Solaris ?
-
Michael Iwoleit
Hi Leute,
ich habe mir soeben Steven Soderberghs Neuverfilmung von "Solaris" angesehen und gleich darauf im Internet einige Besprechungen durchgelesen. Das hätte ich besser lassen sollen, es kann einem die Laune verderben.
Es ist fast so, als hätte Philip K. Dick - der noch lang genug lebte, um etwas von den Dreharbeiten an "Blade Runner" mitzubekommen - 1982 nicht einige kluge Dinge über das Verhältnis von Buch und Verfilmung gesagt. Welchen Sinn hat eine Verfilmung? Etwa die literarische Vorlage 1:1 zu dramatisieren? Oder gar, nur den Erwartungen gerecht zu werden, die Leser des Buches an eine Verfilmung richten? Dick war klar, daß ein Stoff bei der Umsetzung in ein anderes Medium verwandelt wird, unter bestimmten Aspekten vielleicht verliert, unter anderen dazugewinnt. Das ist ja gerade das Spannende daran - daß hier zwei Werke entstehen, die in einer ambivalenten Wechselwirkung stehen und eben nicht akkurate gegenseitige Entsprechungen sind. Ich hatte angenommen, das sei eine Selbstverständlichkeit - wie man sich täuschen kann.
Jedem, der Lems Roman "Solaris" gelesen hat, müßte klar sein, daß eine wesentliche Ebene des Romans - nämlich die wissenschafts- bzw. erkenntnistheoretische, die sich mit dem Rätsel Solaris und seinen vielfältigen Erscheinungsformen befaßt - nicht verfilmbar ist (ich wüßte jedenfalls nicht wie). Es ist deshalb legitim und sogar sinnvoll, daß sowohl Tarkovsky wie auch Soderbergh in ihren Verfilmungen die menschliche Ebene des Stoffes herausgegriffen haben. Diese Ebene ist nämlich - bei allem Respekt vor der Bedeutung dieses Autors - bei Lem immer unterentwickelt. Im Kern ist Lem ebenso ein Technokrat wie Asimov, sogar ein Misantroph, und das mag der Grund sein, warum Lem zwar bewundert wurde, aber nie einen solchen menschlichen, bewegenden Einfluß im SF-Genre entwickelt hat wie etwa Philip K. Dick.
Ich bin zwar in vielen Dingen mit Florian einer Meinung, aber in einem Punkt muß ich ihm hier einmal laut und heftig wiedersprechen. Ich werde immer mißtrauisch, wenn ich das Wort "langweilig" höre. "Langweilig" ist ein Wort, das auch bei Besprechungen von Soderberghs Film häufig gefallen ist. Was ist davon zu halten? Da legt ein intelligenter Regisseur einen komplexen, zurückhaltend inszenierten, visuell brillanten Film vor, dem man mit einmaligem Anschauen vielleicht gar nicht gerecht werden kann - und was passiert? Dieselben Kritiker, die sich von den Bluffs und Tricks und dem ganzen coolen Aufputz von "Matrix" haben blenden lassen, haben nicht einmal Verstand genug, ihre eigene Hilflosigkeit gegenüber einem solchen Film zu erkennen, und fühlen sich in "Solaris" gelangweilt .
Was heißt das eigentlich, "langweilig"? Wie kommt es, daß - um nur ein Bespiel zu nennen - die einen Leser bei einem Buch wie Gene Wolfes "Der fünfte Kopf des Zerberus" bestenfalls verwirrt, schlimmstenfalls zu Tode gelangweilt sind, während andere genau dasselbe Buch immer wieder lesen und bei jeder Lektüre neue Aspekte entdecken? Betrachten wir es mal nüchtern, so kommt Langeweile, würde ich sagen, immer dann auf, wenn eine Sache unsere Aufmerksamkeit nicht fesseln kann. Das muß nicht an der Sache selbst liegen. Es kann auch bedeuten - und darauf will ich hinaus -, daß wir diesem Gegenstand nicht gewachsen, daß wir überfordert sind. Dergleichen geben wir ungern zu, und dann ist man schnell mit dem Urteil zur Hand, die betreffende Sache sei eben "langweilig" (no offence intended, Flori!!).
Ich habe gar nichts dagegen, wenn Leute an "Matrix" oder auch an den neuesten Star Wars- oder Star Trek-Spektakeln ihren Spaß haben - den Spaß habe ich ja gelegentlich auch. Was mich nur immer wieder betrübt, ist, daß dabei bestimmten Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen so tief eingeschliffen werden, daß alles, was eine andere Wahrnehmensweise erfodert, buchstäblich nicht mehr gesehen wird.
