Sind wir allein in der Galaxis?

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Patric Schirrmann
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OT: welche Forschungsergebnisse sind das?

Ungelesener Beitrag von Patric Schirrmann »

Sorry, gehört jetzt eigentlich nicht in diesen Thread, ist komplett off-topic.

Aber ein Gast (und somit kann ich keine private Mail schreiben) hat am 09.03. folgendes geschrieben:
> obwohl es nach den neuesten Forschungen so aussieht, das wir in unserer Galaxis allein, d.h.
> die einzigen vernunftbegabten Lebewesen sind

Würde mich schon interessieren, welche Ergebnisse das sind.

So weit ich weiss :lehrer: ,wird die Suche nach erdähnlichen Planeten mit steigender Intensität durchgeführt. Gleichzeitig meldet Seti@home, dass man inzwischen einige Signalkandidaten hat, die man sich etwas genauer ansehen will. Und was das Leben in unserem eigenen Sonnensystem angeht: auf dem dritten Planeten scheints momentan kein intelligentes zu geben, aber der Ozean unter der Eisoberfläche des Jupitermondes Europa ist immer noch Ziel intensiver Bemühungen von Forschern, da man dort möglicherweise Zustände antreffen könnte, die Leben von Einzellern ermöglichen könnten. Besser als nichts...

Bin ehrlich interessiert. Sobald sich der-/diejenige vielleicht meldet, kann man diesen Beitrag in einen neuen Thread schieben. Hat hier eigentlich wirklich nichts zu suchen, aber ohne Anmeldung und Registrierung...
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Khaanara
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Re: OT: welche Forschungsergebnisse sind das?

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Patric Schirrmann hat geschrieben: Aber ein Gast (und somit kann ich keine private Mail schreiben) hat am 09.03. folgendes geschrieben:
> obwohl es nach den neuesten Forschungen so aussieht, das wir in unserer Galaxis allein, d.h.
> die einzigen vernunftbegabten Lebewesen sind

Würde mich schon interessieren, welche Ergebnisse das sind.
Die Ergebnisse von Baxter's "Multiversum" vielleicht, demnach gibt es nur Menschen (und gentechnisch erzeugte intelligenete Cephaloiden :D ) in unserem Universum , aber auch nur die nächsten 200 Jahre nur noch. :roll:

Vernunftbegabte Wesen gibt es jede Menge, und dann auch noch den Menschen, was man ja in diesen Tagen mal wieder gut sieht :-?
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Gast

Re: OT: welche Forschungsergebnisse sind das?

Ungelesener Beitrag von Gast »

Würde mich schon interessieren, welche Ergebnisse das sind.
Aktuelle Forschungsergebnisse(Biologie, Astronomie): So hat sich zum Beispiel herausgestellt, das die bewohnbare Zone um unsere Sonne viel schmäler ist als angenommen(wäre die Erdbahn nur ein wenig kleiner oder größer, wäre die Erde eine Treibhaushölle wie die Venus oder ein Eisplanet wie der Mars). Dann sind auch nur kleine Teile der Spiralarme der Galaxis einigermaßen lebensfreundlich: Nah am Zentrum machen Strahlungsausbrüche u.ä. Leben unmöglich, weiter draußen(Rand der Galaxis) fehlen schwere Elemente, durch die Leben überhaupt erst entstehen kann. Quellen siehe unten.

So weit ich weiss :lehrer: ,wird die Suche nach erdähnlichen Planeten mit steigender Intensität durchgeführt.

Stimmt, gefunden hat man aber nur Gasplaneten mit mehrfacher Jupitermasse. Optisch sind sie aber nicht nachgewiesen worden, nur indirekt durch ihren (minimalen) Einfluß auf die Bahn ihres Zentralsterns. Daher kann es sich bei einem Großteil dieser Objekte auch um sog. "Braune Zwerge"(Sterne mit sehr geringer Masse) handeln.
Gleichzeitig meldet Seti@home, dass man inzwischen einige Signalkandidaten hat, die man sich etwas genauer ansehen will.
Meinst du damit vielleicht das sog. "Wow" - Signal u.ä.? Die sind alle nur ein einziges Mal für sehr kurze Zeit empfangen worden, jeder weitere Versuch, das Signal wiederzufinden, ist gescheitert.

Und was das Leben in unserem eigenen Sonnensystem angeht: auf dem dritten Planeten scheints momentan kein intelligentes(wohl gesprochen, hat`s jemals welches gegeben? :wink: ) zu geben, aber der Ozean unter der Eisoberfläche des Jupitermondes Europa ist immer noch Ziel intensiver Bemühungen von Forschern, da man dort möglicherweise Zustände antreffen könnte, die Leben von Einzellern ermöglichen könnten. Besser als nichts..

Da gibt`s ebenfalls unterschiedliche Meinungen. Während die an der Galileomission beteiligten Nasawissenschaftler schon über Fischereilizenzen debattieren :D , sind die Europäer da eher vorsichtiger mit ihren Spekulationen: Bis jetzt ist noch nicht mal zweifelsfrei nachgewiesen worden, ob es unter dem Eispanzer Europas überhaupt flüssiges Wasser gibt(neueste Messungen deuten auf eine zähflüssige Eisschicht bzw. Eismatsch hin. Selbst wenn es dort flüssiges Wasser gibt, muß dort nicht zwangsläufig auch Leben entstanden sein, dazu bedarf es noch anderer Bedingungen, die erfüllt werden müssen).

