[Film] Fantastic Four (2015)
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Also, ich bin jetzt hin- und hergerissen. Soll ich's wirklich machen, oder lass' ich's lieber sein.
Anderswo known as Yart Fulgen
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Es ist der dauernde Zwang zur Origin. Siehe auch Spider-Man.Doop hat geschrieben:Meine Hoffnung ist es ja, dass der Film so sehr floppt, dass Fox keinen weiteren Film dreht und die Lizenz verfällt. Ich verstehe es einfach nicht. Da hat man diese vier großartigen Figuren, da hat man Latveria mit Doctor Doom, Galactus, den Silver Surfer, die Skrull, den Mole Man... Da hat man dank der gleichzeitigen X-Men-Lizenz auch die Brood und das Shi'ar-Imperium - und anstatt einen farbenfrohen Science Fiction Film mit Marvels First Family zu drehen, produziert man Müll. Gut, dass das floppt.
Andreas hat ja bei SPON ganz zu recht die zehn Minuten gelobt, die nicht Origin sind. Wenn wir das mal vom Comic her denken... da wurd einmal die Origin erzählt, und danach war's egal. Weil jeder, der nicht ganz debil ist, das Konzept des Superhelden begreift.
Das Trank-Debakel (Entertainment Weekly hats letzte Woche sehr ausführlich zusammengefasst) spielt da sicher eine Rolle, Trank war überfordert, das Studio wollte die eierlegende Wollmilchsau und hat Druck gemacht, dauernde Rewrites und Nachdrehs, aber unterm Strich bleibt: die Studios vertrauen ihrem Publikum nicht und müssen ihm immer wieder die selbe Geschichte erzählen. Ich glaube, das Publikum will farbenfrohe Abenteuer mit einem helden, nicht lange und breite Erzählungen mit Typen, die irgendwann mal zu Helden werden.
Das ist wie Porno, wo erst am Schluss kurz gevögelt wird und wir vorher den Lebenslauf der Darsteller erfahren. Zum dritten Mal.
Sorry für mein drastisches Beispiel.
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'nuff said.
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Gesehen und für Fantastisch! befunden.
Ich habe lange keine Comic-Verfilmung gesehen, die mir so sehr gefallen hat wie diese hier. Die Action-Szenen sind spannend aber nicht hektisch, die Erzähl-Teile sind ruhig aber nicht langweilig, die Story ist gradlinig beginnend mit der Kindheit des Hauptdarstellers und den Frustrationserlebnissen eines verkannten Genies, endend mit der Ich-Findung als Superhelden-Quartett.
Der Film bietet alles, was das Comic-Herz erfreut: Es werden Dimensionen durchstoßen; ein schwarzes Loch beginnt, die Erde aufzufressen; es gibt militärische Geheimstützpunkte und High-Tec-Forschungslabors.
Der Bösewicht ist glaubhaft böse
Marc Beltrami macht wieder gute Musik und die Frisuren der Hauptdarstellerin sind konservativ aber interessant.
Ich zweifle an dem kommerziellen Erfolg dieses Films. Am Ende des Abspanns ist zu lesen, dass während der Dreharbeiten über 15.000 Personen beschäftigt waren. Ich jedenfalls konnte alleine in einem großen Kino einen schönen, handwerklich guten und insgesamt sehr gelungenen Genre-Film genießen.
9,5/10 Schweizer Ofiiziersmesser
Gast09
Ich habe lange keine Comic-Verfilmung gesehen, die mir so sehr gefallen hat wie diese hier. Die Action-Szenen sind spannend aber nicht hektisch, die Erzähl-Teile sind ruhig aber nicht langweilig, die Story ist gradlinig beginnend mit der Kindheit des Hauptdarstellers und den Frustrationserlebnissen eines verkannten Genies, endend mit der Ich-Findung als Superhelden-Quartett.
Der Film bietet alles, was das Comic-Herz erfreut: Es werden Dimensionen durchstoßen; ein schwarzes Loch beginnt, die Erde aufzufressen; es gibt militärische Geheimstützpunkte und High-Tec-Forschungslabors.
