[Lesezirkel] Donald A. Wollheim - World's Best SF 5

[Teddy]

Nachdem einige Forenmitglieder ihr Interesse an einem weitern Lesezirkel bekundet haben, hier nun der Lesezirkel zum Jahresband von 1986 World's Best SF 5.

Inhalt
J. Brian Clarke - Das Tor zur Erde (Earthgate)
Ian Watson - Traumstörung (On the Dream Channel Panel)
Gardner Dozois, Jack Dann und Michael Swanwick - Die Götter des Mars (The Gods of Mars)
Lucius Shepard - Der Jaguarjäger (The Jaguar Hunter)
Robert Silverberg - Meerfahrt nach Byzanz (Sailing to Byzantium)
Jayge Carr - Nur einer von hundert … (Webrider)
Harlan Ellison - Mit Virgil Oddum am Ostpol (With Virgil Oddum at the East Pole)
Connie Willis - Der Fluch der Könige (The Curse of Kings)
Frederik Pohl - Fermi und Frost (Fermi and Frost)
C. J. Cherryh - Scherben (Pots)

Der Lesezirkel wird kurz vor Ostern starten.

[FOX]

Liegt schon bereit...

hey, wieso kann ich nicht 2 Beiträge "so schnell" hintereinander schreiben?

[Teddy]

Auf geht's mit der ersten Geschichte des Bandes:

J. Brian Clarke - Das Tor zur Erde (Earthgate)

J. Brian Clarke war mir bisher völlig unbekannt und er hat in der Tat wenig geschrieben, von dem lediglich zwei Erzählungen ins Deutsche übertragen wurden. "Das Tor zur Erde" ist der zweite Teil einer Serie von neun Erzählungen um die Expeditoren. Clarke kombiniert die Untersuchung eines außerirdischen Artefakts mit einer Kriminalgeschichte. Die Untersuchung des Sternentors zusammen mit dem Phuili-Alien hat mir gut gefallen und auch der geheimnisvolle Attentäter sorgte für Spannung. Die Auflösung war dann deutlich schwächer: Insbesondere die Auflösung des Kriminalfalls war doch eher banal bis unglaubwürdig. Und es blieben mir zu viele lose Enden übrig: Wieso konnten nur die Menschen zusammen mit den Phuili die Lösung finden? Und wer war die geheimnisvolle dritte Partei, die mit den beiden Rassen in Kontakt kam? Kommt wahrscheinlich noch in den folgenden Teilen, aber hier gibt's halt nur um diese eine Geschichte.

[Mammut]

Das Vorwort ist eine Reise ins Gestern. Ronald Reagan und seine Aufrüstung zu Star Wars, die ersten Zeichen von Entspannung, SF als Blick nach vorne und Fantasy als Blick zurück mit vielen Autorinnen, die verklären und romantisieren, damit ein Frauenbild pflegen, das vergangener ist als die Gegenwart.
Interessant. Die SF ist ja gar nicht so technisch wie sie sich gibt.
Mal sehen, was die Autoren und Autorinnen bieten und ob das dem Vorwort gerecht wird.

[Mammut]

Auf geht's mit der ersten Geschichte des Bandes:

J. Brian Clarke - Das Tor zur Erde (Earthgate)

J. Brian Clarke war mir bisher völlig unbekannt und er hat in der Tat wenig geschrieben, von dem lediglich zwei Erzählungen ins Deutsche übertragen wurden. "Das Tor zur Erde" ist der zweite Teil einer Serie von neun Erzählungen um die Expeditoren. Clarke kombiniert die Untersuchung eines außerirdischen Artefakts mit einer Kriminalgeschichte. Die Untersuchung des Sternentors zusammen mit dem Phuili-Alien hat mir gut gefallen und auch der geheimnisvolle Attentäter sorgte für Spannung. Die Auflösung war dann deutlich schwächer: Insbesondere die Auflösung des Kriminalfalls war doch eher banal bis unglaubwürdig. Und es blieben mir zu viele lose Enden übrig: Wieso konnten nur die Menschen zusammen mit den Phuili die Lösung finden? Und wer war die geheimnisvolle dritte Partei, die mit den beiden Rassen in Kontakt kam? Kommt wahrscheinlich noch in den folgenden Teilen, aber hier gibt's halt nur um diese eine Geschichte.

