Ein Hoch auf Matt Ruff
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12327
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
nun ist z.b. die einführung von ayn rand wesentliches erklärelement, um den kapitalismus und seine sichtweisen darauf darzulegen - was wiederum sowohl die aktionen auf seiten der terroristen wie auch des milliardärs vertsändlich macht. sie als alte stehlampe einzuführen, ist zwar grundsätzlich absurd, vermittelt aber zugleich ein BILD von der person: alt, verknöchert ... d.h. die elemente durchaus nicht sinnlos oder beliebig gewählt, sondern es existiert ein konstrukt für das buch und ein zusammenhang in der wahl der bilder und einzelnen elemente.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20585
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Da muss ich dir widersprechen, denn das ist ein ganz klassischer Anfängerfehler. Das hat nichts mit Stilmittel oder besonderem Ausdruck zu tun, sondern ist schlicht falsch. Der Autor gibt sich nicht genug Mühe, die Perspektiven korrekt darzustellen, und der Lektor ist zu faul, darauf hinzuweisen.L.N. Muhr hat geschrieben: und das wechseln von perspektiven in einer szene ist nur dann eine schwäche, wenn der leser es nicht versteht.
Allerdings ist es so, dass darauf heutzutage sowieso kein Wert mehr gelegt wird. Manche Schmalzautoren wie N. Sparks wechseln die Perspektive sogar mitten in einem Satz. Wir erleben zwei Innensichten, obwohl der Fokus auf einem Protagonisten liegt. Das ist ganz gewiss nicht als Stilmittel gedacht, sondern schlicht falsch.
Die Argumentation, dass der "Leser etwas nicht versteht" wird hier anscheinend recht gern gegenüber Personen verwendet, die anderer Meinung sind. In dem von mir bekrittelten Perspektivenwechsel gibt es nichts, was nicht zu verstehen wäre - wir wechseln zu verschiedenen, noch dazu örtlich voneinander entfernt liegenden Innensichten innerhalb einer einzigen, auf einen bestimmten Raum beschränkten Szene, die nicht von außen beobachtet wird. Die Kamera steht im Schauplatz, nicht darüber.
Dass Matt Ruff klassische Erzählmuster aufbricht, kann ich auch nicht erkennen. Ich finde, er schreibt recht konventionell - was durchaus angenehm, da leicht lesbar ist. Aber trotzdem - oder gerade deswegen - bin ich nicht weitergekommen.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- molosovsky
- BNF
- Beiträge: 731
- Registriert: 25. Juli 2003 13:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: FfM
- Kontaktdaten:
@Uschi Zietsch:
Wahnsinnig interessieren würde mich eine Seitenangabe zum Beispiel der wechselnden Perspektive.
Dann: Einerseits sagst Du, Ruff macht Dinge falsch. Andererseits findest Du nicht, dass Ruff "klassische Erzählmuster" aufbricht. — Für mich klingt das nach Widerspruch.
Okey, wenn ich z.B. mal zusammenkratze, was es so an Schreibschulenwissen gibt, dann stimmt’s schon: Ruff ist keiner, der sich auch nur in der Nähe von sowas rumtreibt, wie z.B. den "zehn Geboten zum Verschwindenlassen des Erzählers", wie sie Elmore Leonard anbietet. — Andererseits hat schon Sterne im 18. alle klassischen Erzählkonventionen gebrochen. Das Regelbrechen war also schon da, bevor die Regeln sich eingeschliffen hatten.
Ich denke, die Stil- und Athmo-Perspektive, die "G.A.S." anbietet, ist die eines Prosacomics. Das ist sowas wie ein Roger Rabitt-, Tex Avery- und Marx Brothers-Weltenbau, nur eben mit SF/Cyberpunk-Gewandt und Kulissen und typischen Thematiken.
Ruff ist "Pynchon light", sozusagen.
Grüße
Alex / molo
Wahnsinnig interessieren würde mich eine Seitenangabe zum Beispiel der wechselnden Perspektive.
