Womit die Schleife geschlossen wäre. Dann hätte ich allerdings jetzt gar kein Exemplar mehr. Oder habe ich es mir zurück gebracht?L.N. Muhr hat geschrieben: 2. Juli 2024 11:30 Du meinst dein jüngeres Ich aus der Vergangenheit, das in die Zukunft gereist ist, um sich das Buch zu holen?
Der "Liest zur Zeit" Thread
-
- SMOF
- Beiträge: 2301
- Registriert: 24. November 2003 18:18
- Bundesland: SH
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Abzugeben: Booklooker
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20288
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Jep. Und ja, erinnert mich auch, aber ich glaub, es ist doch anders. Ich werd's bald wissen.Fjunch-Klick hat geschrieben: 2. Juli 2024 17:33Claire North ist wahnsinnig gut!Hahlebopp hat geschrieben: 2. Juli 2024 12:03
Die Inhaltsbeschreibung erinnert mich dann auch recht stark an "Die vielen Leben des Harry August" von Claire North. (Welches ich ebenfalls noch nicht gelesen, aber auch schon eine ganze Weile auf dem Schirm habe.) Replay werde ich, wenn, dann wohl zuerst angehen.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12230
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Doppelschleife: dein Großvater (= auch du, also dein jüngeres Ich, bei dem es die ganzen jahre rumlag, bis du älter warst als du) hat es dir zurückgebracht.
Und zwar am selben Tag.
Und zwar am selben Tag.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- breitsameter
- Ghu
- Beiträge: 12319
- Registriert: 25. Dezember 2001 00:00
- Bundesland: Bayern
- Land: Deutschland
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
So, eben kurz gesucht und sogar schnell gefunden. Stand hier im Wohnzimmer bei den anderen »Meisterwerke«-Bänden.breitsameter hat geschrieben: 1. Juli 2024 09:19Ich habe auch eben total Lust auf dieses Buch bekommen. Das dumme dabei ist, dass ich es wahrscheinlich irgendwo zuhause schon rumstehen habe. Jetzt müsste ich es nur noch finden... und im dümmsten Fall ist es im Keller eingelagert.![]()

Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
-
- True-Fan
- Beiträge: 118
- Registriert: 5. Januar 2016 13:07
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: The will of the many von James Islington
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Uschi Zietsch hat geschrieben: 2. Juli 2024 17:03Es gibt auch eine TV-Miniserie, die uns sehr gefallen hat. Leider ist es bei einer Staffel geblieben.FOX hat geschrieben: 2. Juli 2024 12:59 Val McDermid: "Die Gabe der Lüge".
Spielt zur Zeit des ersten Lockdowns in Edinburgh.
Karen Pirie von der Abteilung für "kalte Fälle" wird mit dem Manuskript eines verstorbenen Schriftstellers konfrontiert,
welches ein Verbrechen vermuten lässt.
Dies, sowie die erschwerten Bedingungen im Lockdown, Probleme mit ihrer Beziehung und weitere Nebenhandlungen
sind hier gekonnt verwoben.
M.E. ein Highlight der Serie um Karen Pirie.
Zu Nils Westerboer und Athos haben wir hier eine Leserunde.
@Uschi
Angeblich sollte es noch eine weitere Staffel geben.
Es war aus meiner Sicht aber die Verfilmung des schwächsten Romans der Reihe.
Denn im Roman ist Karen Pirie noch nicht die zentrale Figur, die sie wird.
Die Leserunde bin ich mal überflogen. Ich gebe dem Roman demnächst noch eine Chance....
-
- SMOF
- Beiträge: 7771
- Registriert: 2. Mai 2003 20:29
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Köln
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Udo Lielischkies - Im Schatten des Kreml
Lielischkies ist (war?) Auslandskorrespondent der ARD und zweimal für sehr lange Zeit in Moskau stationiert (er ist auch mit einer Russin verheiratet). In diesem Buch schildert er seine zumeist negativen Eindrücke, die er dort sammeln konnte, angefangen mit dem zweiten Tschetschenienkrieg und die Annexion der Krim bis ins Jahr 2019 hinein. Dabei schildert er die Auswüchse der allgegenwärtigen Korruption, die Art und Weise, wie Überwachung und Einschüchterung allgegenwärtig sind, und wie sich Putin als gütiger Herrscher inszeniert, aber in Wahrheit nicht ein Jota an der Lebenssituation der Landbevölkerung interessiert ist. Durch die diversen Erlebnisse mit besagter Landbevölkerung entwickelt man auch Verständnis für den Fatalismus der Leute und warum sie nach wie vor Putin für einen ihnen wohlgesonnenen Anführer halten. Das liegt hauptsächlich an der Propaganda und daran, dass die Menschen außerhalb der großen Städte komplett von jeglicher Infarstruktur und Informationsquelle mit Ausnahme der staatlichen TV-Sender abgeschnitten sind. Das Ganze ergibt ein sehr trauriges Porträt eines Landes, dem es mit einer vernünftigen politischen Führung sehr gut gehen und das ein sehr hohes Ansehen genießen könnte, das aber von jahrzentelanger Korruption ausgeblutet ist und durch den von Putin begonnen Krieg in der Ukraine für sehr lange Zeit ein Pariah auf der Weltbühne sein dürfte.