Den Stil fand ich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ansonsten stimme ich dir im Großen und Ganzen zu. Exotisch, aber ein wenig vorhersehbar und vieles bleibt offen.

[FOX]

Das Tor zur Erde : fand ich auch ein bisschen so/so.
Interessantes Setting und eine Bedrohung der Hauptperson, die sich aber auf Ihre neuen Gefährten verlassen kann.

Würde mich nicht unbedingt dazu verleiten, die anderen acht Stories auch zu lesen - wenn sie denn verfügbar wären..

[Knochenmann]

Ich fand die geschichte unlesbar.

Ich hab mich wirklich angestrengt, teilweise Seiten zweimal gelesen, aber ich hab nicht einmal eine oberflächliche Ahnung worum es in der Geschichte ging. Jetzt kann ich nicht sagen ob das an der Story lag oder ob ich nur einen niedrigen Blutzuckerspiegel hatte oder so.

[L.N. Muhr]

Fun fact: die Antho "Venezianische Arithmetik" bei Apex ist im Grunde dieselbe Anthologie + drei Geschichten, nur dass hier Christian Dörge behauptet, der Herausgeber zu sein.

https://books.google.de/books?id=N-OVDw ... &q&f=false

Eine etwas fragwürdige Arbeitsethik imho.

[Ender]

Wenn's der Apex Verlag ist, dann haben sie bestimmt auch noch ein paar zusätzliche Rechtschreibfehler eingebaut.

[Knochenmann]

Ach, sieh mal an, Heruasgegebe 2019.

Das erinnert mich an "Braunschalg" wo zwei Leute einen Banküberfall planen, und einer sagt: "Super Plan", und der andere sagt: "Die Idee ist nicht von mir, ich hab die aus Pulp fiction" worauf die Antwort kommt: "Ach, wer erinnert sich heutzutage noch an Pulp Fiction".

[Teddy]

Ich fand die geschichte unlesbar.

Ich hab mich wirklich angestrengt, teilweise Seiten zweimal gelesen, aber ich hab nicht einmal eine oberflächliche Ahnung worum es in der Geschichte ging. Jetzt kann ich nicht sagen ob das an der Story lag oder ob ich nur einen niedrigen Blutzuckerspiegel hatte oder so.

Das ist eine ganz normale Geschichte. Iss mal'n Schnickers.

[Ralf Wambach]

Mit etwas Verspätung habe ich die Geschichte nun auch gelesen und sie haute mich nicht vom Hocker. Die Grundidee, ein Tor zur Erde zu finden, fand ich spannend auch die Verbindung zu einem parallel laufenden Kriminalfall, aber mir blieb zu vieles offen, vage, beliebig.

[Helli-S]

Hallo,

ich fand die Geschichte ganz nett. Klar bleibt fast alles unerklärt - das macht es mehr zu Mystery als Science Fiction. Trotzdem konzentriert sich der Autor auf die eigentliche Story. Die finde ich vergleichsweise rund, jedenfalls gut zu lesen.

[Teddy]

Schön, dass wieder so viele von euch an diesem Lesezirkel teilnehmen.

Wer es noch nicht mitbekommen hat, zum Band 4 hat Knochenmann einen Podcast herausgebracht:
https://abmgw.com/2022/04/22/abmgw-201-words-best-sf-5/

Weiter mit der zweiten Geschichte:

Ian Watson - Traumstörung (On the Dream Channel Panel)

Locker, flockig erzählte Geschichte, die vor allem durch ihren Humor punktet. Ganz nebenbei erhält man eine Erklärung für den ganzen mystischen, paranormalen Mumpitz, an den so viele Menschen glauben: Alles nur zukünftige Wissenschaft, die durch Raum und Zeit leckt.
Ich liebe diese Geschichte und habe sie schon oft empfohlen, was aber meist auf Unverständnis gestoßen ist. Aber vielleicht gibt es ja hier im Forum den ein oder anderen Kenner...

[Knochenmann]

Ich fand die ganze OK. Ein bischen viel Sex mit Minderjährigen für meinen Geschmack aber bitte.

Aber welche Ziele hat die Gruppe jetzt eigendlich verfolgt? Wollten die nur an die Traumprodukte berankommen? Fragen über Fragen. Aber eine schöne Erklärung: die ganze Welt ist nur geträumt, es liegt eine Schickt Taum auf der anderen, udn was darunter ist das weiß keiner.

Realität ist überschätzt.