[Serie] Der neue Kampfstern Galactica

heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Der wurde aufgrund eines Fotos seines vorher kaltgestellten Ebenbildes entdeckt und eingesperrt.
Was mir im Moment ein bisschen sauer aufstößt, ist die Tendenz amerikanischer Serien, gerne mal Folter im Rahmen eines vorausgesetzten "höheren Gutes" als Handlungselement zu verwenden (so wie in 24, Lost oder gestern in BG). Wobei ich Lost zugute halten muß, daß dort wenigstens sehr differenziert mit den Folgen umgegangen wurde. Ich hoffe, daß das bei BG auch der Fall sein wird, denn sonst wäre das für mich zum :kotzen:
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Schon richtig, aber die Menschen betrachten dieses spezielle Folteropfer ja als Maschine. Das ist natürlich eine fadenscheinige Begründung, denn sie müßten eigentlich erkennen können, daß dieses Wesen sich kaum von einem Menschen unterscheidet und jedenfalls Schmerzen empfindet.
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upanishad
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Ungelesener Beitrag von upanishad »

Kringel hat geschrieben:Schon richtig, aber die Menschen betrachten dieses spezielle Folteropfer ja als Maschine. Das ist natürlich eine fadenscheinige Begründung, denn sie müßten eigentlich erkennen können, daß dieses Wesen sich kaum von einem Menschen unterscheidet und jedenfalls Schmerzen empfindet.
ich fand die darstellung gestern durchaus angemessen. m.e. wurde gerade starbuck in einer einstellung mit einem, wie ich fand, recht diabolischem gesichtsausdruck gezeigt, der sie eher unsympathisch machte und die folterung in einem zwiespältigen licht erscheinen liess. naja, als ausgleich hat sie ja hinterher für den zylonen gebetet.

ich frage mich, was die plapperei des zylonen eigentlich zu bedeuten hatte. war das alles nur gefasel oder steckt da mehr hinter? von wegen: irgendwann tauschen wir die rollen. ich könnte da rein interpretieren, dass die zylonen eine mischrasse von hybriden (mensch/zylone) produzieren / erschaffen wollen. das würde auch den caprica-komplex erklären (bekommt boomer jetzt ein kind von ihrem mitstreiter?). andererseits wäre das eine vielleicht zu einfache schlussfolgerung und warum sollten die zylonen so einen aufwand deswegen betreiben? das sollten die doch mit gentechnik einfacher hinbekommen. und was würde ihnen das bringen?

und wieso hatte die präsidentin diese visionen?

mehr fragen als antworten. zumindest aber war gestern gut zu erkennen, dass die grenze zwischen menschen und "toastern" :wink: zunehmend verwischt.
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Terrania

Ungelesener Beitrag von Terrania »

Also die Darstellung der Folterepisode war absolut ok. Denn als ich die das erste Mal in English gesehen habe, war ich von den BG-Leuten (Also den Folterern) absolut angeekelt. Plötzlich stellten sich die Cylonen als die "Guten" dar und die Menschen als die "Schlechten". Vor allem wenn man die religiöse Komponente einbezieht: Monotheismus Cylonen --- Viele Götter Menschen. Fazit: Eine der stärksten Folgen überhaupt.
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Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

heino hat geschrieben: Was mir im Moment ein bisschen sauer aufstößt, ist die Tendenz amerikanischer Serien, gerne mal Folter im Rahmen eines vorausgesetzten "höheren Gutes" als Handlungselement zu verwenden (so wie in 24, Lost oder gestern in BG). Wobei ich Lost zugute halten muß, daß dort wenigstens sehr differenziert mit den Folgen umgegangen wurde.
Nichts gegen "Lost", das schaue ich mir auch ganz gerne an. Aber differenzierter Umgang? Zumindest in der ersten Staffel wurde dem Zuschauer quasi mit dem Holzhammer klargemacht, daß Folter böse ist.

Immerhin kein eindeutiges "Der Zweck heiligt die Mittel" wie bei 24, dafür aber auch wieder eine eindeutige "Moral von der Geschichte".

