Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

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Badabumm
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Offenbar liebst du die englische Sprache so sehr, um immer das letzte Wort zu haben, naja, da kann man nicht mit Argumenten kommen. Belassen wir es dabei. Scherzhalber kannst du mal ein Sprachprogramm Englisch so aussprechen lassen, wie es da steht. Hört sich schlimmer an als Beckenbauer, Merkel und Stoiber zusammen ...
Zuletzt geändert von Badabumm am 24. Juli 2018 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Harald Lesch
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L.N. Muhr
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ad hominem. Naja.

Sprache ist halt mein Beruf. Und ob das i in der deutschen oder der englischen Aussprache richtig gesprochen ist, will ich nicht beurteilen. Richtig ist: wir sprechen es anders aus. Aber mehr nicht.

Und ja, klar, wenn du ein auf deutsch kalibriertes Sprachprogramm englische Worte lesen lässt, klingt das komisch. Das funktioniert aber auch andersherum. Als ich in der vierten Klasse angefangen habe russisch zu lernen, fragte eine Mitschülerin, warum wir Russisch lernen müssen, die Russen müssen das doch auch im Kopf zurückübersetzen. (Sie hats nicht so formuliert.) Sie dachte, Russen reden russisch, aber denken deutsch. So ähnlich funktioniert deine Argumentation: ein i ist ein i, wie es der Deutsche denkt, und wenn ein brite sich sein i denkt, das dann anders klingt, und entsprechend anders liest, dann irrt der halt, dann ist das kein i.

Und wie gesagt: ich denk mal, du merkst selber, was da nicht stimmt.

Ach ja: "schlimmer als".
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Badabumm
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Habs korrigiert.
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Badabumm
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Das phonetische Alphabet erlaubt zwar die Darstellung fast aller menschlichen Laute, aber sagt nichts darüber aus, wie etwas Geschriebenes in einer anderen Sprache ausgesprochen werden soll. Der entsprechende Laut wird der Silbe oder dem Phonem zugeordnet, und zwar anhand der gehörten Erfahrung und wie es die jeweilige Sprache haben will. Deshalb ist es natürlich sinnvoll für den Sprachelernenden, aber man muss die Aussprache quasi auswendig lernen, wenn ein "i" mal so und mal so ausgesprochen wird. Das ist aus dem Wort selbst nicht ersichtlich. Das phonetische Alphabet wird deshalb gebraucht, eben weil die Aussprache immer anders ist. Es ist eine notwendige Krücke.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Bully »

Naja, "Thames" beginnt nicht mit "ti-eitsch" und reimt sich nicht auf "James". Ein englisches Ausspracheprogramm, dem diese Ausnahme nicht eigens einprogrammiert wurde, wird das falsch aussprechen.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 24. Juli 2018 20:53 Das phonetische Alphabet erlaubt zwar die Darstellung fast aller menschlichen Laute, aber sagt nichts darüber aus, wie etwas Geschriebenes in einer anderen Sprache ausgesprochen werden soll. Der entsprechende Laut wird der Silbe oder dem Phonem zugeordnet, und zwar anhand der gehörten Erfahrung und wie es die jeweilige Sprache haben will. Deshalb ist es natürlich sinnvoll für den Sprachelernenden, aber man muss die Aussprache quasi auswendig lernen, wenn ein "i" mal so und mal so ausgesprochen wird.
Ähnlich wie im Deutschen kurzer und langer Vokal. Wer das nicht weiß, macht aus allem ein gleichlanges a. Ist nix mit gesprochen wie geschrieben: Wonne, Wohnen, Wanne, Wahnsinn, Welt, Wehmut. Da bewirkt immer das h eine Dehnung, oder anders gesagt: man liest es nicht wie gesprochen, sonst hiesse es We-h-mut (mit Schluckauf-ha in der Mitte), was mich wehmütig machen würde.

Nein, sorry, aber deine Regel haut schlicht nicht hin.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Naut »

L.N. Muhr hat geschrieben: 24. Juli 2018 23:54
Badabumm hat geschrieben: 24. Juli 2018 20:53 Das phonetische Alphabet erlaubt zwar die Darstellung fast aller menschlichen Laute, aber sagt nichts darüber aus, wie etwas Geschriebenes in einer anderen Sprache ausgesprochen werden soll. Der entsprechende Laut wird der Silbe oder dem Phonem zugeordnet, und zwar anhand der gehörten Erfahrung und wie es die jeweilige Sprache haben will. Deshalb ist es natürlich sinnvoll für den Sprachelernenden, aber man muss die Aussprache quasi auswendig lernen, wenn ein "i" mal so und mal so ausgesprochen wird.
Ähnlich wie im Deutschen kurzer und langer Vokal. Wer das nicht weiß, macht aus allem ein gleichlanges a. Ist nix mit gesprochen wie geschrieben: Wonne, Wohnen, Wanne, Wahnsinn, Welt, Wehmut. Da bewirkt immer das h eine Dehnung, oder anders gesagt: man liest es nicht wie gesprochen, sonst hiesse es We-h-mut (mit Schluckauf-ha in der Mitte), was mich wehmütig machen würde.

