Kommentierte Leseliste zur Science Fiction

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Skytale
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Ungelesener Beitrag von Skytale »

Wenn ich an "Ende des Winters" von Silverberg denke könnte man genauso drüber diskutieren ob es Sf ist. Es wird zwar eine Welt nach der Eiszeit beschrieben in der Menschen und Tiere sich genetisch weiterentwickelt haben, liest sich aber meiner Meinung nach wie fantasy, d.h. es fühlt sich so an. Hat eine typische Fantasy-Erzählstruktur, ebenso sind alle Charaktere fantastisch, aber auch nicht unmöglich. Ich würde es daher nicht in Sf einordnen obwohl es "extrapolierte" Gegenwart ist.

Reine Science Fiction lese ich gerne, weil die fantastischen Geschichten die darin erzählt werden immer theoretisch möglich erscheinen (wie Herr Eschbach das schon in seinen zwei Beiträgen gesagt hat :bier: ) und nicht zu abgehoben von der Realität sind. Nachvollziehbare Gedankenexperimente. Die Erzählstruktur muss sich ebenfalls daran halten. Sie muss nachvollziehbar sein und darf nicht plötzlich ins fantastische Ausufern. In am Ende des Winters von Silverberg ist die Geschichte zwar Science fiction aber die Erzählstruktur ist ganz eindeutig Fantasy ( Eine gruppe von menschen die wie ewoks aussehen zieht aus, um etwas sagenumwobenes aus grauer vorzeit zu finden und stösst dauernd auf genetisch veränderte tiere die sie angreifen).

Und zu The Green Mile: das ist Mystery... und das will keiner haben
:laser:

Und zu grenzen von sf erweitern... will ich auch nicht :laser:

Zur Liste... Wenn ich jemanden ein Sf einstiegsbuch geben wollen würde wäre das Huxley`s "Brave New World" -ist ja auch in der Liste. Dann Hyperion - ist ja auch drin. Aber spätestens dann wirds Zeit für "Zeit" von stephen baxter wenn ihr versteht was ich meine

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hawaklar
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Ungelesener Beitrag von hawaklar »

Skytale hat geschrieben: Und zu The Green Mile: das ist Mystery... und das will keiner haben
:laser:
Da stimme ich Dir voll zu. Mystery will ich nicht haben. Aber The green Mile ist einfach ein klasse Buch. Vielleicht ist es doch kein Mystery
:nixwiss: :D
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Skytale hat geschrieben:Aber spätestens dann wirds Zeit für "Zeit" von stephen baxter wenn ihr versteht was ich meine.
Ich weiß nicht was du meinst. Zufällig habe ich es vor ein paar Tagen noch gelesen und ich würde dieses Buch DEFINITIV keinem als Einstieg empfehlen. Viel zu kompliziert und spezifisch. Hard SF.
"Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105


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Skytale
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Ungelesener Beitrag von Skytale »

...DEFINITIV keinem als Einstieg empfehlen
Haste wahscheinlich recht ich ziehe die Aussage zurück. Um jemanden langsam an die Sf heranzuführen ist das das falsche Buch.
Ich glaube jedoch wenn jemand wirklich an Sf interessiert ist dann will er auch Sf haben, ich würde ihm dann nicht grad unbedingt sowas wie dying inside oder irgendwelche Geschichtchen geben die hohen literarischen anspruch oder besonders fein herausgearbeitete Charaktere haben.

Die drei Büchertips geben für mich einen guten Umriss davon was Sf für mich sein soll. Sie zeigen das auf was Sf anspruchsvoll macht und was kein anderes Literaturgenre zu leisten vermag.
Ich glaub ich bin vom Thema ab.
Aber The green Mile ist einfach ein klasse Buch.
Hab das Buch nich gelesen aber ich fand den Film nicht schlecht.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Skytale hat geschrieben:Haste wahscheinlich recht...
Wie immer... :D :D :D
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Scotty
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Ungelesener Beitrag von Scotty »

hawaklar hat geschrieben:
Skytale hat geschrieben: Und zu The Green Mile: das ist Mystery... und das will keiner haben
:laser:
Da stimme ich Dir voll zu. Mystery will ich nicht haben. Aber The green Mile ist einfach ein klasse Buch. Vielleicht ist es doch kein Mystery
:nixwiss: :D
Das Geheimnis von "The Green Mile" ist m.E., dass so wenig Mystery und diese mit überschaubaren Regeln drin vorkommt.
Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising

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    Ungelesener Beitrag von heino »

    Skytale hat geschrieben: Und zu grenzen von sf erweitern... will ich auch nicht :laser:
    Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Gerade die Vielfalt macht für mich die SF aus. Und seit wann sind gut geschriebene Charaktere ein Hindernis für Einsteiger? Gerade die schlechten Charakterzeichnungen der frühen SF haben ihr doch zu einem Großteil den unverdient schlechten Ruf eingebracht :kopfkratz:
    Lese zur Zeit:

    Isaac Asimov - Die Foundation-Trilogie
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    Ungelesener Beitrag von Skytale »

    Nein nein ich mein nicht dass man keine guten Charaktere einbringen darf - im Gegenteil - Ich meine dass dabei nur nicht die Story auf der Strecke bleiben sollte. :oops:
    Wie oft hab ich schon gehört dass sf stiefmütterlich behandelt wird, dass viele Menschen kein sf lesen weil es trivialliteratur wäre. Auch mein ehemaliger Deutschlehrer hat damals vor der Klasse verkündet dass er sf (auf gut deutsch) scheisse fände. Hat mich auch sauer gemacht und im nachhinein ärgere ich mich dass ich ihm nie ein gutes sf Buch gegeben hab.

