PR im 'Stern'

Die größte SF-Serie der Welt!
Gast_001
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Ungelesener Beitrag von Gast_001 »

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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Beim Kapitel "Ideologische Fundamente" musste ich leider aufhören zu lesen. Gleichzeitig lachen und kotzen geht halt nicht so gut.
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Shock Wave Rider
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Kringel hat geschrieben:Gleichzeitig lachen und kotzen geht halt nicht so gut.
Ist das keine Aufnahmebedingung im öffentlichen Dienst? :smokin

Gruß
Ralf
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deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Also, jetzt mal ganz im Ernst.

Die graue Mauss hat natürlich einen ziemlichen Blödsinn geschrieben, aber ist das mit den Anleihen am dritten Reich wirklich so weit hergeholt?

Ich bin seinerzeit durch die Landserhefte (ich gestehe) zu Perry Rhodan gekommen und fand es schon verwunderlich wieviel Gemeinsamkeiten ich vorfand.

Das dritte Reich wurde zur dritten Macht, aus dem Feldmarschall wurde der Solarmarschall, die Flotten trafen aufeinander und es wurde an allen Fronten gekämpt. Der unumschränkte Führer, blond und blau/grauäugig, mit seinem Stab von Untergebenen die unumschränkt zu ihm standen...

Auch der Angriff der Individualverformer in den ersten Bänden kam Perry ganz gelegen, konnte er doch so die Schlagkraft seiner dritten Macht unter Beweis stellen. Genauso wie das dritte Reich den Krieg mit Polen als Beweis seiner Schlagkraft geführt hat.

Ich will nicht sagen, das die Ideologie die gleiche ist, aber Darlton und Scheer konnten, das empfinde ich jedenfall so, ihre Herkunft und ihre Kindheit einfach nicht verleugnen.
Jorge
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Ungelesener Beitrag von Jorge »

vallenton hat geschrieben: Ich bin seinerzeit durch die Landserhefte (ich gestehe) zu Perry Rhodan gekommen und fand es schon verwunderlich wieviel Gemeinsamkeiten ich vorfand.

Das dritte Reich wurde zur dritten Macht, aus dem Feldmarschall wurde der Solarmarschall, die Flotten trafen aufeinander und es wurde an allen Fronten gekämpt. Der unumschränkte Führer, blond und blau/grauäugig, mit seinem Stab von Untergebenen die unumschränkt zu ihm standen...
Keine Angst, da warst du nicht der einzige -Graue Wölfe in grauer See - juchhee! Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor- :wink:. Hach, lang, lang ist`s her, das ich diese Art von Literatur gelesen habe.

Nicht zu vergessen die Topsider, die doch schon sehr an die Iwans erinnerten - und die "degenerierten" Arkoniden, denen eine "Blutauffrischung" durch die kraftstrotzende terranische Rasse gut täte...
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

vallenton hat geschrieben:Also, jetzt mal ganz im Ernst.

Die graue Mauss hat natürlich einen ziemlichen Blödsinn geschrieben, aber ist das mit den Anleihen am dritten Reich wirklich so weit hergeholt?

Ich bin seinerzeit durch die Landserhefte (ich gestehe) zu Perry Rhodan gekommen und fand es schon verwunderlich wieviel Gemeinsamkeiten ich vorfand.

Das dritte Reich wurde zur dritten Macht,
ein SEHR weit hergeholtes beispiel. namen sind bekanntlich schall und rauch.
aus dem Feldmarschall wurde der Solarmarschall,
feldmarschall ist kein typischer militärischer rang des 3. reiches.
die Flotten trafen aufeinander und es wurde an allen Fronten gekämpt.
mit zelten oder auf dem blanken boden?
Der unumschränkte Führer, blond und blau/grauäugig, mit seinem Stab von Untergebenen die unumschränkt zu ihm standen...
na watt nu? blau oder grau? ist nun wirklich nicht das gleiche, wie dir jeder meteorologe bestätigt.

