Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Hat mir gefallen. War vielleicht nicht der beste Foster Roman aller Zeiten, aber wirklich vergnüglich zu lesen.

Aber irgendwie hab ich die bösartige fosterische Fauna vermisst, die in den Homax romanen immer auftaucht.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

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Gustay Anderman
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Ungelesener Beitrag von Gustay Anderman »

Hab zum Geburtstag "Die Hyperion Gesänge" bekommen und werde demnächst anfangen es zu lesen.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Ich habe mir jetzt den neuesten Band der Dick Edition vorgenommen: "Warte auf das letzte Jahr."

Was soll man sagen: Wieder ein typischer Dick mit gut bis brillianten stellen. Ich stelle ich wieder fest: Dick hatte unglaubliches Talent und selbst wenn er darüber geschrieben hätte, wie zwei Menschen ein Huhn zubereiten wäre wohl noch ein Lesegenuss herausgekommen.

Ich hoffe inständig, dass Heyne mit der Edition weitermachen wird.
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Bin jetzt fast durch mit Richard Morgans "Unsterblichkeitsprogramm". Es knallt und kracht und die Logik leidet ein bißchen. Insgesamt ein unterhaltsamer Lesestoff, Tendenz zu 8 von 10 Punkten.
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    gernot1610
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    Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

    Scotty hat geschrieben:Bin jetzt fast durch mit Richard Morgans "Unsterblichkeitsprogramm". Es knallt und kracht und die Logik leidet ein bißchen. Insgesamt ein unterhaltsamer Lesestoff, Tendenz zu 8 von 10 Punkten.
    :bier: Ich habs gewußt! :D
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    Scotty
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    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    Bei dem Roman bin ich ausgerechnet bei einer Sex-Szene etwas zum Nachdenken gekommen (Ich kanns kaum glauben)!!

    Grundlage des Buchs ist ein Konzept, dass alle Gedanken und das Wissen eines Menschen aufgezeichnet werden können. Wenn der Körper getötet wird, wird einfach der Datenspeicher in einen neuen Körper transplantiert (gesleeved).

    Am Anfang hielt ich es für Quatsch, als der Titelheld in einem Wirtkörper gelandet ist und dessen Angewohnheiten (z.B. Rauchen, Saufen) übernommen hat. Irgendwie war für mich der Geist mit all seinen Erfahrungen die entscheidende Größe. Der Wirtskörper hat nur einen kleinen Memory-Effekt.

    Kommen wir zurück zur Sex Szene: Da trifft der Held die ehemalige Liebhaberin des Vorbesitzers seines Wirtskörpers. Die beiden treiben es ein paar Seiten lang: Ausdauernd und wild! (Mann, ich werd richtig neidisch auf diesen Wirtskörper!). Zwischendurch meint der Held, wie vertraut alles doch wäre, als wenn er den Körper seiner Gespielin gut kenne. Ich denk wieder: So ein Quatsch! Der kennt die Frau doch gar nicht!!!

    Bis ich plötzlich auf den Gedanken komme: Und was ist, wenn der ihr jetzt ein Baby macht? Das Kind würde alle Eigenschaften des urspünglichen Besitzers des Wirtskörpers (und nicht die des Helden) erben, oder? Aussehen, Charaktereigenschaften etc., oder?

    Klingt nach einer banalen Erkenntnis, für mich war sie jedoch irgendwie neu. Im Körper sind doch im gleichen Maße die genetischen Eigenschaften eingeprägt, wie im Geist, oder? Ist das die Seele??? Hätte ein Geist in einem fremden Körper nicht genetische Kompartiblitätsprobleme???
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      Tiberius

      Ungelesener Beitrag von Tiberius »

      Wenn der Körper an Nikotin gewöhnt ist, wird auch eine nichtrauchende Persönlichkeit, die in diesen Körper transferiert wird unter Entzugserscheinungen leiden.
      Da unser Verhalten auch von Hormonen usw. gesteuert wird, würde es glaube ich gar nicht funktionieren einfach ein Gedächtnis eines Menschen in einen anderen Körper zu übertragen, ohne dass man die ursprüngliche Persönlichkeit drastisch verändert. Also auf deutsch gesagt, wenn ich jetzt meinen "Geist" in einen anderen Körper übertrage, bin ich nicht mehr die Person, die ich in meinem alten Körper war. Ich würde die erlernten Bewegungsabläufe, Fehlhaltungen, die Art der Atmung des neuen Körpers automatisch übernehmen. Sogar mein Geschmack würde sich ändern, da ich ja andere Geschmacksnerven habe. Wahrscheinlich würde dieses fremde Körpergefühl mich in eine Phase der Unsicherheit in Bewegung und Koordination führen. Wenn so etwas überhaupt möglich wäre, bräuchte man eine sehr lange Eingewöhungsphase.
      Ist ein interessantes Thema über das man, je länger man darüber nachdenkt, endlos weiterspekulieren kann. Dahinter steckt die Frage, was dieses Ich überhaupt ist und ob man es überhaupt getrennt vom Körper betrachten kann?
      Zuletzt geändert von Tiberius am 24. Juli 2006 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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      Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

      Das Thema wurde literarisch schon mehrmals bearbeitet, u.a. in Thomas Manns Novelle "Die vertauschten Köpfe".

