[Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

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lapismont
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich hatte nie die Vermutung, dass Aiki hier Hard-SF schreiben wollte und daher ist einiges am Background eher Tapete als Mechanik. Go/Skaterbois Vater ist eher ein Verbindungsglied zwischen Handlungssträngen. Und Sympathieträger.
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Uschi Zietsch
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ja, so seh ich den Vater auch.
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Knochenmann
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

30%

Naja, die Handlungsstränge wurden gerade... reduziert, durch einen Terroranschlag. Das kommt mir jetzt ein wenig aus dem Nichts, ist das jetzt der Aufhänger für den Rest des Buches?
Ich hatte nie die Vermutung, dass Aiki hier Hard-SF schreiben wollte und daher ist einiges am Background eher Tapete als Mechanik.
Das mal sicher, aber ich bin von der Tapete nur so halbbegeistert. Was jetzt den Job von Taro angeht: den gibts ja heute schon, es gibt diese billigen Arbeitskräfte die allen möglichen sozialen Kontent durchsehen (und davon traumatisiert werden). Ich sehe da die Schöpfungshöhe nicht, das einzige was Mira da macht ist: sie sucht sich ein wenig/mittelmässig bekantes Soziotop und transportiert das 100 Jahrein die Zukunft. Die Gamer sind ja auch so ein Ding: diese Liegen und den StarStatus, das gibts ja schon... aber wie weit ist das der Allegmeinheit bekannt? Bzw: ist das den Lesern der Bücher bekannt? Bzw: aus welches Publikum zielt Mira da eigendlich? Schweirig zu sagen.

Was negativ auffällt: die Sexismus in der Gamerszene, und was ich damit meine: es fällt nicht unangehem auf das es Sexismus gibt, sondern eher wie das umgesetzt wird: Du bist als Mädchen, also bist du nicht Primus, Ende. Das ist nicht die Art von Sexismus die in in 100 Jahren sehen will, das die der Sexismus von vorgestern.
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Knochenmann
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

40% (Wochenziel erreicht).

Mir gefällt - wieder willen - das Drama das sich zwischen den Figuren abspielt. Wer was will, wer sich um welche Person sorgt, wer was bekommt.

Was mit nicht so gefällt: Scheinbar kennt jeder jeden? Wir haben eine Familie ok, aber dann haben wir noch die Gamer, die Aktivisten und die Terroristen, und scheinbar sind alle schon über andere un zufällige Kanäle miteinander bekannt.

Die Figuren sind mir ein außerdem ein wenig zu reflektiv. ELLL ist wohl immer noch leicht nationalistisch angehaucht? Finde ich nur mittelmässig gut.

Das Vater hingegen blüht auf, ich mag den. Kümmert sich um seine Tocher, hat einen miesen Job, versucht sparsam zu sein und hat trozdem was wofür er sich begeistert, also zumindest: die Begeisterung für die Gamer. Andere Begeisterungen sind eher negativ zu sehen. Außerdem ist er ein Crossdresser? Oder auch nicht? Schwierig zu sagen wie stark Kleider für Männer in dieser Cyperunkdsytopie verbreitet sind.
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Knochenmann
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

60%

Was soll das?

Alles was das Buch in den vorherigen 20% aufgebaut hat wird hier eingerissen.

Das fängt mit dieser Durchsung der Trainigshalle nach Phönix an: Manager kommt mit 10 Security Leuten rein, schaut einmal durch die Runde, wohl keiner da, tschau kaukau. Dann Abflug ins "Geheimversteck", weil da der Manager nicht nachschaut wegen gefühlen für den toten Bruder, der zu dem Zeitpunkt noch keine 24 Stunden tot ist.

Dann diese blöde Nummer mit der Operation, bitte 24 Stunden keine Drogen nehmen sonst tot, und was macht man bei der ersten Gelegenheit? Richtig. Cyberpunk und Selbstzerstörung in allen Ehren, aber es fällt mir schwer das ernstzunehmen.

Und dann die Nummer mit auf dem Dach. Hier hab ich astronimische Bedenken. Also die Sonne sieht man den ganzen Tag nich wegen Schwefeldioxyd in der Luft? And in der Nacht den Mond, natürlich, und 10 mal mehr Sateliten als Sterne. Da hätte man irgendwas bringen können von wegen das die Leute besser sehen wegen ihrer Augenimplantate. Naja.

Und diese Nummer mit dem Polizisten? Was sollte das sein, Cyperpunk und dystopischer Polizeistaat in allen Ehren, aber der böse Polizist ist einer absurde Karrikatur eines bösen Polizisten. Und Ren ist auch nicht besser, spielt eine schlechte Rolle in der VR und fragt sich fünf mal ob sie ihre schlechte Rolle nicht schlecht spielt und man möchte ihr zurufen: Ja! Du spieltst deine Rolle schlecht! Welcher Depp soll das glauben?

Und dann am Ende dieses Zitat: "Leute die das Spiel lieben werden KIs zusehen weil die besser sind".

