Basar der bösen Träume - Stephen King

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Knochenmann
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Naja... Mr. Mercedes war superschwach.

Aber vielleicht sollte ich mir wirklich mal Joyland ansehen.
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L.N. Muhr
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Das heisst ja nicht, dass er keine schlechten Bücher mehr schreibt.

Obwohl imho seine Tiefphase eher in den Neunzigern lag, da wirkte er etwas orientierungslos. Da häufen sich auch die King-Romane, die ich am wenisgten mag: Rose, Sara, Dreamcatcher, Desperation...
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Teddy
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Knochenmann hat geschrieben:Aber vielleicht sollte ich mir wirklich mal Joyland ansehen.
Ja, tu das. Joyland war letztes Jahr seit über 15 Jahren mein erster King, nachdem ich früher sehr viel von ihm gelesen habe. Und ich fand den Roman richtig gut. Kann man auch schnell mal zwischendurch lesen, da er recht kurz ist. Danach habe ich dann gleich Der Anschlag und Das letzte Gefecht gelesen bzw. gehört.
Mir geht es wie Ellen: Ich fand auch früher schon die übernatürlichen Handlungselemente in Kings Romanen deutlich schwächer als den Rest. Beispielsweise diese lebendig werdenden Busch-Tiere in Shining. Fand ich lächerlich.
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Knochenmann
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Schön, aber wenn King das mit dem Horror nicht so gut kann, wer ist denn dann der "King of Horror"?
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Knochenmann
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ender hat geschrieben:Auch wenn du dich im Laufe deines Podcasts vielleicht etwas ZU sehr reingesteigert hast...
Was das angeht: Ich musste es tun.

...und jetzt stehe ich im iTunes Ranking auf Platz 28 in Kunst/Literatur (vor einem Monat wars noch Platz 167, gleich hinter dem "Pride and Prejustice Podcast") .
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Ender
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Ender »

L.N. Muhr hat geschrieben:King war eigentlich schon immer am Besten in den nicht-übernatürlichen Teilen seiner Bücher.
Teddy hat geschrieben:Mir geht es wie Ellen: Ich fand auch früher schon die übernatürlichen Handlungselemente in Kings Romanen deutlich schwächer als den Rest.
Gemessen daran hat er es aber weit gebracht: immerhin zu DEM weltweiten Inbegriff des Horrorschriftstellers schlechthin.
Welche Karriere wäre da erst möglich gewesen, wenn er sich auf seine wahren Stärken konzentriert hätte. :wink:
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L.N. Muhr
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Knochenmann hat geschrieben:Schön, aber wenn King das mit dem Horror nicht so gut kann, wer ist denn dann der "King of Horror"?
Ein anderer.

Du sollst ja nicht das Marketing mit dem Autor verwechseln. Der "King der Alltagsbeschreibungen der weißen Mittelschicht Nachkriegsamerikas" kommt als Blurb eben einfach nicht gut.
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L.N. Muhr
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ender hat geschrieben:
L.N. Muhr hat geschrieben:King war eigentlich schon immer am Besten in den nicht-übernatürlichen Teilen seiner Bücher.
Teddy hat geschrieben:Mir geht es wie Ellen: Ich fand auch früher schon die übernatürlichen Handlungselemente in Kings Romanen deutlich schwächer als den Rest.
Gemessen daran hat er es aber weit gebracht: immerhin zu DEM weltweiten Inbegriff des Horrorschriftstellers schlechthin.
Welche Karriere wäre da erst möglich gewesen, wenn er sich auf seine wahren Stärken konzentriert hätte. :wink:
Eine schlechtere.

Bzw. er wäre etwas eher vom Feuilleton beachtet worden, aber er wäre deutlich schlechter von den Lesern entdeckt worden. Und viele seiner Bücher wären vermutlich nichtmal mehr lieferbar.

Ist aber wie mit Bradbury: der war auch ein vielseitiger und brillanter Autor, steckt aber in der Schublade SF drin. Was letztlich der SF genutzt und ihm nicht geschadet hat.
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Ender
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Ender »

Trotzdem finde ich die Theorie, dass (übernatürlicher) Horror nicht seine ganz große Stärke sei, recht gewagt.
Denn genau dafür ist er ja schließlich berühmt und wird von Millionen von Lesern geliebt. Er scheint das also doch irgendwie ziemlich gut zu können. (Ja, ich weiß: millionenfach verkaufte Bücher sind nicht automatisch ein Qualitätsmerkmal. Obwohl...)

