwa 1399 Ihren Ursprung hatten. Wirklich geändert in Erzählstruktur und Grundtenor hat sich die Serie für mich erst nach dem 2000 Band. Auch hier natürlich nicht abrupt von einem zum anderen Band aber schleichend und dann immer schneller. Stichwort Viererblöcke,Stereotype möglichst simpel gehaltene Schwarz-Weiß Mahlerei Menschheit vs Gegner derselbigen, Invasionsschema und Schnitzeljagdschema. Und das seit nunmehr über 10 realen Jahren und mehr als 500+ Heften.

Die Serie ist weder erwachsen noch unerwachsen geworden nach 999. Sie ist vor allem esoterischer geworden und hat einige Grundlegende Regeln des Rhodankosmos definiert die bis heute starken Einfluß auf die Dramaturgie oder sollte ich sagen das fehlen der selbigen? haben. So gut ich die prinzipielle Richtung damals auch fand, hatte man es eindeutig bereits nach Band 1250 damit übertrieben und kulminierte in einem beinahen Totalreset nach 1399 ( Cantaro-Zyklus)
Man darf vielleicht als Leser spekulieren das William Voltz damals im angesicht des herannahenden eigenen Todes ohne Rücksicht auf Verluste die Superintelligenzen-Thematik in eine Richtung lenkte die zunächst mal den Spannungsbogen sehr stark anzog, von der jedoch klar war ( es gibt eine nicht bestätigte Aussage des Meisters nachdem er der Meinung gewesen sein soll PR wäre bei Band 1500 am Ende) das Sie die Serie als ganzes in eine Sackgasse treiben musste. Wenn man zu eskapistisch wird was kann dann noch nachkommen?

Bis heute ist man nicht mehr mutig dahingehend gewesen, dieses starre Korset und Schema des metaphysischen Überbaus zu durchbrechen. Warum verstehe ich nicht so ganz. Dabei hätte es doch schon gereicht die Superintelligenzen, und noch mächtigere Überwesen mal für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen, Sie aus der Handlung komplett rauszunehmen um über andere Aspekte dieses umfangreichen Universums zu berichten. Ich kann nur mutmaßen, das man bei den Entscheidungsträgern der Serie der Meinung ist, der Fan und Käufer wolle Zyklen die immer auch diese Metaphysik beinhalten. Ich sehe das komplett gegenteilig. Solange in jedem Zyklus in irgendeiner Form, Überwesen, Jahrmillionenpläne und andere höchst eskapistische Handlungselemente vorkommen, lähmt dies die Entwicklung der Ebende des Rhodan-Universum die das eigentliche Fundament für die Serie und Ihrer Leser bilden. Es ist schon so gut wie nichts mehr da. Was entwicklung und ausbau des Perryversum nämlich angeht, da sieht es seit zig hundert Heften und zig realen Jahren wirklich extrem traurig aus. Erstarrung und allgemeiner Stillstand, in jedem Zyklus versucht man sich selber in superlativen von Jahrmillonenplänen, Bedrohungspotentialen und anderem zu übertreffen, nur um dann im nächsten Jubiläumsband wieder alles auf Anfang zu resetten. Dies scheint maßgeschneidert auf ein Publikum das maximal 1-2 Zyklen an Bord bleibt. Jeder der länger liest wird zwangsläufig enttäsucht werden. Spätestens indem er jedes mal in Nummer XX99 das Gefühl bekommt jetzt 2 Jahre lang nur heiße Luft gelesen zu haben. Das kann es doch wohl nicht sein oder Raststatt?
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Ming der Grausame
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Re: tiefgründigster Zyklus

Ungelesener Beitrag von Ming der Grausame »

Amtranik hat geschrieben:Dies scheint maßgeschneidert auf ein Publikum das maximal 1-2 Zyklen an Bord bleibt. Jeder der länger liest wird zwangsläufig enttäsucht werden.
Ja, eine höchst kurzsichtige Strategie. Ich bin nach langen Jahren beim Negasphären-Zyklus wieder eingestiegen, habe den Stardust-Zyklus mehr schlecht als recht durchlitten und bin nach nicht mal 10 Heften im Neuroversum-Zyklus wieder ausgestiegen. Ich habe zwar vor, im nächsten Zyklus wieder einzusteigen, aber mehr als 10 Heften gebe ich denen nicht, um mich zu überzeugen.
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Re: tiefgründigster Zyklus

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Die Serie war eigentlich immer darauf ausgerichtet, dass Leser zwei bis drei Jahre dabei bleiben. Jahrzehntelang waren die Dauerleser die Ausnahme und die Kurzzeitleser die Regel. (Ich meine, wie lang macht man so im Schnitt sein Abi? Keine vierzig jahre.)

Erst mit der Überalterung des Publikums hat der Dauerleser eine größere Bedeutung bekommen. Wirtschaftlich sinnvoller ist es aber, neue Leser zu erreichen, auch wenn die vielleicht keine Jahrzehnte dabei bleiben. Da können die Altleser (zu denen ich auch gehöre) im Kreis hüpfen.

Das Internet sollte sich eh nicht so wichtig nehmen. :-P
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