sorry, ich sehe viele punkte zur kritik. perry war und ist ein kind seiner zeit, und nicht nur die schriftsteller der damaligen zeit waren im 3. reich aufgewachsen. entsprechende sprachliche verformungen sowie propaganda-nachblitzer findest du überall in der damaligen zeit. häufig einfach nur völlig unreflektiert. was ich nicht gutheisse, aber grade weil es unreflektiert geschah, ist es schwer, dort einen einfachen faschismusvorwurf anzubringen.
Ich will nicht sagen, das die Ideologie die gleiche ist, aber Darlton und Scheer konnten, das empfinde ich jedenfall so, ihre Herkunft und ihre Kindheit einfach nicht verleugnen.
im gegensatz zu grass, der das perfekt konnte. was ist nun besser?

PR war ebenso vom 3. reich geprägt wie von der zeit davor, hat anleihen bei klassischer deutscher und angloamerikansicher sf, hat anleihen bei karl may. was soll uns das denn sagen? welche aussagekraft hat es, diese unbestrittene tatsache auf einen einzigen aspekt zu reduzieren? geschichtsverfälschung nennt sich sowas, und ist ein beliebtes propagandamittel u.a. der rechtsextremen.
hawaklar
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Ungelesener Beitrag von hawaklar »

vallenton hat geschrieben:Also, jetzt mal ganz im Ernst.

...
Ich bekenne, daß ich auch zur Landser-Leserschaft gehört habe. :oops:

Wenn man die ersten Hefte der PR-Serie so Revue passieren läßt, fällt schon auf, daß damals ein sehr eigener Sprachstil gepflegt wurde. Ich habe mir vor kurzem die Silberedition Band 1 "Die dritte Macht angehört" und war auch wieder vom Sprachduktus irritiert. Da wurde sehr häufig für meinen Geschmack viel zu häufig, der Rassebegriff verwendet. Trotzdem gibt es, gerade in der Anfangszeit einige Punkte, die für mich sehr deutlich machen, daß da kein nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet wurde.
  • Der Serienheld dessertiert in der allerersten Folge. Welches Landserheft hat je das hohe Lied der Desserteure gesungen? Nazipropaganda pro Dessertation wäre für mich auch etwas völlig Neues.

    Der Serienheld verhindert den atomaren Konflikt. Er hätte sich doch viel einfacher mit seinen Machtmitteln auf eine Seite schlagen können um die terrestrischen Gegner zu eliminieren.

    Der Serienheld ist meistens an vorderster Front zur Stelle und riskiert sein Leben. Das haben weder Adolf Hitler noch Mussolini oder Stalin gemacht.

    Wega wurde z. B. nicht okkupiert. Vielmehr gibt es seit der Frühzeit der Serie sehr gute Beziehungen zu Wega

    Es wurden keine Vernichtungskriege geführt. In den ersten 50 Heften waren die Terraner doch die typischen Underdogs, die sich mit List und Unerschrockenheit gegen überlegen Widerpart durchsetzen mußten. Das ist aber der Stoff einer guten Abenteuergeschichte. Nicht umsonst haben vielen in den 2100er Bänden die Abenteuer von Roxo Quatron und seinen Jankaronenfreunden so gut gefallen. Sie erinnerten doch stark an die frühen Geschichten um die Springer oder Topsider. Später, nach dem Abschalten des Robotgehirns und der Gründung des SolImp wurden auch die (für die Spannung notwendigen) Schlachten geschlagen, ohne daß eine Verfolgung bestimmter Fremdrassen eingetreten ist. Es wurden sogar völlig fremdartige Urfeinde (die Maahks) zu Verbündeten.
Ich denke man sollte die Serie so sehen, wie sie war und ist. Sie ist ein Kind ihrer Zeit und wurde/wird von Zeitgenossen geschrieben und publiziert. Gerade Clark Darlton sollte doch über jeden (nationalsozialistischen) Zweifel erhaben sein.

