Die Phantastik - Lesechallenge 2025

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Cyberduck
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Cyberduck »

Kategorie 1: Ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist.

"Die Sphäre" (Tom van Allen)

Wir befinden uns im 24. Jahrhundert. Die Menschheit hat dank fortschrittlicher Biowissenschaften eine Lebenserwartung von über 200 Jahren erreicht. Auf der Erde gehen die Ressourcen zur Neige und wer es sich leisten kann, lebt auf einer Raumstation. Die Raumstation Helios ist das Flaggschiff unter den Raumstationen und umkreist den Zwergplaneten Ceres. Dort im Asteroidengürtel gibt es genug Wasser und andere Rohstoffe, die die Menschen zum Überleben brauchen. Kleinstaaten gibt es nicht mehr, nur die großen Machtzentren der Erde wie die USA, Indien, China, die EU, Japan oder Russland spielen eine Rolle. Dann gibt es noch die außerstaatliche Transhumanistische Allianz, die sich aus den größten und mächtigsten Technologiekonzernen der Erde zusammensetzt. Hier konzentriert sich eine unvorstellbare Finanzkraft und agiert wie ein eigener Staat. Die Raumstation besteht aus neun großen Zylindern, von denen je einer den Staaten, der Transhumanistischen Allianz und der UNO zugeordnet ist und das Staatsgebiet des jeweiligen Landes bzw. der jeweiligen Institution repräsentiert.

Kurz vor der großen Zweihundertjahrfeier der Station geschehen seltsame Dinge auf der Raumstation. Menschen verschwinden spurlos, Unfälle ereignen sich und der Geist einer längst verschwundenen religiösen Sekte kehrt zurück. Die UN-Sonderermittlerin Amanda Hamilton wird auf die Raumstation geschickt, um die Vorfälle zu untersuchen. Mit demselben Flug reisen auch der Schriftsteller Ed Heller und seine Frau Kumiko Heller zur Raumstation. Ed ist Schriftsteller mit einem UN-Stipendium und dem Auftrag, ein Buch über die Raumstation zu schreiben. Kumiko ist Systembiologin und soll dort in einem Forschungslabor arbeiten. Die drei freunden sich an und untersuchen gemeinsam die Vorfälle auf der Station, bei denen die Transhumanistische Allianz eine entscheidende Rolle zu spielen scheint.

Der Roman ist recht simpel gestrickt. Erst ab der Hälfte baut sich ein leichter Spannungsbogen auf, der sich dann aber nicht weiter entwickelt. Im Grunde ist die Handlung über weite Strecken eher belanglos. Wie die Geschichte ausgeht, bleibt aber bis zum Schluss offen und ist dann doch überraschend. Das ist ein Pluspunkt, kann aber die einfache Erzählweise nicht ausgleichen. Die Charaktere sind wie die ganze Geschichte recht einfach konstruiert. Amanda, die UN-Sonderermittlerin in geheimer Mission, erzählt jedem, den sie näher kennenlernt, den wahren Grund ihrer Reise und bezieht diese Personen dann in ihre Ermittlungen mit ein. Allesamt Laien in Sachen Ermittlungsarbeit, aber mit der Lösung großer Probleme konfrontiert. Hier wäre viel Potential für eine komplexere Handlung gewesen. Die Geschichte ist nichts zum Nachdenken oder um eine Nacht über das Gelesene zu schlafen. Ein Kapitel ist zu Ende, das nächste fängt an und man hat keine Fragen mehr. Zumindest keine großen. Das Buch wird von mir in die Schublade der seicht-schwammigen Unterhaltung gesteckt und vermutlich sehr bald in Vergessenheit geraten.

:prima: Ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist. (Die Spähre; Tom van Allen)
:prima: Ein Roman, dessen Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr lag. (Die Sirenen des Titan; Kurt Vonnegut)
:silence: Ein Buch, das den Nebula Award gewonnen hat.
:prima: Ein Buch eines Autors/einer Autorin, in dessen/deren Nachname ein "L" vorkommt. (Gateway; Frederik Pohl)
:silence: Ein Roman, dessen Handlung (zumindest teilweise) auf einem Raumschiff spielt.
:silence: Ein Buch, in dessen Titel entweder das Wort "und" oder das Wort "oder" vorkommt. (Oder beide)
:silence: Ein Buch, das im Original nicht auf deutsch oder englisch veröffentlicht wurde.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ender hat geschrieben: 4. März 2025 19:24 Tja, Lem ...
Ich kannte von ihm bislang nur die "ernsthaften" Klassiker: "Solaris", "Eden", "Der Unbesiegbare", ... Alles vor mehr als 30 Jahren gelesen, damals aber sehr gerne. (Mei, fühle ich mich alt, wenn ich auf solche Zeiträume zurückblicken kann...)
Jetzt wollte ich mal den komischen Lem kennenlernen. Für mich ein Volltreffer. Aber man muss schon eine gewisse Neigung zu und eine gewissen Grundkenntnis von den verhandelten philosophischen und theologischen Ideen besitzen, um die Anspielungen zu verstehen und genießen zu können.