Bin ehrlich interessiert.
Falls du an Literatur zu diesem Thema interessiert bist, hier ein paar Tipps:

Tobias Daniel Wabbel(Hrsg.)
"S.E.T.I - Die Suche nach Außerirdischen"
Beustverlag 2002 ISBN 3-89530-080-2
Mit Beiträgen von Arthur C. Clarke, Brian W. Aldiss, Jack Mc Devitt, Douglas Preston, Stephen W. Hawking u.a.

Spektrum der Wissenschaft
Dossier 2/2002 Grenzen des Wissens
Mit Beiträgen über die Möglichkeit außerirdischen Lebens und interstellarer Raumfahrt(Wurmlöcher).

Dossier 3/2002 Leben im All
Hier findest du Beiträge zu Europa(Ozean oder kein Ozean, weitere Missionen), über die Lebenszonen unserer Galaxis, mögliche Signale(Radio, Laser, Infrarot,Gammablitze), Möglichkeiten der interstellaren Raumfahrt usw.

Dossier 4/2002 Evolution des Menschen
Beiträge über die Schritte, die nötig waren damit auf der Erde vernunftbegabte Lebewesen entstehen konnten.

Spezial 3/99 Intelligenz
Beiträge zu intelligenten anderen intelligenten Spezies der Erde(Bonoboschimpansen, Delphine, Kraken, Papageien usw) und der Möglichkeit außerirdischer Intelligenz.

Peter D.Ward/Donald Brownlee
"Unsere einsame Erde"
Springer-Verlag ISBN 3-540-41365-0
Die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Thema außerirdisches Leben.

Reinhard Breuer
"Kontakt mit den Sternen"
Ullstein Verlag ISBN 3-548-34070-9
Mit Beispielen aus der SF(Solaris, Der Unbesiegbare, Rendezvous mit Rama u.ä.) außerdem wird u.a. die Möglichkeit interstellarer Antriebe besprochen (z.b. die "Rammdüse" aus Nivens "Ringwelt"- Romanen, oder Dysons Orionschiff - Antrieb durch Atombomben)

Robert T.Rood/James S. Trefil
"Sind wir allein im Universum ?"
Birkhäuser Verlag ISBN 3-7643-1295-5
Ist zwar schon etwas älter(Erstausgabe 1984), aber empfehlenswert, denn "Immerhin gibt es wenig, was angenehmer wäre, als an einem Sommerabend auf der Veranda zu sitzen, ein kühles Getränk in der Hand zu halten und sich gelehrt über Klingonier, Sternenschiffe, Weltraumkolonien und dergleichen mehr auszulassen". (Zitat aus obigem Buch.)



Alle angegebenen Titel behandeln das Thema Außerirdische wissenschaftlich(also ohne irgendwelchen Ufoschnickschnack; das Ufothema wird in den Büchern als das besprochen, was es ist : völliger Blödsinn :D )


Weitere Titel kann ich dir falls gewünscht noch nennen, falls du Interesse an Dokus zum Thema hast; hab ein paar aus dem TV aufgenommen und kann sie überspielen,
Rumata
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Ungelesener Beitrag von Rumata »

Das sich Gasriesen leichter nachzuweisen sind als erdähnliche Planeten liegt auf Grund der relativ geringen Masse letzterer in der Natur der Sache, bedeutet nicht das es nur wenige gibt.

Das stärkste Argument gegen eine Existenz weiterer intelligenter Lebensformen ist meiner Ansicht nach die Tatsache das wir bisher noch keinen begegnet sind. Mag sein das es an unseren mangelnden Fähigkeiten liegt, man denke z.B. an den Stand der Entwicklung der Menschheit im 16. Jhd. und vergleiche diesen mit der Gegenwart.

Raum für Spekulationen gibt es zu diesem Thema ohne Ende, mag sein das da draußen kleine grüne Männchen unterwegs sind, bis es keine harten Beweise gibt gehe ich davon aus das wir allein sind.
Man verlangte von mir, Hingespinste von endloser Großartigkeit gegen Realitäten von geringem Wert einzutauschen.

Mary Wollstonecraft Shelley
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Ralf Bodemann

Ungelesener Beitrag von Ralf Bodemann »

1. Wir werden aus grundsätzlichen Überlegungen NIE mit wissenschaftlicher Sicherheit sagen können: "Es gibt außer uns KEINE weiteren vernunftbegabten Lebewesen in der Galaxis."

Dazu müssten wir alle Planeten in der Galaxis sorgfältigst nach Lebewesen durchkämmt haben. Und zuvor müssten wir sicher sein, dass wir auch wirklich alle Planeten erfasst haben.

Und wenn wir alles einmal durchgescannt haben, wissen wir nicht, ob sich nicht auf einem der untersuchten Planeten in der Zwischenzeit nicht doch noch vernunftbegabtes Leben entwickelt hat.

