Master of Tragedy hat geschrieben:
Bei Mad Max gab es ja keinen Humor. Alle waren bierernst und dennoch peinlich. Aber ist dann wahrscheinlich einfach nicht mein Humor, wenn es denn Humor ist.
Er ist nicht auf witzig getrimmt, das ist schon richtig. Eher würde ich ihn als skurril bezeichnen, wobei ich zumindest die rasenden Omas schon recht lustig fand. "Fury Road" ist halt im Wortsinne ein Action-Film, die Handlung ist einfach gestrickt und alles ist immer in Bewegung. Wenn man über die einzelnen Figuren aber genauer nachdenkt, kann man da schon Hintergedanken erkennen (Nux zum Beispiel ist ein fanatisierter Kindersoldat, dessen Gehirnwäsche durch den Kontakt mit den Frauen aufbricht). Muss man aber nicht, man kann- wie Knochenmann es ja schon anmerkte - auch einfach goutieren, dass der Film sein Geschehen nicht über Dialoge, sondern über die Bilder erzählt. Oder man findet ihn halt einfach mies, das steht ja auch jedem frei
Was ich einfach nur erfrischend fand: Obwohl "Mad Max" ein Remake/Reboot/Sequel/wie-auch-immer, auf jeden Fall ein altes Thema ist, war der Film anders, originell, NEU!
Dass diese Art nicht allen gefällt, kann ich schon verstehen. Aber es war zumindest mal - und das ist ja insbesondere bei so einem Uralt-Thema bemerkenswert - etwas Anderes, und das ist mir schon gleich tausendmal lieber als z.B. "Jurassic World", "Terminator" und Konsorten, die praktisch denselben alten Film nochmal erzählen, und dann auch noch auf dieselbe Weise.
NEU oder ANDERS ist natürlich nicht automatisch gleich GUT - aber wie bereits erwähnt: meinen Geschmack hat´s in diesem Fall getroffen.
So, gestern im Heimkino angeschaut, und ich kann die allgemeine Facebook-Begeisterung darüber (wie erwartet) nicht teilen. Mein Eindruck, den ich durch die Trailer hatte, wurde bestätigt.
Klar, es ist ein irrsinniges Tempo drin, pausenlose, atemlose Action, schicke Verfolgungsjagden, die sich dann aber natürlich auch irgendwann wiederholen und teilweise an Western erinnern, wo immer auf den Zügen gekämpft wird. So was mag ich, es hat mir auch gefallen, aber herausragend finde ich das ganz und gar nicht, sondern normal.
Riesen Sandwände hab ich sogar schon beim Scorpion King gesehen, das ist auch schön, aber nicht innovativ oder so.
Die Storyline reicht mir völlig aus, ich brauch da nicht mehr - eine Frau rettet andere Frauen, und Max hilft ihr dabei, und am Schluss bauen sie auf den Ruinen des Bösen neu auf. Das ist alles ok.
Aber mich nerven diese überdrehten Sachen wie dieser Musiker, der klischeebehaftete fette Menschenfresser, und am meisten der grunzende Hardy, da ist ja Conan ein Sprachkünstler dagegen.
Dieses Setting ist einfach nicht mehr mein Ding.
P.S. Unpassend, aber nett fand ich die Stelzenhamster aus "Der Dunkle Kristall" (erinnert sich jemand daran?) Die sind zwar völlig sinnlos da drin im Film, aber diese Sumpfszene an sich war als Erinnerung für mich an den Puppenfilm schön. Auf die Sumpfhexe hab ich dann noch gewartet.
Ich habe ihn auch am Wochenende gesehen und bereue es, dass ich nicht bereits im Kino mit von der Partie war. Im wahrsten Sinne ein schneller Film. Unglaublich gelungene Action, aus irgendeinem Grund war sogar die Handlung in Ordnung und das Duo "Furiosa & Max" passten großartig zusammen.
Das Team hatte wirklich ein paar Ideen, wie man einen Film vorantreibt.
09 von 10 Zeugen.
Andy
PS Ist George Miller eigentlich offiziell der Regisseur mit der größten Bandbreite in seinem Werk? Unglaublich, in welchen Genres der schon erfolgreich war.