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Helli-S »

Nabend. DIe Kategorie 2 habe ich soeben mit "20000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne abgeschlossen. Ich denke, jeder wird mir glauben, dass ich nach 1870 geboren bin :)

Jules Verne wird ja gern als einer der Begünder der Science FIction genannt, obwohl er auch "normale" Belleltristik geschrieben hat. Ich erinnere mich, dass mir "Die Kinder des Kapitäns Grant" und "Der Kurier des Zaren" gut gefielen, während ich "Von der Erde zum Mond" auch damals schon als unrealistisch empfand.

Stilistisch sagt mir das Buch heute gar nicht mehr zu, ich empfinde ich als schwülstig und über-emotional, die rationalen Phasen von Kapitän Nemo werden übermäßig kalt dargestellt. Den Ich-Erzähler empfinde ich nicht als sonderlich vielschichtig. Immer wieder treten gehäufte Aufzählungen gesichteter Tier und Pflanzen oder umfangreiche technische Schilderungen auf, die überhaupt nicht zur Geschichte beitragen (was mich auch bei Karl May immer extrem genervt hat) und die auch keinerlei sonstigen Nährwert haben. Die technischen Schilderungen sind natürlich das Techno-Babble der damaligen Zeit und damit völlig genretypisch! Obwohl dies und das damals schon bekannt war, z.B. dass der Südpol auf festem Land liegt, nicht unter Wasser.
Die vergleichsweise hedonistische Lebensweise des Kapitäns gehörte damals wohl zum guten Ton, das ist aber schlecht gealtert und heute unglaubwürdig. Dass Frauen hier gar nicht vorkommen, muss ich wohl leider nicht groß erwähnen. Umwelt- und Klimaschutz stecken hier auch noch in den allerkleinsten Kinderschuhen.

Aber genug gemeckert. Den Roman finde ich nämlich auch phantasievoll - es gibt viele tolle Szenen unter Wasser, die auch einfühlsam beschrieben sind. Die riesige Perle in der risiegen Muschel ist beeindruckend, und die Tage, wo die Nautilus im Eis eingklemmt ist, sind wirklich spannend geschildert. Trotz aller Längen lohnt es auch heute noch, den Roman einmal zu lesen, und wenn es nur aus historischem Interesse ist.

Die Kategorie 7 werde ich ändern - hier werde ich "Sonnenwind" der ungarischen Autorin Mária Szepes lesen, von der ich bisher nur "Der rote Löwe" kenne.

(x) 1. Original deutschsprachiges Buch 2024 - Aiki Mira: Proxi
(x) 2. Erstveröffentlichung vor eigenem Geburtsjahr - Jules Verne: 20000 Meilen unter dem Meer (1870)
(x) 3. Nebula Award gewonnen - P. Djèlí Clark: Meister der Djinn
( ) 4. im Nachname ein "L" - Scott WesterfeLd: Weltensturm
( ) 5. Handlung auf Raumschiff - C. J. Cherryh: Kauffahrers Glück
( ) 6. im Titel "und" oder "oder" - Axel Kruse: Ein Junge, sein Hund UND der Fluss
( ) 7. Original nicht auf deutsch oder englisch - Maria Szepes: Sonnenwind (Napszél)
Viele Grüße, Helli


Immer cool bleiben.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

3 Bücher in 6 Tagen - du gibst ja richtig Gas, Helli-S! :prima:

Ja, die großen Kolportage-Erzähler des 19. Jahrhunderts...
Heute sind wir deutlich straffere und handlungsorientiertere Erzählweisen gewohnt. Vor allem durch den Einfluss des Films auf unsere Kulturkonsumgewohnheiten. Das ist ein Grund, weshalb ich mich bislang Jules Verne gegenüber zurückhaltend verhalten habe. Vielleicht sollte ich das mal überdenken.