Dann: Einerseits sagst Du, Ruff macht Dinge falsch. Andererseits findest Du nicht, dass Ruff "klassische Erzählmuster" aufbricht. — Für mich klingt das nach Widerspruch.
Okey, wenn ich z.B. mal zusammenkratze, was es so an Schreibschulenwissen gibt, dann stimmt’s schon: Ruff ist keiner, der sich auch nur in der Nähe von sowas rumtreibt, wie z.B. den "zehn Geboten zum Verschwindenlassen des Erzählers", wie sie Elmore Leonard anbietet. — Andererseits hat schon Sterne im 18. alle klassischen Erzählkonventionen gebrochen. Das Regelbrechen war also schon da, bevor die Regeln sich eingeschliffen hatten.
Ich denke, die Stil- und Athmo-Perspektive, die "G.A.S." anbietet, ist die eines Prosacomics. Das ist sowas wie ein Roger Rabitt-, Tex Avery- und Marx Brothers-Weltenbau, nur eben mit SF/Cyberpunk-Gewandt und Kulissen und typischen Thematiken.
Ruff ist "Pynchon light", sozusagen.
Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12327
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
eben: was ist daran jetzt schlimm? der leser versteht es. ich gehe davon aus, dass die meisten autoren verstanden werden wollen, insofern hat die geschichte ihr ziel erreicht.Uschi Zietsch hat geschrieben:wie kann in der kunst etwas falsch sein, sofern es sein ziel erreicht? wäre picassos aufbrechen von perspektive und anatomie demnach auch falsch?L.N. Muhr hat geschrieben: Da muss ich dir widersprechen, denn das ist ein ganz klassischer Anfängerfehler. Das hat nichts mit Stilmittel oder besonderem Ausdruck zu tun, sondern ist schlicht falsch. Der Autor gibt sich nicht genug Mühe, die Perspektiven korrekt darzustellen, und der Lektor ist zu faul, darauf hinzuweisen.
natürlich gibt es gewisse regeln in der kunst. aber diese sind nicht absolut, sondern situativ. sonst wären einige bis sehr viele romane von james joyce über kurt vonnegut bis zu zé do rock den regeln nach falsch.
die grundlegende frage in der kunst - bzw. bei allem - ist nicht "wie mache ich etwas?", sondern "was will ich erreichen und wie gehe ich deshalb vor?". regeln sind demnach nur werkzeuge, aus denen man wählen kann, aber nicht muss.
Die Argumentation, dass der "Leser etwas nicht versteht" wird hier anscheinend recht gern gegenüber Personen verwendet, die anderer Meinung sind. In dem von mir bekrittelten Perspektivenwechsel gibt es nichts, was nicht zu verstehen wäre - wir wechseln zu verschiedenen, noch dazu örtlich voneinander entfernt liegenden Innensichten innerhalb einer einzigen, auf einen bestimmten Raum beschränkten Szene, die nicht von außen beobachtet wird. Die Kamera steht im Schauplatz, nicht darüber.
http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20585
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Die find ich doch nimmer, sorry ...molosovsky hat geschrieben:@Uschi Zietsch:
Wahnsinnig interessieren würde mich eine Seitenangabe zum Beispiel der wechselnden Perspektive.
Nö, eigentlich nicht. Er erzählt traditionell, macht aber einen perspektivischen Fehler. So meine ich das: Ruff erzählt aus der Perspektive - Innensicht - einer Figur, also nicht auktoriell als allwissender Erzähler. Innerhalb der Szene beschreibt er gleichzeitig die Innensicht von zwei anderen Personen *und* beschreibt einen gleichzeitigen Vorgang, den keine der beteiligten Personen sehen können, sondern nur Autor allwissend.Dann: Einerseits sagst Du, Ruff macht Dinge falsch. Andererseits findest Du nicht, dass Ruff "klassische Erzählmuster" aufbricht. — Für mich klingt das nach Widerspruch.
