Joa, mit etwas gutem Willen kann man es ja als Alternativweltgeschichte lesen, das rechtfertigt dann die Nominierung für einen SF-Preis. Aber an sich schon überwiegend Fantasy, das finde ich auch.Yvonne hat geschrieben: 29. Mai 2024 12:43 Babel fand ich auch gut, war mir aber zu wenig SF, hatte ich nicht unter den Top 5.
Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2024
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2024
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2024
Cheon Seon-ran - Tausend Arten von Blau

In einer Welt, in der humanoide Roboter zum Alltag gehören, werden sie unter anderem z.B. als Jockeys bei Pferderennen eingesetzt. Ein solcher ehemaliger Roboter-Jockey spielt hier eine der Hauptrollen. Das ist doch schon mal ein ungewöhnliches Setting.
Ansonsten geht es im weitesten Sinne um eine Familie (Mutter mit zwei Töchtern), ihre Beziehungen untereinander und überhaupt ihre Position in dieser Welt. Denn die ist - siehe oben - technologisch weiter fortgeschritten, aber anhand der Protagonistinnen wird sehr schön dargestellt, dass von diesem Fortschritt (wieder mal) nicht alle Menschen profitieren, sondern dass er doch irgendwie an den "kleinen Leuten" größtenteils vorbeigeht.
Der Gesamt-Weltenbau ist nur angedeutet, funktioniert soweit aber und wirkt rund, wobei er nicht im Mittelpunkt der Geschichte steht. Hauptsächlich dreht es sich um die Figuren, und die sind mit all ihren Eigenarten, Sorgen, Problemen und Hoffnungen wirklich sehr gut gezeichnet.
Insgesamt wird anhand des hier gezeigten Mikrokosmos ein Blick auf große Themen wie Menschlichkeit, Gerechtigkeit oder Chancengleichheit geworfen und das ist schon wirklich gut gemacht.
So ein kleines bisschen hat mich der Roman zeitweise aber trotzdem verloren und ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Der SF-Aspekt ist nur halbwegs gelungen (der Roboter war mir wirklich ZU menschlich dargestellt), und einige Handlungselemente erschienen mir etwas zu einfach gestrickt und damit unglaubwürdig - vielleicht war es das. Wobei das eigentlich ungerecht von mir ist, denn darum ging es der Autorin ja gar nicht so sehr, sondern mehr um die philosophisch-humanistischen Gedankenspiele.
Alles in allem für mich also kein absolutes Highlight, aber ein durchaus lesenswerter Roman. Und zum Pferderennen werde ich wohl erstmal nicht mehr gehen.

In einer Welt, in der humanoide Roboter zum Alltag gehören, werden sie unter anderem z.B. als Jockeys bei Pferderennen eingesetzt. Ein solcher ehemaliger Roboter-Jockey spielt hier eine der Hauptrollen. Das ist doch schon mal ein ungewöhnliches Setting.
Ansonsten geht es im weitesten Sinne um eine Familie (Mutter mit zwei Töchtern), ihre Beziehungen untereinander und überhaupt ihre Position in dieser Welt. Denn die ist - siehe oben - technologisch weiter fortgeschritten, aber anhand der Protagonistinnen wird sehr schön dargestellt, dass von diesem Fortschritt (wieder mal) nicht alle Menschen profitieren, sondern dass er doch irgendwie an den "kleinen Leuten" größtenteils vorbeigeht.
Der Gesamt-Weltenbau ist nur angedeutet, funktioniert soweit aber und wirkt rund, wobei er nicht im Mittelpunkt der Geschichte steht. Hauptsächlich dreht es sich um die Figuren, und die sind mit all ihren Eigenarten, Sorgen, Problemen und Hoffnungen wirklich sehr gut gezeichnet.
Insgesamt wird anhand des hier gezeigten Mikrokosmos ein Blick auf große Themen wie Menschlichkeit, Gerechtigkeit oder Chancengleichheit geworfen und das ist schon wirklich gut gemacht.
So ein kleines bisschen hat mich der Roman zeitweise aber trotzdem verloren und ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Der SF-Aspekt ist nur halbwegs gelungen (der Roboter war mir wirklich ZU menschlich dargestellt), und einige Handlungselemente erschienen mir etwas zu einfach gestrickt und damit unglaubwürdig - vielleicht war es das. Wobei das eigentlich ungerecht von mir ist, denn darum ging es der Autorin ja gar nicht so sehr, sondern mehr um die philosophisch-humanistischen Gedankenspiele.
Alles in allem für mich also kein absolutes Highlight, aber ein durchaus lesenswerter Roman. Und zum Pferderennen werde ich wohl erstmal nicht mehr gehen.
Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2024
Dier Ergebnisse sind jetzt übrigens da
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Re: Kurd-Laßwitz-Preis (KLP) 2024
Da war Udo Klotz mit dem Auszählen schneller als ich mit meinen Kommentaren. Frechheit.
Und gewonnen haben zum dritten Mal hintereinander: Aiki Mira und Uwe Hermann.
Kurios. Aber natürlich erstmal: Herzlichen Glückwunsch!
Bester deutschsprachiger Roman
Aiki Mira - Neurobiest
Beste deutschsprachige Erzählung
Uwe Hermann - Die End-of-Life-Schaltung
Bestes ausländisches Werk
Ursula K. LeGuin - Immer nach Hause
GESAMTÜBERSICHT über alle Ergebnisse
Und gewonnen haben zum dritten Mal hintereinander: Aiki Mira und Uwe Hermann.
Kurios. Aber natürlich erstmal: Herzlichen Glückwunsch!
Bester deutschsprachiger Roman
Aiki Mira - Neurobiest
Beste deutschsprachige Erzählung
Uwe Hermann - Die End-of-Life-Schaltung
Bestes ausländisches Werk
Ursula K. LeGuin - Immer nach Hause
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