"Licht" von M. John Harrison

Science Fiction in Buchform
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Tyler
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Re: Das Buch ist wirklich Mist

Ungelesener Beitrag von Tyler »

Bungle hat geschrieben:Wenn schon ein solch vernichtendes Urteil, dann will ich auch eine Begründung lesen. Also: W A R U M? mb
Die Handlung war völlig wirr und zusammenhanglos, die Story selbst war eigentlich keine Story sondern die m.E. wirre Zusammenfügung von drei Handlungsebenen, die wenig miteinander zu tun haben und deren Zusammengehörigkeit auch am Ende nicht aufgelöst wurde.

Nie wurde deutlich, was der Autor eigentlich erzählen will.

Der Klappentext hat rein gar nichts mit der Handlung zu tun, die gezeichneten Charaktere waren weitgehend flach.

Kurz und gut: von einem "Jahrhundertroman" (so von Heyne angepriesen) erwarte ich 99% mehr!
Andreas aus Delmenhorst
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Horselover Fat
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Ungelesener Beitrag von Horselover Fat »

Vorschau
Verfasst am: Mi Apr 26, 2006 5:06 pm Titel:
Ich muss diesen Threat noch mal hervorbringen. Hab das Buch gelesen und möchte eine Lanze für "Licht" brechen.

Harrison ist ein Anarchist. "Licht" ist ein literarisches Experiment, das nicht zum Ziel hatte, einen typischen Roman zu schreiben mit klaren Strukturen und jederzeit nachvollziehbarer Handlung. "Licht" will den Leser nicht fesseln und mitreißen bis zum Ende. Ich kann jeden verstehen, der sich das nicht antun will. Aber Buch ist keinesfalls "schlecht" oder "flach" oder "sein Geld nicht wert" und "Licht" zu mögen hat keinesfalls etwas mit "dem Ego des Lesers" zu tun, unter dem Motto, wer dieses Buch mag, sage das nur, um anzugeben.

Licht ist ein Kaleidoskop aus Quantenphysik und psychologischem Drama. Die Atmosphäre ist dunkel und zynisch. Ein wesentlicher Teil des Romans befasst sich mit einem Psychopathen und ist eben auch aus dessen Sicht geschildert, was das Buch verstörend und bitter macht. Der Leser bleibt desöfterren desorientiert zurück. "Licht" hat daher seine Wurzeln eher in der experimentellen "New Wave" der sechziger Jahre als in der Space Opera.

Also: Jedem, der mal wieder ein Buch "erarbeiten" will, der keine Scheuklappen vor literarischen Experimenten hat und nicht allein unterhalten werden will, sei "Licht" wärmstens empfohlen. "Licht" ist ein Meisterwerk.
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

Man verzeihe mir, wenn ich mit einer alten pommerschen Weisheit antworte: Scheiße kann einfach nur Scheiße oder aber Dünger sein; je nachdem, auf welchem Acker sie landet.
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Ulli B

Ungelesener Beitrag von Ulli B »

Na ich bin jedenfalls schon seit den 80er ein Fan von Harrsion. Klar ist immer ziemlich strange was der schreibt, aber ich finde es gut.
Na ja, und das mit der Scheiße und dem Dünger ...ist aus meiner Sicht eine Scheiß - Polemik. Wenn ich alles was mir nicht gefällt so aburteilen würde gäbe es auf der Welt nicht mehr genug Toilettenpapier.
Nur bzg. Centauri - Maschine habe ich mich ziemlich geärgert. Nach dem Lesen des Vorwortes kannte ich quasi den ganzen Roman. Könnte man schon mal in Richtung Verlag kräftig nach treten.
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

Ulli B hat geschrieben:Na ja, und das mit der Scheiße und dem Dünger ...ist aus meiner Sicht eine Scheiß - Polemik. Wenn ich alles was mir nicht gefällt so aburteilen würde gäbe es auf der Welt nicht mehr genug Toilettenpapier.
Sobald Du den Fanboy-Frust überwunden hast, solltest Du noch einmal versuchen, den Ausspruch richtig zu verstehen.

Und dann schaust Du bitte im Fremdwörterbuch nach, was "Polemik" ist.

Und anschließend unterhalten wir uns über verschiedene Geschmäcker und vertragen uns wieder, okay? :)
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