2. Derzeit ist die Sachlage relativ einfach: Wir wissen es nicht!

Ich kann mit diesem Nichtwissen recht gut leben.
Und muss es nicht durch irgendeine Spekulation ersetzen.

Gruß
Ralf
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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Ralf Bodemann hat geschrieben:1. Wir werden aus grundsätzlichen Überlegungen NIE mit wissenschaftlicher Sicherheit sagen können: "Es gibt außer uns KEINE weiteren vernunftbegabten Lebewesen in der Galaxis."

Dazu müssten wir alle Planeten in der Galaxis sorgfältigst nach Lebewesen durchkämmt haben. Und zuvor müssten wir sicher sein, dass wir auch wirklich alle Planeten erfasst haben.

Und wenn wir alles einmal durchgescannt haben, wissen wir nicht, ob sich nicht auf einem der untersuchten Planeten in der Zwischenzeit nicht doch noch vernunftbegabtes Leben entwickelt hat.

2. Derzeit ist die Sachlage relativ einfach: Wir wissen es nicht!

Ich kann mit diesem Nichtwissen recht gut leben.
Und muss es nicht durch irgendeine Spekulation ersetzen.

Gruß
Ralf

Na, "irgendeine Spekulation" ist es aber nicht:

"Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ein Planet über lange Zeiträume komplexe Lebensformen beherbergen kann?
Lange Zeit glaubten die Astronomen, das wichtigste Kriterium sei das Vorhandensein von flüssigem Wasser über lange Zeiträume, was nur in einer schmalen Zone um das jeweilige Zentraalgestirn möglich ist.
Doch neue Erkenntnisse aus der Beobachtung von anderen Sonnensystemen zeigen: Der Aufenthalt im Lebensgürtel um das Zentralgestirn reicht nicht aus.
Auch das Milchstraßensystem hat einen Lebensgürtel, in dem sich unser Planetensystem befindet. Weiter draußen isst der Anteil an gesteinsbildenden Elementen in der interstellaren Materie zu gering, um daraus erdähnliche Planeten hervorgehen zu lassen.
Weiter innen ist die Häufigkeit lebensbedrohender Katastrophen zu groß: Die erdähnlichen Planeten können dort aus ihrer Bahn vertrieben, von Kometeneinschlägen verwüstet oder von Ausbrüchen kosmischer Strahlung versengt werden.
.....
Der Stand der Forschung erlaubt noch nicht, den galaktischen Lebensgürtel im Detail zu beschreiben. Doch wenn die Astronomen die Untersuchungen von Kometen, aktiven Galaxienkernen, Supernovae und Gammastrahlungsausbrüchen fortsetzen wie bisher, werden sie die Risiken für belebte Planeten immer besser verstehen können.
Eine genaue Kenntnis des Gürtels ist von großer Bedeutung für die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Denn der Gürtel ist das Gebiet mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für lebensfreundliche Bedingungen über lange Zeiträume, was zur Entstehung intelligentem Lebens unbedingt erforderlich ist. Unsere bisherigen Analysen deuten darauf hin, daß unsere galaktische Heimat zu den Gebieten mit der allerhöchsten Wahrscheinlichkeit gehört. Weiterhin wissen wir, daß Kugelsternhaufen, das galaktische Zentralgebiet und die Randbezirke der Galaxis höchstens geringe Wahrscheinlichkeiten aufweisen. Die Suchprogramme nach außerirdischen intelligentem Leben sollten diese Erkenntnisse berücksichtigen.
Das Konzept des galaktischen Lebensgürtels ist ebenfalls nützlich für die Diskussion im Zusammenhang mit dem Fermi-Paradoxon: Wenn die Galaxis Zivilisationen hervorgebracht hat, die zur Kolonisierung von fremden Plantensystemen in der Lage sind, dann sollten wir bereits in irgendeiner Form Kenntnis von ihnen haben. 1)
Es gibt kein Naturgesetz oder technisches Hindernis, das interstellare Raumfahrt verbieten würde. Bereits in der frühen Phase der Raumfahrt, in der wir uns befinden, haben die Ingenieure Antriebsmechanismen entworfen, mit denen sich 10 bis 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichen lassen(der sog. "Enzmann" oder "Orion" Antrieb, d.h Schub durch nukleare Explosionen).
Die Reise zu benachbarten Sternen wäre damit eine Sache von wenigen Jahrzehnten.
Jede Zivilisation, die über eine fortgeschrittene Raumfahrttechnologie verfügt, könnte also innerhalb einer kosmologisch kurzen Zeitspanne das gesamte Milchstraßensystem besiedeln - etwa indem jede der neugegründeten Kolonien nach einer gewissen Entwicklungszeit ihrerseits neue Kolonien in benachbarten Sonnensystemen errichtet. Auf diese Weise würde die Anzahl der bewohnten Welten exponentiell zunehmen. Wie eine Kugelwelle würde sich der kolonisierte Bereich in alle Richtungen ausweiten mit einem Tempo, das von der Geschwindigkeit der Raumschiffe und der Entwicklungszeit der Kolonien abhinge.
Angenommen, der typische Abstand der Kolonien betrage zehn Lichtjahre, die Raumschiffe bewegten sich mit zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit, und die Zeitspanne zwischen der Errichtung einer Kolonie und der Aussendung von Tochterschiffen betrage 400 Jahre. Die "Besiedelungsfront" breitete sich dann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 0,02 Lichtjahren pro Jahr aus. Da die Galaxis einen Durchmesser von 100 000 Lichtjahren hat, wäre sie bereits nach rund fünf Millionen Jahren vollständig besiedelt. Für einen Menschen zwar ein unvorstellbar langer Zeitraum, doch entspricht er nur 0,05 Prozent des Alters unserer Galaxis. Auch verglichen mit anderen astronomischen oder biologischen Zeitskalen wäre es sozusagen nur ein Augenblick. Die größte Ungewissheit liegt in der Entwicklungszeit der Kolonien bis zur Bildung von Tochterkolonien. Eine vernünftige obere Grenze dafür könnten 5000 Jahre sein. Denn solange hat die Menschheit von den ersten Stadtgründungen bis zur Raumfahrt benötigt. Mit diesem Wert würde die vollständige Besiedlung des Milchstraßensystems 50 Millionen Jahre dauern.
Die Schlußfolgerungen liegen auf der Hand: Jede Zivilisation mit der Fähigkeit und dem Willen zur Kolonisierung der Galaxis könnte dies getan haben, bevor mögliche Konkurrenten auch nur die Chance gehabt hätten sich zu entwickeln. 2)
Da dies jedoch nicht der Fall ist, gibt es solche Zivilisationen offenbar nicht - und unsere Chancen, uns technisch erheblich weiterzuentwickeln, sind nicht sehr groß.
Die Annahme, daß die Aliens nur zufällig unsere Erde übersehen und in der solaren Umgebung auch keine für unsere Teleskope sichtbaren Spuren hinterlassen haben, erscheint auf Grund unserer geschilderten Überlegungen fragwürdig. Denn unsere galaktische Heimat müsste für solche Wesen , die ihre Heimat verlassen wollen oder müssen, zu den Topadressen neuer Lebensräume gehören. Der galaktische Lebensgürtel mag zwar insgesamt zwar groß sein, aber die Aliens würden sicher zuerst die Gebiete mit der allerhöchsten Wahrscheinlichkeit für lebensfreundliche Bedingungen absuchen, anstatt ihre Zeit woanders zu verschwenden." 1)