Diesen letzten Schritt, nämlich ein moralisches Urteil zu fällen, überläßt BSG öfters mal dem Zuschauer.
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Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

upanishad hat geschrieben:und wieso hatte die präsidentin diese visionen?
Weil das Kraut, daß sie gegen ihren Krebs nimmt, gleichzeitig eine bewußtseinserweiternde Droge ist. Die Colonials scheinen da (zumindest in juristischer Hinsicht) weniger kleinlich als wir Erdenbürger zu sein. Die Meinung des Doktors dagegen war ja klar: "Oje! Sie sind eine von denen?!!"
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upanishad
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Ungelesener Beitrag von upanishad »

Marcus 'Stormking' Klemm hat geschrieben:
upanishad hat geschrieben:und wieso hatte die präsidentin diese visionen?
Weil das Kraut, daß sie gegen ihren Krebs nimmt, gleichzeitig eine bewußtseinserweiternde Droge ist. Die Colonials scheinen da (zumindest in juristischer Hinsicht) weniger kleinlich als wir Erdenbürger zu sein. Die Meinung des Doktors dagegen war ja klar: "Oje! Sie sind eine von denen?!!"
ups, das scheine ich nicht ganz mitbekommen zu haben, vielen dank für die info.
ja ja, die "störenden" telefonate während des fernsehens...das nächste mal mache ich direkt den AB an. :wink:
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heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Marcus 'Stormking' Klemm hat geschrieben: Nichts gegen "Lost", das schaue ich mir auch ganz gerne an. Aber differenzierter Umgang? Zumindest in der ersten Staffel wurde dem Zuschauer quasi mit dem Holzhammer klargemacht, daß Folter böse ist.
Zunächst mal sehe ich "Lost" genau so gerne wie du, das ging nicht gegen die Serie, sonst hätte ich sie auch nicht als positive Ausnahme bezeichnet.

Vielleicht habe ich mich auch nicht klar ausgedrückt. Was mich gestört hat, ist nicht die Folterung an sich (obwohl das schon schlimm genug ist), sondern daß inzwischen keine US-Serie mehr ohne dieses Mittel auszukommen scheint.
Was ich bei Lost besser fand als bei 24, war der Umgang der Figuren mit der Folter und ihren Folgen. Während es für Jack Bauer und den Präsidenten einfach legitim ist, in Notsituationen zu diesem Mittel zu greifen, haben Jack und auch der Iraker (dessen Name mir gerade nicht einfällt), erst Skrupel und nach der Tat doch starke Gewissensbisse. Und zwar nicht, weil sie Folter an sich schlimm finden, sondern weil sie Sawyer ungerechtfertigt und auch noch sinnlos gefoltert haben, da er gar nicht hatte, was sie von ihm wollten. Ich bin gespannt, wie BG damit umgehen wird.
Und das mit dem Holzhammer finde ich in diesem Fall völlig in Ordnung. Meiner Meinung nach kann gar nicht oft genug betont werden, wie schlimm Folter ist :wink:
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Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

heino hat geschrieben:Was ich bei Lost besser fand als bei 24 [...]
Ich fand den Umgang mit dem Thema Folter in "24" erschreckend naiv, da diese ganz offensichtlich als gerechtfertigtes Mittel im "Kampf gegen den Terror" propagiert wurde, nach dem Motto: "Wir tun es zwar nicht gerne, aber ..."

Die Darstellung in "Lost" dagegen fand ich übertrieben und vor Moralin triefend. Der Folterknecht selbst erkennt "über Nacht" seine Schuld und verläßt vor lauter Scham das Lager - alles klar. Mit solchen Darstellungen und der überdeutlichen Botschaft in großen, blinkenden Neon-Lettern bringt man niemanden dazu, über die Sache nachzudenken. Und solange man nicht von selbst darauf gekommen ist, warum Folter letztendlich "böse", unmenschlich und auch sinnlos ist, kann man diese Meinung auch nicht überzeugend vertreten.
heino hat geschrieben:Und das mit dem Holzhammer finde ich in diesem Fall völlig in Ordnung. Meiner Meinung nach kann gar nicht oft genug betont werden, wie schlimm Folter ist.
Tolle Sache! Nur erreicht man dadurch ausschließlich Leute, die eh schon dieser Meinung sind. Diese klopfen sich dann auf die Schulter und bestätigen sich gegenseitig, welch hohe Ethik sie doch vertreten.