Du bist echt nach 1870 geboren? Falls nicht -gut gehalten! :wink:

Gruß
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Naut »

Shock Wave Rider hat geschrieben: 4. März 2025 22:05
Ender hat geschrieben: 4. März 2025 19:24 Tja, Lem ...
Ich kannte von ihm bislang nur die "ernsthaften" Klassiker: "Solaris", "Eden", "Der Unbesiegbare", ... Alles vor mehr als 30 Jahren gelesen, damals aber sehr gerne. (Mei, fühle ich mich alt, wenn ich auf solche Zeiträume zurückblicken kann...)
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Ender
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Ender »

1.) ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist


Tom Hillenbrand - Lieferdienst
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Mit "Lieferdienst" liefert (haha) Hillenbrand mal wieder einen lupenreinen SF-Roman ab, der knackig-kurz (<200 Seiten) und dabei entsprechend temporeich ist. Das ist sogar wörtlich zu nehmen, denn es geht in der Geschichte um möglichst schnelles Ausliefern von Waren aller Art, wobei die Lieferanten auf High Tech - Hoverboards durch den Luftraum brettern. Da sind waghalsige Manöver und spektakuläre Stunts natürlich vorprogrammiert.
Im zukünftigen Neu-Berlin dieses Romans läuft es nämlich so, dass Kundenbestellungen immer an alle Lieferfirmen gleichzeitig rausgehen - diese können die Produkte per 3D-Drucker selbst herstellen und dann geht es darum, wer am schnellsten ist und zuerst beim Empfänger abliefert. Dadurch entbrennt ein knallharter Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Anbietern, und wie es im Turbokapitalismus nun mal so ist, haben Großkonzerne dabei natürlich ganz andere Möglichkeiten und Ressourcen als kleinere "Mitbewerber".
Die hier beschriebene Welt ist nicht so detailliert und vielschichtig beschrieben wie z.B. in Hillenbrands "Hologrammatica", aber in der Kürze der Zeit erfährt man doch alle Hintergründe, die für die Geschichte wichtig sind und die Welt lebendig werden lassen.

Das Ganze ist zweifellos vor allem als Kritik an Konsumwahn und Wegwerfgesellschaft zu verstehen, aber nicht zuletzt auch als bissige Satire auf die moderne Business-Welt. Diese Lieferdienste sind so richtig schön als jung-moderne, pseudo-coole und dabei aber eben doch straff organisierte Firmen beschrieben - ganz so, wie das von Unternehmensberatungen des 21. Jahrhunderts eben so propagiert wird. Alle Angestellten werden mit wichtig klingenden Titeln oder Auszeichnungen versehen (Delivarator 2nd Class Max Streit, Master Courier Sveta Lenkov o.ä.), und können natürlich durch Über-Erfüllung ihrer Ergebnisse und Kennzahlen immer noch zusätzliche "Dienstgrade" erwerben. Die ganze Zeit wird mit Pseudo-Business-Gelaber um sich geworfen, alles ist mit Silicon-Valley-Attitüde und Firmen-Parolen durchsetzt, die "Visionen & Werte" des eigenen Unternehmens werden gebetsmühlenartig heruntergeleiert ...

Wer noch nie in entsprechendem Umfeld gearbeitet hat, hat vermutlich nur halb so viel Spaß (weil Wiedererkennungswert) daran. Aber wenn man selbst schon mal aus eigener Erfahrung Einblicke in solche McKinsey-geschädigten... ähm... optimierten :mad: ... Unternehmen erhalten hat, dann kann man sich hier einfach nur königlich amüsieren. (Es sei denn, man gehört zu denen, die das nicht lächerlich finden, sondern ernst nehmen - das sind aber aus meiner Erfahrung nur sehr wenige.) Ich fand das hier wunderbar auf den Punkt gebracht und musste sehr viel an frühere Erlebnisse denken.
Und wenn inmitten von all diesem Denglisch-Big-Business-Bullshitbingo der Protagonist dann plötzlich eine "Curry Bulette mit Schrippe" bestellt (Schärfegrad "Torquemara"), dann wird dieser Kontrast zwischen Wichtigtuerei und echtem Leben nochmal sehr schön deutlich.

Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Neben all der Satire und Gesellschaftskritik kommt auch eine spannende und gut durchdachte Handlung nicht zu kurz.
Das Ende des (Kurz-)Romans kam mir leider ein bisschen zu plötzlich, oder anders ausgedrückt: es hätte gerne noch weitergehen können. Die Handlung hätte es auf jeden Fall hergegeben; genau genommen steckt da so eine gewaltige Welt dahinter, dass es eigentlich jetzt erst so richtig losgehen könnte. Wer weiß - vielleicht plant Herr Hillenbrand da ja noch etwas. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.




