Nepharite hat geschrieben:Ich persönlich bewundere ja die Leute, die sich über (vermeintlich) schlechte Übersetzungen und Synchronisation auslassen. Mir persönlich fehlt einfach die Zeit und -ich gebe es zu- die Lust, Bücher im Original und in der Übersetzung zu lesen (Filme entsprechend); daher maße ich mir auch so gut wie nie eine Beurteilung der Übersetzerfähigkeiten an.
Das ist aber genau der springende Punkt, an dem man schlechte Übersetzungen eben erkennt: wenn der deutsche Text so wie er dasteht keinen Sinn macht, sondern erst dann, wenn man ihn zuerst ins Englische wörtlich rückübersetzt und dann richtig ins Deutsche. Da gibt es viele peinliche Beispiele: der "bloody table" aus dem ein "Blutiger Tisch" wurde, oder wenn jemand sagt: "Das macht mich wirkliche Lachen!".
Hier noch ein paar, die ich mal zusammengesucht hatte:
In "Roter Mars" (Heyne, Hardcoverausgabe 06/5361) finden sich z.B. folgende Klöpse: S.45 "Also lebten sie in Antarctica mehr als ein Jahr zusammen". Auf die Idee "Antarctica" korrekterweise mit "Antarktis" zu übersetzen, kam Herr Petri wohl nicht.
S. 47 "Sie mußten gleichzeitig sowohl außergewöhnlich sein und extra-außergewöhnlich." - Im Original steht hier "extraordinary and extra ordinary", was man sinnvollerweise vielleicht mit "außergewöhnlich, aber auch sehr gewöhnlich" übersetzen hätte sollen (das gibt dann wenigstens Sinn!).
S. 64 "Du kannst deine das Klima verändernden Spielchen hinten auf der Erde treiben, wenn du willst". Wie man "behind on earth" mit "hinten auf der Erde" übersetzen kann, bleibt mir ein Rätsel (mal abgesehen vom schlechten Deutsch).
Im Glossar von "Der Ring von Charon" (Roger MacBride Allen) findet sich beim Durchblättern folgendes: "Dyson-Sphäre - (...) benannt nach dem (...) Wissenschaftler Freimann Dyson." Hm, seit wann werden Namen real existierender Personen übersetzt? War da jemand zu faul zum Recherchieren?