Der Bösewicht ist glaubhaft böse
und die inneren Geschichten (Vater/Tochter, Vater/Sohn sowie Brüderchen und Schwesterchen) und natürlich auch die sich abzeichnende Love-Story kommen alle gut rüber ohne zuviel Screen-Time einzunehmen.
Marc Beltrami macht wieder gute Musik und die Frisuren der Hauptdarstellerin sind konservativ aber interessant.
Ich zweifle an dem kommerziellen Erfolg dieses Films. Am Ende des Abspanns ist zu lesen, dass während der Dreharbeiten über 15.000 Personen beschäftigt waren. Ich jedenfalls konnte alleine in einem großen Kino einen schönen, handwerklich guten und insgesamt sehr gelungenen Genre-Film genießen.
9,5/10 Schweizer Ofiiziersmesser
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Klingt eher nach Siebziger-Jahre-C-Film.Gast09 hat geschrieben: Der Film bietet alles, was das Comic-Herz erfreut: Es werden Dimensionen durchstoßen; ein schwarzes Loch beginnt, die Erde aufzufressen; es gibt militärische Geheimstützpunkte und High-Tec-Forschungslabors.
Comicspezifisch ist nichts davon.
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Sei nicht so böse Ellen, das kling schon noch nach B-Film.
@Gast09 Schön, dass Dir der Film gefallen hat. Aber ich bezweifle, dass Du die Fantastischen Vier bisher gelesen hast, oder? Ich glaube, mir wird der Film nicht gefallen, auch weil wir einen sehr unterschiedlichen Filmgeschmack haben und ich warte auf die Blu Ray. Ansonsten hoffe ich, dass Fox endlich die Lizenz verfallen lässt (was sie nicht tun werden, weil sie wissen, das Disney/Marvel mit Marvel's First Family richtig Geld verdienen würde). Aber man kann ja hoffen.
Edit: Und selbst Vaughn mit Abstrichen. Denn wie kann man eine eigentlich unverwechselbare, großartige Figur wie Emma Frost aka die White Queen so langweilig an die Wand fahren wie in ""First Class"?
Bisher konnte Fox mich nur mit den X-Men überzeugen und das eigentlich nur dann so richtig, wenn der Regisseur Bryan Singer oder Matthew Vaughn hieß.
@Gast09 Schön, dass Dir der Film gefallen hat. Aber ich bezweifle, dass Du die Fantastischen Vier bisher gelesen hast, oder? Ich glaube, mir wird der Film nicht gefallen, auch weil wir einen sehr unterschiedlichen Filmgeschmack haben und ich warte auf die Blu Ray. Ansonsten hoffe ich, dass Fox endlich die Lizenz verfallen lässt (was sie nicht tun werden, weil sie wissen, das Disney/Marvel mit Marvel's First Family richtig Geld verdienen würde). Aber man kann ja hoffen.
Edit: Und selbst Vaughn mit Abstrichen. Denn wie kann man eine eigentlich unverwechselbare, großartige Figur wie Emma Frost aka die White Queen so langweilig an die Wand fahren wie in ""First Class"?
Bisher konnte Fox mich nur mit den X-Men überzeugen und das eigentlich nur dann so richtig, wenn der Regisseur Bryan Singer oder Matthew Vaughn hieß.
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Gesehen und für grottig befunden. Das Urteil muss ich aber präzisieren:
Der Film ist über 60 Minuten eine gute Comicfilm-Version von David Cronenberg`s "Die Fliege", ohne so eklig zu werden. Die Darsteller sind gut (soweit das ihre z.T. unfassbar schlecht entwickelten Rollen zulassen), gefilmt ist das größtenteils auch sehr ordentlich und die Musik ist klasse. Die Tricks - da bewahrheiten sich wohl die Gerüchte um das gekürzte Budget - sind wie auch schon bei den anderen F4-Filmen qualitativ sehr uneinheitlich. Das Ding sieht ziemlich gut aus, hat aber trotz fehlender Hose keine Genitalien, dafür eine überdeutliche Poritze. Die Fackel sieht schlechter aus als früher, die Kräfte von Sue Storm sind ebenso gut dargestellt wie bei Jessica Alba. Am schlimmsten trifft es Doom (Dr. Doom wird er nur mal als Witz genannt), denn er hat keine Maske, sondern wird quasi mit seinem Schutzanzug verschweißt und hat dadurch überhaupt keine Mimik und das lässt Toby Kebbel auch keine Möglichkeit, über Bewegungen des Kopfes noch irgendwas darzustellen.
