Ohja - Juvenal-Zitate sind die besten! *g
Das Buch ist wirklich bitter. Wer den 3. Film gesehen hat und die Schlussszene hart fand, solche Sachen kommen im Rest vom Buch ungefähr am Ende von jedem zweiten oder dritten Kapitel.
Wobei ich jetzt was zu einer Kritik sagen will, die ich (zu den Filmen) öfter gehört/gelesen habe: Andere Charaktere werden zu wenig ausgeleuchtet. Prinzipiell muss ich dem zustimmen: jedes Tribut, das je gestorben ist, hat min. so viel Tränen, Blumen und traurige Lieder verdient wie
, also mehr, als es bekommen hat, und was die Karrieros betrifft, so ist die Idee dahinter gar nicht so anders als die von Katniss: Wennschon Todesspiele, dann doch besser mit Jugendlichen als mit Kindern.
Dass die anderen Figuren in den Filmen aber weniger ausgestaltet werden, liegt daran, dass die Filme sehr nahe an den Büchern sind, und die Bücher sind sehr nahe an Katniss' Hirnhaut, und was Katniss betrifft, die ist kein sehr "kommunikativer Mensch" und versucht meist gar nicht groß, sich in andere hineinzuversetzen. Und selbst, wenn sie prinzipiell stärker auf andere Menschen zuginge, bei Menschen, die einen demnächst zu töten planen, ist das vllt. keine gute Idee.
Und bei Menschen, die man demnächst plant zu töten, auch nicht.*
Das ist ein Thema, dem Collins bzw. Katniss aus dem Wege gehen (mit durchwachsenen Erfolg): wie kann man sich mit Leuten verbünden, sich auf sie verlassen, vllt. sogar mit denen anfreunden, wenn das bestmögliche Ergebnis dieser Bemühungen sein wird, dass man sie schließlich umbringt (das zweitbeste ist, dass man von seinen "Verbündeten" statt seinen "Feinden" umgebracht wird, und wenn es richtig schlecht läuft, ist man tot, bevor irgendwelche moralischen Dilemmata ihre hässlichen Fratzen erheben, yeah)? Ist aber vllt. kein Nachteil, man hat als Leser umsomehr Gelegenheit, darüber nachzudenken, was man selber täte.
Immerhin wird im dritten Buch klar, dass sich Ex-Tribute untereinander besser verstehen als andere Menschen, selbst, wenn sie sich aus anderen Gründen nicht leiden können.
* Bzw., nicht, wenn man sich nur so mäßig wie Katniss verstellen kann - gelegentlich macht oder tut sie mit viel Überlegung etwas, was andere täuschen soll; es gibt in drei Büchern nur einen Fall, wo sie wohl wirklich alle Welt getäuscht hat.
Und min. einen, wo ihre Umgebung kollektiv so tut, als würde sie ihr etwas glauben. Und diverse Leute sagen ihr, dass sie sowas gar nicht kann, was sie selbst (oder wir als Leser) sonst vllt. gar nicht mitbekäme. Also nein, Katniss denkt sich nicht groß in andere Menschen hinein, sonst könnte sie sie manipulieren.
Hach, ich freu mich schon, wie die das im letzten Teil umsetzen.