Lielischkies ist (war?) Auslandskorrespondent der ARD und zweimal für sehr lange Zeit in Moskau stationiert (er ist auch mit einer Russin verheiratet). In diesem Buch schildert er seine zumeist negativen Eindrücke, die er dort sammeln konnte, angefangen mit dem zweiten Tschetschenienkrieg und die Annexion der Krim bis ins Jahr 2019 hinein. Dabei schildert er die Auswüchse der allgegenwärtigen Korruption, die Art und Weise, wie Überwachung und Einschüchterung allgegenwärtig sind, und wie sich Putin als gütiger Herrscher inszeniert, aber in Wahrheit nicht ein Jota an der Lebenssituation der Landbevölkerung interessiert ist. Durch die diversen Erlebnisse mit besagter Landbevölkerung entwickelt man auch Verständnis für den Fatalismus der Leute und warum sie nach wie vor Putin für einen ihnen wohlgesonnenen Anführer halten. Das liegt hauptsächlich an der Propaganda und daran, dass die Menschen außerhalb der großen Städte komplett von jeglicher Infarstruktur und Informationsquelle mit Ausnahme der staatlichen TV-Sender abgeschnitten sind. Das Ganze ergibt ein sehr trauriges Porträt eines Landes, dem es mit einer vernünftigen politischen Führung sehr gut gehen und das ein sehr hohes Ansehen genießen könnte, das aber von jahrzentelanger Korruption ausgeblutet ist und durch den von Putin begonnen Krieg in der Ukraine für sehr lange Zeit ein Pariah auf der Weltbühne sein dürfte.
Lese zur Zeit:
Ezra Klein - Der tiefe Graben
Ezra Klein - Der tiefe Graben
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20288
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Royce Buckingham - Im Zweifel für das Monster

Das hat Spaß gemacht, und zwar so richtig. Der Autor ist natürlich Anwalt und weiß, wovon er da schreibt.
Daniel Becker ist seit ca 2 Jahrzehnten Anwalt, und er ist richtig gut darin. Er schert sich nicht sonderlich um Moral, denn er will unbedingt Partner der angesehensten Kanzlei von Seattle werden, und mit dem aktuellen Fall, E-Zigarettenverdampfer gegen tausende geschädigte Leute (einige Dampfer sind explodiert und haben Gesichter entstellt), kann er es schaffen. Daniel hat ein ausgezeichnetes Gespür und ausgezeichnete Menschenkenntnis. Er ist absolut top. Wäre da nicht doch ein kleines Restchen Herz in ihm, das sein Leben letztendlich komplett umstülpen wird.
Im Privatleben ist Daniel eine langweilige Schablonenklischeepfeife. Natürlich geschieden, natürlich immer noch eifersüchtig, natürlich mit einer keifenden Ex, natürlich dumm im Benehmen, natürlich seiner halbwüchsigen Tochter herzlich zugetan (das lasse ich durchgehen). Das ist am Anfang ein bisschen nervig, aber zum Glück ist er als Anwalt ein cooler Typ und das Privatleben wird sich bessern.
Es beginnt damit, dass Daniel erkennen muss, dass es Monster wirklich gibt, und sein eigenes Monster-unter-dem-Bett tatsächlich existiert - und es ihn um Hilfe bittet, weil es fälschlich des Mordes angeklagt wird. Und vor dem Monstergericht gibt es nur zwei Urteile: unschuldig = frei, schuldig = tot.
Und damit nimmt das Schicksal seinen spannenden und vergnüglichen (und grusligen) Lauf - Daniel bekommt weitere Monstermandanten und klärt letztendlich den ursprünglichen Mord auf, der ein noch viel größeres Ding ist als nur monströs.
