Markus Orths "Alpha & Omega - Apokalypse für Anfänger"

Hat mir im Wesentlich nicht gefallen. Allerdings fällt es mir etwas schwer, die Gründe für das Missfallen auf den Punkt zu bringen. Am meisten hat mich wohl die unglaubliche Weitschweifigkeit des Verfassers gestört. Anstatt zumindestens leidlich stringent eine Geschichte zu erzählen, verliert sich der Autor in Nebenbemerkungen, Anekdötchen, aberdutzenden von Anspielungen und viel zu viel kreativen Ideen. Orths fungiert hier so als eine Art literarischer Bodybuilder, der hier übertrieben seine schriftstellerisch-belesenen Muskeln ausstellt. Die Story als solche kommt dabei deutlich zu kurz bzw. sie geht in der Masse von pseudoliterarischem Krempel unter. Das ist sehr schade. Eine einzelne selbstreflexive Bemerkung eines Autors kann ich goutieren; im Dutzenderpack sind solche "Spielchen" nur lästig und stören den Lesefluss. Vieles ist auch unglaublich albern und klamaukhaft. Eher Pennälerhumor a la Bully Herbig. Und einen Platz in der Wortspielhölle hat sich der Autor nebenbei auch gesichert.
An einigen Stelle blitzt echte Erzählkunst auf, keine Frage. Aber ein guter Roman, den ich gerne gelesen habe oder auch wieder lesen würde, ist dabei nicht herausgekommen. Keine Empfehlung!

5 von 10 Raumschiffen, die mit einem Tennisball abgewehrt werden.
grummelt
Lensman
P.S.: Wofür das Buch den deutschen SF-Preis 2015 bekommen hat, erschließt sich mir nicht.