Mein Eindruck - ohne der ganz große King-Kenner zu sein - ist: früher war sein (übernatürlicher) Horror besser als heute. Bei vielen älteren Geschichten (Brennen muss Salem, Friedhof der Kuscheltiere, diverse Kurzgeschichten) habe ich mir fast in die Hose gemacht, in neueren (Revival, andere diverse Kurzgeschichten, z.B. in der Sammlung um die es hier gerade geht) wirkt der Horror manchmal eher aufgesetzt und albern.
Das hat bestimmt nicht nur damit zu tun, dass ich als Leser mittlerweile älter geworden bin, denn z.B. Friedhof der Kuscheltiere würde mir auch heute noch Angst machen.
Aber ich gebe zu: es gibt bestimmt auch Gegenbeispiele. Und letztlich ist es natürlich sowieso Geschmacksache.

Das soll übrigens nicht heißen, dass er als Schriftsteller schwächer geworden sei - vermutlich sogar ganz im Gegenteil. Möglicherweise hat er zum Thema (übernatürlicher) Horror mittlerweile einfach alles ausgereizt und stattdessen andere Stärken verfeinert. Aber dann sollte er sich vielleicht wirklich eher darauf konzentrieren und den Horror außen vor lassen. Und Autounfälle gleich mit.

Ich sag ihm das mal, wenn ich ihn das nächste Mal treffe... :lol:
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L.N. Muhr
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Schicke Grüße!
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Früher war er durchaus ein exzellenter Horrorautor. In »Es« hat er das perfekte Monster erschaffen, das die Ängste von Kindern auf eindrucksvolle Weise manifestiert, aber es war eben auch ein ganz toller Roman über Freundschaft unter Kinder und das Erwachsenwerden - eben mehr als "nur" übernatürlicher Horror. »Friedhof der Kuscheltiere« ist vor allem ein Buch über Trauer, aber trotzdem extrem beängstigend inszeniert, auch durch das übernatürliche Element. Um mal zwei Beispiele zu nennen.

Heutzutage habe ich den Eindruck, dass er sich am Thema Horror größtenteils abgearbeitet hat, und nur hier und da ein paar Elemente als Geste für die alten Fans mit einfließen lässt, die sich aber nicht mehr so stimmig und eindrucksvoll in die Geschichten einfügen, wie das früher der Fall gewesen ist (siehe »Revival« oder »Doctor Sleep«).
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L.N. Muhr
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Seine beiden besten Bücher der letzten Jahre waren SF.
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Teddy
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Ender hat geschrieben:
L.N. Muhr hat geschrieben:King war eigentlich schon immer am Besten in den nicht-übernatürlichen Teilen seiner Bücher.
Teddy hat geschrieben:Mir geht es wie Ellen: Ich fand auch früher schon die übernatürlichen Handlungselemente in Kings Romanen deutlich schwächer als den Rest.
Gemessen daran hat er es aber weit gebracht: immerhin zu DEM weltweiten Inbegriff des Horrorschriftstellers schlechthin.
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Ich würde nicht übernatürlich und Horror gleichsetzen. King beschreibt ganz großartig den alltäglichen Horror, die Angst von relativ jungen Kindern vor den örtlichen Bullies oder die Angst der Ehefrau von dem prügelnden Mann. King versteht es auch meisterlich sich in die Köpfe von gestörten Menschen zu versetzen, sodass der Leser deren verquerte Logik hautnah miterleben kann, und man nur hofft, solchen Menschen nie in Wirklichkeit zu begegnen. Auch wenn das Übernatürliche nur angedeutet wird oder eine in sich stimmige Erweiterung der Realität einnimmt (wie das Shining), macht King seine Sachen oft toll.
Wenn King aber Übernatürliches im Detail beschreibt, wirkt das schnell, wie im billigen Horrorfilm und ist eher lächerlich als gruselig. Das kommt zum Glück nicht so oft vor (oder es gelingt mir, seine Bücher mit solchem Inhalt zu meiden).
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Teddy
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Pogopuschel hat geschrieben:Früher war er durchaus ein exzellenter Horrorautor. In »Es« hat er das perfekte Monster erschaffen, das die Ängste von Kindern auf eindrucksvolle Weise manifestiert, aber es war eben auch ein ganz toller Roman über Freundschaft unter Kinder und das Erwachsenwerden - eben mehr als "nur" übernatürlicher Horror.
Aber auch hier war der Kampf der Kinder mit dem Monster die schwächste Stelle eines tollen Buches.
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Ender
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Re: Basar der bösen Träume - Stephen King

Ungelesener Beitrag von Ender »

Teddy hat geschrieben:Ich würde nicht übernatürlich und Horror gleichsetzen.
Genau das wollte ich ja auch nicht, deshalb habe ich es fast immer (in Klammern) dazugeschrieben.
Meine Anmerkungen sollten sich tatsächlich ausdrücklich auf den ÜBERNATÜRLICHEN Horror beziehen. Den fand ich - allgemein gesagt - früher gelungener.
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