Ein Klassiker von Jack Williamson aus dem Jahr 1952, basierend auf seiner Kurzgeschichte „With Folded Hands...“ (dt. "Die Hände im Schoss") . Die Erzählung ist alles andere als veraltet und hat eine erfrischende Aktualität (angesichts der drohenden Arbeitsplatzverluste durch den Aufstieg der künstlichen Intelligenz). Dabei konzentriert sich Williamson zum Glück auf die sozialen und psychologischen Auswirkungen dieses "Geschenkes" was der Geschichte eine gewisse Tiefe gibt, die man bei den damals üblichen Robotergeschichten seltener findet. Einige tiefsinnigere Stories mit dieser SF Trope von Asimov kommen der von Williamson allerdings nahe.
Intelligente Maschinen aus dem Weltall – die sogenannten „Humanoiden“ – führen eine „sanfte“ Invasion der Erde durch, um die Menschen von etwas zu befreien, was seit der Vertreibung aus dem Paradies das Schicksal der Menschheit zu sein schien: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen...“ – nämlich sie vollständig von der Plackerei der Arbeit zu befreien.
Was zunächst wie eine Befreiung klingt, hat schwerwiegende Folgen wie Verlust des Lebenssinns oder von Kreativität. Diese sozialen und psychologischen Auswirkungen stehen im Mittelpunkt der Erzählung und er beschreibt sie sehr anschaulich.
Mir hat die Kurzgeschichte tatsächlich etwas besser gefallen, weil sie schneller auf den Punkt kommt und damit mehr Wirkung hat. Der Roman hat ein paar Längen, ist aber dennoch ein überdurchschnittliches Leseerlebnis.
Die Referenz findet sich hier:
Humanoids https://www.isfdb.org/cgi-bin/pe.cgi?851
• With Folded Hands ... (1947) short story
◦ Translation: Die perfekten Automaten [German] (1970)
◦ Translation: Die Hände im Schoß [German] (1970)
◦ Translation: Die Humanoiden [German] (1979)
◦ Translation: Die Hände im Schoß? [German] (1980)
• The Humanoids (1949) (dt. Wing 4 , 1983 ) Roman
Klassiker der SF: „Wing 4“ - Jack Williamson (1952)
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Klassiker der SF: „Wing 4“ - Jack Williamson (1952)
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Re: Klassiker der SF: „Wing 4“ - Jack Williamson (1952)
Ich habe Wing 4 vor einigen Jahren gelesen und er hat mir nicht besonders gefallen.
Mir missfällt aber die zweite Prämisse des Roman, nämlich die Psi-Fähigkeiten der Menschen. Das ist ein Konzept, das in den 40er/50er in der SF weit verbreitet war und schlecht gealtert ist. Auch hier bekommen die Menschen beliebige Superkräfte und teleportieren sich mal eben quer durch die Galaxis oder wandeln Materie auf der atomaren Ebene um. Mir hat dieser Aspekt der Geschichte gar nicht gefallen. Leider nimmt er den größten Teil des Romans ein.
Wenn man Wing4 aus historischem Interesse an der SF ließt, ist er durchaus lesenswert, die Geschichte allein betrachtet mMn eher nicht.
Ja, das stimmt, wenn gleich das Ganze bei Williamson doch sehr mit dem Holzhammer daher kommt. Dass die schöne, sichere Welt in Wirklichkeit die Hölle ist, daran lässt der Autor von Anfang an keinen Zweifel. Was für einen Roman aus den 50er Jahren aber auch o.k. ist.head_in_the_clouds hat geschrieben: ↑12. Dezember 2024 17:22 Die Erzählung ist alles andere als veraltet und hat eine erfrischende Aktualität (angesichts der drohenden Arbeitsplatzverluste durch den Aufstieg der künstlichen Intelligenz).
Mir missfällt aber die zweite Prämisse des Roman, nämlich die Psi-Fähigkeiten der Menschen. Das ist ein Konzept, das in den 40er/50er in der SF weit verbreitet war und schlecht gealtert ist. Auch hier bekommen die Menschen beliebige Superkräfte und teleportieren sich mal eben quer durch die Galaxis oder wandeln Materie auf der atomaren Ebene um. Mir hat dieser Aspekt der Geschichte gar nicht gefallen. Leider nimmt er den größten Teil des Romans ein.
Wenn man Wing4 aus historischem Interesse an der SF ließt, ist er durchaus lesenswert, die Geschichte allein betrachtet mMn eher nicht.