Ich melde Vollzug in der Kategorie 1: Ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist.
Mein erster Kandidat für diese Kategorie war der Roman »Apeirophobia« von Christian J. Meier. Aber dann bin ich auf der Seite der Phantastik Couch auf eine Rezension des Romans »
Jenseits der Dächer« des Autors
Maik Kassel gestoßen (
https://www.phantastik-couch.de/titel/1 ... r-daecher/). Der Autor der Rezension Marcel Schnarrenbroich hat die Geschichte so sehr gelobt, dass ich mir gedacht habe, das probiere ich mal aus. Und wenn ein Autor schon so heißt wie meine Heimatregion, dann muss ich da mal reinlesen.
Das Buch ist 2024 im Selfpublishing bei Amazon erschienen, hat in gedruckter Form einen Umfang von 484 Seiten (Quelle: Amazon), mein Kindle zeigt für das E-Book 427 Seiten.
Maik Kassel hat für seinen Fantasyroman (vermutlich sein Erstlingswerk) die Welt Maisteff erschaffen, in der wohl zukünftig noch weitere Geschichten spielen sollen. Dieser Roman spielt in der Stadt Velis Van, die so ziemlich vollständig von der Umgebung abgeschottet ist. Die Stadt wird von den Vel bewohnt, ein nicht-menschliches Volk, welches mittels des sogenannten Mana die Arkantechnik – eine Art Magie – beherrscht. Das Volk der Vel ist von einer Krankheit befallen, die sich die Schwäche nennt und die bei den Bewohnern in unterschiedlicher Ausprägung auftritt. Viele sind bereits so schwach, dass sie kaum noch ihre Wohnungen verlassen können. Daher halten sie sich menschliche Sklaven, die in allen Bereichen eingesetzt werden.
Hauptperson der Geschichte ist der Sklave Jaris, der aufgrund eines tödlichen Unfalls gezwungen ist, mit seinen Freunden Arn, Callon und Mory aus der Stadt zu fliehen. Die Flucht gelingt, allerdings muss ein hoher Preis gezahlt werden. Außerhalb der Stadt machen sie eine Entdeckung, die zeigt, dass es in Velis Van nicht mit rechten Dingen zugeht. Um nicht zu spoilern möchte ich mehr nicht verraten.
Mein Eindruck:
Das Buch wird der Rezension der Phantastik Couch nicht gerecht. Es ist zwar insgesamt nicht schlecht, aber richtig gepackt hat es mich auch nicht. Positiv hervorheben möchte ich das Korrektorat, das hier super gearbeitet hat; Rechtschreibfehler sind mir so gut wie gar nicht aufgefallen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass ein professionelles Lektorat nicht erfolgt ist. So verwendet der Autor an vielen Stellen unglückliche Formulierungen, die dafür gesorgt haben, dass ich beim Lesefluss ins Stolpern geraten bin. Das fängt gleich im zweiten Satz an: »Jede Dachschindel, die unter seinen
gestochenen Schritten knackte, … waren in sein Gedächtnis eingebrannt.« Die gestochenen Schritte haben dazu geführt, dass ich das Buch an dieser Stelle schon fast abbrechen wollte.
Noch ein paar weitere Beispiele: »Er entließ Faradians Wangen …«, »Die Rohre räkelten sich ...«, »Das Brot ist fast leer …«, »Sie beeilte sich in den Stand …«.
Auch verwendet der Autor häufig komplizierte Schachtelsätze, die man zum Verstehen mehrmals lesen muss.
Die Hauptpersonen bleiben im Verlauf der Geschichte leider blass, ich konnte jedenfalls keine emotionale Verbindung mit ihnen herstellen. Die dargestellten emotionalen Bande zwischen den Hauptpersonen, insbesondere zwischen Jaris und Mory wirken naiv und erinnern dann doch mehr an einen Jugend- oder bestenfalls Young-Adult-Roman.
Faszinierend ist jedoch der Weltenbau. Die Stadt Velis Van, die Arkantechnik, auch das Fischerstädchen Tul'Adir, da möchte ich gern mehr darüber erfahren, aber dann muss auch der Rest stimmen. Von daher gibt es von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung: 3 von 5 Sternen
[X] 1.) deutschsprachiges Buch aus 2024: Maik Kassel – Jenseits der Dächer
[X] 2.) Roman, Erstveröffentlichung vor 1966: Algis Budrys – Projekt Luna
[X] 3.) Sieger Nebula Award: P. Djèlí Clark – Meister der Dschinn
[] 4.) Autor mit "L" im Nachnamen
[] 5.) Roman, der auf einem Raumschiff spielt
[] 6.) Buch, mit "und" oder "oder" im Titel
[] 7.) Original nicht Deutsch oder Englisch