Oh, noch mehr? Im letzten Jahr ist ein Kurzgeschichtenband mit 16 Erzählungen von mir herausgekommen (Die Tage nach dem Lärm) und ein weiterer Erzählband, den ich zusammen mit Uwe Post geschrieben habe (KI - Komische Intelligenz), außerdem eine Stellaris-Geschichte in Perry Rhodanband 3266. Dann noch ein paar Kurzgeschichten, die aber erst in diesem Jahr erscheinen. Aber wir können uns ja darauf einigen, dass ihr mehr Rezensionen schreibt und ich dann mehr Erzählungen. In Ordnung?
Fjunch-Klick hat geschrieben: 4. Januar 2025 13:03
Ich plädiere für längere Erzählungen, zB Romane.
Das ist kein Problem. Die Station der unnatürlich begabten Kinder ist bis auf eine letzte Überarbeitung fertig. Ich habe auf dem ElsterCon in Leipzig schon den Anfang gelesen.
Fjunch-Klick hat geschrieben: 4. Januar 2025 13:03
Ich plädiere für längere Erzählungen, zB Romane.
Das ist kein Problem. Die Station der unnatürlich begabten Kinder ist bis auf eine letzte Überarbeitung fertig. Ich habe auf dem ElsterCon in Leipzig schon den Anfang gelesen.
Freut mich! Wo wird es erscheinen?
… für die diesjährige Lesechallenge passt es nicht, aber ich würde es natürlich gerne zwischenschieben.
Fjunch-Klick hat geschrieben: 4. Januar 2025 13:03
Ich plädiere für längere Erzählungen, zB Romane.
Das ist kein Problem. Die Station der unnatürlich begabten Kinder ist bis auf eine letzte Überarbeitung fertig. Ich habe auf dem ElsterCon in Leipzig schon den Anfang gelesen.
Freut mich! Wo wird es erscheinen?
… für die diesjährige Lesechallenge passt es nicht, aber ich würde es natürlich gerne zwischenschieben.
So schnell bin ich nun auch nicht. Wenn es mehr Infos gibt, werde ich sie posten.
Also bei Cixin Liu empfehle ich sehr, auch die beiden anderen Bücher der Trilogie "Der dunkle Wald" und "Jenseits der Zeit" zu lesen. Der erste Teil ist gewöhnungsbedürftig, aber die beiden anderen machen die Geschichte zu einer der besten, die ich bisher gelesen habe. Ich freue mich auch schon auf die zweite Staffel der Netflix-Serie.
Bei "Die Gnade der Götter" von James Corey habe ich so meine Zweifel, dass es von einem der beiden Autoren der "Expanse"-Bücher geschrieben wurde. Die ganze Erzählweise, die Entwicklung der Charaktere und die Liebe zu den physikalischen Details sind in diesem Buch völlig anders. Wenn ich es nicht gewusst hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass James Corey dahinter steckt. Immer wieder hatte ich das Bild des MIB-Hauptquartiers vor Augen. "Expanse" kam ganz ohne fünfgliedrige Aliens mit Dutzenden von Augen aus. Es war deswegen nicht schlecht, aber bei weitem nicht so gut wie "Expanse", was meiner Meinung zum Besten gehört was Science Fiction zu bieten hat.