Das grösste Problem des Films ist das Drehbuch, denn es will übertrieben ernst sein und lässt dadurch nicht zu, dass sowas wie Spaß oder Freude aufkommt. Am deutlichsten wird das bei Johnny Storm:wo Chris Evans in der Rolle seine Kräfte noch genoss und einen Kalauer nach dem nächsten absonderte, darf Michael B. Jordan nur Daddy Issues wälzen und ansonsten völlig uninteressant sein. Ähnlich ist das mit Ben Grimm, der erst nur sowas wie ein Anhängsel von Reed ist und dann als Ding nur noch depressiv und verbittert ist.
Der Kardinalsfehler des Films ist aber das einzige, was die Filme von Tim Story wirklich richtig gemacht haben:er schildert die F4 nicht als Familie, sondern als Individuen, die durch unglückliche Umstände miteinander klar kommen müssen, ohne sich wirklich zu mögen. Und das Ende (die letzen 20 Minuten) ist das schlechteste seit "Green Lantern".
Fazit:als SF-Film gerade noch okay, als F4-Film ein Totalausfall.
2 von 10 Modellautos
Der Film ist über 60 Minuten eine gute Comicfilm-Version von David Cronenberg`s "Die Fliege", ohne so eklig zu werden. Die Darsteller sind gut (soweit das ihre z.T. unfassbar schlecht entwickelten Rollen zulassen), gefilmt ist das größtenteils auch sehr ordentlich und die Musik ist klasse. Die Tricks - da bewahrheiten sich wohl die Gerüchte um das gekürzte Budget - sind wie auch schon bei den anderen F4-Filmen qualitativ sehr uneinheitlich. Das Ding sieht ziemlich gut aus, hat aber trotz fehlender Hose keine Genitalien, dafür eine überdeutliche Poritze. Die Fackel sieht schlechter aus als früher, die Kräfte von Sue Storm sind ebenso gut dargestellt wie bei Jessica Alba. Am schlimmsten trifft es Doom (Dr. Doom wird er nur mal als Witz genannt), denn er hat keine Maske, sondern wird quasi mit seinem Schutzanzug verschweißt und hat dadurch überhaupt keine Mimik und das lässt Toby Kebbel auch keine Möglichkeit, über Bewegungen des Kopfes noch irgendwas darzustellen.
Das grösste Problem des Films ist das Drehbuch, denn es will übertrieben ernst sein und lässt dadurch nicht zu, dass sowas wie Spaß oder Freude aufkommt. Am deutlichsten wird das bei Johnny Storm:wo Chris Evans in der Rolle seine Kräfte noch genoss und einen Kalauer nach dem nächsten absonderte, darf Michael B. Jordan nur Daddy Issues wälzen und ansonsten völlig uninteressant sein. Ähnlich ist das mit Ben Grimm, der erst nur sowas wie ein Anhängsel von Reed ist und dann als Ding nur noch depressiv und verbittert ist.
Der Kardinalsfehler des Films ist aber das einzige, was die Filme von Tim Story wirklich richtig gemacht haben:er schildert die F4 nicht als Familie, sondern als Individuen, die durch unglückliche Umstände miteinander klar kommen müssen, ohne sich wirklich zu mögen. Und das Ende (die letzen 20 Minuten) ist das schlechteste seit "Green Lantern".
Fazit:als SF-Film gerade noch okay, als F4-Film ein Totalausfall.