Die ärgerlichsten Reaktionen auf Soderberghs Film, die ich gelesen habe, sind ein Musterbeispiel dafür, was unreflektierte Erwartungshaltungen anrichten können. Soderberghs "Solaris" wurde mit Tarkovskys Verfilmung verglichen und deshalb verrissen. Er wurde mit Lems Roman verglichen und deshalb verrissen. Er wurde aus Blickwinkeln betrachtet, die vielleicht einem Roland-Emmerich-Schinken angemessen wäre, und deshalb verrissen. (Einigen besonders dämlichen Rezensenten war George Clooneys nackter ***** wichtiger als Soderberghs Regiearbeit). Aber nur die wenigsten haben sich ganz unvereingenommen auf das eingelassen, was auf der Leinwand passiert.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob die "Solaris"-Neuverfilmung ein Klassiker des SF-Kinos sein wird, aber eine Perle ist es in jedem Fall. Es hat mir sehr imponiert, daß ein Hollywood-Regisseur sich hier ganz unbeeindruckt vom kommerziellen SF-Kino und von seinem großen Vorgänger (Tarkovsky) seinen eigenen Reim auf einen schwierigen SF-Stoff gemacht hat. Dergleichen gibt es viel zu selten, und ich fürchte, "Solaris" wird ähnlich ergehen wie anderen guten SF-Filmen der letzten Jahre (etwa Cronenbergs "eXistenZ" oder Nicchols "Gattaca"), die unterschätzt und allzu oberflächlich abgehakt wurden.
Schöne Grüße
Michael
ich habe mir soeben Steven Soderberghs Neuverfilmung von "Solaris" angesehen und gleich darauf im Internet einige Besprechungen durchgelesen. Das hätte ich besser lassen sollen, es kann einem die Laune verderben.
Es ist fast so, als hätte Philip K. Dick - der noch lang genug lebte, um etwas von den Dreharbeiten an "Blade Runner" mitzubekommen - 1982 nicht einige kluge Dinge über das Verhältnis von Buch und Verfilmung gesagt. Welchen Sinn hat eine Verfilmung? Etwa die literarische Vorlage 1:1 zu dramatisieren? Oder gar, nur den Erwartungen gerecht zu werden, die Leser des Buches an eine Verfilmung richten? Dick war klar, daß ein Stoff bei der Umsetzung in ein anderes Medium verwandelt wird, unter bestimmten Aspekten vielleicht verliert, unter anderen dazugewinnt. Das ist ja gerade das Spannende daran - daß hier zwei Werke entstehen, die in einer ambivalenten Wechselwirkung stehen und eben nicht akkurate gegenseitige Entsprechungen sind. Ich hatte angenommen, das sei eine Selbstverständlichkeit - wie man sich täuschen kann.
Jedem, der Lems Roman "Solaris" gelesen hat, müßte klar sein, daß eine wesentliche Ebene des Romans - nämlich die wissenschafts- bzw. erkenntnistheoretische, die sich mit dem Rätsel Solaris und seinen vielfältigen Erscheinungsformen befaßt - nicht verfilmbar ist (ich wüßte jedenfalls nicht wie). Es ist deshalb legitim und sogar sinnvoll, daß sowohl Tarkovsky wie auch Soderbergh in ihren Verfilmungen die menschliche Ebene des Stoffes herausgegriffen haben. Diese Ebene ist nämlich - bei allem Respekt vor der Bedeutung dieses Autors - bei Lem immer unterentwickelt. Im Kern ist Lem ebenso ein Technokrat wie Asimov, sogar ein Misantroph, und das mag der Grund sein, warum Lem zwar bewundert wurde, aber nie einen solchen menschlichen, bewegenden Einfluß im SF-Genre entwickelt hat wie etwa Philip K. Dick.
Ich bin zwar in vielen Dingen mit Florian einer Meinung, aber in einem Punkt muß ich ihm hier einmal laut und heftig wiedersprechen. Ich werde immer mißtrauisch, wenn ich das Wort "langweilig" höre. "Langweilig" ist ein Wort, das auch bei Besprechungen von Soderberghs Film häufig gefallen ist. Was ist davon zu halten? Da legt ein intelligenter Regisseur einen komplexen, zurückhaltend inszenierten, visuell brillanten Film vor, dem man mit einmaligem Anschauen vielleicht gar nicht gerecht werden kann - und was passiert? Dieselben Kritiker, die sich von den Bluffs und Tricks und dem ganzen coolen Aufputz von "Matrix" haben blenden lassen, haben nicht einmal Verstand genug, ihre eigene Hilflosigkeit gegenüber einem solchen Film zu erkennen, und fühlen sich in "Solaris" gelangweilt .