"Die letzte Kosmonautin" von Brandon Q. Morris. Ein furchtbar langweiliger Roman. Die Figuren, allen voran diese Mandy Neumann, die mich mit ihrem sentimentalen Geschwätz über ihre schnuckeligen Kinder beinahe in den Wahnsinn getrieben hätte, sind allesamt einfach gestrickt. Auch die Figur des Tobias Wagner glänzt mit mehreren sehr eindringlich geschilderten Situationen, in denen er sich entweder entleeren oder einnässen muss. Wen interessieren schon die Haufen, die ein Volkspolizist scheißt? Bei einer Geschichte mit MfS, Stasi und Science Fiction hätte ich mehr erwartet. Wenig Science und völlig absurde Fiction und eine Kosmonautin, von der man sich schon in der ersten Hälfte des Buches nichts sehnlicher wünscht, als dass sie endlich vom Himmel fällt. Fazit: Fehlkauf
Dann war da noch "Kallistos Erbe" von Ryan Rockwell. Kallistos Erbe ist der erste von drei Bänden, in denen Carl Harding und Berenice Escoffier dem Geheimnis von Kallisto auf der Spur sind. Supergirl und Anti-Held retten die Welt. Was sonst! Der Erzählstil versucht, die Actionszenen so bildhaft wie möglich darzustellen. Jeder Blitz, jeder Donner, jede Bewegung, jeder Tote und jeder Sterbende wird theatralisch und detailliert beschrieben. Wer sich für die Handlung interessiert, fängt irgendwann an, quer zu lesen. Da das Ganze auch ein recht kurzes Buch ist, ist man damit relativ schnell durch. Dann habe ich an der einen oder anderen Stelle Zweifel an den chronologischen Abläufen. Zum Beispiel kommt Harding nach Kallisto, um den Tod seiner Schwester aufzuklären. Er ist dafür eineinhalb Jahre unterwegs und sucht sie dann in einem Leichenschauhaus? Das klingt seltsam. Und am Ende lässt es sich der Bösewicht nicht nehmen, Harding persönlich in die Hölle zu schicken. Das kennt man aus schlechten Hollywoodfilmen. Oder James Bond. Und da das Ganze aus Hardings Perspektive erzählt wird, weiß man schon vorher, wie der Kampf ausgehen wird. Alles in allem ist das ziemlich seichte und anspruchslose Unterhaltung.
Von Ume S. Winter habe ich noch "<selbst>-Korrektur" gelesen. Die Geschichte musste ich erst einmal sacken lassen. Ich habe lange keinen so komplexen Roman mehr gelesen. Man kann die Geschichte als Kritik an der zunehmenden Abhängigkeit von Technik und Überwachung lesen. Was bedeutet Freiheit in einer Gesellschaft, die stark von künstlicher Intelligenz gesteuert wird? Wie frei ist das individuelle Denken und Handeln wirklich, wenn es von einem Überwachungssystem beeinflusst wird? Welchen Wert haben Sicherheit und Ordnung, wenn sie auf Lüge und Manipulation beruhen? Lys‘ Suche nach der Wahrheit und ihre Auseinandersetzung mit dem freien Willen verkörpern den menschlichen Drang nach Autonomie und authentischer Existenz. Fazit: Keine leichte Kost, die ein hochaktuelles Thema aufgreift und in eine düstere Zukunft projiziert.
"Paradox" von Phillip Peterson. Von Phillip Peterson habe ich zuvor den Roman "Vakuum" gelesen. Vakuum hat mir überhaupt nicht gefallen, und Paradox habe ich mir eher aus Versehen gekauft, weil der Autor oder sein Verleger es anscheinend gut verstehen, die Geschichten wirklich spannend anzuteasern. Ich muss zugeben, dass Paradox am Ende gar nicht so schlecht war, aber einen Wow-Effekt hat es bei mir nicht ausgelöst. Immerhin hatte Paradox ein Ende, mit dem man abschließen kann und das auch noch ein bisschen nachwirkt. Bei Vakuum habe ich das Ende wahrscheinlich einfach nicht verstanden, vermutlich habe ich den ganzen Roman nicht verstanden. Bei Paradox kann man der Geschichte folgen und das war im Vergleich schon ein großer Fortschritt. Würde ich es wieder lesen? Nein. Würde ich es weiterempfehlen? Wahrscheinlich nicht.
"Der Astronaut" Andy Weir beschreibt in seinem dritten Roman eine düstere Geschichte unserer Zukunft. Die Geschichte überrascht den Leser mit nicht immer vorhersehbaren und zum Teil verstörenden Wendungen. Andy Weir versteht es eine bedrückende Situation so zu beschreiben, dass man das Buch manchmal mit einem Kloß im Hals aus der Hand legt. Das Gefühl der Einsamkeit bekommt eine unfassbare Dimension. Andy Weir hat sich bereits in „Der Marsianer“ mit diesem Thema auseinandergesetzt und versteht es, dem Protagonisten auch in Zeiten größter Not immer wieder einen Strohhalm zu reichen, an dem er sich festhalten kann. Und er klammert sich an alles, was nach Hoffnung aussieht. Was soll er sonst tun? Sterben ist keine Option. Ein sehr gutes Buch.