Nein, nein, nein, werden sie nicht. Das ist doch die Antithese von dem ganzen Starrummel der im Buch doch selber beschrieben wird.
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich mach grad ne Lesepause, weil ich zusehends genervt und gelangweilt bin. Scheine nicht die Zielgruppe zu sein.
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Knochenmann
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 27. Juni 2023 11:24 Scheine nicht die Zielgruppe zu sein.
Das hab ich mir auch schon überlegt: Wer ist denn die Zielgruppe? Ich hab jetzt keinen Hinweis gefunden das der Roman deztiert als YA Roman vermarktet wird, trozdem steht die Handlung offensichtlich auf YA Beinen.

Und du hast die Themen wie den Job vom Vater und die Gamerszene. Ich sehe das keine hohe Schöpfungshöhe, vielleicht ist das Buch wirklich explizit für ein jängeres Publikum gedacht die man mit sowas überraschen kann?
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Ich dürfte die Zielgruppe sein. Denn ich lese gerne solche Romane, die in Jugendmilieus und Subkulturen spielen. Die sich jung und frisch anfühlen, am Puls der Zeit.
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Aber für mich fühlt es sich nicht jung und frisch an. Und was ist denn mit "am Puls der Zeit" bei einer SF gemeint? (SCNR, aber da fühle ich mich an Sandman erinnert, an Foxgloves ersten Film, der genau so kommentiert wurde, obwohl er niemandem gefallen hat. ;-) )
Irgendwie hab ich für mich zu wenig Geschichte drin, tja, und ich bin halt auch keine Gamerin. Aber ich werd weitermachen, weiß nur noch nicht wann.
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich hab das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und es gefiel mir besser als Aikis Debüt und vermutlich bestreitet niemand, dass Aiki in der Kurzform großartiges verfasst.

Neongrau fühlte sich auch für mich frisch und modern an. Zum einen der jugendlichen Figuren wegen, die Aiki so schrieb, dass es für mich passte. Ich erkannte etliches wieder, was ich von meinem Nachwuchs her kannte.
Was auf der anderen Seite gleichzeitig ein Manko für mich darstellte, weil es mir nicht zukünftig genug war.
Zum anderen thematisiert Aiki etwa die Gefühle von Transpersonen auf eine für mich nachfühlbare Weise. Im Vergleich zu Orlando etwa sehr viel moderner.

Aikis Hauptaugenmerk sind eben Figurenbeziehungen, da gelingen ihr gerade um Skaterboi doch einige berührende Geflechte. Sobald es aber um die älteren Figuren geht, wird alles etwas diffuser. Okay, ältere Hacker·innen kenne ich nicht und kann da wenig vergleichen.

Was mir gar nicht gefiel, war der unstrukturiert erscheinende Plotaufbau und das Wegbrechen aller externer Konflikte. Das nahm ich dem Weltenbau nicht ab.

Sprachlich war es völlig meins, inhaltlich nur so am Rande.
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Naut »

lapismont hat geschrieben: 27. Juni 2023 17:15 Okay, ältere Hacker·innen kenne ich nicht und kann da wenig vergleichen.
Kennst Du doch! Da bin ich relativ sicher. ;)
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Pogopuschel
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Pogopuschel »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 27. Juni 2023 16:15 Aber für mich fühlt es sich nicht jung und frisch an. Und was ist denn mit "am Puls der Zeit" bei einer SF gemeint?
Vor allem, was die Identität der jungen Protagonist*innen angeht, und wie deren Selbstdarstellung/Wahrnehmung in das futuristische Setting eingebaut wurde und welche Möglichkeiten ihnen die Technologie da bittet. Science Fiction ist für mich auch, wenn aktuelle Themen aufgegriffen und etwas weitergedacht werden. Wobei mir das Setting fürs Jahr 2112 noch etwas zu nah an unserer Realität ist. Aber die Jahreszahl habe ich beim Lesen einfach ignoriert.
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Shock Wave Rider
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Pogopuschel hat geschrieben: 27. Juni 2023 19:57 [..] und welche Möglichkeiten ihnen die Technologie da bittet. [...]
Ich muss doch sehr bitten! :kopfschuettel:

Gruß
Ralf,
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oder
[ ] lässt sich nicht lange bitten
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Aha, dann sind wir uns durchaus in einigen Punkten einig. Gehe konform!
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Re: [Lesezirkel] Neongrau - Aiki Mira

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Wow, hier ist ja plötzlich richtig was los!

Bin bei 76% und kann Uschi und Knochenmann in vielen Punkten zustimmen. Es gibt doch Einiges, was nervt. Das Gamingevent ist völlig unglaubwürdig, keine Betreuer, Trainer, Berater, nur 6 Hansel, die am Abend vor dem größten Ereignis überhaupt noch schnell gemeinsam eine Party machen? Und dann wird das Event kurzerhand um einen Tag verschoben und die Gamer machen ein gemeinsamer Training, bei dem fast eine Spielerin stirbt, was aber keinen interessiert?
Und dann gibts mal wieder den Mad Scientist in Form von Ren, die im Alleingang eine völlig neue KI entwickelt. Zumindest daran ist gar nichts frisch. (Wobei für mich frisch auch eher ein Qualitätsmerkmal für eine Tomate ist und nicht für einen Roman.)

Auf der anderen Seite: Die Figuren und insbesondere die Figurenkonstellation finde ich größtenteils gelungen. Und trotz des lahmen Games, ist der Roman recht spannend. Ich möchte jetzt doch wissen, wie das ganze ausgeht. Wenn das gelingt, kann man das ein oder andere Nervende eher verzeihen.
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