Was heißt das eigentlich, "langweilig"? Wie kommt es, daß - um nur ein Bespiel zu nennen - die einen Leser bei einem Buch wie Gene Wolfes "Der fünfte Kopf des Zerberus" bestenfalls verwirrt, schlimmstenfalls zu Tode gelangweilt sind, während andere genau dasselbe Buch immer wieder lesen und bei jeder Lektüre neue Aspekte entdecken? Betrachten wir es mal nüchtern, so kommt Langeweile, würde ich sagen, immer dann auf, wenn eine Sache unsere Aufmerksamkeit nicht fesseln kann. Das muß nicht an der Sache selbst liegen. Es kann auch bedeuten - und darauf will ich hinaus -, daß wir diesem Gegenstand nicht gewachsen, daß wir überfordert sind. Dergleichen geben wir ungern zu, und dann ist man schnell mit dem Urteil zur Hand, die betreffende Sache sei eben "langweilig" (no offence intended, Flori!!).
Ich habe gar nichts dagegen, wenn Leute an "Matrix" oder auch an den neuesten Star Wars- oder Star Trek-Spektakeln ihren Spaß haben - den Spaß habe ich ja gelegentlich auch. Was mich nur immer wieder betrübt, ist, daß dabei bestimmten Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen so tief eingeschliffen werden, daß alles, was eine andere Wahrnehmensweise erfodert, buchstäblich nicht mehr gesehen wird.
Die ärgerlichsten Reaktionen auf Soderberghs Film, die ich gelesen habe, sind ein Musterbeispiel dafür, was unreflektierte Erwartungshaltungen anrichten können. Soderberghs "Solaris" wurde mit Tarkovskys Verfilmung verglichen und deshalb verrissen. Er wurde mit Lems Roman verglichen und deshalb verrissen. Er wurde aus Blickwinkeln betrachtet, die vielleicht einem Roland-Emmerich-Schinken angemessen wäre, und deshalb verrissen. (Einigen besonders dämlichen Rezensenten war George Clooneys nackter ***** wichtiger als Soderberghs Regiearbeit). Aber nur die wenigsten haben sich ganz unvereingenommen auf das eingelassen, was auf der Leinwand passiert.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob die "Solaris"-Neuverfilmung ein Klassiker des SF-Kinos sein wird, aber eine Perle ist es in jedem Fall. Es hat mir sehr imponiert, daß ein Hollywood-Regisseur sich hier ganz unbeeindruckt vom kommerziellen SF-Kino und von seinem großen Vorgänger (Tarkovsky) seinen eigenen Reim auf einen schwierigen SF-Stoff gemacht hat. Dergleichen gibt es viel zu selten, und ich fürchte, "Solaris" wird ähnlich ergehen wie anderen guten SF-Filmen der letzten Jahre (etwa Cronenbergs "eXistenZ" oder Nicchols "Gattaca"), die unterschätzt und allzu oberflächlich abgehakt wurden.
Schöne Grüße
Michael
@Michael
Jenseits aller fundamentaler Kritik an einer sehr reduzierten Beurteilung des Filmes -im übrigen teile ich die Einstellung, dass dieser Film genau wie die Tarkovsk-Verfilmung "langweilig" ist, obwohl ich Lem- und Tarkovsky-"Fan" bin und z.B. "Stalker" bestimmt schon 10 mal gesehen habe- fehlt mir in Deiner Post eine Begründung dafür, warum er nun sehenswert sein soll. Dass Soderbergh Lems Werk auf seine spezielle Art interpretiert bzw. er sich um kommerziellen Erfolg nicht zu scheren scheint (wer´s glaubt, *g*) macht ja den Film an sich nicht sehenswert.
Jenseits aller fundamentaler Kritik an einer sehr reduzierten Beurteilung des Filmes -im übrigen teile ich die Einstellung, dass dieser Film genau wie die Tarkovsk-Verfilmung "langweilig" ist, obwohl ich Lem- und Tarkovsky-"Fan" bin und z.B. "Stalker" bestimmt schon 10 mal gesehen habe- fehlt mir in Deiner Post eine Begründung dafür, warum er nun sehenswert sein soll. Dass Soderbergh Lems Werk auf seine spezielle Art interpretiert bzw. er sich um kommerziellen Erfolg nicht zu scheren scheint (wer´s glaubt, *g*) macht ja den Film an sich nicht sehenswert.