"Die Apollo-Morde" von Chris Hadfield ist ein fiktiver Thriller, der zur Zeit des Kalten Krieges spielt. Der Roman verbindet historische Ereignisse mit fiktiven Elementen und konzentriert sich auf eine alternative Geschichte der Apollo-Missionen der NASA. Im Zentrum der Handlung steht ein Wettlauf im All zwischen den USA und der Sowjetunion, bei dem nicht nur wissenschaftliche Entdeckungen und nationales Prestige auf dem Spiel stehen, sondern auch die Sicherheit der beteiligten Astronauten. Verschwörungen, Spionage und Mord sorgen für Spannung, während die Charaktere versuchen, ihre Missionen zu erfüllen, ohne dass der Konflikt auf der Erde oder im Weltraum eskaliert. Der Roman bietet eine Mischung aus technischen Details der Raumfahrt, menschlichen Dramen und geopolitischen Intrigen. Der Roman punktet in meinen Augen durch die detaillierte Beschreibung einer Apollo-Mission, beginnend mit den Vorbereitungen, dem Start, der Landung auf dem Mond und der Rückkehr zur Erde. Für mich als Technik-Nerd und Hobby-Astronaut waren das die spannendsten Elemente des Buches. Die eigentliche Handlung hingegen wäre ohne diesen Beifang ein eher zweitklassiger Thriller.
"Aurora erwacht" von Amie Kaufman und Jay Kristoff. Aurora erwacht, ja was soll ich dazu sagen? Ich muss gestehen, dass ich über die ersten 80 Seiten nicht hinausgekommen bin. Wer mit knackigen Hintern, sexy Grübchen, Zickenterror und anderen pubertären Geschwafel etwas anfangen kann, darf ruhig zugreifen. Leser, die einen tiefgründigeren oder ernsthafteren Science-Fiction-Roman suchen, sollten weiter suchen. Es scheint, dass der Roman eher ein jüngeres Publikum anspricht, das sich mit den jugendlichen Charakteren und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen besser identifizieren kann. Für so einen Mist bin ich einfach zu alt. Nicht, dass ich was gegen knackige Hintern hätte, aber Stöckchen holen werde ich deswegen keine mehr. Worum geht es im Wesentlichen? Die Geschichte beginnt im Jahr 2380, als Tyler Jones, ein vielversprechender Kadett der Aurora-Akademie, kurz vor seinem Abschluss steht. Durch Zufall entdeckt er ein verlassenes Raumschiff. An Bord befindet sich das Mädchen Aurora Jie-Lin O’Malley, die 200 Jahre im Kälteschlaf verbracht hat und die einzige Überlebende einer untergegangenen Kolonie ist. Ihre Erweckung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die das Universum bedrohen. Wie die Geschichte ausgeht, werde ich wohl nie erfahren. Zumal es nur der erste Roman einer Trilogie ist. Fazit: Fehlkauf.
Das war mein persönliches 2024, und ich bin auf der Suche nach Futter für 2025. Vorschläge...?
Ich bin etwas spät dran mit meinem Rückblick auf 2024. Mit der Trisolaris-Reihe von Cixin Liu am Anfang und der Harry-Potter-Reihe am Ende hatte mein Lesejahr zwei Höhepunkte. Die drei Bände von Liu waren ein Feuerwerk an Ideen. Ich erinnere mich nur noch verschwommen an die Charaktere und könnte auch die Details der Handlung nicht mehr nacherzählen. Aber es hat Spaß gemacht, diesen Zukunftsentwurf zu lesen.
Harry Potter habe ich nach gut 20 Jahren mal wieder von A bis Z gelesen/gehört – inklusive des verwunschenen Kindes. Ich war wochenlang so in der Zaubererwelt drin, dass ich am Ende des letzten Bandes wirklich traurig war. Einfach großartig, eine tolle Geschichte und so viele Charaktere, die einem ans Herz wachsen. Ich freue mich schon auf die nächste HP-Leserunde in 20 Jahren.