      Gruß
      Ralf
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      möchten viele Autor'n übertünchen.
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      Tiberius

      Ungelesener Beitrag von Tiberius »

      Scotty hat geschrieben:Bis ich plötzlich auf den Gedanken komme: Und was ist, wenn der ihr jetzt ein Baby macht? Das Kind würde alle Eigenschaften des urspünglichen Besitzers des Wirtskörpers (und nicht die des Helden) erben, oder? Aussehen, Charaktereigenschaften etc., oder?
      Das Kind würde Aussehen vom Wirtskörper erben. Aber bei Charaktereigenschaften bin ich mir nicht so sicher. Der Wirtskörper beinflußt nicht nur den Charakter des Helden, umgekehrt prägt der Held durch sein Verhalten ja auch den Wirtskörper. Das fremde Gedächtnis des Helden verändert ja auch die Struktur des Gehirns und der Nervenverknüpfungen im Wirtskörper. Und das hat dann Auswirkungen auf den gesamten biochemischen Haushalt im Körper. Diese Veränderungen werden in denen Genen gespeichert und dann weitervererbt.
      Mann, ich glaube so ein Wesen wäre weder der ursprüngliche Held noch der Wirtskörper, das wäre ein Hybridwesen.
      Ich beende lieber erstmal meinen (pseudo-)wissenschaftlichen Vortrag.
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      Scotty
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      Ungelesener Beitrag von Scotty »

      Schade eigentlich. Ich finds spannend!
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        Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

        Der Grunttenor in Morgans Büchern ist doch, das dei Körper eigendlich nicht mehr wert sind... und die Gene, bzw die Weitergabe von Genen auch nicht. Es gibt ja auch kein "Morddezernat" mehr sondern nur noch eine Abteilung, die sich um eine Art Sachbeschädigung kümmert.

        Allerdings ist mir nicht ganz klar welche Rolle die nicht-gesleevten Menschen in der Gesellschaft spielen. Oder welchen Stellenwert der Tot überhaupt hat.
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        Ungelesener Beitrag von Rusch »

        Knochenmann hat geschrieben:Der Grunttenor in Morgans Büchern ist doch, das dei Körper eigendlich nicht mehr wert sind... und die Gene, bzw die Weitergabe von Genen auch nicht. Es gibt ja auch kein "Morddezernat" mehr sondern nur noch eine Abteilung, die sich um eine Art Sachbeschädigung kümmert.
        Es sei denn, man schießt dem anderen mit einer Wumme den Schäde samt Chip weg. Dann ist Schluss mit dem gesleve.
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        Tiberius

        Ungelesener Beitrag von Tiberius »

        Scotty hat geschrieben:Schade eigentlich. Ich finds spannend!
        Was ist schade? Das die Persönlichkeit sich beim Transfer stark verändert?

        Da das hier auch noch der Liest-zur-Zeit-Thread ist, melde ich noch pflichtschuldigst, dass ich Schattenlichter von Roszak abgebrochen habe (Malteser, Illuminaten, Freimaurer und dieser ganze Verschwörungskram geht mir momentan echt auf den Senkel) und mit Hamiltons Stern der Pandora angefangen habe. Angefangen ist gut, bin jetzt bei ca. Seite 450 und bin doch recht angetan.
        Ich habe den Armageddon-Zyklus ja auch abgebrochen, wollte aber Hamilton noch eine zweite Chance geben. Und bisher enttäuscht mich der Mann nicht.
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        Knochenmann
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        Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

        Rusch hat geschrieben: Es sei denn, man schießt dem anderen mit einer Wumme den Schäde samt Chip weg. Dann ist Schluss mit dem gesleve.
        Das ist ja der Witz: Der Geist (die Seele) ist auch nichts mehr wert. Das äußert sich nicht nur in der Herablossenden Betrachtung des Lebens im allgemeinen, die "Toten" selber haben kein Interresse am Leben.

        Irgendwo gibs bei Morgan eine Moral von der Geschicht, aber ich komm nicht ganz dahinter.
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        Ungelesener Beitrag von Scotty »

        Knochenmann hat geschrieben: Irgendwo gibs bei Morgan eine Moral von der Geschicht, aber ich komm nicht ganz dahinter.
        So recht glaub ich nicht daran, dass eine moralische Aussage in der Story verpackt ist. Hier werden Knall-Bumm-Aua-virtuelle-Agressionen ausgelebt. Und das ziemlich gut.

        Irgendwie erinnert mich der Stil etwas an Neal Asher mit seinen McCormac Büchern.
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