Englische SF mit deutschen Helden?

Science Fiction in Buchform
Benutzeravatar
lowcut
BNF
BNF
Beiträge: 804
Registriert: 26. September 2005 15:44

Ungelesener Beitrag von lowcut »

Doop hat geschrieben:"Predator" .... ein toller Film!

:prima: :prima: :prima:
Allerdings kann der zweite Teil die Klasse nicht halten.
natura non facit saltus

Zur Zeit lese ich:
Jorge
SMOF
SMOF
Beiträge: 1711
Registriert: 3. Dezember 2003 16:01

Re: Englische SF mit deutschen Helden?

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Andreas Simon hat geschrieben:Gibt's im englischen Sprachraum positive deutschstämmige Helden in Buch, TV oder Film? Zumindest positiv besetzte deutsche Figuren? Mir fallen keine ein, aber jemandem hier vielleicht?

Habe jetzt mal weniger Streß beruflicherseits, deshalb hier mein Beitrag zum Thema:

"Karl Heinrich Oelefsenten von Eichstätt" - hilft dem Helden von Alan Dean Fosters "Herr der Plagen"(Interloopers) in seinem Kampf gegen die Okkupanten(bösartige Parasiten aus einer anderen Dimension). Der Deutsche ist Mitglied einer Geheimgesellschaft mit Sitz in Heidelberg, die sich dem Kampf gegen die Okkupanten verschrieben hat. Ihren Ursprung hat die Gesellschaft in Salzburg, genauer gesagt auf der auf dem Mönchsberg befindlichen Hohensalzburg. Dort findet auch eine farbenprächtige nächtliche Auseinandersetzung mit feindseligen Okkupanten(bzw deren zu Zombies gewordenen menschlichen Wirten) statt; von einigen Touristen freudig zur Kenntnis genommen(in der Annahme, es handle sich um eine Inszenierung :D ).

"Kaiser Wilhelm von Hohenzollern" - macht in Donald R. Bensens "Zwischenhalt"(And having writ..) die Bekanntschaft von Aliens, die anno 1908 mit ihrem Raumschiff über der Erde abgestürzt sind; deren Raumschiff explodiert in unserer Realität als Tunguskameteorit. Die Besatzung kann sich jedoch auf eine Parallelerde retten und versucht -da der Krieg ja bekanntlich der Vater des technischen Fortschritts ist- die Führer der Großmächte zu einem solchen zu überreden, damit möglichst schnell die Technik des Raumflugs für eine Heimkehr zur Verfügung steht. Wie jedoch schon vorher bei König Georg von England(Den sie von seinem Herzleiden kurieren) und später bei Zar Alexander(dessen Sohn sie helfen) hat die Unterredung mit Kaiser Wilhelm einen völlig anderen Effekt: Sie heilen seinen verkrüppelten linken Arm(der bei seiner Geburt aus dem Gelenk gerissen sowie dessen Muskeln und Nerven zerstört wurden) und damit den Kaiser von seinem Kindheitstrauma("Nie war ich gut genug für sie"), wodurch er zu einem völlig anderen Menschen wird und der Geschichte einen anderen Verlauf gibt.
Jahre später(1933 -der erste Weltkrieg fand nicht statt-) beim Abflug der Aliens:
" An einer Stelle, wo die Menge dicht war und unser Wagen daher etwas langsamer wurde, schoß ein dunkelhaariger Mann aus der Menge hervor, schob dem Kaiser einen Gegenstand in die Hand, rief etwas und zog sich wieder zurück. "Ha!" bemerkte der Kaiser. "Nicht schlecht. Er sagte, er wolle es Ihnen als Andenken geben - es wäre ein schöner Gedanke, daß sein Name und sein Werk zu anderen Welten reisten." Er reichte uns das Ding, damit wir es uns ansehen konnten. Es war ein detalliertes, wenn auch lebloses Porträt in farbiger Tusche von uns vieren, anscheinend strahlte von unseren Köpfen ein starkes Licht aus, das auf eine Darstellung des vor uns liegenden Planeten fiel.
"Ich habe seine Arbeiten gesehen", bemerkte der Kaiser. "Er macht Illustrationen für ein paar kitschige Magazine, die meine Enkel lesen. Nun, man darf wohl sagen, daß Sie die einzigen Forschungsreisenden sind, die einen echten Hitler für ihre Privatgalerie besitzen". "