Zitat aus:
1) "Lebensfeindliches All" Spektrum der Wissenschaft 12/2001 auch "Dossier 3/2002"
2)"Ist da draußen wer?" Spektrum der Wissenschaft 11/2000 auch "Dossier 3/2002"
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

Zwei - wie ich finde - wichtige Punkte werden hierbei nur ungenügend berücksichtigt:

1.) Definition "lebensfreundlicher" Bedingungen
Wenn von außerirdischem Leben die Rede ist, habe ich öfter den Eindruck, daß man von irdischem Leben redet ... Nur anders ausgeprägt und woanders angesiedelt.

2.) Kolonisations-Theoreme
Bei den Rechnungen zur möglichen Ausbreitung wird zumeist lediglich in technischen Kategorien gedacht, wobei die menschliche Biologie und mehr noch die Soziologie in den Hintergrund rücken. Kolonisation braucht Motivation, also einen Grund.

Ich modifiziere das Ganze ein wenig: Wir haben irgendwie die materiellen Kapazitäten freigeschaufelt und genug hochkompetente, der Erde überdrüssige Menschen gefunden, die auf blauen Dunst loslegen wollen, um eine neue Welt zu besiedeln. Ausgehend von einem Antrieb, der 1/5 c erreicht, braucht ein Kolonisationsschiff rund 20 Jahre, um unser direktes Nachbarsystem in eienr Entfernung von vier Lichtjahren zu erreichen. Ignorieren wir einmal, daß es dort bisherigen Erkenntnissen nach keine für Menschen bewohnbare Welt gibt, haben wir dort also eine Population von ein paar hundert Homo Sapiens Sapiens. Nehmen wir an, die haben dort nicht Anderes zu tun, als sich karnickelartig zu vermehren. Dann hätten sie in frühestens einigen Jahrtausenden die Populationsdichte und die entsprechende Infrastruktur, die das Rückgrat für den nächsten Schritt bildet. Und vielleicht hat man auch einen guten Grund, wieder aufzubrechen.

Das nächste Ziel ist dann schon nicht mehr vier, sondern gleich sechzig Lichtjahre entfernt, was eine Reisezeit von 300 Jahren bedeutet, sofern sich der Antrieb nicht signifikant verbessert hat. Und angenommen, daß dort wieder eine Welt existiert, die für Menschen brauchbare Lebensbedingungen bietet, geht das Ganze wieder von vorn los.