    Aber warum? Es gibt ganz eindeutig gute und anspruchsvolle Sf-Literatur also warum soll man die Kritiker nicht reden lassen. Und Zweitens finde ich, dass ich auch ab und zu gut zurechtkomme wenn ich kein Hochliterarisches Werk lese das vor Stilmitteln nur so überquillt wenn ich ne gute Story vor mir hab.

    Als beispiel hab ich letztens bei ner Bekannten das so hochgelobte, wunderbare, supertollste, von allen geschätzte Buch " das Parfüm" von Patrik Süsskind gelesen und ich fand das grösstenteils sowas von langweilig und dämlich und uninterressant dass ich mir lieber meine eigene Meinung über den sog. literarischen Anspruch mache.

    Aber, wie schon gesagt gehört das alles gar nicht richtig zum Thema ... oder vielleicht nur zur Hälfte. Da müsste man einen Thread aufmachen, hätt aber keine Ahnung wie der heissen müsste :roll:
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    Ungelesener Beitrag von cran »

    Skytale hat geschrieben:Und Zweitens finde ich, dass ich auch ab und zu gut zurechtkomme wenn ich kein Hochliterarisches Werk lese das vor Stilmitteln nur so überquillt
    Du liest vor allem hochliterarische Werke, die vor Stilmitteln nur so überquillen? *gg* :D :wink:
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    Liest zur Zeit: Torsten Scheib "Götterschlacht"
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    Ungelesener Beitrag von Bungle »

    Skytale hat geschrieben:
    Als beispiel hab ich letztens bei ner Bekannten das so hochgelobte, wunderbare, supertollste, von allen geschätzte Buch " das Parfüm" von Patrik Süsskind gelesen und ich fand das grösstenteils sowas von langweilig und dämlich und uninterressant dass ich mir lieber meine eigene Meinung über den sog. literarischen Anspruch mache.
    Wenn für "Das Parfüm" hochanspruchsvolle Literatur ist (für mich ist das ein raffiniert geschriebener Bestseller, aber nicht wirklich anspruchsvoll), dann kennst du die wahren Gipfel der Hochliteratur (noch) nicht. Robert Musil "Der Mann ohne Eigenschafen" zum Beispiel :)

    Aber noch zu kommentierten Leseliste. Es gibt so viele Einstiege in die SF, wie es Leser gibt. Man sollte zumindest wissen was die- oder derjenige vorher gelesen hat.

    MB
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    Ungelesener Beitrag von Skytale »

    Ihr wollt mich doch nur ärgern, ich sag nix mehr. So. Bin eingeschnappt. So.

    @bungle
    Ich komm auch aus Rheinland-Pfalz (zw. Koblenz und Montabaur). :bier:

    P.S.: Hat der Mann denn seine Schafe irgendwann wiedergefunden?
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    Ungelesener Beitrag von Mammut »

    Skytale hat geschrieben:@bungle
    Ich komm auch aus Rheinland-Pfalz (zw. Koblenz und Montabaur). :bier:
    Dann sind wir ja quasi Nachbarn! Wie nah das WWW doch ist.
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    Ungelesener Beitrag von Mort »

    hawaklar hat geschrieben:Aber The green Mile ist einfach ein klasse Buch. Vielleicht ist es doch kein Mystery
    Das Buch ist ein Erwachsenenmärchen, so einfach ist das (für mich). Du hast den magischen schwarzen Mann, den bösen Dämon in Gestalt von Wild Bill, Paul Edgecomb als Anführer der Sieben Zwer ... der Wärter und dazu noch einen Todestrakt der mit der Strenge einer Frühstückspension geführt wird.

    Ich fand den Roman höchst banal und vorhersehbar. Die Mutter aller Fingerübungen sozusagen.
    Bungle hat geschrieben:
    Skytale hat geschrieben:Als beispiel hab ich letztens bei ner Bekannten das so hochgelobte, wunderbare, supertollste, von allen geschätzte Buch " das Parfüm" von Patrik Süsskind gelesen und ich fand das grösstenteils sowas von langweilig und dämlich und uninterressant dass ich mir lieber meine eigene Meinung über den sog. literarischen Anspruch mache.
    Wenn für "Das Parfüm" hochanspruchsvolle Literatur ist (für mich ist das ein raffiniert geschriebener Bestseller, aber nicht wirklich anspruchsvoll), dann kennst du die wahren Gipfel der Hochliteratur (noch) nicht. Robert Musil "Der Mann ohne Eigenschafen" zum Beispiel :)

    MB
    Musil? Igitt. Warum nicht gleich Arno Schmidt und dann Joyce zum Nachschlag? Danach ... der Freitod!

    Was Das Parfüm angeht, so wird es Skytale vielleicht freuen zu hören, daß mein alter Deutschlehrer seine Ansichten teilt. Als wir seinerzeit das Buch im Unterricht durchnahmen, wurde er nicht müde zu betonen, wie simpel und eingängig es doch geschrieben sei. Keine versteckten Bedeutungsebenen oder komplizierte Symbolik, die der Leser selbst herausfinden und verstehen müsse. Nein, alles, was Du zum Verständnis des Stoffes wissen mußt, steht direkt vorgekaut auf den Seiten und wird Dir auf dem Silbertablett präsentiert. Der Autor nimmt den Leser quasi an die Hand und erspart diesem das lästige Nachdenken ... fand zumindest mein Lehrer nicht so gut.

    Für mich aber ist der Roman Massenliteratur im besten Sinne. Hat mir damals sehr gefallen. Ist auch das einzige Buch, welches ich für den Unterricht tatsächlich gelesen habe.
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