"Adolf Hitler" - wird Fritz Leiber in seiner Geschichte "Versäum`nicht den Zeppelin"(Catch that Zeppelin), anno 1937 als 48jähriger der gefeierte Konstrukteur einer hypermodernen Luftschiffflotte, der -wie Deutschland selbst- in der Welt hochangesehen und geschätzt wird. Diesen verschlägt es in eine Parallelwelt, in der er ein Massenmörder und Diktator ist, bevor er -3. Realitätswechsel- wieder zum 63jährigen Leiber anno `73 wird.

"Hauptmann Georg Reiter" - hilft mit seiner Panzereinheit in Patricia Anthonys "Kalte Verbündete"(Cold Allies) der bedrängten ukrainischen Armee. Dessen Mercedes-Kampfpanzer Typ "Hammer" sind nicht nur benutzerfreundlich(eine angenehme Frauenstimme hilft bei der Bedienung), ihre Fahr- bzw Feuereigenschaften bereiten der Invasionsarmee der ANA(Arabische Nationalarmee) manch böse Überraschung.

"Ernst Cohen" - der "große Deutsche"(diese Bezeichnung findet sich 3x auf einer Seite und sonst noch öfter mal im Buch) hilft in Larry Nivens/Jerry Pournelles/Steven Barnes Buch "Der Held von Avalon"(The Legacy of Heorot) dem Protagonisten Cadmann Weyland bei seinem Kampf gegen ein Grendel(eine absolut tödliche außerirdische Raubtierspezies) und bezahlt dafür mit seinem Leben.

"Jutta Horn von Neuheim" - die attraktive Tochter eines deutschen Separatisten von der Welt Nova Germania. Dieser hat die geheime Kolonie Neuheim gegründet, auf der typisch deutsche Tugenden herrschen(Hackenknallen, Schlösserbauen etc. :D ) und plant einen geheimen Krieg mit der polesotechnischen Liga. Die Dinge wenden sich allerdings zum Guten, nachdem David Falkayn dessen Tochter Jutta auf Schloß Graustein nähergekommen ist. So nachzulesen in "Die unsichtbare Sonne"(A Sun Invisible) im Storyband "Die Friedensstifter"(The Trouble Twisters) von Poul Anderson.

Für weitere Beispiele schaue ich mal genauer in meiner Sammlung nach.
Benutzeravatar
Judith Rauch

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

Wobei man aber sagen muß das jener Ernst in -Der Held von Avalon- die ersten Seiten nicht überlebt. Hinzu kommt, das er nach zweimaligem Aufwachen aus dem Kälteschlaf an Bord des Raumschiffs bleibende Hirnschäden davongetragen hat und schlichtweg den IQ eines Knäckebrotes aufweist. Zwar lallt er nicht, ist in seiner Denkweise aber mehr als eingeschränkt. Er fungiert mehr oder weniger als der Kofferträger von Weyland.
Benutzeravatar
Sulaco

Ungelesener Beitrag von Sulaco »

In Brian W. Aldiss - unsäglich schlechter - Kurzgeschichte "Door slams to the 4.th world" ist Würzburg die Hauptstadt eines Europas, das zu einer 4. Welt mutiert ist. Chinesen kommen als Touristen aus der 1. Welt und übertünchen die berühmten Deckenfresken von Tiepolo in der Würzburger Residenz mit Revolutionsgemälden. Verunglückte Hommage eines Engländers an meine alte Universitätsstadt :-?
Jorge
SMOF
SMOF
Beiträge: 1711
Registriert: 3. Dezember 2003 16:01

Ungelesener Beitrag von Jorge »

"Karl Zambendorf" - östereichischer Parapsychologe, der in James P. Hogans "Der Schöpfungscode"(Code of the Lifemaker) mit einem eingespielten Team ein Millionenpublikum mit allerlei faulem Zauber an der Nase herumführt. Er schafft es sogar mit seinen Leuten an Bord des interplanetaren Versorgers der Marsstation; die Raumfahrtorganisation erhofft sich davon mehr Aufmerksamkeit für die Raumfahrt. Der Transporter wird jedoch umdirigiert, als eine Sonde auf dem Titan etwas Extraterrestrisches entdeckt. Dort schlägt dann Zambendorfs große Stunde, als er die Seiten wechselt und mit den gleichen Tricks seine Auftraggeber(die üble Pläne mit der mittelalterlichen Alienroboterzivilisation haben) bloßstellt und die klerikale Diktatorenkaste(die jede Form von Wissenschaft verfolgt) auf dem Titan stürzt.

