Hamiltons Armagedon-Zyklus

Science Fiction in Buchform
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gernot1610
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Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

... also ein Splatter-Fan bin ich absolut nicht. Wenn ich überhaupt mal Filme schaue dann sicher nicht die besonders Blutrünstigen. Auch wähle ich meine Bücher nicht nach der zu erwartenden Gwewalt aus.

Armageddon hätte ich wegen der harten Schilderungen im 1. drittel fast weggelegt. Aber die Story die dahintersteckt hat mich zu sehr interessiert. Ich gebe zu das die beschriebene Gewalt meist zu drastisch geschildert wird, oft nur als Stilmittel verwendet wird, und nicht unbedingt für die Story erforderlich ist. Insgesamt nimmt die "Gewaltquote" aber ab.

Die Gewaltdarstellungen im Amnion-Zyklus sind für die Handlung zwingend erforderlich.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

gernot1610 hat geschrieben:
Die Gewaltdarstellungen im Amnion-Zyklus sind für die Handlung zwingend erforderlich.
Die Frage ist aber doch in welcher Tiefe. Reicht es nicht zu schreiben das jemand ein Vergewaltiger und Mörder ist? Muß ich die Taten in aller Einzelheit schildern?


Ich habe das Gefühl das Gewalt in vielen SF Büchern an Gewicht gewinnt. Spontan fallen mir die Bücher von Richard Morgan ein. Ich habe zwar noch keines gelesen, aber in vielen Statements hier und in anderen Foren wird es immer wieder erwähnt.

Macht sogar SF die Gewalt hoffähig? (Bitte keinen eigenen Thread :wink: )
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Die Gewaltdarstellungen hat Peter F. Hamilton in seinem »Commonwealth«-Zyklus, den ich jetzt endlich mit der Lektüre von »Judas Unchained« beendet habe, übrigens stark zurückgefahren - allerdings schildert er hier statt dessen einige sehr spannende Kämpfe.
Ach ja: auch die Zahl der Sex-Beschreibungen hat gewaltig abgenommen.

Ingesamt ist der »Commonwealth«-Zyklus mindestens genauso spannend wie die »Night's Dawn«-Trilogie, aber sie hat den Vorteil, daß das Universum etwas übersichtlicher ist und die Geschichte eine enorme Spannung entwickelt.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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gernot1610
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Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

... entscheidend ist doch immer wie ich ein Gefühl transportiere und ob es für die Handlung erforderlich ist ins detail zu gehen.

Bei Armageddon hätten nach den ersten Gewaltausbrüchen sicher auch Andeutungen gereicht, da die Gewalt ein dauernder Bestandteil der beschriebenen Welt ist und keiner Steigerung mehr bedarf.

Bei Amnion wird die Klaustrophobische Stimmung durch die immer wiederkehrenden Ausbrüche getragen. Immer wenn man das Gefühl hat die Lage entspannt sich wirds noch schlimmer. Ohne eine, zugegebenermassen oft grenzwertige, detallierte Gewaltbeschreibung funktioniert die ganze Geschichte nicht. Mir läufts immernoch kalt den Rücken runter wenn ich drüber nachdenke.

Richard Morgan ist was ganz anderes. Hier wird eine Ich-bezogene Geschichte erzählt, von einem Söldner, wie ein Tagebuch ...
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

Auch ich habe die Gewaltdarstellung im Amnion Zyklus für nötig gehalten.

Auf die Gefahr hin, dass mich der ein oder andere falsch versteht: Ich bin BESTENS unterhalten worden! Nicht, weil ich so gerne Berichte über Vergewaltigungen lese, sondern vielmehr, weil eine Gefahr geschildert wurde, die ich als Leser ernst genommen habe. Ich lehne Gewalt grundsätzlich ab, hab aber keine Lust, Romane zu lesen, wo alle Protagonisten, auch die Bösewichte, die gleiche Einstellung haben: Kein Krimi ohne Mörder!

Ging es nicht in "Das Schweigen der Lämmer" genauso heftig zu?

Wenn ich mich recht erinnere, war ich auch eher über die psychische Gewalt geschockt. Der ein oder andere Akteur müsste nach dem, was er durchgemacht hatte, reif für die Klapsmühle gewesen sein...
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    Ungelesener Beitrag von gernot1610 »

    vallenton hat geschrieben:Macht sogar SF die Gewalt hoffähig? (Bitte keinen eigenen Thread :wink: )
    ... ich hätte diese wichtige Unterzeile bald übersehen.

    Nein, die SF im Speziellen oder die Literatur im allgemeinen machen Gewalt nicht hoffähig. Die Beletristik ist doch nur ein Spiegel unserer Zeit.

    Das gilt IMHO nicht für Filme und Spiele, hier sehe ich schon eine Umkehr.
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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Puh, endlich den zweiten Band durch. Ich wollte ihn einfach zu Ende lesen da ich die Hoffnung auf eine halbwegs gute SF Geschichte einfach nicht aufgeben wollte. Hat sich leider nicht erfüllt.

    Damit ist auch das Experiment Armageddon Zyklus für mich nach Band 2 beendet. Und niemand kann mir nachsagen das ich es nicht zumindest versucht habe.

    Zu ausschweifend waren die Sex und Gewaltorgien (obwohl im zweiten Band erheblich erträglicher), zu überflüssig manche Passagen und zu abstrus die ganze Story. Die Toten kehren aus dem Jenseits zurück um die Lebenden zu übernehmen. Vielleicht hätte mir das ganze ja als Prof. Zamorra oder John Sinclair Geschichte besser gefallen.
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    Ungelesener Beitrag von Gustay Anderman »

    Stimmt Vallenton, jetzt wo du es schreibst, die Tatsachen das es sich scheinbar um das "echte" Jenseits handelt und nicht um so etwas wie eine laune der Natur handelt die die Bewußtseine speichert, ähnlich wie die Bitek der Edenisten hat mich auch immer gestört.
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    Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

    Bei Simmons stöhrt das niemanden.
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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Was denn?
    Welche Bücher denn?
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    Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Worauf willst du überhaupt hinaus?
    Das ich mich nicht über die Bücher von Simmons beschwert habe?
    Zuletzt geändert von deval am 25. Juli 2006 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
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    Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

    Du hast eine frage gesellt, ich hab dir eine Antwort gegeben.
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    Ungelesener Beitrag von deval »

    Nag, nag, nag.

    Jau, aber ich verstehe deine Antwort leider nicht.
    Aber ist ja auch egal, schön das wir mal drüber gesprochen haben. :wink:
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    Ungelesener Beitrag von Scotty »

    Vielleicht kann es ja ein unabhängiger Dritter erklären:

    Nach meinem Verständnis merkt Knochenmann an, dass Vallentons und Gustays Kritik auch auf Simmons anwendbar wären. Der hat allerdings anscheinend einen Heiligenstatus, sodasss sich keiner darüber aufregt. Das war alles!
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