K. H. Scheer war, wie mein Vater, bei Kriegsende 17 Jahre alt, d. h. er wurde während seiner Kindheit und seiner Jugend vom System geprägt. Wenn ich so darüber nachdenke, wie lange ich mir von meinem Vater anhören mußte "Beim Adolf wäre das nicht passiert, der Hitler hat die Autobahnen gebaut und die Arbeitslosen von der Straße geholt, ..., dann kann ich mir gut vorstellen, daß jemand, der dieser Indoktrination in seiner Jugend unkritisch gegenüberstand, einen davon beeinflußten Sprachstil entwickelt. Es waren damals halt nicht alle wie Dieter Hildebrandt (ebenso Jahrgang 1927). :wink:
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

hawaklar hat geschrieben:Desserteure
Welches Dessert war eigentlich PRs Spezialität? Tirami Su vielleicht? :wink: SCNR!

Ich bin nicht über den Landser zu PR gekommen. Den Landser habe ich nie gelesen. Ich habe mit PR angefangen, weil meine Mutter mir John Sinclair verboten hat.

Natürlich waren in den frühen Zyklen militaristische, reaktionäre und was weiß ich für andere Elemente prägend für die Serie. Aber da gab es ja immer noch Clark Darlton, der das wieder aufbrechen konnte. Was den Sprachduktus angeht: Schonmal andere "Schundromane" der frühen Sechziger gelesen? Im Vergleich dazu ist PR noch harmlos.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Was mich oftmals an den Romanen von K. H. Scheer gestört hat war, wenn die Terraner aus der Sicht von Atlan beschrieben wurden. Das war dann immer in den Heftchen der Fall die in der Ich-Form geschrieben wurden.

Da kamen dann solche Sätze wie:

So waren sie die Terraner. Hilfsbereit und edel....
oder
Man mußte sie einfach gerne haben die Barbaren vom dritten Planeten. Tapfer und mutig...


Die Terraner als Paradebeispiel was die positiven Eigenschaften anging. Im Gegensatz zu den bösen Akonen etwa. Im Nachhinein würde es mich nicht wundern wenn ich solche Sätze wie:

So waren sie die Terraner. Flink wie ein Windhund, zäh wie Leder und hart wie Krupp-Stahl.

gelesen hätte. Dieses elitäre-Rasse-Denken halt.
Jorge
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Ungelesener Beitrag von Jorge »

hawaklar hat geschrieben:Wega wurde z. B. nicht okkupiert. Vielmehr gibt es seit der Frühzeit der Serie sehr gute Beziehungen zu Wega
Hmm, Rhodan stellt aber in einem der frühen Romane ganz klar, das man dem Thort das Schlüsselwort für die "Zeitgruft"(wenn er es nicht freiwillig sagen würde) per Mutanten "entlocken" würde...

Dann noch das inszenierte Attentat, mit der die Widerstandsbewegung innerhalb der ferronischen Armee(die Bedenken gegenüber allzu engen Beziehungen zu Terra haben - in einem Absatz vorher hat Rhodan die Ferronen daran erinnert, das sie Terra "dankbar" sein müßten) schließlich zerschlagen wird (Verhaftungen etc.).

Und vorher noch der aufgefischte Schiffbrüchige bei der Ankunft und Schlacht im Wegasystem(Chaktor war doch der Name?): Eigentlich sind die Ferronen der Erde ja technisch voraus; ein geschicktes Täuschungsmanöver und "wahre Schauermärchen" über die Macht der "Arkoniden" verwandeln ihn jedoch schnell in ein "unterwürfiges Wesen".
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Martin
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Ungelesener Beitrag von Martin »

vallenton hat geschrieben:Die Terraner als Paradebeispiel was die positiven Eigenschaften anging. Im Gegensatz zu den bösen Akonen etwa.
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut", schrieb einst ein Mann namens Goethe. Das war ein paar Jährchen vor der Dritten Macht, äh, dem Dritten Reich, und wird noch nicht einmal als Schundliteratur angesehen.