2 von 10 Modellautos
Lese zur Zeit:
Terry Pratchett - Die dunkle Seite der Sonne
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Heute auf Blu-Ray gesehen. Meine Güte, das war richtig schlecht. Nicht im Sinne von unterhaltsam schlecht wie so viele B-, C- und D-Movies der 80er. Obwohl er tatsächlich viel von diesen Krachern übernommen hat. Wie kann man aus Doctor Doom so etwas machen, was hier in diesem Film als Entschuldigung für das Fehlen eines richtigen Gegenspielers herhalten muss? Warum dreht man heute nach der Dark-Knight-Trilogie und den MCU-Filmen etwas mit so grottigen Spezialeffekten? Wie kann man Kirbys überbordende und bunte SF-Fantasie zu etwas so Depressiven deformieren. Was haben die aus Sue gemacht? Es ist ja okay, dass man sie intelligenter macht und damit Reed gleichrangig - aber wieso muss das einhergehen mit Nerdigkeit und Ûberheblichkeit? Was haben die aus Ben gemacht? Und wieso ist Reed ein Milchbubi? Das war schlimm und mir tun die Schauspieler leid, die hier verheizt wurden. Gegen diesen Film sind die beiden letzten Fantastic Four Filme richtig gut.
Mit viel Wohlwollen 2 von 10 Schülerexperimenten mit Tendenz nach unten.
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Hier eine sehr schöne, den Film analysierende Kritik. Lustiger und interessanter als der Film:
http://www.theatlantic.com/entertainmen ... ew/400850/
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- Valerie J. Long
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Trifft den Nagel auf den Kopf, oder?Doop hat geschrieben:Hier eine sehr schöne, den Film analysierende Kritik. Lustiger und interessanter als der Film:
http://www.theatlantic.com/entertainmen ... ew/400850/
Aber es sind wohl die Zeichen unserer Zeit, dass Filme nur noch bunt sein müssen, nicht logisch - die Kids von heute vergessen ja sowieso alles, was zwei Minuten vorher passiert ist, solange der Film cool aussieht. Davor gab's quietschbunte Drinks, und die Filmkritik danach muss in einen Tweet passen, für mehr ist keine Zeit.
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Oha ... die Jugend von heute ... die ist ja soooooo viel schlimmer als früher und zu überhaupt nix zu gebrauchen ... und doof sind die auch alle ...
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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Gab es früher in Filmen weniger Logiklöcher?Valerie J. Long hat geschrieben: Aber es sind wohl die Zeichen unserer Zeit, dass Filme nur noch bunt sein müssen, nicht logisch
Ist es nicht vielmehr so, dass seit der Existenz des Internet, von Foren, sozialen Medien und unzähligen professionellen, semi-professionellen und Fanseiten zum Thema Film jeder Streifen, jeder Blockbuster, jeder Genrefilm deutlich gründlicher analysiert und "zerlegt" wird als früher?
War "Batman & Robin" (1997, also 18 Jahre alt) oder Superman IV: The Quest for Peace" (1987, 28 Jahre auf dem Buckel) wirklich besser, weniger bunt-oberflächlich, klüger und logischer als "Fantastic Four" (2015)? Nein.
Ich wage mal die steile Gegenthese, Valerie. Nur sehr wenig war früher besser. Sehr viel ist heute besser als früher. Und das meiste bleibt im Wesentlichen konstant.
Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Ironiezeichen vergessen? Ich schenk dir eines.Valerie J. Long hat geschrieben: Aber es sind wohl die Zeichen unserer Zeit, dass Filme nur noch bunt sein müssen, nicht logisch - die Kids von heute vergessen ja sowieso alles, was zwei Minuten vorher passiert ist, solange der Film cool aussieht. Davor gab's quietschbunte Drinks, und die Filmkritik danach muss in einen Tweet passen, für mehr ist keine Zeit.

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Re: [Film] Fantastic Four (2015)
Wenn ich die bisherigen Kritiken richtig verstanden habe, war das Problem mit diesen Film nicht, dass er zu bunt war.
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