Nein, sorry, aber deine Regel haut schlicht nicht hin.
Interessanter sind noch die Fälle, in denen es kein Dehnungs-H oder Doppelvokal gibt: Raten, Rad, Welt, Wald, Walnuss, Rasen, Gas, Last, Spaß.
Natürlich gibt es auch hier Regeln, ob die kurz oder lang gesprochen werden, aber die kennt nur die Dudenredaktion und die Einwohner von Hannover. Alle anderen geben "Gass" und haben "Spass".
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Wobei das e in Welt kurz ist und Walnuss regional unterschiedlich ausgesprochen wird.
Soweit ich mich an die vor Urzeiten besuchten Linguistikveranstaltungen erinnere, gibt es verschiedene Systeme, Sprache darzustellen, eben weil Schrift nicht unbedingt alle Infos darüber liefert, wie eine Sprache gesprochen wird. Das macht viele Entzifferungen alter Schriften so schwer.
Wenn dann noch sowas wie künstlerische Kreativität wie bei den Maya-Schreibern hinzukommt …
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Valerie J. Long »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 24. Juli 2018 17:07 Ich auch. Ich war vor 20 Jahren mal in Amiland und da gab's das nirgends. Nur Bud, Bud, Bud.
Das war dann die Zeit zwischen Pleite 1981 und Wiederbelebung der Marke 2008.

Als ich vor 20 Jahren in Amiland war, hatte man zumindest die Wahl zwischen Bud, Coors und Miller.
Und gelegentlich gab's auch mal ein "Lowenbrau".
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Knochenmann hat geschrieben: 25. Juli 2018 05:51 Beige, beige, alles geht zur Neige.
:prima: :lol:
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Naut »

lapismont hat geschrieben: 25. Juli 2018 07:38 Wobei das e in Welt kurz ist und Walnuss regional unterschiedlich ausgesprochen wird.
Habe ich was anderes behauptet? Das ist doch genau der Punkt: Deutsche Schriftsprache ist keine Lautschrift.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Bei allen Ausnahmen: Im Deutschen gibt es recht klare und einfache Regeln, mit deren Hilfe man die Aussprache eines geschriebenen deutschen Wortes ableiten kann. Und das mit einer bemerkenswerten Trefferquote, gefühlsmäßig größer als 90%. Die flapsige Wendung "Im Deutschen spricht man, wie man schreibt." soll genau diesen Zusammenhang verdeutlichen. Auch wenn es streng genommen Unsinn ist.
(Und ja, auch ich mache mir einen Spaß daraus, wenn ich z.B. meine Eltern damit konfrontiere, dass sie das "ch" in "kichern" anders aussprechen als das in "lachen". In der Regel verstehen sie nicht einmal, was ich ihnen sagen will.)

Im Englischen gibt es hingegen noch nicht einmal Regeln, an denen man sich wenigstens ansatzweise orientieren könnte. Wer Englisch lernt, muss zwei Sprachen lernen: schriftliches und mündliches Englisch.

Gruß
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PS: Wenn ich englischen Muttersprachlern das Problem verdeutlichen will (meist ist ihnen das vorher durchaus schon bewusst), bitte ich sie, das Fantasiewort "ghoti" so auszusprechen, als sei es ein existierendes englisches Wort. Dann überrasche ich sie mit meinem Aussprachevorschlag: "fish". Nimm das "gh" aus "tough", das "o" aus "women" und das "ti" aus "nation".
(Und - nein, das habe ich mir nicht ausgedacht!)
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Shock Wave Rider hat geschrieben: 25. Juli 2018 10:17
Im Englischen gibt es hingegen noch nicht einmal Regeln, an denen man sich wenigstens ansatzweise orientieren könnte. Wer Englisch lernt, muss zwei Sprachen lernen: schriftliches und mündliches Englisch.

Gruß
Ralf

PS: Wenn ich englischen Muttersprachlern das Problem verdeutlichen will (meist ist ihnen das vorher durchaus schon bewusst), bitte ich sie, das Fantasiewort "ghoti" so auszusprechen, als sei es ein existierendes englisches Wort. Dann überrasche ich sie mit meinem Aussprachevorschlag: "fish". Nimm das "gh" aus "tough", das "o" aus "women" und das "ti" aus "nation".
(Und - nein, das habe ich mir nicht ausgedacht!)
Stimmt, ist ein uraltes Beispiel.

Allerdings ist das gh aus tough dem f nur entfernt ähnlich, man muss wohl von einem Fhisch reden. Was auch nur eine Annäherung ist.

Aber ich seh schon, mit dieser Regellosigkeit wird Englisch es nie zur Weltsprache bringen.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

L.N. Muhr hat geschrieben: 25. Juli 2018 10:29Aber ich seh schon, mit dieser Regellosigkeit wird Englisch es nie zur Weltsprache bringen.
Dafür folgt die englische Grammatik vorbildlich einfachen Regeln. Da kann sich das Deutsche mit seinem Endungschaos (Pluralbildung, verschiedene Deklinationen etc.), seinem grammatischen Genus (der Löffel - die Gabel - das Messer) und seiner Groß- und Kleinschreibung eine Scheibe von abschneiden. Von der "word order" in Nebensätzen mal ganz zu schweigen.

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