Mir eigentlich nicht mehr, nach dem Text von Michael...Nepharite hat geschrieben: ... fehlt mir in Deiner Post eine Begründung dafür, warum er nun sehenswert sein soll.
Falls jemand noch anderweitig weiterlesen will (nicht nur Kritiken, denn die sind ja immer so eine Sache) ---> hier gibts auch noch ein paar interessante Gedanken zum Thema: Geht nach http://www.intro.de - dort gibts einen Artikel sowie jede Menge Postings im Forumbereich "Popkultur ohne Musik".
Aus dem Artikel:
"... weniger ein Remake als ein Re-Reading von Lems Roman, ins Spiel, der sich für Sci-Fi-Attribute, den ganzen Techno-Schnickschnack des Genres nicht die Bohne interessiert, dafür aber für Chris' und Rheyas Vorgeschichte. Reduzierte Tarkovski deren vormalige Existenz auf ein Foto, so gönnt sich Soderbergh lange Rückblenden in die einstige Liebesgeschichte, weshalb er in Interviews auch behauptete, seine Version von "Solaris" habe weniger mit Tarkovski zu tun, sei vielmehr die Schnittmenge von "2001" und Bertoluccis "Der letzte Tango in Paris". Tatsächlich geht es bei Soderbergh um eine ethische Dimension, die Tarkovski (und Lem sowieso) nicht interessierte. Wenn Chris Rheya liebt und er nur an Bord des Raumschiffes eine zweite Chance zu dieser Liebe, zu seinem Glück erhält, spielt es dann eine Rolle, ob die Materialisation Rheyas ein "wirklicher" Mensch ist?"
-
Gast
Ich bin mir noch nicht sicher, ob die "Solaris"-Neuverfilmung ein Klassiker des SF-Kinos sein wird, aber eine Perle ist es in jedem Fall.
Ein Klassiker ist die Neuverfilmung bestimmt nicht(Vergleiche mit "2001" sind völlig übertrieben), auch keine Perle, sondern ein einigermaßen gut gemachter ernster SF-Film(und das will bei den heutzutage üblichen ewig gleichen Ballerteeniesciencefictionfilmchen schon was heißen). Ich fand den Film gut, obwohl er gegenüber seinem Vorgänger noch mehr von der Romanvorlage abweicht bzw nur einige Ideen des Romans aufgreift. Was mich am meisten gestört hat, ist das fast völlige Fehlen der Ozeanintelligenz im Film. Der Hauptreiz des Romans ist für mich die völlig fremde Lebensform, offensichtlich mit Intelligenz begabt, trotzdem sind sämtliche Versuche einer Kontaktaufnahme seitens der Menschen(und des Ozeans - die Besucher?) vergeblich. Obwohl der Roman schon älter ist, ist die geschilderte fremde Lebensform immer noch eine der glaubwürdigsten in der SF, die das "Wir werden uns schon irgendwie verständigen ala Star Trek u.ä." ad absurdum führt. Die Wahrscheinlichkeit, das wir irgendwann mal auf solch völlig fremdartiges, nach anderen Evolutionsmechanismen entstandenes Leben(vielleicht auch intelligent?) stoßen, ist größer als Klingonen,Romulanern usw zu begegnen(obwohl es nach den neuesten Forschungen so aussieht, das wir in unserer Galaxis allein, d.h. die einzigen vernunftbegabten Lebewesen sind
).
Ansonsten ist der Film sehenswert, ob langweilig, bleibt jedem selbst überlassen.
Dergleichen gibt es viel zu selten, und ich fürchte, "Solaris" wird ähnlich ergehen wie anderen guten SF-Filmen der letzten Jahre (etwa Cronenbergs "eXistenZ" oder Nicchols "Gattaca"), die unterschätzt und allzu oberflächlich abgehakt wurden.
Da kannst du recht haben, nach den aktuellen Besucherzahlen und dem, was ich bei meinem Kinobesuch erlebt habe(gerade mal 7 Zuschauer in einem 300 Personensaal zur Hauptvorstellung) wird der Film in unseren Lichtspielhäusern wahrscheinlich nur ein sehr kurzes Gastspiel geben. Jeder, der sich eine eigene Meinung über den Film bilden will, sollte sich also beeilen. Vielleicht dann noch später mal die Romanvorlage lesen bzw sich Tarkowskis Verfilmung ansehen und dann entscheiden, was einem persönlich am besten gefallen hat.