Die Geschichte ist in der 1. Person und im Präsens, und dadurch ist man wirklich sofort mit dabei und mittendrin. Sie ist temporeich, humorvoll und überaus fantasievolle Urban Fantasy. Daniel ist sympathisch und nicht doof, sehr menschlich, beruflich ein absoluter Profi - eine sehr gute Figur, finde ich. Und seine Schilderung des Showdowns am Schluss, als er sich todesmutig durch die Dunkelheit des "Ufos" auf der Needle von Seattle kämpft, seine Angst, sein Erschrecken - das konnte ich unglaublich plastisch nachempfinden und gibt genau das wieder, was auch ich nachts empfinde, und dabei bin ich da nicht mal hinter einem schauerlichen Mörder her. Eine der besten Schilderungen ever, muss ich wirklich sagen, und Daniel macht einfach weiter, obwohl er weiß, dass seine Chancen -1000 stehen.
Was mir übrigens auch gefällt, sein "ich bin mir zu 82 % sicher, dass ..." Das ist originell und lustig. Ebenso die Sidekicks.
Zum Glück geht es gut aus, muss ja auch, denn es gibt noch einen 2. und xx Fälle. Und ich werde mir Band 2 zulegen. Bin gespannt, ob mich das auch mitnimmt auf die Reise.

Das hat Spaß gemacht, und zwar so richtig. Der Autor ist natürlich Anwalt und weiß, wovon er da schreibt.
Daniel Becker ist seit ca 2 Jahrzehnten Anwalt, und er ist richtig gut darin. Er schert sich nicht sonderlich um Moral, denn er will unbedingt Partner der angesehensten Kanzlei von Seattle werden, und mit dem aktuellen Fall, E-Zigarettenverdampfer gegen tausende geschädigte Leute (einige Dampfer sind explodiert und haben Gesichter entstellt), kann er es schaffen. Daniel hat ein ausgezeichnetes Gespür und ausgezeichnete Menschenkenntnis. Er ist absolut top. Wäre da nicht doch ein kleines Restchen Herz in ihm, das sein Leben letztendlich komplett umstülpen wird.
Im Privatleben ist Daniel eine langweilige Schablonenklischeepfeife. Natürlich geschieden, natürlich immer noch eifersüchtig, natürlich mit einer keifenden Ex, natürlich dumm im Benehmen, natürlich seiner halbwüchsigen Tochter herzlich zugetan (das lasse ich durchgehen). Das ist am Anfang ein bisschen nervig, aber zum Glück ist er als Anwalt ein cooler Typ und das Privatleben wird sich bessern.
Es beginnt damit, dass Daniel erkennen muss, dass es Monster wirklich gibt, und sein eigenes Monster-unter-dem-Bett tatsächlich existiert - und es ihn um Hilfe bittet, weil es fälschlich des Mordes angeklagt wird. Und vor dem Monstergericht gibt es nur zwei Urteile: unschuldig = frei, schuldig = tot.
Und damit nimmt das Schicksal seinen spannenden und vergnüglichen (und grusligen) Lauf - Daniel bekommt weitere Monstermandanten und klärt letztendlich den ursprünglichen Mord auf, der ein noch viel größeres Ding ist als nur monströs.
Die Geschichte ist in der 1. Person und im Präsens, und dadurch ist man wirklich sofort mit dabei und mittendrin. Sie ist temporeich, humorvoll und überaus fantasievolle Urban Fantasy. Daniel ist sympathisch und nicht doof, sehr menschlich, beruflich ein absoluter Profi - eine sehr gute Figur, finde ich. Und seine Schilderung des Showdowns am Schluss, als er sich todesmutig durch die Dunkelheit des "Ufos" auf der Needle von Seattle kämpft, seine Angst, sein Erschrecken - das konnte ich unglaublich plastisch nachempfinden und gibt genau das wieder, was auch ich nachts empfinde, und dabei bin ich da nicht mal hinter einem schauerlichen Mörder her. Eine der besten Schilderungen ever, muss ich wirklich sagen, und Daniel macht einfach weiter, obwohl er weiß, dass seine Chancen -1000 stehen.
Was mir übrigens auch gefällt, sein "ich bin mir zu 82 % sicher, dass ..." Das ist originell und lustig. Ebenso die Sidekicks.
