[Personen] Tabuisierter Autor
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Angeblich hat er ja auch nach dem Erfolg von Stranger in a strange land auf Hippies geschossen, die vor seinem Haus auftauchten, weil sie Autogramme wolltenL.N. Muhr hat geschrieben:der alte H. ... och, der war schon ziemlich eigen in seinen politischen ansichten. so liberal wie zu beginn seiner laufbahn war er sicher nicht am ende.

Lese zur Zeit:
Simon Becketzt - Die Verlorenen
Simon Becketzt - Die Verlorenen
Etwas verspätet möchte ich auch mal auf dieses Smiley zurückgreifen:
Heinlein erzliberal? Jein. Eher nein. Wenn man es genau nimmt, ist er ein klassischer Vertreter der libertären Literatur, wie z.B. das extrem gut in den USA verkaufte "Wer ist John Galt?" von Ayb Rand (ein bescheuerter Prachtschinken, der vieles an der amerikanischen Psyche erklärt).
Einer der vielen Artikel (inkl. Heinlein) über libertäres Gedankengut /Utopien bei telepolis sei hier erwähnt (über die Suchfunktion lässt sich mehr finden):
http://www.heise.de/tp/r4/html/result.x ... libert%E4r

micc

Heinlein erzliberal? Jein. Eher nein. Wenn man es genau nimmt, ist er ein klassischer Vertreter der libertären Literatur, wie z.B. das extrem gut in den USA verkaufte "Wer ist John Galt?" von Ayb Rand (ein bescheuerter Prachtschinken, der vieles an der amerikanischen Psyche erklärt).
Einer der vielen Artikel (inkl. Heinlein) über libertäres Gedankengut /Utopien bei telepolis sei hier erwähnt (über die Suchfunktion lässt sich mehr finden):
http://www.heise.de/tp/r4/html/result.x ... libert%E4r

micc
- andy
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die internationale ausgabe des spiegels widmet sich dem thema hubbard und dianetic.
ich hatte leider keine zeit, den ganzen artikel zu lesen, kann deswegen über den inhalt wenig sagen. ich poste ihn nur, weil er so schön zum thema passt.
andy
ich hatte leider keine zeit, den ganzen artikel zu lesen, kann deswegen über den inhalt wenig sagen. ich poste ihn nur, weil er so schön zum thema passt.
andy
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libertär... neoliberal...
Ich werde den Gedanken nicht los, dass dies Kampfbegriffe sind, die regelmäßig die "andere Seite" verwendet....
So wie hier China Mieville in seinem Artikel "Fifty Fantasy and Science Fiction works that socialists should read" zu dem erwähnten "Wer ist John Galt" (OT: Atlas Shrugged (1957)), dessen Lektüre er jedem Sozialisten mit folgenden Worten ans Herz legt:
Quelle: http://www.fantasticmetropolis.com/i/50socialist/full/
"Know your enemy. This panoply of portentous Nietzcheanism lite has had a huge influence on American SF. Rand was an obsessive “objectivist” (libertarian pro-capitalist individualist) whose hatred of socialism and any form of “collectivism” is visible in this important an influential—though vile and ponderous—novel."
Auch wenn ich China Mieville für seine Bücher liebe.... was seine politischen Ansichten angeht, würde ich den alten Trotzkisten gerne zum Anhänger der modernen Volkswirtschaftslehren machen
Vielleicht finde ich mich in Worten wie "libertarian pro-capitalist individualist" und "whose hatred of socialism and any form of “collectivism” is visible" auch wieder.... Liberalität und Sozialismus gehen letztlich nicht zusammen. Und aus diesem Grunde war in meinen Augen auch ein Heinlein "liberal" im europäischen Sinne. Pro-Individuum, Pro-Unternehmertum, Anti-Staat und Anti-Sozialismus. Wenn man das ganze libertär nennen will, bitte.... für mich klassische Liberalität, in "Stranger in a Strange Land" bis zum Exzess getrieben, in "Starship Troopers" bewiesen, dass auch Liberale Tendenzen zur Diktatur zeigen können und am lesbarsten in "Door into Summer", "Double Star" und "Friday"....
Libertär, liberal... ales eine Frage von Definitionen...
Ich werde den Gedanken nicht los, dass dies Kampfbegriffe sind, die regelmäßig die "andere Seite" verwendet....
So wie hier China Mieville in seinem Artikel "Fifty Fantasy and Science Fiction works that socialists should read" zu dem erwähnten "Wer ist John Galt" (OT: Atlas Shrugged (1957)), dessen Lektüre er jedem Sozialisten mit folgenden Worten ans Herz legt:
Quelle: http://www.fantasticmetropolis.com/i/50socialist/full/
"Know your enemy. This panoply of portentous Nietzcheanism lite has had a huge influence on American SF. Rand was an obsessive “objectivist” (libertarian pro-capitalist individualist) whose hatred of socialism and any form of “collectivism” is visible in this important an influential—though vile and ponderous—novel."
Auch wenn ich China Mieville für seine Bücher liebe.... was seine politischen Ansichten angeht, würde ich den alten Trotzkisten gerne zum Anhänger der modernen Volkswirtschaftslehren machen

Vielleicht finde ich mich in Worten wie "libertarian pro-capitalist individualist" und "whose hatred of socialism and any form of “collectivism” is visible" auch wieder.... Liberalität und Sozialismus gehen letztlich nicht zusammen. Und aus diesem Grunde war in meinen Augen auch ein Heinlein "liberal" im europäischen Sinne. Pro-Individuum, Pro-Unternehmertum, Anti-Staat und Anti-Sozialismus. Wenn man das ganze libertär nennen will, bitte.... für mich klassische Liberalität, in "Stranger in a Strange Land" bis zum Exzess getrieben, in "Starship Troopers" bewiesen, dass auch Liberale Tendenzen zur Diktatur zeigen können und am lesbarsten in "Door into Summer", "Double Star" und "Friday"....
Libertär, liberal... ales eine Frage von Definitionen...
Sicher, neoliberal und libertär können ineinander übergehen.
Aber nehmen wir mal zwei Beispiele, z.B. L. Neil Smith mit seinem Gallatin-Universum und die angesprochene Ayn Rand.
Smith hebt die persönliche Freiheit besonders hervor. Obsessiv in seinen ansonsten recht lustigen Roman ist das Recht auf Tragen und Verwenden einer Waffe bis zur letzten Konsequenz. In seinem Paralleluniversum gibt es zwar noch Wahlen, doch regelmäßig wird "Keiner von Denen" gewählt. D.h. auch demokratische Wahlen sind in der libertären Philosophie eine unzumutbare Einschränkung der Personlichkeitsrechte.
Bei Rand ist es so, dass sie beklagt, dass in den USA die fähige Elite (Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft) unter der Knute der Bevölkerung geraten ist. In ihrem Buch "Atlas Shrugged" geht die USA unter der demokratisch gewählten Regierung, der Gewerkschaft und bürgerlichen Institutionen (heute würde man sie "Normalos" oder "Otto Normalverbraucher" nennen) komplett zugrunde und wird am Ende von ein paar Auserwählten gerettet und friede-freude-eierkuchenmäßig letztlich regiert.
Liberarität geht eine Stufe weiter als Liberalität. Liberalität bedeutet, dass die Wirtschaft frei von staatlicher Kontrolle agieren kann (die geistesgeschichtlichen Ursprünge hierfür liegt im Anarchismus - tut mir leid, denn das ist wirklich wahr).
Libertäre möchten völlig frei vom staatlichem Regime sein, um ihre Persönlichkeitsrechte völlig ungehemmt ausspielen zu lassen. Akzeptiert wird aber Begabung und Charisma.
Ein sehr interessantes Feld, möchte ich sagen, nicht weit von Vorgaben für künftige Diktaturen. (Nein, das war jetzt polemisch!)

micc
Aber nehmen wir mal zwei Beispiele, z.B. L. Neil Smith mit seinem Gallatin-Universum und die angesprochene Ayn Rand.
Smith hebt die persönliche Freiheit besonders hervor. Obsessiv in seinen ansonsten recht lustigen Roman ist das Recht auf Tragen und Verwenden einer Waffe bis zur letzten Konsequenz. In seinem Paralleluniversum gibt es zwar noch Wahlen, doch regelmäßig wird "Keiner von Denen" gewählt. D.h. auch demokratische Wahlen sind in der libertären Philosophie eine unzumutbare Einschränkung der Personlichkeitsrechte.
Bei Rand ist es so, dass sie beklagt, dass in den USA die fähige Elite (Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft) unter der Knute der Bevölkerung geraten ist. In ihrem Buch "Atlas Shrugged" geht die USA unter der demokratisch gewählten Regierung, der Gewerkschaft und bürgerlichen Institutionen (heute würde man sie "Normalos" oder "Otto Normalverbraucher" nennen) komplett zugrunde und wird am Ende von ein paar Auserwählten gerettet und friede-freude-eierkuchenmäßig letztlich regiert.
Liberarität geht eine Stufe weiter als Liberalität. Liberalität bedeutet, dass die Wirtschaft frei von staatlicher Kontrolle agieren kann (die geistesgeschichtlichen Ursprünge hierfür liegt im Anarchismus - tut mir leid, denn das ist wirklich wahr).
Libertäre möchten völlig frei vom staatlichem Regime sein, um ihre Persönlichkeitsrechte völlig ungehemmt ausspielen zu lassen. Akzeptiert wird aber Begabung und Charisma.
Ein sehr interessantes Feld, möchte ich sagen, nicht weit von Vorgaben für künftige Diktaturen. (Nein, das war jetzt polemisch!)

micc
wer einen gemütlichen Einstieg möchte, dem emfehle ich G.A.S. von Matt Ruff
http://de.wikipedia.org/wiki/Matt_Ruff
pirxfan
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sehr altes thema aber ich möcht auch noch was dazu sagen.
weiter oben wurde ja gesagt die bücher sind nett zu lesen und enthalten wahrscheinlich keine wie sagt man ? propaganda?? egal.
ich mein aber der hat versteckt einiges eingebaut, besonders in kampf um die erde, da shab ich mit 14, 15 gelesen, huch gabs da streit mit vater als der dahinter kam, ich durfte sonst alles lesen aber ich glaueb er hat mir band 2 und 3 versteckt dann.
jedenfalls. in band 3 ist doch dann die große abrechnung, mit dem der aus den menschenfressern eine polizei aufgestellt hat und so.
und ich weiß noch genau den kernsatz: " polizei muß etwas böses sein " von der hauptfigur, die keine polizei kennt aber daraus schließt wie sich die polizei der menschenfresser aufführt das die etwas böses sein muß, und das bleibt hängen!
und da war noch mehr aber ich habs nach all den jahren vergessen!
lg joki
weiter oben wurde ja gesagt die bücher sind nett zu lesen und enthalten wahrscheinlich keine wie sagt man ? propaganda?? egal.
ich mein aber der hat versteckt einiges eingebaut, besonders in kampf um die erde, da shab ich mit 14, 15 gelesen, huch gabs da streit mit vater als der dahinter kam, ich durfte sonst alles lesen aber ich glaueb er hat mir band 2 und 3 versteckt dann.
jedenfalls. in band 3 ist doch dann die große abrechnung, mit dem der aus den menschenfressern eine polizei aufgestellt hat und so.
und ich weiß noch genau den kernsatz: " polizei muß etwas böses sein " von der hauptfigur, die keine polizei kennt aber daraus schließt wie sich die polizei der menschenfresser aufführt das die etwas böses sein muß, und das bleibt hängen!
und da war noch mehr aber ich habs nach all den jahren vergessen!
lg joki
Ein Atreides, der sich zum Geld hingezogen fühlt, wird ein Atreides sein, der sich zum Tod hingezogen fühlt.
(Marco Atreides 385-445)
(Marco Atreides 385-445)
Re: [Personen] Tabuisierter Autor
Laffo (wie ich ihn nun nennen werde) hat sich ja nicht von seiner SF distanziert, sondern aus einem besonders schlechten SF-Drehbuch, das niemand in Hollywood verfilmen wollte, kurzerhand eine Sekte gemacht.Hanna hat geschrieben:Nun stehen sie im Regal und ich grüble, wie es dazu kam, ob sie gar versteckte Botschaften enthalten (milde Form des Verfolgungswahns) oder ob das so ein ähnliches Phänomen darstellt wie Cat Stevens, der gaaaanz tolle Musik gemacht hat und sich in seinem religiösen Wandel(wahn) nun davon distanziert.
Wenn du den Artikel über Xenu gelesen hast, den hier einer verlinkt hat, wird dir auffallen, wie schön man das hätte in den 50ern verfilmen können: Raumschiffe die aussehen wie Flugzeuge in den 50ern, Gehirnwäschezentren, die aussehen wie Kinos in den 50ern, und und und...
Wollte bloss kein Studio, weil denen die Stroy doch zu dämlich war. Da hat sich Laffo gedacht: "Räch ich mich an denen, indem ich mir eine Religion erschaffe, die auf meinem Drehbuch beruht, und indem ich die gesamte Filmindustrie in Hollywood zu meinen Jüngern mache!"
Oder so in der Art...
Battlefield Earth fand ich auch zum kotzen. Normalerweise reicht es für einen Film ja SF zu sein, damit ich ihn genießen kann, sei er auch noch so schlecht gemacht. Die logischen Fehler bei BFE waren dann aber sogar mir zu viel.
Die neue, deutsche, etwas andere und vor allem von hinten bis vorn kostenlose Autorenseite im Netz:
http://www.neufiktion.de
http://www.neufiktion.de
Mein erstes Hubbard-Buch war Dianetik und ich war, ehrlich gesagt, davon recht angetan. Und weil ich zu der Zeit noch dachte, er wäre von selbst auf all diese Gedanken gekommen, und nicht wusste, dass das alles nur zusammengeklaut war, dachte ich mir, dass die SF-Romane dieses Autors doch sicherlich die reinsten Leckerbissen sein müssten. Naja, ich habe mir die ersten zwei Romane des Zyklus gekauft und den ersten bis ungefähr zur Hälfte ertragen, dann habe ich es aufgegeben. Einen derart gehirnerweichenden Käse habe ich selten gelesen; im Vergleich dazu ist die Lektüre einer Bild-Zeitung geradezu hochgeistige Erbauung.