Wir haben bereits jetzt ein paar Jahrtausende auf der Rechnung, und sind dem hypothetischen E.T. in kosmischen Maßstäben gerade einen halben Millimeter näher auf die Pelle gerückt. Das ist jetzt natürlich immer noch sehr vereinfacht, aber ich denke, das Problem (?) wird deutlich.
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Lensman
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Guter Aufsatz zu den Fakten

Ungelesener Beitrag von Lensman »

Zu diesem Thema habe ich einen ausgezeichneten Aufsatz anzubieten. Er stammt von Prof. Harald Lesch aus der Sternwarte in München und ist hier nachzulesen:

Link: http://www.usm.uni-muenchen.de/swaiu.html

Die wichtigen Faktioren und Bedingungen für die Entstehung intelligenten Lebens werden darin zusammengefasst. Auch auf kritische Anmerkungen wird eingegangen.

@Gast: Schöne Literaturliste! :)

@all: Interessantes Thema!

Grüße vom
Lensman
"Und nun, durch zwiefach Glas, sehe ich
Des Bruders dunkelnd Ebenbild.
Jetzt mach' uns frei, an unserer Seite stehe,
den Hammer schwing, o Thor, und leih uns deinen Schild."
Gordon Dickson
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Diggi1234

Als wenn wir wirklich die Einzugen wären

Ungelesener Beitrag von Diggi1234 »

Nartürlich kann man die Suche nach Leben im All auf die Vorgaben unseres Planeten festlegen, aber ich halte das für zu eingeschränkt.

Zudem zeigt doch die Natur auf unserem Planeten, wie sie selbst in den unwirtlichsten Gebieten noch Leben ansiedelt. Ich halte es daher für unwahrscheinlich, dasß die Natur so verschwenderich ist und im gesammten Universum mit unzähligen Sternen und Planeten nur auf unserem Planeten Leben erschaffen hat. Und darunter ist mit Sicherheit auch intelligentes Leben. (Wie wird Intelligenz definiert? Sind Wesen, die Ihre eigenen Lebensraum zerstören und sich gegenseitig ohne besondere Gründe töten wirklich intelligent? :-))
Nur wie weit sind die anderen "Intelligenten" im All verstreut. Und wenn es doch keine Möglichkeit gibt, schneller als das Licht zu reisen, werden wir sicherlich niemals auf andere stossen.
Aber vieleicht ist das auch gut so. Wenn wir Menschen noch nichteinmal andere Religionen akzetieren, ja oft sogar noch nicht einmal verstehen können. Wenn wir zu oft noch nicht einmal mit unseren Nachbarn im selben Haus klar kommen, wie sollen wir dann mit wirklich Fremden, mit Ausserirdischen klarkommen. Ich habe so meine Zweifel daran, daß wir uns mit Aliens verständigen könnten.

Gruß an alle
Diggi
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

Der beste Beweis für intelligentes außerirdisches Leben ist, daß es sich von uns nicht aufspüren läßt. :wink:

Ich muß gestehen, daß außerirdisches Leben für mich auch dann hochinteressant ist, wenn es nicht unserer Definition von Intelligenz genügen sollte. Allein die Vorstellung, daß dort draußen irgend etwas kreucht und fleucht ist faszinierend.
roe_ion
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Re: OT: welche Forschungsergebnisse sind das?

Ungelesener Beitrag von roe_ion »

Aktuelle Forschungsergebnisse(Biologie, Astronomie): So hat sich zum Beispiel herausgestellt, das die bewohnbare Zone um unsere Sonne viel schmäler ist als angenommen(wäre die Erdbahn nur ein wenig kleiner oder größer, wäre die Erde eine Treibhaushölle wie die Venus oder ein Eisplanet wie der Mars).

Solche Aussagen sind leider sehr spekulativ bzw. von den Randbedingungen für die Modellbildung abhängig. Entscheidend ist z. B. die Zusammensetzung und Dichte der Atmosphäre. Die Venus ist ja nicht wegen ihrer Sonnennähe 400° heiß. sondern wegen der sehr dichten CO2 Atmosphäre und dem daraus resultierenden Treibhauseffekt. (Atm. Luftdruck über 100 Bar oder so...)

Wir haben nur ein Modell für die Bildung von Leben (die Erde). Wenn man nur einmal mit einem Würfel würfelt, die Gestalt des Würfels aber nicht bekannt ist, kann man keine belastbaren Aussagen zur Trefferwahrscheinlichkeit für eine 6 machen. Das versucht man aber, wenn über die Wahrscheinlichkeit der Bildung von intelligenten Leben im Universum debattiert wird.
Dann sind auch nur kleine Teile der Spiralarme der Galaxis einigermaßen lebensfreundlich: Nah am Zentrum machen Strahlungsausbrüche u.ä. Leben unmöglich, weiter draußen(Rand der Galaxis) fehlen schwere Elemente, durch die Leben überhaupt erst entstehen kann. Quellen siehe unten.
Ich habe die Quellen nicht studiert, möchte aber dazu folgendes sagen: Unsere Galaxis existiert fast seit Beginn des Universums. Zum Anfang gab es nur den Wasserstoff. Der ballte sich zu Sonnen zusammen und am Ende der Lebenszeit einer Sonne wurden die schweren Elemente durch Kernfussion "erbrütet". Da es in der gesamten Galaxis Sonnen gibt (und gab) dürften auch die schweren Elemente entsprechend verteilt sein. Schwere Elemente entstehen lokal und verbleiben wohl auch lokal. Fliehkraft und Gravitation dürften im Gleichgewicht sein, da sonst die Galaxis nicht stabil wäre. Spiralarme: Möglicherweise kommt es nur zur Spiralarmbildung, wenn zuvor zwei Galaxien miteinander verschmolzen sind. Unsere Galaxis wird übrigens irgendwann mit dem Orion Nebel (Korrektur: Andromeda Nebel) verschmelzen.
So weit ich weiss :lehrer: ,wird die Suche nach erdähnlichen Planeten mit steigender Intensität durchgeführt.