[X] Deutschsprachiges Buch aus 2024 | Tom Hillenbrand - Lieferdienst
[ ] Vor 1971 erschienenes Buch
[ ] Nebula - Gewinner
[X] Autor/in mit "L" im Nachnamen | Melanie Vogltanz - Backstage
[X] Romanhandlung auf einem Raumschiff | S.A. Barnes - Dead Silence
[ ] Titel mit "und" oder "oder"
[ ] Im Original nicht deutsch- oder englischsprachig
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aquarius
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von aquarius »

Bernhard Kegel: Gras
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Kategorie 1.) ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist

Berlin wurde innerhalb weniger Jahre von der neuen Graspflanze Invicta überwuchert und die Straßen, Plätze und Gärten sind zu einer savannenartigen Landschaft geworden. Im menschenleeren Berlin versucht die Biologin Natalie Hernes mit ihrem Findelkind Marie mit Gemüsegarten und gefundenen Konserven zu überleben und das Entstehen des neuen Ökotops zu dokumentieren.

In Rückblenden wird erzählt, wie Natalie die ersten spärlichen Halme der neuen Grasart entdeckt und wie sich das Gras innerhalb weniger Monate ausbreitet, mit seinen Wurzeln Straßen und Plätze zerstört und sämtlichen Versuchen widersteht, seine Ausbreitung zu stoppen. Angesichts der zusammenbrechenden Infrastruktur muss Berlin nach drei Jahren "Kampf" gegen die Pflanze komplett evakuiert werden.

In der zerfallenden Stadt erleben Natalie und Marie Abenteuer mit einer Prepperbande, wilden Hunden und einem Mammutbaby. Als sich Marie bei einem Sturz den Arm bricht, müssen sie die Stadt verlassen und versuchen, im Umland einen Arzt oder ein Krankenhaus zu finden.

Eine Endzeit-Dystopie der etwas anderen Art, im Großen und Ganzen durchaus lesenswert. Unklar bleibt allerdings, warum das Gras nur in Berlin auftritt und nicht auch in anderen Städten und Gegenden.

[x] 1. Deutsch, 2024: Bernhard Kegel: Gras
2. vor Geburtsjahr:
3. Nebula Award:
4. Autor mit "L":
5. Handlung im Raumschiff:
6. Titel mit "und" bzw. "oder":
7. Original nicht deutsch o. englisch:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von aquarius »

Ender hat geschrieben: 13. März 2025 09:57
1.) ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist


Tom Hillenbrand - Lieferdienst
Gut, das ich mich für den Roman von Bernhard Kegel entschieden habe. Ich hatte die Wahl zwischen "Lieferdienst" und "Gras". Aber gelesen wird er trotzdem, aber halt nicht für die Challenge. Außer ich finde keinen anderen Autor mit "L".

Ender hat schon drei Kategorien gelesen. Irgendwie habe ich das Gefühl, er will dieses Jahr tatsächlich seine Challenge schaffen :bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von FOX »

Kategorie 4: Autor mit L im Namen:

John Scalzi: Zwischen den Sternen

Ich denke, die Klon-Kriege von Scalzi werden die meisten hier im Forum kennen.
Die standen bei mir so gar nicht auf der „Liste“, da mich Military SF bisher nicht gereizt hat.
Allerdings – als geborener Lipper (wir haben immerhin den Kupferdraht erfunden) – konnte ich einem Hinweis hier im Forum
– dank an @Scotty – auf das E-Book Angebot für die erste Klon-Trilogie für 9,99 nicht widerstehen.

Die 3 Bücher habe ich dann relativ schnell verschlungen, nur um festzustellen, dass es noch eine zweite Trilogie gibt, aber Buch vier – das gibt es nicht als E-Book. Also habe ich es in Druck besorgt.

In „Zwischen den Sternen“ wird im Grunde die Story aus Band 3 (Die letzte Kolonie) erneut erzählt, und zwar aus der Sicht von Zoe, der Adoptivtocher von John Perry, dem Erzähler der Bücher 1 und 3.
Insofern erfährt man viele Dinge, die man aus Sicht John Perrys eben nicht erfahren hat – insbesondere den Verlauf einer speziellen Mission, die Zoe allein antritt (mit Erlaubnis der Eltern) als auch Dinge, die Zoe erlebt, und von denen John Perry nicht berichten konnte, weil sie ihm verheimlicht wurden.
Auch hier ist eine Episode besonders spannend, die einen offenen Aspekt aus Band 3 näher betrachtet.

