[Comics] Alligator-Farm vor dem Aus?

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Olaf
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[Comics] Alligator-Farm vor dem Aus?

Ungelesener Beitrag von Olaf »

Tja, mit Karl Nagels ehrgeizigem Projekt, da suns immerhin ein Rückkehr der Perry-Comics gebracht hat, siehts momentan ziemlich düster aus:
http://www.alligatorfarm.de/website/act ... 30200_help
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Khaanara
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Meine Überweisung für die AURIS-Ausgabe habe ich schon in der Tasche.
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Stefan Hoffmann
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Ungelesener Beitrag von Stefan Hoffmann »

Woa, das Finanzierungskonzept ist ja schon ziemlich irre. Wieviel muss Karl Nagel mit seinen Jobs verdient haben, dass er damit - eine Weile - den ganzen Laden schmeißen konnte? Und wo gibts solche Aufträge?


Stefan, dessen Interesse an diesen Comics aber leider die Marke 0.0 nicht signifikant übersteigt
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Stefan Hoffmann hat geschrieben:Woa, das Finanzierungskonzept ist ja schon ziemlich irre. Wieviel muss Karl Nagel mit seinen Jobs verdient haben, dass er damit - eine Weile - den ganzen Laden schmeißen konnte? Und wo gibts solche Aufträge?
in der computerbranche z.b..

hättest du aber auch im text selber lesen können.
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Khaanara hat geschrieben:Meine Überweisung für die AURIS-Ausgabe habe ich schon in der Tasche.
... und jeder PERRY-fan soll sich auch ELBSCHOCK kaufen! befehl!
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Terrania

Ungelesener Beitrag von Terrania »

Für mich ist es ein Wunder, das der Laden solange überlebt hat. Die Herrschaften mögen ja gewisse idealistische Ziele haben (Comiczeichnerausbildung etc.) aber so wie ich es beobachtet habe, keine Ahnung vom Geldverdienen. Gut. Muss man auch nicht. Mir fiel damals schon das "rekrutieren" der Zeichner auf. "Verdienen kannst Du nicht viel bis gar nichts, aber dabeisein ist alles". Das ist in meinen Augen das Schlimmste was man tun kann: Andere ausbeuten, und sich selbst mit dazu. Bringt niemand was, am allerwenigsten den Protagonisten. Das soll nun keine Häme sein, aber das Projekt war von Anfang an - bei realistischer Einschätzung - eine Totgeburt. Das sind so diese "Mann, wärs toll, wenn man sowas machen würde". Die meisten Menschen denken nicht weiter drüber nach und lassen es. Viele denken drüber nach und lassen es gerade deshalb. Und einige wenige denken nicht weiter drüber nach und machen es, und fallen auf die Nase. Mir tuts wegen der Zeichner leid, und mir tuts wegen den Abonnenten der ersten Stunde leid. Schade.
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

wobei karl ja schon ahnung vom geldverdienen hat - immerhin hat er unmengen selbstverdientes startkapital reingeschustert.
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Terrania

Ungelesener Beitrag von Terrania »

So gut verdient man in der "Programmierbranche" auch nicht. Abgesehen davon sind da mal goldene Zeiten gewesen, in denen ein LAMP-Programmierer für Redaktions oder eCommerce-Seiten sich dumm und dusselig verdient hat, weil die Werbeagenturen + Kunden es nicht geschnallt haben, was da wirklich an Arbeit drinne liegt. Die Zeiten sind vorbei. Die Web 2.0 Blase ist zwar am wachsen, aber auch da trennt sich die Spreu vom Weizen demnächst. Abgesehen davon: Was für Kosten wird er schon gehabt haben? Ein Studio (Miete etc.), ein paar auszubildende Grafiker oder Comiczeichner (Appel & ein Ei) und natürlich die Druckkosten. Lithokosten kann er mit einem Aldi-PC und 100 Euro-Scanner plus Software niedrig halten. Das was ins Geld geht ist der Vetrieb und die Druckkosten. Aber selbst die sind irgendwo maximal im 10.000er Bereich für eine Ausgabe. Nicht wirklich schlimm. Nur schlimm, wenn sichs nicht verkauft.
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Khaanara
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

L.N. Muhr hat geschrieben:
Khaanara hat geschrieben:Meine Überweisung für die AURIS-Ausgabe habe ich schon in der Tasche.
... und jeder PERRY-fan soll sich auch ELBSCHOCK kaufen! befehl!
Habe ich doch schon seit Monaten. Du meinst eher das ALPHATIER :)
Zuletzt geändert von Khaanara am 17. Oktober 2006 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Khaanara
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Terrania hat geschrieben:Abgesehen davon: Was für Kosten wird er schon gehabt haben? Ein Studio (Miete etc.), ein paar auszubildende Grafiker oder Comiczeichner (Appel & ein Ei) und natürlich die Druckkosten. Lithokosten kann er mit einem Aldi-PC und 100 Euro-Scanner plus Software niedrig halten. Das was ins Geld geht ist der Vetrieb und die Druckkosten. Aber selbst die sind irgendwo maximal im 10.000er Bereich für eine Ausgabe. Nicht wirklich schlimm. Nur schlimm, wenn sichs nicht verkauft.
Unter anderem eine komplett ausgerüstete Bibliothek mit Fachliteratur und Adobe Software auf den Rechnern, das kostet auch einiges !
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Terrania