Ein Klassiker ist die Neuverfilmung bestimmt nicht(Vergleiche mit "2001" sind völlig übertrieben), auch keine Perle, sondern ein einigermaßen gut gemachter ernster SF-Film(und das will bei den heutzutage üblichen ewig gleichen Ballerteeniesciencefictionfilmchen schon was heißen). Ich fand den Film gut, obwohl er gegenüber seinem Vorgänger noch mehr von der Romanvorlage abweicht bzw nur einige Ideen des Romans aufgreift. Was mich am meisten gestört hat, ist das fast völlige Fehlen der Ozeanintelligenz im Film. Der Hauptreiz des Romans ist für mich die völlig fremde Lebensform, offensichtlich mit Intelligenz begabt, trotzdem sind sämtliche Versuche einer Kontaktaufnahme seitens der Menschen(und des Ozeans - die Besucher?) vergeblich. Obwohl der Roman schon älter ist, ist die geschilderte fremde Lebensform immer noch eine der glaubwürdigsten in der SF, die das "Wir werden uns schon irgendwie verständigen ala Star Trek u.ä." ad absurdum führt. Die Wahrscheinlichkeit, das wir irgendwann mal auf solch völlig fremdartiges, nach anderen Evolutionsmechanismen entstandenes Leben(vielleicht auch intelligent?) stoßen, ist größer als Klingonen,Romulanern usw zu begegnen(obwohl es nach den neuesten Forschungen so aussieht, das wir in unserer Galaxis allein, d.h. die einzigen vernunftbegabten Lebewesen sind
Ansonsten ist der Film sehenswert, ob langweilig, bleibt jedem selbst überlassen.
Dergleichen gibt es viel zu selten, und ich fürchte, "Solaris" wird ähnlich ergehen wie anderen guten SF-Filmen der letzten Jahre (etwa Cronenbergs "eXistenZ" oder Nicchols "Gattaca"), die unterschätzt und allzu oberflächlich abgehakt wurden.
Da kannst du recht haben, nach den aktuellen Besucherzahlen und dem, was ich bei meinem Kinobesuch erlebt habe(gerade mal 7 Zuschauer in einem 300 Personensaal zur Hauptvorstellung) wird der Film in unseren Lichtspielhäusern wahrscheinlich nur ein sehr kurzes Gastspiel geben. Jeder, der sich eine eigene Meinung über den Film bilden will, sollte sich also beeilen. Vielleicht dann noch später mal die Romanvorlage lesen bzw sich Tarkowskis Verfilmung ansehen und dann entscheiden, was einem persönlich am besten gefallen hat.
-
robert123456
meine meinung zu solaris
habe mir heute endlich solaris angeschaut und möchte auch meine meinung kundtun.
im prinzip schliesse ich ich dem ausgezeichneten kommentar von m.iwoleit an. ich war nach etlichen negativen reviews im web (ua bei locus, dessen reviews ich üblicherweise sehr schätze) sehr skeptisch, vor allem als "fan" und kenner der werke von lem, natürlich auch von solaris.
der film hat zugegebenmassen mit dem buch nicht sehr viel zu tun, aber das war eben auch nicht die absicht des regisseurs. als eigenständiges werk betrachtet halte ich den film für einen der intelligentesten sf-filme der letzten zeit und auch jeden fall sehenswert!
mfg, robert
im prinzip schliesse ich ich dem ausgezeichneten kommentar von m.iwoleit an. ich war nach etlichen negativen reviews im web (ua bei locus, dessen reviews ich üblicherweise sehr schätze) sehr skeptisch, vor allem als "fan" und kenner der werke von lem, natürlich auch von solaris.
der film hat zugegebenmassen mit dem buch nicht sehr viel zu tun, aber das war eben auch nicht die absicht des regisseurs. als eigenständiges werk betrachtet halte ich den film für einen der intelligentesten sf-filme der letzten zeit und auch jeden fall sehenswert!
mfg, robert
Hallo zusammen,
eigentlich wurde ja schon alles gesagt was zu sagen ist. Soweit ich das beurteilen kann
Ich denke das Problem was wir mit Verfilmungen im Allgemeinen haben, ist daß wir viel zu voreingenommen ins Kino gehen. Zu 99% kann man da nur entäuscht werden. Warum nehmen wir die Filme nicht als das was sie sind? Als Film nämlich. Wir können nicht davon ausgehen das ein Großteil der Kinobesucher auch das Buch Solaris gelesen haben.