Mir persönlich waren jedoch die Beiträge in diversen englischsprachigen Foren lieber, in welchen plötzlich und ziemlich kleinlaut Zweifel an der moralischen Überlegenheit der Colonials geäußert wurden ...
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Tiberius

Ungelesener Beitrag von Tiberius »

Langsam kriegt BG einen richtigen Mysterytouch. Zunächst das spurlose Verschwinden der "realen" Number 6 auf der Galactica und gestern nun der Zylone, der sich als Prophet gibt und dann sind da noch die Träume von der Präsidentin. Ist euch aufgefallen, dass die Blitze und der Gesichtsausdruck des Zylonen kurz bevor er aus der Schleuse rausgesaugt wurde diegleichen waren wie im Traum der Präsidentin.
Ich glaube, dass sich die Zylonen irgendwie in die Gehirne der Menschen hacken können oder aber sie sind verdammt gute Mentalmagier. :D
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Marcus 'Stormking' Klemm hat geschrieben: Ich fand den Umgang mit dem Thema Folter in "24" erschreckend naiv, da diese ganz offensichtlich als gerechtfertigtes Mittel im "Kampf gegen den Terror" propagiert wurde, nach dem Motto: "Wir tun es zwar nicht gerne, aber ..."

Die Darstellung in "Lost" dagegen fand ich übertrieben und vor Moralin triefend. Der Folterknecht selbst erkennt "über Nacht" seine Schuld und verläßt vor lauter Scham das Lager - alles klar. Mit solchen Darstellungen und der überdeutlichen Botschaft in großen, blinkenden Neon-Lettern bringt man niemanden dazu, über die Sache nachzudenken. Und solange man nicht von selbst darauf gekommen ist, warum Folter letztendlich "böse", unmenschlich und auch sinnlos ist, kann man diese Meinung auch nicht überzeugend vertreten.
heino hat geschrieben:Und das mit dem Holzhammer finde ich in diesem Fall völlig in Ordnung. Meiner Meinung nach kann gar nicht oft genug betont werden, wie schlimm Folter ist.
Tolle Sache! Nur erreicht man dadurch ausschließlich Leute, die eh schon dieser Meinung sind. Diese klopfen sich dann auf die Schulter und bestätigen sich gegenseitig, welch hohe Ethik sie doch vertreten.

Mir persönlich waren jedoch die Beiträge in diversen englischsprachigen Foren lieber, in welchen plötzlich und ziemlich kleinlaut Zweifel an der moralischen Überlegenheit der Colonials geäußert wurden ...

Was "24" angeht, sind wir völlig einer Meinung, ist aber vielleicht nicht so rüber gekommen :bier:

Daß die Darstellung in "Lost" übertrieben ist, streite ich gar nicht ab. Es wird aber durch die Folgen am Ende relativiert, wo er noch bei der Folterung von Nadja gezeigt wird und seiner damit einhergehenden Bewußtseinsänderung bezüglich Folter. Und ich finde eben, daß es besser ist, dieses Thema auf solche Weise als gar nicht oder eben so wie in "24" zu bringen. Ob das jetzt nur Leute erreicht, die meine Denkweise teilen, kann ich nicht beurteilen. Und daß die Colonials moralisch überlegen wären, habe ich nie gesagt und auch nie gedacht. Ich hoffe halt, daß es den einen oder anderen zum Nachdenken anregt. Und jetzt laß uns Frieden schließen, okay? :bier:
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Marcus 'Stormking' Klemm