Und hält, sagen wir mal, "Star Trek" es anders? Die edlen Föderations-Terraner mit ihren Quoten-Aliens auf weniger relevanten Posten werden selten bis gar nicht abgeklopft; Ferengi-Juden und Klingonen-Russen sind auch nicht häufig im Gespräch. Der Unterschied von Vulkaniern zu Romulanern ist auch ein ganz anderer als der von Arkoniden zu Arkonen.
- Andererseits war Roddenberry meines Wissens kein Flakhelfer. :wink:

Nee, man kann's auch übertreiben.
Eine Serie, die sich an menschliche Leser richtet (Wie gut verkauft sich "Perry Rhodan" eigentlich außerhalb unserer Galaxie?) sucht sich zentrale Identifikationsfiguren natürlich in der Menschheit und zeigt diese, wie sie sein könnte, wenn sie ihre negativen Züge - die gerade in den ersten Bänden auch nicht verschwiegen werden - in den Griff bekommt.

Man soll ja nicht immer gleich faschistische Umtriebe oder wenigstens faschistoide Tendenzen vermuten, wenn Menschen etwas leisten, was von außerhalb anerkannt werden könnte.
Atlan repräsentiert den überlegenen Charakter, der lange skeptisch war, aber dem Gegenstand seiner Skepsis eine Chance gab - die genutzt wurde. Das hat dann doch eine zwar etwas naive, aber dafür grundsätzlich positive Aussage: "Leute, ihr habt viel Mist gebaut, aber wenn ihr euch ins Zeug legt, könnt ihr die Scharte auswetzen und sogar Anerkennung finden." Diese Anerkennung muss dann auch ersichtlich sein, sonst zieht es nicht.
How can it be, that you cannot see / what they are doing with thee?
Spending your time, living your life / inside their machines there is one empty file ...
It is me.
(Sonata Arctica: Blank File)
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Ungelesener Beitrag von Gast_001 »

Was hier scheinbar einige vergessen. PR eint die Menschheit des kalten Krieges, der in PR sogar zum "warmen" Krieg wird. Dabei unterscheidet PR nicht zwischen West/Ost , Schwarz, Rot, Gelb und Weiss sondern gibt allen die selbe Chance. Was man sehr gut erkennen kann an den drei Agenten die sehr schnell zu PR übertreten, nämlich Albrecht Klein, Li Tschai-Tungund Peter Kosnow.

Ich kann nicht verstehen wo da faschistoide Züge zu erkennen sind.
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L.N. Muhr
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Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

das da keine faschistoiden züge zu erkennen sind, heisst nicht, dass man sie nirgends in PR findet.
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Ungelesener Beitrag von jethro »

L.N. Muhr hat geschrieben:das da keine faschistoiden züge zu erkennen sind, heisst nicht, dass man sie nirgends in PR findet.
Wer suchet der findet.

Sorry, aber wat Vallenton da rauspickt und dann mit seinen Worten umschreibt kannste wohl mit jedem SCI-FI Produkt machen.
Im Nachhinein würde es mich nicht wundern wenn ich solche Sätze wie:

So waren sie die Terraner. Flink wie ein Windhund, zäh wie Leder und hart wie Krupp-Stahl.
Deine eigensinnigen Interpretation von tatsächlichen Textzeilen sind schon merkwürdig genug, aber deine "Mutmaßungen" lassen in mir ein Würgegefühl aufkommen.
Gast_001
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Ungelesener Beitrag von Gast_001 »

L.N. Muhr hat geschrieben:das da keine faschistoiden züge zu erkennen sind, heisst nicht, dass man sie nirgends in PR findet.
Ist bei 150.000 Druckseiten, viel gutem Willen und einem Hang zu Verschwörungstheorien nicht unwahrscheinlich. Unter diesen Umständen kann man sicherlich in praktisch jedem längeren Text solche Stellen "finden".

@jethro
vallenton befleißigt sich hier, wie Maus, des Gonzojournalismus. Anders kann ich mir das nicht erklären.
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