Gott in der SF

[Bully]

Wenn die Terroristen recht haben, haben sie recht.

Und? Nur weil man recht hat, hat man nicht das Recht jeden zu massakrieren, der nicht recht hat.

Ok, anders formuliert: nur, weil jemand Terrorist ist, heißt das nicht, dass er mit allem, was er sagt, denkt und tut Unrecht hat.
Oder umgekehrt: nur, weil der Terrorist an der einen Stelle Recht hat, heißt das nicht, dass er an jeder anderen Stelle auch Recht hat. Insbesondere in Fragen der Verhältnismäßigkeit.
Oder, wenn man den Sprung von der Fiktion zur Realität wagt, selbst, wenn ein fiktiver Terrorist am Ende als voll und ganz gerechtfertigt dargestellt wird (dann wird er natürlich "Freiheitskämpfer"), würde das nicht notwendigerweise heißen, dass RL-Terroristen gerechtfertigt sind.

[Knochenmann]

Sagen wirs mal so: Wenn es Terroristen nur darum gehen würde, Leute zu entführen, zu misshandeln oder zu töten, warum gehen diese Leute dann nciht einfach zur Polizei oder zum Militär? Da können sie genau das machen und haben Pensionsanspruch.

Was das angeht:

[img]@Knochenmann:%20was%20ist%20das%20für%20ein%20Gott,%20der%20Heuschrecken%20die%20Drecksarbeit%20machen%20lässt?[/img]

Antwort: Gar kein Gott. Nur weil ich Heuschrecken herrumkommandieren kann macht mich das noch lange nicht zu einem Gott. Das reicht höchstens zu einem B-Klasse Schurken in einem Marvel Commic.

[Bully]

Was zumindest die Selbstmordattentäter betrifft: Pensionsanspruch ist wohl deren geringste Sorge.

Wenn Du ausschließlich Heuschrecken herumkommandieren kannst, hast du natürlich recht. Im AT sind Heuschrecken allerdings nur eine von vielen Plagen. Neben u.a. Sintflut, Seuchen, Hungersnöten und Meteoritenhagel.
In BSG kommen dazu evt. auch noch diese Killerroboter. Alternativ kann es auch sein, dass die ersten drei Staffeln lang Gott einfach nur gedacht hat: "Wenn ihr unbedingt Gott spielen musstet, seht mal zu, wie ihr aus dem Schlamassel wieder herauskommt." Theorie meinerseits, wegen Mehrdeutigkeit und so.

[Olaf]

Sagen wirs mal so: Wenn es Terroristen nur darum gehen würde, Leute zu entführen, zu misshandeln oder zu töten, warum gehen diese Leute dann nciht einfach zur Polizei oder zum Militär? Da können sie genau das machen und haben Pensionsanspruch.

Was das angeht:

[img]@Knochenmann:%20was%20ist%20das%20für%20ein%20Gott,%20der%20Heuschrecken%20die%20Drecksarbeit%20machen%20lässt?[/img]

Antwort: Gar kein Gott. Nur weil ich Heuschrecken herrumkommandieren kann macht mich das noch lange nicht zu einem Gott. Das reicht höchstens zu einem B-Klasse Schurken in einem Marvel Commic.

Eben nicht. Dem B-Schurken reichen Heuschrecken nicht, der brauch für sein Ego das ganze Brimborium mit Schwefel, Feuer und Sintflut.
Gott reichen auch Heuschrecken. Ihm doch egal, was andere davon halten. Er ist schließlich Gott.

[L.N. Muhr]

...Wieso sind wir die Guten, wenn die Recht haben? Wie geht das?

Das soll sicher keine große Philosophie sein. Sondern einfach nur bestehende Denkmodelle beim Zuschauer hinterfragen. Wir gehen ja im Westen automatisch davon aus, dass sie nicht Recht haben und kein Gott dahintersteckt.

Wenn man bedenkt, wann die Serie entstand, ist das ein sehr brisanter Ansatz.

Das mit dem Hinterfragen stimmt schon. Dazu fällt mir dann allerdings immer Lord Vetinari ein (sinngemäß): "Es gibt keine guten Leute, nur manchmal sind die Bösen auf verschiedenen Seiten."

Hobbes' Leviathan - sprich: Vetinari - ist ja nichts anderes als ein verweltlichter Gott. Der Leviathan lebt außerhalb des Naturrechts (sprich: außerhalb der für alle anderen bindenen Rechte der Gesellschaft), um seine Aufgabe zu erfüllen, so wie Gott außerhalb der Schöpfung existiert(e). Pratchett hat dieses Konzept - imho etwas zu sehr versimplifizierend - literarisch umgesetzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_ ... _Hobbes%29

[Bully]

Wieauchimmer, aber prinzipiell lässt sich das auf die meisten Geschichten übertragen.
Selbst, wenn "die anderen" die "Bösen" sind, wird man selbst nicht automatisch "gut".

[Valerie J. Long]

Wenn die Terroristen recht haben, haben sie recht.

Und? Nur weil man recht hat, hat man nicht das Recht jeden zu massakrieren, der nicht recht hat.

Wenn man "Recht" als das "Recht des Stärkeren" definiert, dann hat man auch das Recht, jeden zu massakrieren, der dieses Recht nicht erfolgreich für sich beanspruchen kann. Zwar beweist man damit keine hochstehende Ethik, doch das ist Verfechtern dieser Art Recht meist egal.

[Ming der Grausame]

Wenn die Terroristen recht haben, haben sie recht.

Und? Nur weil man recht hat, hat man nicht das Recht jeden zu massakrieren, der nicht recht hat.

Wenn man "Recht" als das "Recht des Stärkeren" definiert, dann hat man auch das Recht, jeden zu massakrieren, der dieses Recht nicht erfolgreich für sich beanspruchen kann. Zwar beweist man damit keine hochstehende Ethik, doch das ist Verfechtern dieser Art Recht meist egal.

Das Dumme dabei ist: Wo das Faustrecht regiert, regiert überhaupt kein Recht.

[L.N. Muhr]

Ich weiss, ihr mögt das Thema des Threads nicht. Aber warum diskutiert ihr zwei eure Ansichten zu Völkermord und Faustrecht nicht in einem eigenen Thread?

[Ming der Grausame]

Weil es Gottes Wille ist?

[Valerie J. Long]

Hat sich so ergeben - nicht dass ich dieses Unterthema eingebracht hätte. Aber da ich BSG nicht verfolgt habe, kann ich hier nur mitlesen und mir das für später vornehmen.