Bitte nicht missverstehen, ich finde das nicht schlimm; ich habe einst selbst so geschrieben und werde auch wieder tun, da die Lektoratsbestimmungen in dieser Hinsicht nicht mehr so streng sind

Picasso anzuführen ist ein beliebtes Beispiel. Selbstverständlich hat er zuerst perfekt das Handwerk gelernt, bevor er die Strukturen aufgebrochen und seine eigene Kunst entwickelt hat. Trotz aller Verschiebungen stimmen aber die Proportionen immer noch, sowie die Perspektive, etc. Nur wer die Regeln kennt, kann sie auch aufbrechen. Es ist ein Unterschied, ob jemand die Strukturen aufbrechen kann und ein eigenes Stilmittel verwendet, wobei die Geschichte immer noch funktionieren muss, oder ob jemand einfach Regeln nicht beachtet, weil er sie vielleicht nicht kennt. Bei Matt Ruff kann ich keinen besonderen Stil oder ein neues Muster erkennen, sondern nur Schwächen.
Als bestes Beispiel für aufgebrochene Strukturen (im Vergleich zu Picasso) und große Kunst mag hierfür Marquez dienen mit "Der Herbst des Patriarchen". Ein Roman, der nur aus zwei Sätzen besteht, der teils in der Ich-Form, teils in der 3. Person erzählt wird, und das in atemberaubendem Tempo und von ich weiß nicht wievielen Personen. Höchster Anspruch, nicht leicht zu lesen und ganz bestimmt nicht zu oft.

Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- L.N. Muhr
- SMOF
- Beiträge: 12327
- Registriert: 2. Februar 2003 01:31
- Land: Deutschland
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
picasso habe ich nur ausgewählt, weil ich davon ausgehe, dass den jeder kennt. verständlichkeit des arguments und so. aus keinem andren grund. 

http://www.pannor.de
'nuff said.
'nuff said.
- Uschi Zietsch
- TBGDOFE
- Beiträge: 20585
- Registriert: 13. März 2004 18:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
- Kontaktdaten:
Ich glaube, er war auch der Vorreiter des Abstrakten - zumindest hat er es zur Vollendung geführt, oder?L.N. Muhr hat geschrieben:picasso habe ich nur ausgewählt, weil ich davon ausgehe, dass den jeder kennt. verständlichkeit des arguments und so. aus keinem andren grund.


Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
- Bungle
- SMOF
- Beiträge: 2814
- Registriert: 23. Mai 2003 22:01
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Torsten Scheib "Götterschlacht"
- Wohnort: Flussfahrerheim
Also ich mag es auch nicht, wenn jemand mitten im Satz die Perspektive wechselt. Beim aufmerksamen Lesen stößt mir das unangenhem auf.Uschi Zietsch hat geschrieben: Picasso anzuführen ist ein beliebtes Beispiel. Selbstverständlich hat er zuerst perfekt das Handwerk gelernt, bevor er die Strukturen aufgebrochen und seine eigene Kunst entwickelt hat. Trotz aller Verschiebungen stimmen aber die Proportionen immer noch, sowie die Perspektive, etc. Nur wer die Regeln kennt, kann sie auch aufbrechen. Es ist ein Unterschied, ob jemand die Strukturen aufbrechen kann und ein eigenes Stilmittel verwendet, wobei die Geschichte immer noch funktionieren muss, oder ob jemand einfach Regeln nicht beachtet, weil er sie vielleicht nicht kennt. Bei Matt Ruff kann ich keinen besonderen Stil oder ein neues Muster erkennen, sondern nur Schwächen.
Als extremes Beispiel von Perspektivwechseln kann ich eine Geschichte von Julio Cortazar anbringen. Jeder Satz war aus einer anderen Perspekive in der ersten Person Singular verfasst. Da brauchte ich einen kleinen Anlauf, um dahinter zu kommen. Die Kunst dabei war, in jedem Satz den Erzähler dahinter kenntlich zu machen.
MB
- molosovsky
- BNF
- Beiträge: 731
- Registriert: 25. Juli 2003 13:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: FfM
- Kontaktdaten:
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
Matt Ruff kommt nach Deutschland auf »Bad Monkeys«-Lesetour in Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main.