Stimmt, gefunden hat man aber nur Gasplaneten mit mehrfacher Jupitermasse. Optisch sind sie aber nicht nachgewiesen worden, nur indirekt durch ihren (minimalen) Einfluß auf die Bahn ihres Zentralsterns. Daher kann es sich bei einem Großteil dieser Objekte auch um sog. "Braune Zwerge"(Sterne mit sehr geringer Masse) handeln.
Man darf aber nicht schließen: Wenn der Einfluß kleiner Planeten nicht messbar ist (weil die Messmethode zu ungenau ist) gibt es die kleinen Planeten nicht.

Meinst du damit vielleicht das sog. "Wow" - Signal u.ä.? Die sind alle nur ein einziges Mal für sehr kurze Zeit empfangen worden, jeder weitere Versuch, das Signal wiederzufinden, ist gescheitert.
Ob wir wohl für ein extraterrestrisches SETI Projekt sichtbar wären? Da gibt es zum einen die bisherigen analogen Aussendungen (Fernsehen, Radio, Satellitenkommunikation), die teils mit hoher Energie, teils mit niedriger Energie, aber nur sehr selten gezielt ins All abgestrahlt werden. Denn kommt nun die Phase der digitalen Funkübertragung, in der die über CDMA (Code division multible access) nur vom allgegenwärtigen kosmischen Rauschen zu unterscheiden sind, wenn der Spreizungscode dem Empfänger bekannt ist. Spätestens mit globaler Einführung dieser digitalen Übertragungsverfahren wären wir für femde Intelligenzen elektromagnetisch unsichtbar. So wird es wohl auch mit anderen Zivilisationen sein.
Zuletzt geändert von roe_ion am 1. Juni 2003 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Manche Sagen ja, dass es noch nicht einmal auf der Erde intelligentes Leben gibt. :D

Ich finde aber die Aussage, das Leben nur auf der Erde möglich sein soll sehr komisch. Ich glaube, dass es das da draußen viel mehr Leben gibt, als wir und vorstellen und in Formen, die wir uns annähernd noch nicht einmal vorstellen können. Das Universum ist so gewaltig und die Wahrscheinlichkeit, dass es nur auf der Erde lebe gibt so gering, dass es einfach nur so sein kann.
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Ungelesener Beitrag von Gast »

Rusch hat geschrieben:Manche Sagen ja, dass es noch nicht einmal auf der Erde intelligentes Leben gibt. :D

Ich finde aber die Aussage, das Leben nur auf der Erde möglich sein soll sehr komisch. Ich glaube, dass es das da draußen viel mehr Leben gibt, als wir und vorstellen und in Formen, die wir uns annähernd noch nicht einmal vorstellen können. Das Universum ist so gewaltig und die Wahrscheinlichkeit, dass es nur auf der Erde lebe gibt so gering, dass es einfach nur so sein kann.
Primitives Leben(Einzeller) vielleicht(obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür auch gering ist), vielzelliges oder sogar intelligentes Leben ist sehr unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich(leider, SF-Romane mit der Thematik lese ich sehr gern).
Denn: Auf unserer Erde war das Leben die meiste Zeit auf die Einzellerform beschränkt, die Weiterentwicklung zu Vielzellern und schließlich Intelligenz war nur das Ergebnis einer unzähligen Kette von Zufällen; d.h. die Entwicklung von intelligentem Leben auf einem Planeten ist nicht zielgerichtet, sondern rein zufällig und kein Muß (Gäbe es die Dinosaurier z.b. noch, gäbe es keine intelligente Spezies auf unserem Planeten.

roe_ion:
Zu ein paar Punkten weiter oben: Wäre die Erdbahn nur 5% kleiner, wäre die Atmosphäre wie die der Venus, wäre sie größer, dann wäre die Erde wie der Mars.
Die Verteilung der schweren Elemente ist in der Galaxis eben nicht gleich(siehe Zitat und Quellen) und mit dem Orionnebel stoßen wir nicht zusammen. Das ist bloß ein Gasnebel(und damit Teil unserer Milchstraße). Du meinst sicher den Andromedanebel(besser Andromedagalaxie M31). Mit der werden wir zusammenstoßen(allerdings vergehen bis dahin noch ein paar Jährchen), bis dahin gibt es uns(die Menschheit) längst nicht mehr...
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P.S.