Einerseits muß ich den leuten die "langeweilig" zu Solaris sagen recht geben, was aber mehr daran liegt das ich den Film übermüdet ansah
. Da mir das was ich gesehen habe aber sehr gut gefile werde ich versuchen den Film noch einmal mit klarem Verstand anzuschauen,was gar nicht so einfach ist
.
Trotz aller Kritik an Solaris, die hier las, muß ich doch sagen das dem Regisseur der Film gelungen ist. Ich für meinen Teil finde das Soderbergh die fehlende emotionale Komponente in Lems Buch aufgegriffen hat und gekonnt verarbeitet hat. Sowohl das Auge als auch der Geist wurde bedient und das will für einen Hollywoodfilm was heißen. Natürlich kann sich niemand mehr kommerzieller Erfolg egal sein, was der Verfilmung ein Glück keinen qualitativen Abbruch tut. Auch von George Clooney war ich positiv überrascht. Bisher war ich nur TV Serien und Oberflächliche Filme von ihm gewöhnt. Doch hier sah man ihn mal von seiner ernsten Seite, und ich wie ich fnde, hat er das verdammt gut gemacht.
Also Leute schaut Euch den Film noch einmal unvoreingenommen an, vielleicht seht Ihr dann was ganz anderes.
Viele Grüße
Zaks
eigentlich wurde ja schon alles gesagt was zu sagen ist. Soweit ich das beurteilen kann
Ich denke das Problem was wir mit Verfilmungen im Allgemeinen haben, ist daß wir viel zu voreingenommen ins Kino gehen. Zu 99% kann man da nur entäuscht werden. Warum nehmen wir die Filme nicht als das was sie sind? Als Film nämlich. Wir können nicht davon ausgehen das ein Großteil der Kinobesucher auch das Buch Solaris gelesen haben.
Einerseits muß ich den leuten die "langeweilig" zu Solaris sagen recht geben, was aber mehr daran liegt das ich den Film übermüdet ansah
Trotz aller Kritik an Solaris, die hier las, muß ich doch sagen das dem Regisseur der Film gelungen ist. Ich für meinen Teil finde das Soderbergh die fehlende emotionale Komponente in Lems Buch aufgegriffen hat und gekonnt verarbeitet hat. Sowohl das Auge als auch der Geist wurde bedient und das will für einen Hollywoodfilm was heißen. Natürlich kann sich niemand mehr kommerzieller Erfolg egal sein, was der Verfilmung ein Glück keinen qualitativen Abbruch tut. Auch von George Clooney war ich positiv überrascht. Bisher war ich nur TV Serien und Oberflächliche Filme von ihm gewöhnt. Doch hier sah man ihn mal von seiner ernsten Seite, und ich wie ich fnde, hat er das verdammt gut gemacht.
Also Leute schaut Euch den Film noch einmal unvoreingenommen an, vielleicht seht Ihr dann was ganz anderes.
Viele Grüße
Zaks
Eine kurze Frage an Euch...
Hallo,
Ich bin neu in Eurem Forum und hab gleich zu Beginn eine vielleicht dumme und völlig unwichtige Frage zu Solaris, welche rein gar nichts mit der Story zu tu hat.
SOLARIS hat mich, nachdem ich den Film gesehen hatte absolut überwältigt. Für mich eine schöne Erfahrung mit einem Klase Werk!
Ähm, zu meiner Frage: Snow sitzt in seiner Kabine und schaut sich Berechnungen von Solaris an, als plötzlich Chris zu ihm gelangt. Während dem folgenden Dialog zwischen den Beiden, hört man eine etwas abartige Musik, in welcher ständig verschiedene 'Clowns-Lachen' zu hören sind.
Nun wende ich mich an Euch in den Hoffnung, daß irgendjemand weiß wie das Lied heißt, bzw. wer der Interpret des Songs ist. Ich hab schon überall gesucht. Auf dem zum Film gehörenden Soundtrack ist dieser Song natürlich auch nicht drauf. Ich hab keine Ahnung wo man noch suchen kann. Im Abspann konnte ich ebenfalls nichts entdecken.
Naja, Danke schonmal im Voraus. - Falls nichts wird ist es auch ok.
Trotzdem dankeschön. Bye...
Ich bin neu in Eurem Forum und hab gleich zu Beginn eine vielleicht dumme und völlig unwichtige Frage zu Solaris, welche rein gar nichts mit der Story zu tu hat.