Zum Glück geht es gut aus, muss ja auch, denn es gibt noch einen 2. und xx Fälle. Und ich werde mir Band 2 zulegen. Bin gespannt, ob mich das auch mitnimmt auf die Reise.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- Ender
- SMOF
- Beiträge: 3001
- Registriert: 10. Januar 2015 21:25
- Bundesland: Westfalen
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Von Royce Buckingham hatte ich vor längerer Zeit zwei seiner drei "Demonkeeper"-Romane gelesen (mit den diskussionswürdigen deutschen Titeln "Dämliche Dämonen" + "Mürrische Monster") und hatte ebenfalls Spaß.
Was du zu seinem neuesten Buch schreibst, geht ja offenbar in eine ähnliche Richtung, vielleicht sogar etwas tiefgründiger. Wobei es ihm wohl ohnehin nicht um höchste Ansprüche geht, sondern um lustige Unterhaltung. Und das kann er, scheint mir.
Außerdem gibt es von Buckingham u.a. noch eine High-Fantasy-Trilogie (Mapper-Reihe), davon hatte ich vor Jahren den ersten Band mal halb gelesen. Dass ich dann abgebrochen habe, lag aber an einer zeitbedingten zu langen Pause meinerseits - nicht unbedingt daran, dass es mir nicht gefallen hätte. Irgendwann nehme ich es mir vielleicht nochmal vor.
Was du zu seinem neuesten Buch schreibst, geht ja offenbar in eine ähnliche Richtung, vielleicht sogar etwas tiefgründiger. Wobei es ihm wohl ohnehin nicht um höchste Ansprüche geht, sondern um lustige Unterhaltung. Und das kann er, scheint mir.
Außerdem gibt es von Buckingham u.a. noch eine High-Fantasy-Trilogie (Mapper-Reihe), davon hatte ich vor Jahren den ersten Band mal halb gelesen. Dass ich dann abgebrochen habe, lag aber an einer zeitbedingten zu langen Pause meinerseits - nicht unbedingt daran, dass es mir nicht gefallen hätte. Irgendwann nehme ich es mir vielleicht nochmal vor.
- Ender
- SMOF
- Beiträge: 3001
- Registriert: 10. Januar 2015 21:25
- Bundesland: Westfalen
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Max Barry - Die 22 Tode der Madison May

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen, und das Besondere ist: Er tötet immer wieder die selbe Frau! Mit anderen Worten: der Roman spielt in einem Multiversum, in dem es unendlich viele, immer leicht variierende Versionen unserer Welt gibt. Einige wenige Menschen können mit Hilfe eines nicht näher erläuterten „Steins“ in die nächste Dimension springen, und genau das tut der Killer – aber auch einige andere Leute, die ihn an seinem Treiben hindern wollen.
Klingt eigentlich ziemlich gut und ist auch flüssig geschrieben und (zunächst) interessant gemacht … aber so ganz überzeugend fand ich’s letztlich doch nicht. Aus der Grundidee mit ihren vielfältigen Möglichkeiten wird zu wenig gemacht und auch die Figuren bzw. insbesondere deren spezielle Motivation wird zu oberflächlich abgehandelt. Somit fühlte ich mich zwar gut unterhalten, war aber insgesamt nicht wirklich begeistert. Nachdem ich Max Barrys "Providence" ziemlich gefeiert habe, konnte dieses Buch da leider nicht mithalten. So bleibt es eine nette Geschichte, über die man im Nachhinein aber nicht mehr besonders lange nachdenkt – doch genau das hatte ich eigentlich erhofft.

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen, und das Besondere ist: Er tötet immer wieder die selbe Frau! Mit anderen Worten: der Roman spielt in einem Multiversum, in dem es unendlich viele, immer leicht variierende Versionen unserer Welt gibt. Einige wenige Menschen können mit Hilfe eines nicht näher erläuterten „Steins“ in die nächste Dimension springen, und genau das tut der Killer – aber auch einige andere Leute, die ihn an seinem Treiben hindern wollen.
Klingt eigentlich ziemlich gut und ist auch flüssig geschrieben und (zunächst) interessant gemacht … aber so ganz überzeugend fand ich’s letztlich doch nicht. Aus der Grundidee mit ihren vielfältigen Möglichkeiten wird zu wenig gemacht und auch die Figuren bzw. insbesondere deren spezielle Motivation wird zu oberflächlich abgehandelt. Somit fühlte ich mich zwar gut unterhalten, war aber insgesamt nicht wirklich begeistert. Nachdem ich Max Barrys "Providence" ziemlich gefeiert habe, konnte dieses Buch da leider nicht mithalten. So bleibt es eine nette Geschichte, über die man im Nachhinein aber nicht mehr besonders lange nachdenkt – doch genau das hatte ich eigentlich erhofft.
