[Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten

[lapismont]

Orangeat-Warnungen fänd ich ja wichtiger ...

[Doop]

Rosinen…. Mhm…. Lecker….

[Teddy]

Was würde ich geben für ein "Achtung! Dieser Roman enthällt Assassinen!"

In Amerika gibt's das teilweise schon:

[lapismont]

So, das Otherland vermeldete den Versand, da sollte ich also noch diese Woche starten können.

[Uschi Zietsch]

Cool, wollen wir dann am Samstag starten? Mit einer Story pro Tag? (Also Freitag lesen, Samstag Meldung ff)
Würde mir sehr gut reinpassen, weil bei dem aktuellen Buch muss ich ne Pause einlegen.

[Ender]

Auf Knochenmann warten wir aber schon noch, oder?
Ansonsten können wir gerne am Wochenende starten ... wobei mir eine Story täglich schon fast ein wenig zu stressig erscheint.
Ich komme nochmal auf meinen ursprünglichen Vorschlag zurück:

Ich würde gar keine strengen Regeln oder Zeitpläne festlegen. Einfach Story für Story ... einer fängt an, etwas dazu zu schreiben, und wenn alle ihren Senf dazugegeben haben, kann man gemütlich zur nächsten Geschichte übergehen. Schlage ich vor.

[Knochenmann]

Mein Buch sollte morgen eintreffen.

[Teddy]

Ich würde gar keine strengen Regeln oder Zeitpläne festlegen. Einfach Story für Story ... einer fängt an, etwas dazu zu schreiben, und wenn alle ihren Senf dazugegeben haben, kann man gemütlich zur nächsten Geschichte übergehen. Schlage ich vor.

Dem schließe ich mich an.

[Uschi Zietsch]

Wird nicht funktionieren

[lapismont]

Wird nicht funktionieren

Ist ein Elf dabei?

[Teddy]

Wird nicht funktionieren

Beim Kurzgeschichten-Lesezirkel hat es meist recht gut geklappt.

[Knochenmann]

Ich hab das Buch, also von mir aus...

[lapismont]

Mein Buch kam heute an.

[Teddy]

Ich fange mal mit der ersten Geschichte an:

Angela Liu
Pinocchio Photography
(Pinocchio Photography, 2023)
Clarkesworl 198, März 2023 (Kann man hier auf englisch online lesen)

Geschichte um eine Studentin, die gerade ihren Collageabschluss macht. Um größere Chancen für die Aufnahme an eine Medical School zu bekommen, macht sie nebenher noch ein Praktikum, wodurch sie gleich zweifach mit dem Tod konfrontiert wird: Einerseits durch ihren todkranken Vater, andererseits durch das Praktikum bei einer Postmortem-Photographin, die eine neue Technik einsetzt, bei der Leichen durch eingebaute Drohnen "wiederbelebt" werden, um Erinnerungsfotos zu erstellen.
Die Geschichte ist gut geschrieben, die Figuren gelungen, das Immigranten-Milieu mit vielen kleinen Details treffend beschrieben. Auch der Aufbau ist gelungen, die Autorin lässt den Leser erst nach und nach erfahren, warum es bei der "Pinocchio Photography" überhaupt geht. Das ist auch dringend nötig, denn hätte die Autorin das Verfahren erst mal beschrieben, hätte ich es nicht geschluckt: Eine Leiche mit Drohnen wieder bewegen? Was soll das denn kosten, für ein paar Bilder? Und möchte man seine geliebten noch mal als "Zombie" zum Phototermin sehen? Ich habe auch das Verfahren gar nicht verstanden: Was ist ein postmortem Hologram? Oder der Hippocampus-Film, der mehr kostet als die Studiengebühren?
Fazit: nimmt man die Prämisse hin, ist das eine gute Geschichte, die sich mit Trauer und Erinnerung beschäftigt. Das phantastische Element hat mir weniger gefallen.

[Ender]

Ich fange mal mit den Dingen an, die mir an "Pinocchio Photography" nicht gefallen haben:
- Was hatte es mit dem merkwürdigen Essens-Fetischismus auf sich? Alle paar Abschnitte wird beschrieben, was und wie jemand gerade etwas isst. Wenn das eine Anspielung oder ein Hinweis auf irgendetwas sein sollte, dann hab ich's nicht verstanden.
- Ich konnte die Handlung zeitlich überhaupt nicht einordnen. Wann soll das sein? Die Eltern waren offenbar in den 1970ern jung, ihre Tochter studiert jetzt gerade. Demnach müsste die Geschichte vor 20 Jahren oder so spielen. Irgendwie passt das nicht.
- Man sieht sehr früh, wo das Ganze hinführt.

Dass ihr Vater sterben wird, ist schnell klar. Na ja, und dass er dann auch für die Fotos "verwendet" wird, kann man sich natürlich denken.

Da hätte ich auf einen Überraschungseffekt am Ende gehofft, der diese Erwartungshaltung durchkreuzt oder ihr zumindest noch eine Besonderheit hinzufügt.

Obwohl das jetzt erstmal nur negative Punkte waren, kann ich trotzdem sagen: Die Geschichte hat mir gefallen. Stilistisch gut geschrieben, mit ausreichend glaubhaft charakterisierten Figuren, und die Grundidee mit den "wiedererweckten" Toten ist zwar so ähnlich durchaus schon dagewesen, aber dennoch: hier geht es ja nicht um komplette "Wiederauferstehung" oder eine Art des Weiterlebens der Verstorbenen, sondern nur um einen ganz speziellen Zweck - eben das Knipsen eines Erinnerungsfotos, das es so nie gegeben hat. Das fand ich schon recht originell.
Und ganz ehrlich: So sehr mich persönlich diese Vorstellung auch abstößt ... dass es viele Menschen gibt, die von einer solchen Möglichkeit Gebrauch machen würden, bezweifle ich nicht eine Sekunde.

Für mich war das kein überragender, aber ein gelungener Auftakt.