SOLARIS hat mich, nachdem ich den Film gesehen hatte absolut überwältigt. Für mich eine schöne Erfahrung mit einem Klase Werk!
Ähm, zu meiner Frage: Snow sitzt in seiner Kabine und schaut sich Berechnungen von Solaris an, als plötzlich Chris zu ihm gelangt. Während dem folgenden Dialog zwischen den Beiden, hört man eine etwas abartige Musik, in welcher ständig verschiedene 'Clowns-Lachen' zu hören sind.
Nun wende ich mich an Euch in den Hoffnung, daß irgendjemand weiß wie das Lied heißt, bzw. wer der Interpret des Songs ist. Ich hab schon überall gesucht. Auf dem zum Film gehörenden Soundtrack ist dieser Song natürlich auch nicht drauf. Ich hab keine Ahnung wo man noch suchen kann. Im Abspann konnte ich ebenfalls nichts entdecken.
Naja, Danke schonmal im Voraus. - Falls nichts wird ist es auch ok.
Trotzdem dankeschön. Bye...
@ Shawn
Die Musik wurde von Cliff Martinez komponiert. Welches Stück Du meinst, weiss ich nicht, aber Du kannst bei Amazon in Soundsamples reinhören:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... 25-8234109
@ alle
Ansonsten, was den Film betrifft, kann ich mich dem obigen langen Betrag von Michael Iwoleit nur anschließen. Obwohl ich MATRIX (den ersten Teil) für sehr gelungen halte, auch jenseits aller oberflächlichen Trickeffekte und Ästhetik.
SOLARIS gefiel mir sowohl in der Tarkowsky-Verfilmung (obwohl ich beim letzten Sehen eingeschlafen bin
) wie auch in der schönen Soderbergh-Verfilmung (in der mich nur die farbige Wissenschaftlerin störte, deren Charakter erschien mir zu unreflektiert).
Aber was mir besonders gefiel, das war eben die Menschlichkeit des Films. Ich war zutiefst berührt und von der Ästhetik (vor allem der Filmmusik) sehr angetan.
Alleine das Gedicht von Dylan Thomas... Ich finde, es drückt genau das aus, was den Film in meinen Augen groß macht (und interessanterweise finde ich die deutsche Übersetzung des Gedichts besser als das Original):
"Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben
Die nackten Toten, die sollen eins mit dem Mann im Wind und dem Westmond sein.
Blankbeinig und bar des blanken Gebeins ruht ihr Arm und ihr Fuss auf Sternenlicht.
Wenn sie irr werden, sollen sie die Wahrheit sehen.
Wenn sie sinken ins Meer, sollen sie auferstehen.
Wenn die Liebenden fallen, die Liebe fällt nicht. Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben."
Ich denke, der Film hat einen lyrischen Charakter - und das gefällt mir sehr gut. Ich sollte mir langsam die DVD kaufen.
Dass Lem die Neuverfilmung nicht mag (hat er sie inzwischen gesehen? Tarkovsky hat er ja auch nicht ganz gesehen und bei Soderbergh hatte er sich anfangs ja geweigert, ihn zu schauen... Er ist halt ein "kleiner" Miesmacher...), hat ja nicht viel zu sagen.
Dass es SOLARIS ähnlich ergehen wird wie den grandiosen Filmen eXistenZ (den aus irgendeinem Grund kaum jemand zu mögen scheint) und GATTACA, ist zu befürchten. Leider gehen anspruchsvollere Filme meistens völlig am Publikumsgeschmack vorbei - oder es wird alles durch das Blendwerk drumherum "versteckt", so dass man nicht merkt, dass es auch was zu denken gibt.
Denken ist schließlich schädlich im Kino...
Ralph
Die Musik wurde von Cliff Martinez komponiert. Welches Stück Du meinst, weiss ich nicht, aber Du kannst bei Amazon in Soundsamples reinhören:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B ... 25-8234109
@ alle
Ansonsten, was den Film betrifft, kann ich mich dem obigen langen Betrag von Michael Iwoleit nur anschließen. Obwohl ich MATRIX (den ersten Teil) für sehr gelungen halte, auch jenseits aller oberflächlichen Trickeffekte und Ästhetik.
SOLARIS gefiel mir sowohl in der Tarkowsky-Verfilmung (obwohl ich beim letzten Sehen eingeschlafen bin
Aber was mir besonders gefiel, das war eben die Menschlichkeit des Films. Ich war zutiefst berührt und von der Ästhetik (vor allem der Filmmusik) sehr angetan.