Ungelesener Beitrag von Gast »

roe_ion hat geschrieben:
Aktuelle Forschungsergebnisse(Biologie, Astronomie): So hat sich zum Beispiel herausgestellt, das die bewohnbare Zone um unsere Sonne viel schmäler ist als angenommen(wäre die Erdbahn nur ein wenig kleiner oder größer, wäre die Erde eine Treibhaushölle wie die Venus oder ein Eisplanet wie der Mars).

Solche Aussagen sind leider sehr spekulativ bzw. von den Randbedingungen für die Modellbildung abhängig. Entscheidend ist z. B. die Zusammensetzung und Dichte der Atmosphäre. Die Venus ist ja nicht wegen ihrer Sonnennähe 400° heiß. sondern wegen der sehr dichten CO2 Atmosphäre und dem daraus resultierenden Treibhauseffekt. (Atm. Luftdruck über 100 Bar oder so...)

Wir haben nur ein Modell für die Bildung von Leben (die Erde). Wenn man nur einmal mit einem Würfel würfelt, die Gestalt des Würfels aber nicht bekannt ist, kann man keine belastbaren Aussagen zur Trefferwahrscheinlichkeit für eine 6 machen. Das versucht man aber, wenn über die Wahrscheinlichkeit der Bildung von intelligenten Leben im Universum debattiert wird.
Dann sind auch nur kleine Teile der Spiralarme der Galaxis einigermaßen lebensfreundlich: Nah am Zentrum machen Strahlungsausbrüche u.ä. Leben unmöglich, weiter draußen(Rand der Galaxis) fehlen schwere Elemente, durch die Leben überhaupt erst entstehen kann. Quellen siehe unten.
Ich habe die Quellen nicht studiert, möchte aber dazu folgendes sagen: Unsere Galaxis existiert fast seit Beginn des Universums. Zum Anfang gab es nur den Wasserstoff. Der ballte sich zu Sonnen zusammen und am Ende der Lebenszeit einer Sonne wurden die schweren Elemente durch Kernfussion "erbrütet". Da es in der gesamten Galaxis Sonnen gibt (und gab) dürften auch die schweren Elemente entsprechend verteilt sein. Schwere Elemente entstehen lokal und verbleiben wohl auch lokal. Fliehkraft und Gravitation dürften im Gleichgewicht sein, da sonst die Galaxis nicht stabil wäre. Spiralarme: Möglicherweise kommt es nur zur Spiralarmbildung, wenn zuvor zwei Galaxien miteinander verschmolzen sind. Unsere Galaxis wird übrigens irgendwann mit dem Orion Nebel verschmelzen.
So weit ich weiss :lehrer: ,wird die Suche nach erdähnlichen Planeten mit steigender Intensität durchgeführt.

Stimmt, gefunden hat man aber nur Gasplaneten mit mehrfacher Jupitermasse. Optisch sind sie aber nicht nachgewiesen worden, nur indirekt durch ihren (minimalen) Einfluß auf die Bahn ihres Zentralsterns. Daher kann es sich bei einem Großteil dieser Objekte auch um sog. "Braune Zwerge"(Sterne mit sehr geringer Masse) handeln.
Man darf aber nicht schließen: Wenn der Einfluß kleiner Planeten nicht messbar ist (weil die Messmethode zu ungenau ist) gibt es die kleinen Planeten nicht.

Meinst du damit vielleicht das sog. "Wow" - Signal u.ä.? Die sind alle nur ein einziges Mal für sehr kurze Zeit empfangen worden, jeder weitere Versuch, das Signal wiederzufinden, ist gescheitert.
Ob wir wohl für ein extraterrestrisches SETI Projekt sichtbar wären? Da gibt es zum einen die bisherigen analogen Aussendungen (Fernsehen, Radio, Satellitenkommunikation), die teils mit hoher Energie, teils mit niedriger Energie, aber nur sehr selten gezielt ins All abgestrahlt werden. Denn kommt nun die Phase der digitalen Funkübertragung, in der die über CDMA (Code division multible access) nur vom allgegenwärtigen kosmischen Rauschen zu unterscheiden sind, wenn der Spreizungscode dem Empfänger bekannt ist. Spätestens mit globaler Einführung dieser digitalen Übertragungsverfahren wären wir für femde Intelligenzen elektromagnetisch unsichtbar. So wird es wohl auch mit anderen Zivilisationen sein.
Sämtliche Radio und Fernsehsignale wären von den uns nahegelegenen Sternen mit unserer Technik problemlos zu empfangen - das hat schon einigen Wissenschaftlern Kopfzerbrechen bereitet, die nicht davon überzeugt sind das die(hypothetischen) Aliens keine heilsbringenden Lichtgestalten ala Spielberg sind, sondern in ihrem Verhalten eher wie wir sind(und uns damit gewaltigen Ärger machen könnten- Zitat: Wir entdecken Aliens; sind sie technisch weniger entwickelt, gut für uns, denn dann werden wir sie beherrschen. Sind sie technisch weiter entwickelt, schlecht für uns, denn dann werden SIE uns beherrschen(oder noch Schlimmeres, was, bleibt der Phantasie jedes einzelnen überlassen, man denke nur an die Spanier und die Indios...)
roe_ion
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Ungelesener Beitrag von roe_ion »