Ich mag Bücher, in denen die gleiche Situation aus mehreren Perspektiven betrachtet wird (und auch Filme, z.B. Jackie Brown), und hier ist es ein ganzes Buch – bzw. zwei.
Mich hat es dabei auch gar nicht gestört, dass ich schon wusste, worauf es hinausläuft, eben durch die andere Erzählperspektive.
Es empfiehlt sich schon, Band 3 und 4 hintereinander zu lesen.

Zoe als Erzählerin fand ich allerdings für ihr Alter (hätte ich auf 15-18 geschätzt) schon sehr „reif“, gerade auch in den beiden oben erwähnten Episoden.
Scalzi schreibt zwar im Nachwort, dass er viel auf den Aspekt des „Erzählens aus weiblicher Perspektive“ recherchiert habe, aber das Alter hat er etwas vernachässigt.
Ich würde keiner meiner Töchter diese Reife, die Zoe zeigt, in dem Alter zugetraut haben…

Aber gut, vielleicht sehe ich das etwas zu eng. (??)

Was mich an den insgesamt 6 Büchern mehr gestört hat: es treten viele Alien-Rasse auf,
aber einige werden nicht besonders ausführlich beschrieben.
Das ist für den Verlauf der Story vielleicht nicht so wichtig, aber m.E. hätte es die Story noch etwas „unterfüttert“.

Band 6 würde auch gut in Kategorie 5 passen, m.E. sogar in doppelter Hinsicht…..
Insgesamt: sowohl die ganze Doppeltrilogie, als auch hier Band 4 haben mir sehr gut gefallen.

[x] ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist. Dirk van Boom: Grabenwelt
[] ein Roman, dessen Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr lag.
[] ein Buch, das den Nebula-Award gewonnen hat.
[x] ein Buch eines Autors, in dessen Nachname ein „L“ vorkommt. John Scalzi: Zwischen den Sternen
[] ein Roman, dessen Handlung (zumindest teileweise) auf einem Raumschiff spielt
[] ein Buch, in dessen Titel das Wort „und“ oder das Wort „oder“ vorkommt.
[] ein Buch, das im Original nicht auf Deutsch oder Englisch veröffentlicht wurde.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Ich habe einige der Bücher gehört und war sehr unterhalten von ihnen, aber ich glaube es waren nur vier. Das hier fehlt jedenfalls sicher. Danke für den Tipp
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Ender »

aquarius hat geschrieben: 13. März 2025 16:01Ender hat schon drei Kategorien gelesen. Irgendwie habe ich das Gefühl, er will dieses Jahr tatsächlich seine Challenge schaffen :bier:
Hehe. Na ja, die ersten 2-3 gingen schon häufiger schnell. Doch dann verließen sie ihn ...
Aber 6 von 7 soll mir in diesem Jahr nicht nochmal passieren!
(Bis auf 2mal habe ich's aber sonst vollständig beendet. Nur um das nochmal festzuhalten.)
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Kategorie 5 - Ein Roman, dessen Handlung (zumindest teilweise) auf einem Raumschiff spielt

Samuel R. Delany - Babel-17

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Ein Roman, der in gleich vier Kategorien zu verwenden ist (zumindest wenn man nach 1966 geboren ist). Babel-17 ist der zweite Roman, der nach Dune den Nebula gewonnen hat und große Teile der Handlung spielen auf verschiedenen Raumschiffen.
Rydra Wong ist die berühmteste Schriftstellerin/Dichterin ihrer Zeit. Die Allianz, ein Sternenreich, das sich über mehrere Galaxien erstreckt, ist im Krieg mit den Invasoren. Diese haben einige bemerkenswerte Erfolge verzeichnet, wobei immer Funksprüche mit einem besonderen Code, genannt Babel-17, abgefangen wurden. Rydra wird vom Militär beauftragt, diesen Code zu knacken. Sie erkennt bald, dass es sich bei Babel-17 um ein Sprache handelt, die äußerst effektiv genutzt werden kann und die das Bewusstsein des Sprechers beeinflusst. Rydra stellt eine Raumschiffcrew zusammen und reist zu den Kriegswerften der Allianz, da sie durch die Analyse der Babel-17-Funksprüche vermutet, dass hier der nächste Anschlag stattfinden wird.
Der Roman verbindet eine rasante Space Opera mit Linguistik und der mittlerweile nicht mehr ganz akzuellen Sapir-Whorf-Hypothese, die besagt, dass die Sprache das Denken beeinflusst. Der Roman ist eine Mischung aus Detektivgeschichte und millitary SF, wobei in beiden Teilen die Linguistik der entscheidende Faktor ist, der die Handlung vorantreibt und alles miteinander verbindet.
Wie eigentlich immer bei Delany ging es mir am Ende so, dass ich das Gefühl hatte, nicht alles hundertprozentig verstanden zu haben, aber vielleicht macht gerade das Delany zu einem so interessanten Autor. Es bleibt immer noch etwas geheimnisvolles übrig. Schön, dass Carcosa diesen tollen Roman in neuer Übersetzung wiederveröffentlicht hat.