Ungelesener Beitrag von Marcus 'Stormking' Klemm »

heino hat geschrieben:Und daß die Colonials moralisch überlegen wären, habe ich nie gesagt und auch nie gedacht. Ich hoffe halt, daß es den einen oder anderen zum Nachdenken anregt.
Das war auch nicht auf Dich bezogen, sondern auf englischsprachige Foren. Dort herrschte teilweise eine "Mischt die bösen Roboter auf"-Athmosphäre, die speziell nach dieser Episode etwas getrübt war.

heino hat geschrieben:Und jetzt laß uns Frieden schließen, okay? :bier:
Waren wir im Krieg? :bier:
heino
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Ungelesener Beitrag von heino »

Marcus 'Stormking' Klemm hat geschrieben:
heino hat geschrieben:Und jetzt laß uns Frieden schließen, okay? :bier:
Waren wir im Krieg? :bier:
Naja, dein Posting klang etwas bissig. Aber das habe ich dann wogl falsch aufgefaßt. Mea culpa :oops:

Ich finde es halt einfach nur erschreckend, wie oft Folter inzwischen in US-Serien als selbstverständlich dargestellt wird. Deshalb fand ich es auch gut, daß es in "Lost" als etwas wirklich Schlimmes gezeigt wird. Die Darstellung war ohne Frage plakativ, aber in diesem Fall war mir die Aussage einfach wichtiger.
Und von einer "Generalmobilmachung" gegen die Cylonen halte ich schon mal gar nix. Im Gegensatz zur Original-Serie haben sie diesmal wirklich Potenzial und ich hoffe, daß die Macher der Serie das auch entsprechend nutzen werden :wink:
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Ramihyn
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Ungelesener Beitrag von Ramihyn »

Ich fand die Folter nicht so gut. Warum hat Starbuck den Cylonen nicht mehr gefragt, z.B. wie groß deren Flotte ist, wie die Heimatwelt aussieht. Sie sollte Infos aus ihm rausbekommen und nicht nur ihn foltern. Außerdem wäre es interessant gewesen, ob sich der Cylonengott sich jemals gezeigt hat.
Völlig unsympathisch fand ich dann die Präsidentin. Einfach den Kerl rausschmeißen. Bringt denn das was? Hier fehlte mir die Begründung für den Meinungsumschwung.
Fast kann man zu dem Schluss kommen, dass die Menschen nicht besser sind als die Cylonen.
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Gast

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heino hat geschrieben:Naja, dein Posting klang etwas bissig.
Wenn das so 'rüberkam: Sorry. Außerdem habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt, Diskussionen im Internet persönlich zu nehmen.
Ramihyn hat geschrieben:Ich fand die Folter nicht so gut. Warum hat Starbuck den Cylonen nicht mehr gefragt, z.B. wie groß deren Flotte ist, wie die Heimatwelt aussieht. Sie sollte Infos aus ihm rausbekommen und nicht nur ihn foltern.
Nach seiner Behauptung, eine Atombombe auf einem der Schiffe versteckt zu haben, war das logischerweise höchste Priorität.
Ramihyn hat geschrieben:Außerdem wäre es interessant gewesen, ob sich der Cylonengott sich jemals gezeigt hat.
Ich glaube nicht, daß hinter dem Cylonengott ein Supercomputer, verrückter Wissenschaftler oder eine fremde Rasse steckt. Es scheint sich um einen "echten" Gott zu handeln.
Ramihyn hat geschrieben:Völlig unsympathisch fand ich dann die Präsidentin. Einfach den Kerl rausschmeißen. Bringt denn das was? Hier fehlte mir die Begründung für den Meinungsumschwung.
Sie hat erkannt, daß Leoben Conoy einfach zu gut darin ist, Lügen zu verbreiten und Mißtrauen zu sähen. Deshalb ihre Entscheidung. Das hat sie auch begründet: "Man behält keine tödliche Maschine in seiner Nähe."
Ramihyn hat geschrieben:Fast kann man zu dem Schluss kommen, dass die Menschen nicht besser sind als die Cylonen.
Ach? :wink:
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