"Joachim Fraesch" - deutschstämmiger Sicherheitsagent und Held des Buches "Das Mulcahenrätsel"(Waves) von M.A. Foster. Er soll auf dem Planeten Mulcahen(erschlossen von einem russisch/türkischen Kombinat) den rätselhaften Vorkommnissen auf einer Forschungsstation nachgehen, wo bei einer mysteriösen Explosion der Leiter und die führende Mitarbeiterin spurlos verschwunden sind und sich auch sonst allerlei seltsames tut...
Ralf Grosser
Fan
Fan
Beiträge: 70
Registriert: 26. Oktober 2005 19:12
Land: Deutschland
Wohnort: Darmstadt

Ungelesener Beitrag von Ralf Grosser »

Zu deutschen Helden in einer amerikanischen Phnatastik-Fernsehserie, Fällt mir eine episode von Millenium ein.
Eine episode Spielte in Deutschland, und hatte Armin Müller Stahl als Gaststar, in der Rolle eines Deutschen Polizeikomisars.
Merkwürdig war, man hatte echte deutsche Polizeiuniformen, doch trugen die Schauspieler die typich schweren Amerikanischen Polizeigürtel über der Ausgehjacke.
Gruß.
Ralf
FABRICATI DIEM CIDERPVNK
Phileas
True-Fan
True-Fan
Beiträge: 120
Registriert: 13. Mai 2005 17:38
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: John Scalzi - Die Geisterbrigade
Wohnort: Stuttgart (ehemals Hamburg)
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Phileas »

Den Kommisar in der "Millenium"-Folge spielte meines Wissens nicht Armin Müller Stahl sondern Gottfried John :wink: .
Ralf Grosser
Fan
Fan
Beiträge: 70
Registriert: 26. Oktober 2005 19:12
Land: Deutschland
Wohnort: Darmstadt

Ungelesener Beitrag von Ralf Grosser »

Phileas hat geschrieben:Den Kommisar in der "Millenium"-Folge spielte meines Wissens nicht Armin Müller Stahl sondern Gottfried John :wink: .
Ja Philieas, es stimmt, ies war Gotfried John.
Ich habe die beiden verwechselt.
Wer auch in einer SF-Serie einen Gastauftritt hatte war Horst Buchholz.
Er spielte in der Serie Logens Run (Serie zu Film Dt.Flucht ins 25 Jahrhundert) einen Kopfgeldjäger.
Gruß.
Ralf
FABRICATI DIEM CIDERPVNK
Benutzeravatar
Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Irgendwie kamen mir in "Star - Trek" die Cardassianer immer wie stilisierte Nazis oder Deutsche vor: eine merkwürdige Mischung aus Grausamkeit, Genie und Gründlichkeit. In "Deep Space Nine" wurde das dann sehr viel besser: die Cardassianer waren zwar immer noch unheimlich und schwer berechenbar, aber sie wurden zugänglicher und es gab auch etliche positive Charaktere...
Ralf Grosser
Fan
Fan
Beiträge: 70
Registriert: 26. Oktober 2005 19:12
Land: Deutschland
Wohnort: Darmstadt

Ungelesener Beitrag von Ralf Grosser »

Anonymous hat geschrieben:Irgendwie kamen mir in "Star - Trek" die Cardassianer immer wie stilisierte Nazis oder Deutsche vor: eine merkwürdige Mischung aus Grausamkeit, Genie und Gründlichkeit.
Was ist denn erst mit den Klingonen?
Sie verwenden eine Rote Flagge mit weißem Kreis und Schwarzem Emblem, mit Harken.