Primitives Leben(Einzeller) vielleicht(obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür auch gering ist), vielzelliges oder sogar intelligentes Leben ist sehr unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich(leider, SF-Romane mit der Thematik lese ich sehr gern).
wie gesagt, auch wissenschaftliche Thesen über Fragen wie "Welche Bedingungen müssen eintreffen, damit Leben auf einem Planeten entstehen kann" sind sehr weitgehend von den vorhandenen Daten abhängig.
In Geo (siehe folgender Link) wird beispielsweise davon gesprochen, daß es auf dem Mars über viele Millionen Jahre flüssiges Wasser gegeben haben muß, da sich anderenfalls die beobachteten zahlreichen Sedimentschichten nicht erklären lassen.
http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natu ... 1054484068
Denn: Auf unserer Erde war das Leben die meiste Zeit auf die Einzellerform beschränkt, die Weiterentwicklung zu Vielzellern und schließlich Intelligenz war nur das Ergebnis einer unzähligen Kette von Zufällen; d.h. die Entwicklung von intelligentem Leben auf einem Planeten ist nicht zielgerichtet, sondern rein zufällig
Stimmt, aber ist das Beispiel der irdischen Evolution nun das Beispiel für eine besonders lange Entwicklung zu intelligentem Leben, oder ein Beispiel für eine besonders kurze Entwicklung?
In wieweit ist die Evolution auf der Erde überhaupt repräsentativ?
und kein Muß (Gäbe es die Dinosaurier z.b. noch, gäbe es keine intelligente Spezies auf unserem Planeten.
oder es würde eine intelligents Spezies auf Reptilienbasis geben. Beide Meinungen lassen sich nicht belegen, sind hoch spekulativ und eher abhängig vom persönlichen Geschmack als von vorliegenden Fakten. Statistik funktioniert nur bei großen Zahlen, wenn die nicht vorliegen, lassen sich Wahrscheinlichkeiten nur schlecht angeben. Vor allem dann nicht, wenn das Zufallsexperiment derart komplex ist, wie im Fall der Entstehung von Leben bzw. intelligentem Leben.

Zu ein paar Punkten weiter oben: Wäre die Erdbahn nur 5% kleiner, wäre die Atmosphäre wie die der Venus, wäre sie größer, dann wäre die Erde wie der Mars.
Auch hier kann ich wieder sagen: Es handelt sich bei dieser Aussage lediglich um eine These eines Einzelwissenschaftlers oder eines Teams. Wir kennen nicht die Randbedingungen für diese Aussage,wir wissen aber, daß die klimatischen Bedingungen auf Erde und Mars teilweise auf die Lage der Planeten, teilweise aber auch auf die Atmosphäre zurückzuführen sind. Wäre die Erde z. B. in der Marsumlaufbahn angesiedelt, wäre die Durchschnittstemperatur auf der Erde dennoch deutlich höher als die Durchschnittstemperatur des Mars, da dem Mars die dichte Atmosphäre der Erde fehlt. Es kommt kein Treibhauseffekt zustande und die dünne Atmosphäre des Mars kann auch nicht verhindern, daß ein Großteil der Wärmeenergie wieder ins All abgestrahlt wird. Bei der Venus ist es genau umgekehrt.
Zum Vergleich:
Planet - - - - - - - Mittl. Abstand zur Sonne / Mio Km
Erde - - - - - - - - 149,6
Mars - - - - - - - - 228
Venus - - - - - - - 108,2

Die Oberflächentemperatur der Venus ist übrigens höher als die des Merkur, obwohl Venus doppelt so weit von der Sonne entfernt ist, wie Merkur

Damit ist zumindest die Aussage, daß die Erde in der Venus-Umlaufbahn auch die Venus-Temperatur hätte wohl doch etwas übertrieben (um nicht zu sagen falsch).

Siehe auch:
http://www.wappswelt.de/tnp/nineplanets ... anets.html
Die Verteilung der schweren Elemente ist in der Galaxis eben nicht gleich(siehe Zitat und Quellen)
Es ist schön, daß du eine Quellenangabe gemacht hast, aber ich habe die entsprechenden Artikel nicht vorliegen. An einen Materieaustausch innerhalb der Galaxis glaube ich nicht. Es könnte aber sein, daß die unterschiedliche Verteilung von schwerden Elementen verursacht wird, durch die unterschiedliche Konzentration von Sonnen in verschiedenen Teilen der Galaxis. Leider stehen mir diese Quellen ebenfalls nicht zur Verfügung und du konntest mir bisher selbst keine Erklärung für dieses Phänomen nennen.
und mit dem Orionnebel stoßen wir nicht zusammen. Das ist bloß ein Gasnebel(und damit Teil unserer Milchstraße). Du meinst sicher den Andromedanebel(besser Andromedagalaxie M31).
Da hast du recht, da ist mir ein Fehler unterlaufen.
Mit der werden wir zusammenstoßen(allerdings vergehen bis dahin noch ein paar Jährchen), bis dahin gibt es uns(die Menschheit) längst nicht mehr...
wer weiß? :D
Zuletzt geändert von roe_ion am 1. Juni 2003 19:13, insgesamt 2-mal geändert.
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