[ ] Deutschsprachiges Buch von 2024
[ ] Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr
[ ] Nebula Award-Sieger
[X] Nachname enthält ein "L" | Octavia E. Butler - Die Parabel vom Sämann
[X] Handlung auf Raumschiff | Samuel R. Delany - Babel-17
[X] "und" oder "oder" im Titel | Doris Lessing - Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf
[X] Nicht auf deutsch oder englisch | Karin Tidbeck - Jagannath
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ich glaube, ich muss Carcosa auch mal ein wenig reicher machen.
Aber der SUB. Der SUB!

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Shock Wave Rider hat geschrieben: 15. März 2025 11:08 ich muss Carcosa auch mal ein wenig reicher machen.
Unter Verlegern kursiert der Witz: Ein Verlag ist der beste Weg ein kleines Vermögen zu machen [Sprechpause], wenn man zuvor ein großes Vermögen hineingesteckt hat.

In diesem Sinne, mach Carcosa ein wenig reicher. Die Bücher sind wirklich schön gestaltet und sollten auf keinem SUB fehlen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von FOX »

Kategorie 2: Ein Roman, dessen Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr lag.
Tja, das wären bei mir alle Jahre vor 1966.

Also: die Clute Encyclopädie rausgeholt und vor 1966 geschaut – da war schon viel Schönes dabei – u.a. auch Dune aus 1965 (bei mir noch ungelesen).
Aber dann erinnerte ich mich an eines der ältesten Bücher auf dem SUB (im Sinne von: liegt da schon sehr lange): „die Memoiren einer Raumfahrerin“ von Naomi Mitchinson.
Das Buch ist 1962 erschienen und ich vermute, dass ich es beim Erscheinen in Deutschland (Vierte Auflage 1983) schon gekauft habe, denn auf dem Rückseitentext war von Erotik in der Raumfahrt die Rede.
Dennoch habe ich es damals nie gelesen, oder nicht zu Ende.
So I gave it a go….

Ich glaube, das Leben der Autorin (es gibt einen Wikipedia Eintrag) war sehr interessant, das Buch eher nicht.
Die Raumfahrerin (Mary) erzählt von verschiedenen Expeditionen zu fremden Welten.
Als Kommunikationsexpertin tritt sie in Kontakt mit verschiedenen Aliens und schildert auch die Interaktion verschiedener Aliens untereinader.
Das ist alles recht gefällig geschrieben, um nicht zu sagen – lahm.
Wenig Dialoge, fast nur „tell“ – wenig „show“.
Die 200 Seiten waren ein bisschen Quälerei, die erhoffte „Erotik“ fand ich nicht….

Auf Booklooker wird derzeit ein Exemplar für knapp 20 Euro angeboten – vielleicht sollte ich meines für 10 Euro einstellen 😉

Habe gerade festgestellt, dass ich für 2022er Challenge auch ein Buch von Mitchison gelesen habe und das damals auch eher diskret fand….


[x] ein im Original deutschsprachiges Buch, das im Jahr 2024 erschienen ist. Dirk van Boom: Grabenwelt
[x] ein Roman, dessen Erstveröffentlichung vor dem eigenen Geburtsjahr lag. Naomi Mitchison: Memoiren einer Raumfahrerin
[] ein Buch, das den Nebula-Award gewonnen hat.
[x] ein Buch eines Autors, in dessen Nachname ein „L“ vorkommt. John Scalzi: Zwischen den Sternen
[] ein Roman, dessen Handlung (zumindest teileweise) auf einem Raumschiff spielt
[] ein Buch, in dessen Titel das Wort „und“ oder das Wort „oder“ vorkommt.
[] ein Buch, das im Original nicht auf Deutsch oder Englisch veröffentlicht wurde.
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