Hilfe... brauche Infos!

[deadlylaur]

Hey@all! ich bräuchte mal eure hilfe. Da ihr alle euch mit SF auskennt (hoff ich zumindest mal *g*), bitte ich um eure Hilfe. Ich muss einen Refeart über SF Literatur der Gegenwart verfassen und vortragen, aber ich habe bisher nur Bücher von Asimov und R. Spielberg gelesen. Kann mir mal einer bitte mit Zahlen und Fakten helfen (z.B. Zahl der Neuerscheinungen pro Monat, bekannte neue Autoren, evtl. Preise, o.Ä.). Danke im Voraus,
Deadlylaur

[Oliver]

Puuh, darüber kann man bildschirmseitenweise schreiben, ich fürchte, dazu wird keiner Lust haben.

Aber: Wenn Du Dich über Neuerscheinungen, neue Autoren und insbesondere Preise informieren möchtest, kommst Du an folgenden zwei Seiten nicht vorbei, die ich Dir nur dringend ans Herz legen kann:

http://www.locusmag.com/
http://www.sfsite.com/

[Patrick]

Puuh, darüber kann man bildschirmseitenweise schreiben, ich fürchte, dazu wird keiner Lust haben.

yo

[deadlylaur]

ich hab jetzt net gemeint, dass mir ein einziger User mir alles hinschreibt. was ich gemeint habe ist: Jemand weiß vielleicht wie viele neuerscheinungen pro monat rauskommen und ein anderer weiß was anderes... so kann jeder ne idee oder nen fakt hinschreiben....

[Nepharite]

@deadlylaur
Ich weiß nur, dass Du das Thema erst einmal eingrenzen solltest, denn so wie Du es formulierst, könnte es ohne Probleme auch den Umfang eine Diplom- oder Doktor-Arbeit annehmen.

Nur paar Stichworte: Marktentwicklung der SF-Literatur (global, europäisch, anglo-amerikanisch ...), Sub-Genres, Wandel der Themenschwerpunkte, gesellschaftliche Relevanz ..... uswusf.

Wenn Du eine genauere Vorstellung hast und gezielte Fragen stellst, kann man Dir sicherlich leichter helfen (ich allerdings nicht, da mich diese theoretischen Aspekte immer eher weniger interessiert haben).


[/b]

[Gast]

Hast recht, danke... jetzt wo ich nachdenk, haste recht... wenn ich noch mehr nachdenke, fehlt mir ein, dass mei referat höchstens 7 min bertagen soll. Ok, versuchen wirs mal so: (eins nach dem anderen *g*):
Weiß jemand, wie sich die Swerpunkte in der SF-Literatur verändert haben? Soweit ich weis, fing Asimov mit der Robotik und Weltraumgeschichten an und ne zeitlang war dies der Schwerpunkt... denk ich zumindest... weißt jemand was genaues?

[deadlylaur]

des da oben war mein beitrag (login vergessen)

[breitsameter]

Ich muss einen Refeart über SF Literatur der Gegenwart verfassen und vortragen, aber ich habe bisher nur Bücher von Asimov und R. Spielberg gelesen.

Wo must Du das vortragen? Schule, Uni. etc.?

Kann mir mal einer bitte mit Zahlen und Fakten helfen (z.B. Zahl der Neuerscheinungen pro Monat, bekannte neue Autoren, evtl. Preise, o.Ä.).

Konzentrieren wir uns mal auf den deutschen Markt.

Monatlich erscheinen rund 10-15 neue SF-Romane in den großen Verlagshäusern (Fantasy lass ich jetzt mal weg). Dazu kommen noch diverse Heftromane und Neuerscheinungen im Bereich BoD - Book on Demand - (wieviele Titel weiss kaum jemand) und in den Kleinverlagen (ca. monatlich 5).
Bekannte neue Autoren? Hm... bleiben wir bei deutschen Autoren. Andreas Eschbach ist eigentlich kein "neuer Autor" mehr, da sein erster Roman bereits 1995 erschien, aber für die breite Allgemeinheit dürfte er doch noch immer ein neuer Autor sein. Ansonsten nenne ich mal im SF-Bereich Marcus Hammerschmitt, Michael Marrak, H.D. Klein, etc.
Bekannte neue ausländische Autoren, die in Deutschland erschienen, sind z.B. Mary Doria Russell, Peter F. Hamilton (auch da wieder mit einer kleinen Einschränkung), Ken MacLeod, Alistair Reynolds, usw. usf.

Wichtige SF-Auszeichnungen:
international: HUGO, NEBULA (beide undotiert)
national: Deutscher SF Preis (dotiert), Wetzlarer Phantastik Preis (dotiert), Kurd Lasswitz-Preis (undotiert)

[Kringel]

Ein nettes Werk, in dem viele Daten und Fakten zusammengefaßt sind, ist z.B. "Das Science Fiction Jahr" - fetter Wälzer, erscheint alljährlich bei Heyne (bis jetzt jedenfalls) und liegt sehr oft auf den Remittendentischen herum. Kannst ja mal reinblättern.

[Stefan]

Für mich klingt das ein wenig nach einem Schulreferat. Und eine auch nur ansatzweise vollständige Aufzählung aktuller AutorInnen würde vermutlich alleine schon die sieben Minuten fast voll machen. Ich glaube, da wäre es wirklich sinnvoller, ein paar grobe Entwicklungslinien zu skizzieren und allenfalls einzelne Leute als Beispiele zu benennen.
Eine andere Variante wäre natürlich, die groben Entwicklungslinien eher nur zu erwähnen und sich punktuell einen aktuellen Autor herauszupicken.
Wie weit reicht "aktuell" denn zurück? Ca. bis zum Neuromancer?

(Und ein letztes noch: Marcus Hammerschmitt ist eher noch etwas länger im Geschäft als Andreas Eschbach...)

[Doop]

aber ich habe bisher nur Bücher von Asimov und R. Spielberg gelesen.

Wer ist R. Spielberg, meinst Du Robert Silverberg?

Wenn eine Unibibliothek o.ä. in Deiner Nähe sein sollte, dann schau dort mal vorbei, da findest Du auch solche schönen Werke, wie das Lexikon der SF-Litaratur, die Encyclopedia of SF von John Clute und andere Werke der Sekundärliteratur (nun jedenfalls in der Staatsbibliothek Berlin neben der Humboldt-Uni habe ich solche Bücher mal gesehen)

Silverberg und Asiomov gehören ja beide vermutlich nicht zur Gegenwart der SF? (wobei Silverberg natürlich schon noch schreibt)

Vielleicht fängst Du mit dem Cyberpunk (Mitte der 80er Jahre) an (William Gibson (der hat das Wort "Cyberspace" erfunden), Bruce Sterling, die Matrix"-Filme sind soz. ein fernes Echo des Cyberpunk) gehst über SF mit religiösen Aspekten (Mary Doria Russells "Sperling"), erzählst, dass es in den letzten Jahren eine Renaissance der sog. "Space Opera" (Peter Hamilton, Alastair Reynolds, Ken MacLeod, Dan Simmons' Hyperion-Zyklus, Lois McMaster Bujold) und der Hard-SF gibt, wobei diese heute weniger technophil ist als früher (z.B. Stephen Baxter, Greg Bear, Gregory Benford).

Dann vielleicht noch, dass inzwischen viele Frauen sehr erfolgreich SF schreiben (Lois McMaster Bujold, Gwyneth Jones, Nancy Kress, Nalo Hopkinson, Elisabeth Moon). Und dass es Mischformen zur Fantasy gibt, deren erfolgreichstes und bestes Beispiel in letzter Zeit jedenfalls nach meiner Ansicht China Mievilles "Perdido Street Station" ist. Ach ja, ziemlich viele der modernen SF-Autoren verstehen sich immer noch als dezidiert links, z.B. MacLeod und Mieville. Andere sind eher dem rechten Republikaner-Flügel zugehörig (Larry Niven) Und es gibt viele Briten unter den SF-Autoren (früher Arthur C. Clarke, Michael Moorcock, J.G. Ballard, heute MacLeod, Baxter, Reynolds, Hamilton und auf der Seite der Fantasy Mieville, Neil Gaiman und J.K. Rowling.

Ach ja und es gibt eine Krise der SF-Erzählung, die an einem Rückgang der Verkaufszahlen aller professionellen SF-Magazine festgemacht werden kann. Auch in Deutschland, wo früher vor allem Heyne regelmäßig mehrfach im Jahr Anthologien und Sammelbände von Einzelautoren erschienen, ist auf diesem Gebiet vollkommene Flaute. Die Leser wollen mehrbändige Zyklen, was dazu führt, dass selbst neue Autoren als erstes einen mehrbändigen Zyklus schreiben.

Von Interesse sind im Netz neben den schon genannten Seiten vor allem http://www.sfsite.com, und in Deutschland http://www.phantastik.de und http://www.alien-contact.de.

Reicht das?

[Kringel]

Vielleicht solltest du auch kurz auf die Heftromanszene (Perry Rhodan) eingehen, die in der deutschen SF einen nicht unerheblichen Raum einnimmt und immer noch ein gewisses Schund-Image hat. Allein über die Geschichte der PR-Serie und über die Frage, welchen Stellenwert Heftromane wirklich haben und warum sie von "ernsthaften" SF-Fans nicht selten mit Geringschätzung behandelt werden, könntest du sicher eine Stunde lang referieren...

[Oliver]

Das ist doch jetzt schon eine Menge. Ich erlaube mir, zu ergänzen:

@Stefan: Mag ja sein, aber Hammerschmitt und Eschbach spielen in einer völiig anderen Liga, denn Hammerschmitt veröffentlicht AFAIK nur in Kleinverlagen.

@Doop: Bei den Frauen würde ich Dir widersprechen wollen. Das ist keine neue Entwicklung. Ich nenne mal Butler, Norton und LeGuin. Zumindest in der angloamerikanischen SF sind Frauen inzwischen etwas so "normales", dass man darauf nicht mehr hinzuweisen braucht. Sicherlich erfreulich. Da besteht in Deutschland noch Nachholbedarf. Es gibt zwar einige Frauen, die Phantastik schreiben, aber bei SF ist die Liste sehr kurz.

@Kringel: So gerne ich sie selbst lese, aber Heftromane werden leider immer mehr eine Randerscheinung.

[Kringel]

@Oliver: Ich habe sowieso irgendwie die dunkle Ahnung, daß PR nicht mehr lange in Heftform erscheinen wird...

[breitsameter]

(Und ein letztes noch: Marcus Hammerschmitt ist eher noch etwas länger im Geschäft als Andreas Eschbach...)

Nein. Marcus Hammerschmitts erste Kurzgeschichtensammlung "Der Glasmensch" erschien ebenso 1995 wie Eschbachs erster Roman "Die Haarteppichknüpfer".
Und beide wurden jeweils für ihre ersten Werke mit dem "Deutschen SF Preis" ausgezeichnet (und beide waren damals 1996 auch persönlich anwesend um den Preis entgegenzunehmen - für Andreas Eschbach war es damals übrigens die erste Auszeichnung überhaupt!).