Dies führte bei einem deutschen Klingonen Club dazu, in de Extrem Rechte Ecke gestellt zu werden.
Leider waren sie so blöd Pressevertreter zu einem ihrer Treffen zu laden, und man hatte ohne mal darüber nachzudenken, die Klingonenflagge aufgehängt
Gruß
Ralf
FABRICATI DIEM CIDERPVNK
Benutzeravatar
lowcut
BNF
BNF
Beiträge: 804
Registriert: 26. September 2005 15:44

Ungelesener Beitrag von lowcut »

Ralf Grosser hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Irgendwie kamen mir in "Star - Trek" die Cardassianer immer wie stilisierte Nazis oder Deutsche vor: eine merkwürdige Mischung aus Grausamkeit, Genie und Gründlichkeit.
Was ist denn erst mit den Klingonen?
Sie verwenden eine Rote Flagge mit weißem Kreis und Schwarzem Emblem, mit Harken.

Dies führte bei einem deutschen Klingonen Club dazu, in de Extrem Rechte Ecke gestellt zu werden.
Leider waren sie so blöd Pressevertreter zu einem ihrer Treffen zu laden, und man hatte ohne mal darüber nachzudenken, die Klingonenflagge aufgehängt
Gruß
Ralf
Und jetzt werden sie vom Verfassungsschutz überwacht?:D
natura non facit saltus

Zur Zeit lese ich:
Benutzeravatar
Khaanara
Gamemaster des Forums
Gamemaster des Forums
Beiträge: 12880
Registriert: 14. Oktober 2002 08:00
Bundesland: Hessen
Land: Deutschland
Liest zur Zeit: Nelson Bond: "Lancelot Biggs Weltraumfahrten" (Lancelot Biggs: Spaceman)
Lucy Kissik: "Projekt Pluto" (Plutoshine)
Perry Rhodan "Die Meister der Insel" (Zyklus-Paket 1)

Comics:
Marvel Epic Collection "Ant-Man 01: The Man in a Anthill" von Jack Kirby, Don Heck, Dirk Ayers und Stan Lee
Marvel Epic Collection "Wolferine 01: Madripoor Nights" von Chris Claremont, Peter David, John Buscema und Gene Colan
Wohnort: Schwalbach a.Ts.
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Phileas hat geschrieben:Den Kommisar in der "Millenium"-Folge spielte meines Wissens nicht Armin Müller Stahl sondern Gottfried John :wink: .
Armin Müller Stahl war in Akte X - Der Film, vielleicht hat ihn Ralf dort verwechselt. In "Mission to Mars" hat er den Projektleiter gespielt !

Aber wo wir gerade bei Serien sind : In einer "From Earth to the Moon"-Folge, gab es eine Folge über einen Techniker namens Gunter, der auch deutscher Abstammung war, wenn ich mich recht erinnere.
Okay, ist keine SF :)
Benutzeravatar
Judith Rauch

Ungelesener Beitrag von Judith Rauch »

Bestand nicht sowieso ein Großteil des technischen Beraterstabes der NASA aus ehemaligen Nazis die in Peenemünde an den Vergeltungswaffen V1 und V2 gearbeitet haben? Den übriggebliebenen Teil haben sich dann die Russen unter den Nagel gerissen.

Tja, manche Nazis waren nach dem Krieg wirklich sehr gefragt.
Benutzeravatar
Khaa

Ungelesener Beitrag von Khaa »

Ich denke einmal, die Mitarbeiter waren damals nicht alle Nazis ! Ebenso wie nicht jeder deutsche Soldat damals im zweiten Weltkrieg einer war
Benutzeravatar
Andreas Simon
BNF
BNF
Beiträge: 691
Registriert: 6. Juli 2005 14:40
Bundesland: Berlin
Land: Deutschland

Ungelesener Beitrag von Andreas Simon »

Judith Rauch hat geschrieben:Bestand nicht sowieso ein Großteil des technischen Beraterstabes der NASA aus ehemaligen Nazis die in Peenemünde an den Vergeltungswaffen V1 und V2 gearbeitet haben? Den übriggebliebenen Teil haben sich dann die Russen unter den Nagel gerissen.
Daher auch der berühmte Kommentar von Eisenhower (?) nach dem Sputnik-Schock: "Well, it seems their Germans were better than our Germans!" :D
Antworten