Ungelesener Beitrag von Terrania »

Na, Die Creative Suite kostet 1800 Euros, wenn man sie legal erwirbt ... den PC + Scanner nehme ich zurück, da hatte er vermutlich massig Maschinen aus der Programmierecke rumstehen.
Mehr als eine CS ist nicht nötig, da das Ganze handcoloriert war. Das Layout geht dann ziemlich fix.
Als Verlag sollte man sich das dann schon leisten können, zumal das was wirklich Asche kostet, nämlich die Manpower, nahezu kostenlos war. Und Fachliteratur setze ich bei einem solchen Projekt voraus. Zumindest die ersten 129 PERRY-Bände. Welche weitere Fachliteratur wäre denn darüber hinaus vonnöten? Zumindest für das PERRY-Projekt?
Abgesehen davon: Einen PERRY-Band hauen zwei bis drei professionelle Zeichner in etwa vier Wochen inklusive Colorierung, Layout und Lithos zusammen. So wahnsinnig weltbewegend waren die Zeichnungen nicht. Das ist ja nun kein Album mit wahnsinnig intellektuellem Anspruch gewesen, das Storyboard ist wichtig, geht aber auch schnell. Man mußte ja nicht das Rad neu erfinden.
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Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Fachliteratur zum Erstellen von Comics und Anatomie, wie auf der Alligatorseite zum Teil vorgestellt, da PERRY ja nur eines der Projekte in der Farm ist.

Die Software wird schon legal erworben sein und es ist ja nicht nur ein Rechner dort vorhanden.

Hier kannst Du ein einen kleinen Einblick ins Studio ganz offiziell erhaschen:
Alligatorfarm-Studio
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

natürlich sind die kosten nicht massig hoch ... aber innerhalb von knapp zwei jahren kommt dann doch was zusammen. selbst wenn wir nur 'nen tausender pro monat ansetzen (was sicher zu wenig ist), kommen wir auf 24.000 euro von der hohen kante + den druckkosten für die comics (alle so im 10.000er-auflagen.bereich gedruckt, das kann jetzt wer anders kalkulieren) + den vertriebskosten im kioskvertrieb.

50. - 70.000 dürften da in den letzten zwei jahren weggegangen sein. muss man erstmal haben.

@terrania: es ging aber nie um profi-zeichner. und es ging auch nie um tolle kunst und edles handwerk. im punkkonzert wird keine klassische musik gespielt - das diskreditiert aber weder die klassische musik noch den punk.
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Terrania

Ungelesener Beitrag von Terrania »

Über Geschmäcker kann man nicht streiten. Punk ist sowas von tot. Vor allem mochte ich die Haltung der Protagonisten nie. Was solls. Wie heißts so schön: Mit vollen Hosen ist gut stinken. Lass es 70.000 gewesen sein. Das waren zumindest ein paar echt teure Comics. Das könnte sich nicht mal Dargaud leisten. Und das mit dem: "es ging aber nie um profi-zeichner. und es ging auch nie um tolle kunst und edles handwerk." ist schon eine lahme Entschuldigung fürs Selbstverständnis, oder? Ich hatte die Jungs in Erlangen erlebt, auf ihrem Stand ... da war mir klar, das wird wohl nix. Von Nonkonformismus kann nicht abbeissen. Aber wie gesagt: das schlimmste ist die Selbstausbeutung. Das ist tragisch.

Edit: Ich lass mir sowas für eine Fanproduktion gefallen, aber selbst die sind professioneller mittlerweile ...

Abgesehen davon sind ein paar Zeichner drunter, die tatsächlich grandios sind. Allein, man hat in PERRY nix davon gemerkt. SCHADE.
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L.N. Muhr
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Terrania hat geschrieben:Über Geschmäcker kann man nicht streiten. Punk ist sowas von tot.
klassik auch. so what? das konzept des vergleiches dürftest du schon als kleines kind kapiert haben.
Vor allem mochte ich die Haltung der Protagonisten nie. Was solls. Wie heißts so schön: Mit vollen Hosen ist gut stinken. Lass es 70.000 gewesen sein. Das waren zumindest ein paar echt teure Comics. Das könnte sich nicht mal Dargaud leisten. Und das mit dem: "es ging aber nie um profi-zeichner. und es ging auch nie um tolle kunst und edles handwerk." ist schon eine lahme Entschuldigung fürs Selbstverständnis, oder? Ich hatte die Jungs in Erlangen erlebt, auf ihrem Stand ... da war mir klar, das wird wohl nix. Von Nonkonformismus kann nicht abbeissen. Aber wie gesagt: das schlimmste ist die Selbstausbeutung. Das ist tragisch.
ansichtssache. ich könnte jetzt auch einen eloquenten monolog basteln darob, weshalb sich nicht alles ums geld drehen sollte und wie unangenehm einseitig, ja selbstgerecht ansichten wie die hier von dir geäusserte sind.

hab ich aber keinen bock zu. nenn es punk.

und ehe du fragst (was du nicht tun wirst): ich bin kein croco.
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