Alleine das Gedicht von Dylan Thomas... Ich finde, es drückt genau das aus, was den Film in meinen Augen groß macht (und interessanterweise finde ich die deutsche Übersetzung des Gedichts besser als das Original):
"Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben
Die nackten Toten, die sollen eins mit dem Mann im Wind und dem Westmond sein.
Blankbeinig und bar des blanken Gebeins ruht ihr Arm und ihr Fuss auf Sternenlicht.
Wenn sie irr werden, sollen sie die Wahrheit sehen.
Wenn sie sinken ins Meer, sollen sie auferstehen.
Wenn die Liebenden fallen, die Liebe fällt nicht. Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben."
Ich denke, der Film hat einen lyrischen Charakter - und das gefällt mir sehr gut. Ich sollte mir langsam die DVD kaufen.
Dass Lem die Neuverfilmung nicht mag (hat er sie inzwischen gesehen? Tarkovsky hat er ja auch nicht ganz gesehen und bei Soderbergh hatte er sich anfangs ja geweigert, ihn zu schauen... Er ist halt ein "kleiner" Miesmacher...), hat ja nicht viel zu sagen.
Dass es SOLARIS ähnlich ergehen wird wie den grandiosen Filmen eXistenZ (den aus irgendeinem Grund kaum jemand zu mögen scheint) und GATTACA, ist zu befürchten. Leider gehen anspruchsvollere Filme meistens völlig am Publikumsgeschmack vorbei - oder es wird alles durch das Blendwerk drumherum "versteckt", so dass man nicht merkt, dass es auch was zu denken gibt.
Denken ist schließlich schädlich im Kino...
Ralph
-
Lucan
ich spiel den bösewicht...
Also auch wenn ich jetzt den Bösewicht spiele aber mir hat der Film nicht gefallen. Ich kenne weder das Buch noch die erste Verfilmung und bin daher völlig unbefangen in den Film gegangen. Leider ging der fast komplett an mir vorbei. Ich kann mich für die Story einfach nicht begeistern. Die Personen sind mir schlichtweg egal. Ich bekomme da überhaupt keine Beziehung. Gattaca find ich im Gegensatz dazu richtig,richtig gut.
- Khaanara
- Gamemaster des Forums

- Beiträge: 13200
- Registriert: 14. Oktober 2002 08:00
- Bundesland: Hessen
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Anders Bodelsen: Brunos tiefgekühlte Tage (Frysepunktet)
Lucy Kissik: "Projekt Pluto" (Plutoshine)
Perry Rhodan "Die Meister der Insel" (Zyklus-Paket 1) - Wohnort: Schwalbach a.Ts.
- Kontaktdaten:
- Kringel
- SMOF

- Beiträge: 6242
- Registriert: 13. Mai 2003 07:32
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das schöne Rheinhessen
- Kontaktdaten:
Ich hatte die DVD auch schon in der Hand, konnte mich aber nicht zum Erwerb des Silberlings durchringen. Ich weiß ganz einfach nicht, was mich erwartet: Eine dröge Lovestory? Ein Personality-Film für George Clooney? Eine adäquate Lem-Verfilmung? Vielleicht kommen ja doch bald die Wegwerf-DVDs für zwei Euro, dann werde ich wahrscheinlich zulangen. Bin nämlich einfach zu faul, in die Videothek zu gehen.
- Khaanara
- Gamemaster des Forums

- Beiträge: 13200
- Registriert: 14. Oktober 2002 08:00
- Bundesland: Hessen
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Anders Bodelsen: Brunos tiefgekühlte Tage (Frysepunktet)
Lucy Kissik: "Projekt Pluto" (Plutoshine)
Perry Rhodan "Die Meister der Insel" (Zyklus-Paket 1) - Wohnort: Schwalbach a.Ts.
- Kontaktdaten:
Hier hast Du eine ausführliche Rezension:http://213.239.192.85/main/reviews/disp ... d=7794&m=1
- Khaanara
- Gamemaster des Forums

- Beiträge: 13200
- Registriert: 14. Oktober 2002 08:00
- Bundesland: Hessen
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Anders Bodelsen: Brunos tiefgekühlte Tage (Frysepunktet)
Lucy Kissik: "Projekt Pluto" (Plutoshine)
Perry Rhodan "Die Meister der Insel" (Zyklus-Paket 1) - Wohnort: Schwalbach a.Ts.
- Kontaktdaten:


