Zivilisationstypen - Problem Mensch
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Zivilisationstypen - Problem Mensch
Hallo Leute,
ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten in den Themenbereich der Futurologie vertieft. Das alles finde ich wahnsinnig spannend. Nun zum Thema. Michio Kaku spricht davon, dass wir uns derzeit in der Transformation von einer Typ 0 Zivilisation zu einer Typ 1 Zivilisation befinden. Siehe Kardashev Skala ;D. Nun finde ich es eine wundervolle Vorstellung, dass die Menschheit eine globale, friedliche Zivilisation schafft (das ist zumindest das Bild das ich vor Augen habe).
Nur gibt es dabei ein Problem: Uns Menschen. Denn egal ob wir eine globale Vernetzung, globale Schnellreise-Infrastruktur, globalen Freihandel etc, erreichen und das mit genialen Technologien wie Robotern und Hyperloops und Weltraumtourismus etc. unterstreichen - wir Menschen bleiben doch immer der Unsicherheitsfaktor. Wir haben psychologische "Störungen", wir haben Aggressionspotentiale, wir begehen Verbrechen, wir lügen und betrügen und wir führen Kriege.
Stellen wir uns also vor, es gibt einen menschenleeren Planeten der eine Zivilisation des Typ 1 beherbergen könnte (es ist einfach alles da, Wohnhäuser, Züge, Natur, Nahrung, Energieinfrastruktur etc.) Und jetzt stellen wir uns vor, wie setzen die Menschheit in dieses Szenario hinein.Ich bin mir sicher, wir würden binnen weniger Jahre das System zerstören und uns gegenseitig auch massiv Schaden zufügen. Geschweige denn, dass wir selber eine solche globale Ordnung erschaffen könnten ohne uns dabei die Köpfe einzuschlagen. Und ganz ungeachtet der Möglichkeit irgendwann einmal eine intergalaktische Zivilisation zu sein...
Was denkt ihr darüber? Ist eine Typ 1 Zivilisation der Menschen überhaupt denkbar? Ich bin gespannt auf eure Gedanken
ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten in den Themenbereich der Futurologie vertieft. Das alles finde ich wahnsinnig spannend. Nun zum Thema. Michio Kaku spricht davon, dass wir uns derzeit in der Transformation von einer Typ 0 Zivilisation zu einer Typ 1 Zivilisation befinden. Siehe Kardashev Skala ;D. Nun finde ich es eine wundervolle Vorstellung, dass die Menschheit eine globale, friedliche Zivilisation schafft (das ist zumindest das Bild das ich vor Augen habe).
Nur gibt es dabei ein Problem: Uns Menschen. Denn egal ob wir eine globale Vernetzung, globale Schnellreise-Infrastruktur, globalen Freihandel etc, erreichen und das mit genialen Technologien wie Robotern und Hyperloops und Weltraumtourismus etc. unterstreichen - wir Menschen bleiben doch immer der Unsicherheitsfaktor. Wir haben psychologische "Störungen", wir haben Aggressionspotentiale, wir begehen Verbrechen, wir lügen und betrügen und wir führen Kriege.
Stellen wir uns also vor, es gibt einen menschenleeren Planeten der eine Zivilisation des Typ 1 beherbergen könnte (es ist einfach alles da, Wohnhäuser, Züge, Natur, Nahrung, Energieinfrastruktur etc.) Und jetzt stellen wir uns vor, wie setzen die Menschheit in dieses Szenario hinein.Ich bin mir sicher, wir würden binnen weniger Jahre das System zerstören und uns gegenseitig auch massiv Schaden zufügen. Geschweige denn, dass wir selber eine solche globale Ordnung erschaffen könnten ohne uns dabei die Köpfe einzuschlagen. Und ganz ungeachtet der Möglichkeit irgendwann einmal eine intergalaktische Zivilisation zu sein...
Was denkt ihr darüber? Ist eine Typ 1 Zivilisation der Menschen überhaupt denkbar? Ich bin gespannt auf eure Gedanken
Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Naja, es gibt doch vielleicht sogar weiter entwickelte menschliche Zivilisationen. Oder gab sie zumindest: Die frühen Hochkulturen in Amerika, zum Beispiel. Oder zählen die auch zu Stufe 0?
- Stormking
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
@KingPing88:
Ich halte von diesem Homo-Sapiens-Bashing gar nichts, weil ich davon überzeugt bin, daß es sich bei Neugier und Aggression, bei Forschungs- und Eroberungsdrang um zwei Seiten einer Medaille handelt und es das eine ohne das andere nicht geben kann. Die alte Behauptung, daß eine höherentwickelte Zivilisation zwingend aus pazifistischen Hippies bestehen müsse, weil sie sich sonst schon längst selbst zerstört hätte, kam mir noch nie sonderlich plausibel vor.
@Mathias:
"Hochkultur" bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, daß man Ackerbau betreibt, es Arbeitsteilung gibt (z.B. Bauern und Soldaten) und zumindest eine rudimentäre Verwaltung vorhanden ist. Im Vergleich zu uns waren die "frühen Hochkulturen" trotzdem noch unsagbar primitiv.
Ich halte von diesem Homo-Sapiens-Bashing gar nichts, weil ich davon überzeugt bin, daß es sich bei Neugier und Aggression, bei Forschungs- und Eroberungsdrang um zwei Seiten einer Medaille handelt und es das eine ohne das andere nicht geben kann. Die alte Behauptung, daß eine höherentwickelte Zivilisation zwingend aus pazifistischen Hippies bestehen müsse, weil sie sich sonst schon längst selbst zerstört hätte, kam mir noch nie sonderlich plausibel vor.
@Mathias:
"Hochkultur" bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, daß man Ackerbau betreibt, es Arbeitsteilung gibt (z.B. Bauern und Soldaten) und zumindest eine rudimentäre Verwaltung vorhanden ist. Im Vergleich zu uns waren die "frühen Hochkulturen" trotzdem noch unsagbar primitiv.
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Hallo, vielen Dank für deine Antwort Mathias. Die zählen leider soweit ich das einschätzen kann auch zum Typ 0, da der Typ 1 sozusagen die globale Zivilisation beschreibt im Sinne von den Planeten in Star Trek, auf denen es eine Regierung für den gesamten Planeten gibt usw. Aber auch wenn es in der Vergangenheit schon globale Zivilisationen gegeben hat (es kann ja sein, dass wir in Zyklus 5 der Menschheitsgeschichte leben) - dann sind unsere Vorgänger ja auch leider nicht mehr da. Das heißt sie wurden wahrscheinlich ausgelöscht bzw. haben sich selbst vernichtet. Sonst wären wir ja nicht da wo wir jetzt sind...
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
@Stormking: Danke auch dir für die Antwort. Ich sehe das so, dass der Mensch konstruktive Eigenschaften und destruktive Eigenschaften hat - das ist so. Ich glaube das meinst du mit zwei Seiten einer Medallie. Dennoch glaube ich, dass diese Destruktivität den Fortschritt der Menschheit massiv behindert und das es eine Überwindung dieser Destruktivität bräuchte, damit wir wirklich vorankommen. Leider sehe ich keine Möglichkeit dazu die Destruktivität zu überwinden - du anscheinend schon. Oder sehe ich das falsch?
- Stormking
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Nein, ich glaube nicht, daß man die "Destruktivität" überwinden kann oder auch nur sollte, weil sie für mich einfach eine andere Ausdrucksform derselben Verhaltensweisen ist, die auch zu Neugier und Entdeckerdrang führen. Man sollte sie da zügeln, wo sie katastrophale Folgen haben könnte, aber nicht allgemein unterdrücken. Fortschritt ist immer auch Wettstreit und ein Wettstreit erfordert immer auch den Willen, sich gegen andere durchzusetzen und es ihnen mal "richtig zu zeigen". Hätten die Menschen diese Tendenzen nicht, dann wären wir wohl nie von den Bäumen heruntergekommen (oder hätten die Meere nie verlassen )KingPing88 hat geschrieben:@Stormking: Danke auch dir für die Antwort. Ich sehe das so, dass der Mensch konstruktive Eigenschaften und destruktive Eigenschaften hat - das ist so. Ich glaube das meinst du mit zwei Seiten einer Medallie. Dennoch glaube ich, dass diese Destruktivität den Fortschritt der Menschheit massiv behindert und das es eine Überwindung dieser Destruktivität bräuchte, damit wir wirklich vorankommen. Leider sehe ich keine Möglichkeit dazu die Destruktivität zu überwinden - du anscheinend schon. Oder sehe ich das falsch?
Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Die Kardashev-Skala sagt nichts über die Art des Zusammenlebens aus, sondern unterteilt die Entwicklungsstufen lediglich nach ihrer Fähigkeit, Energie zu nutzen. (Wobei ich es übrigens fragwürdig finde, einen hohen Energieverbrauch zwingend mit einer hohen Entwicklungsstufe gleichzusetzen.)
Ausreichend hochentwickelte Magie ist nicht von Technologie zu unterscheiden.
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
@Helge: ja das stimmt - ich wollte das nur als Info-Möglichkeit angeben. Das mit der Energie ist schon etwas eigen ja ... Naja. Wie siehst du denn das angesprochene Thema bzw. den Faktor Mensch in dieser Sache? .
@Stormking: Da stimme ich dir zu - was den Aspekt des Wettstreits usw. angeht. Ja ohne diesen Drang wären wir immernoch in der Höhle ... oder sowas . Ok jetzt verstehe ich besser was du meinst. Nur du sagst ja selbst, dass es katastrophale Folgen haben könnte, wenn man die Extreme nicht zügeln kann. Und das ist genau mein Punkt. Wenn sich mal irgendjemand in der Zukunft nicht zügeln kann und auf den roten Knopf oder was auch immer drückt - dann sehen wir alt aus... Die Gefahr ist ja da ...
@Stormking: Da stimme ich dir zu - was den Aspekt des Wettstreits usw. angeht. Ja ohne diesen Drang wären wir immernoch in der Höhle ... oder sowas . Ok jetzt verstehe ich besser was du meinst. Nur du sagst ja selbst, dass es katastrophale Folgen haben könnte, wenn man die Extreme nicht zügeln kann. Und das ist genau mein Punkt. Wenn sich mal irgendjemand in der Zukunft nicht zügeln kann und auf den roten Knopf oder was auch immer drückt - dann sehen wir alt aus... Die Gefahr ist ja da ...
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Verstehe ich nicht, Du schreibst doch selbst, daß es um die technischen Möglichkeiten geht und nicht um irgendwelche ethisch-moralischen "Stufen". Und natürlich sind die technischen Möglichkeiten umso besser, je mehr Energie man nutzen kann, statt sie sinnlos in den Raum abzustrahlen.Helge hat geschrieben:Die Kardashev-Skala sagt nichts über die Art des Zusammenlebens aus, sondern unterteilt die Entwicklungsstufen lediglich nach ihrer Fähigkeit, Energie zu nutzen. (Wobei ich es übrigens fragwürdig finde, einen hohen Energieverbrauch zwingend mit einer hohen Entwicklungsstufe gleichzusetzen.)
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Naja nur die Energiemenge als Kriterium voranzustellen ist meines Erachtens nach ein wenig zu kurz gegriffen. Es sollten schon signifikantere Kriterien zur Zivilisationsbewertung aufgestellt werden.
Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass der Aufwand, der nötig ist, um einen Liter Wasser zum kochen zu bringen, ein Zivilisationskriterium darstellt.
Hier: Wasserhahn aufdrehen und Knopf drücken
Dort: 3h Fußmarsch zum Brunnen, dann zurück, Holz sammeln, anzünden, warten.
Auch gefällt mir das Kriterium von BW Aldiss aus: Die dunklen Lichtjahre. Er definiert den Entwicklungsgrad einer Zivilisation an der Entfernung, die sie zwischen ihren Individuen und ihren Fäkalien aufbaut.
Gast09
Hier: Wasserhahn aufdrehen und Knopf drücken
Dort: 3h Fußmarsch zum Brunnen, dann zurück, Holz sammeln, anzünden, warten.
Auch gefällt mir das Kriterium von BW Aldiss aus: Die dunklen Lichtjahre. Er definiert den Entwicklungsgrad einer Zivilisation an der Entfernung, die sie zwischen ihren Individuen und ihren Fäkalien aufbaut.
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Das von Aldiss ist ... interessant . Aber lasst uns doch beim "Faktor Mensch" bleiben. Können wir das schaffen, eine Typ 1 Zivilisation zu werden - so wie wir sind?
Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Was ich geschrieben habe, sollte keine grüne Moralisiererei sein, sondern ich finde einfach, dass es kein Zeichen einer hohen Entwicklungsstufe ist, einen möglichst hohen Aufwand wofür auch immer zu brauchen. Intelligente Lösungen sind die, die mit möglichst wenig Aufwand auskommen.Stormking hat geschrieben: Verstehe ich nicht, Du schreibst doch selbst, daß es um die technischen Möglichkeiten geht und nicht um irgendwelche ethisch-moralischen "Stufen".
@KingPing88: Ja, man könnte sich etwas Besseres als den Menschen vorstellen, aber sicher auch Schlechteres. Immerhin beherrscht die Menschheit nun schon seit einem Dreivierteljahrhundert die Anfangsgrundlagen der Atomtechnologie so halbwegs ein bisschen, und hat sich trotzdem noch nicht selbst ausgerottet - das ist doch schon mal was.
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
@Helge: Ja das ist schon was . Aber wir standen in den 60ern schon mal kurz davor ...
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Re: Zivilisationstypen - Problem Mensch
Es geht darum, wieviel Energie man nutzen kann, nicht darum, diese möglichst sinnlos zu verbraten.Helge hat geschrieben:ich finde einfach, dass es kein Zeichen einer hohen Entwicklungsstufe ist, einen möglichst hohen Aufwand wofür auch immer zu brauchen. Intelligente Lösungen sind die, die mit möglichst wenig Aufwand auskommen.