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20288
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich find die Titel, der Mittelband heißt glaub ich "Garstige Gnome" klasse. Die interessieren mich allerdings nicht, auch Mapper nicht.Ender hat geschrieben: 13. Juli 2024 11:15 Von Royce Buckingham hatte ich vor längerer Zeit zwei seiner drei "Demonkeeper"-Romane gelesen (mit den diskussionswürdigen deutschen Titeln "Dämliche Dämonen" + "Mürrische Monster") und hatte ebenfalls Spaß.
Er sagt selbst dazu, dass seine "Dämlichen Dämonen"-Leser von damals jetzt erwachsen seien und er deshalb jetzt so schreiben will. Das Buch ist glaub ich von 22, Band 2 ist 23, mehr gibt es noch nicht. Schaugnmermal.Was du zu seinem neuesten Buch schreibst, geht ja offenbar in eine ähnliche Richtung, vielleicht sogar etwas tiefgründiger. Wobei es ihm wohl ohnehin nicht um höchste Ansprüche geht, sondern um lustige Unterhaltung. Und das kann er, scheint mir.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- Knochenmann
- Der Sailor-Mod
- Beiträge: 14230
- Registriert: 26. April 2004 19:03
- Land: Österreich!
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ds Buch wird mir schon ewig von Audible empfohlen, aber ich mich hat das Cover abgestoßen.
Was solls, ich werds mir nächstes Monat kaufen.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20288
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Das Cover ist geil. Sagt alles über den Inhalt aus.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- Ender
- SMOF
- Beiträge: 3001
- Registriert: 10. Januar 2015 21:25
- Bundesland: Westfalen
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Der Roman ist nun auf der 3 Werke umfassenden Shortlist vom "Phantastikpreis Wetzlar" gelandet.Ender hat geschrieben: 26. Juni 2024 16:17 Jasmin Scheiber - Endling
Eine Near-Future-Story, in der sich die politische Situation in Deutschland verschlechtert hat und in der Pandemien, Klimawandel und Artensterben stetige Begleiter sind. Die Geschichte ist recht gut aufgebaut und bleibt durchgehend interessant, die Figuren sind glaubhaft beschrieben. Viele der angesprochenen Probleme sind heute schon vorhanden und werden unter rechten Regierungen zweifellos noch schlimmer werden; das wird hier ziemlich plausibel dargestellt und thematisiert, allerdings für meinen Geschmack oftmals doch zu holzhammermäßig. Das hat man schon eleganter gesehen. Auch wundert man sich bisweilen, wie begriffsstutzig die Protagonistinnen manchmal sind. Da hat man als Leser vieles schon wesentlich früher erkannt.
Das Ende ist dann leider sehr unbefriedigend, da vieles unbeantwortet und vage bleibt. Entweder ist der Schluss wirklich so schwach oder es ist noch eine Fortsetzung geplant. Auf die würde ich dann aber wohl verzichten, denn mehr als „ganz okay“ fand ich das insgesamt nicht.
Nun ja. Da hätte ich ihn nicht unbedingt erwartet. Aber vielleicht gibt's gerade nichts überzeugenderes?
Die anderen beiden Titel sind übrigens "Dreizehnfurcht“ von Wieland Freund und "Phytopia Plus“ von Zara Zerbe. Die kenne ich beide nicht.
- Ender
- SMOF
- Beiträge: 3001
- Registriert: 10. Januar 2015 21:25
- Bundesland: Westfalen
- Land: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Und gewonnen hat jenen besagten "Phantastikpreis der Stadt Wetzlar": Zara Zerbe für den Roman "Phytopia Plus".
Es gibt dazu eine offizielle Pressemitteilung, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte (und nein - ich habe damit nichts zu tun).
Ich werde es mir wohl mal anschauen, denn das klingt ja gar nicht so schlecht, finde ich.
Es gibt dazu eine offizielle Pressemitteilung, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte (und nein - ich habe damit nichts zu tun).
Ich werde es mir wohl mal anschauen, denn das klingt ja gar nicht so schlecht, finde ich.
Phantastikpreis 2024 wird an Zara Zerbe verliehen
Der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar wird in diesem Jahr an die Autorin Zara Zerbe verliehen. Sie erhält die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Buch „Phytopia Plus“, erschienen 2024 im Verbrecher Verlag Berlin.
