
Dystopie? Gesellschaftskritik? Verschwörungsthriller? Von allem ein bisschen?
Nach sehr starkem Auftakt, der eine düstere Welt unmittelbar nach einer fatalen wirtschaftlichen Depression zeigt und deren Folgen für die "einfachen Leute" drastisch und glaubhaft schildert, folgt ein langer Teil, der ziemlich ... nun ja ... seltsam ist. Erst nach ca. einem Drittel des Buches nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf. Davor und auch noch danach dreht es sich ausgiebig um diverse Psycho- bzw. Machtspielchen aller Art. Dabei geht es sprachlich und inhaltlich recht derb zu und leider auch allzu stereotyp in der Darstellung der Figuren und ihrer Verhaltensweisen.
Im Laufe der Zeit werden unterschiedlichste Themen angeschnitten, wobei allerdings kein echtes Konzept zu erkennen ist - der Plot hangelt sich irgendwie ziellos von einer Idee zur nächsten, die bestenfalls lose miteinander zu tun haben. So kommt es, dass manch spannender Ansatz oder kritischer Gedanke im unübersichtlichen Gesamtgebilde untergeht.
Ein gut geschriebenes und keinesfalls uninteressantes, aber insgesamt auch ganz schön merkwürdiges Buch.