Die elfköpfige Fachjury (bestehend aus Vertretern von Buchhandel, Verlagswesen, Bibliothek, Schule, Universität und Medien) hat Zara Zerbes Roman am 3. Juli 2024 aus 158 eingereichten Titeln ausgewählt. Mit auf der Shortlist der letzten drei standen „Dreizehnfurcht" von Wieland Freund (Klett-Cotta) und „Endling" von Jasmin Schreiber (Eichborn).
Zum Inhalt des Buches erläutert die Jury: „In einer nicht allzu fernen Zukunft arbeitet Aylin als Aushilfe in den Gewächshäusern der Drosera AG. Die Versprechen des Biotech-Konzerns, für viel Geld menschliches Bewusstsein über den Tod hinaus in Pflanzen-DNA zu speichern, stehen in starkem Kontrast zu den prekären Verhältnissen, in denen Aylin und viele andere leben müssen. Rückzugsorte vor der Klimakrise gibt es nur für wenige Reiche, mit denen Aylin sich auf halblegale Tauschgeschäfte einlässt: Pflanzensetzlinge gegen frisches Obst und Gemüse. Besonders begehrt sind Pflanzen mit besonderen Mustern. Dass diese von den Speicherpflanzen stammen, die Aylin pflegt, verschweigt sie ihren Kunden. Und die Pflanzen haben dazu ganz eigene Gedanken …“
Zara Zerbes Debütroman überzeugte die Jury dadurch, dass er mit Mitteln der Phantastik die Problematik von sozialen Unterschieden im Kontext der Sterblichkeit thematisiert. Neben dem sehr präsenten Thema des Überlebens vor dem Hinter-grund des Klimawandels enthalte der Roman Reflexionen über gesellschaftliche Schichtungen in der Welt von morgen, über Diskriminierung von Armen, über skrupellose Konzernmanager, machtlose Gewerkschaften, Demenz, Migration und KI. Der Fokus liege dabei jedoch auf den mit viel Liebe gezeichneten Figuren und ihren Strategien zur Alltagsbewältigung. Stilistisch hervorragend wechselten die einfühlsamen Schilderungen von Aylins Alltag zwischen prekärem Arbeitsverhältnis, Betreuung des alternden Großvaters und der Pflege ihrer eigenen Pflanzen. „Als Kontrast zu den menschlichen Bemühungen ums Überleben sind die wie ein Chor fungierenden Stimmen der Pflanzen ein weiteres phantastisches Element, das zugleich die Vergeblichkeit des menschlichen Tuns und Hoffnung über menschliche Maßstäbe hinaus andeutet. All dies macht den Roman zu einem Text, der an komplexe Themengeflechte heranführen und zur Diskussion über die Gestaltung einer gerechten Zukunft einladen kann. Insgesamt bietet Phytopia Plus eine originelle und spannende Lektüre, die durch ihr offenes Ende zum Weiterdenken anregt“, führt die Jury aus.
Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) wird den Phantastikpreis, der seit 1983 vergeben wird, im Rahmen der 40. Wetzlarer Tage der Phantastik am Freitag, 13. September 2024, um 19 Uhr in der Phantastischen Bibliothek, Turmstraße 20, in Wetzlar überreichen.
-
- SMOF
- Beiträge: 7771
- Registriert: 2. Mai 2003 20:29
- Bundesland: NRW
- Land: Deutschland
- Wohnort: Köln
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
"Algorytmica" von Marion Herzog war eine mittelschwere Enttäuschung. Im Kern nimmt die Autorin Elemente aus "Silo" von Hugh Howey und "Zehn Jahre nach dem Blitz" von P.K. Dick, vermischt sie mit "Flucht ins 23. Jahrhundert" und ganz viel "Matrix" und serviert dem Leser das Ganze als Young Adult-Dystopie. Prinzipiell wäre dagegen auch gar nichts zu sagen, aber mir gibt es zu viele Löcher im Weltenbau (was für eine Katastrophe hat die Menschen unter die Erde gezwungen? Wenn es nochr adioaktive Stürme gibt, warum denken die Coder dann, sie könnten auf der Oberfläche überleben? Wann und mit welcher Absicht wurden die unterirdischen Städte gebaut? usw.usf.) und viel zu viel Teenie-Schmonzette. Das liest sich alles sehr flüssig, aber eben auch sehr anspruchslos und phasenweise rutscht es in üblen Kitsch ab. Und natürlich handelt es sich um den ersten Teil einer Serie, was man aber nicht durch den Umschlag, sondern über Amazon erfährt........
Lese zur Zeit:
Ezra Klein - Der tiefe Graben
Ezra Klein - Der tiefe Graben