Im »English Theatre« zu Frankfurt wird man mir über den Weg laufen können.
Grüße
Alex / molo
Im »English Theatre« zu Frankfurt wird man mir über den Weg laufen können.
Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
- molosovsky
- BNF
- Beiträge: 731
- Registriert: 25. Juli 2003 13:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: FfM
- Kontaktdaten:
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
So.
Nun ist es so weit.
Nach einem Jahr Exklusivität als Beitrag für »Magira 2008« habe ich nun meinen Beitrag »Die wilden Welten von Matt Ruff« in mein Blog eingepflegt. Aufgrund der Länge aufgeteilt in …
… Teil eins: ein persönlich gefärbter Werküberblick;
… Teil zwei: Gespräch mit Matt Ruff, Februar 2008.
Viel Vergnügen.
Alex / molo
Nun ist es so weit.
Nach einem Jahr Exklusivität als Beitrag für »Magira 2008« habe ich nun meinen Beitrag »Die wilden Welten von Matt Ruff« in mein Blog eingepflegt. Aufgrund der Länge aufgeteilt in …
… Teil eins: ein persönlich gefärbter Werküberblick;
… Teil zwei: Gespräch mit Matt Ruff, Februar 2008.
Viel Vergnügen.
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
- Knochenmann
- Der Sailor-Mod
- Beiträge: 14463
- Registriert: 26. April 2004 19:03
- Land: Österreich!
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
Ich hab erst neulich mit Google News rumgespielt, und als eins der Buzzword dort "Matt Ruff" eingegeben. Und heute hat diese Arbeit Früchte getragen, denn ich hab dieses nette Interview mit ihm gefunden bez seines neuen Buches, "Mirrage":
Matt Ruff über Mirrage
Ich freu mich.
Matt Ruff über Mirrage
Ich freu mich.
Zuletzt geändert von Knochenmann am 15. Februar 2012 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
- molosovsky
- BNF
- Beiträge: 731
- Registriert: 25. Juli 2003 13:09
- Land: Deutschland
- Wohnort: FfM
- Kontaktdaten:
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
@Knochenmann: Was’n los bei Dir in letzter Zeit. Zuviel Kaffee im Blut. Die Tippfehlerschwemme bei Dir ist ja enorm!
Der neue Roman von Matt Ruff heißt »The Mirage«.
In Matts Blog werden neueste Entwicklungen verkündet.
Zuletzt hier die Leseprobe der ersten ca. 30 Seiten;
und hier die jüngste Übersicht bisheriger Rezensionen und Interviews.
Grüße
Alex / molo
Der neue Roman von Matt Ruff heißt »The Mirage«.
In Matts Blog werden neueste Entwicklungen verkündet.
Zuletzt hier die Leseprobe der ersten ca. 30 Seiten;
und hier die jüngste Übersicht bisheriger Rezensionen und Interviews.
Grüße
Alex / molo
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV STAND: 30. JANUAR 2013.
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
Molo-Kontakt: MoloChronik-Blog ••• Twitter
- Knochenmann
- Der Sailor-Mod
- Beiträge: 14463
- Registriert: 26. April 2004 19:03
- Land: Österreich!
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
Wenn ich auf meinem Firmenrecher tippe, ist die Rechtschreibkorrektur auf Englisch, und JEDES Wort ist rot unterstrichen. Ich habs sowieso nciht so mit dem korrigieren, und das raubt mir den letzten Nerv. Ich tippe halt schneller, als ich denken kann.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
Nanu, molo, keinen Sinn mehr für kreative Tippfehler?molosovsky hat geschrieben:@Knochenmann: Was’n los bei Dir in letzter Zeit. Zuviel Kaffee im Blut. Die Tippfehlerschwemme bei Dir ist ja enorm!
Die Assoziation zu "mirror" paßt doch ganz ausgezeichnet.

- timetunnel
- True-Fan
- Beiträge: 221
- Registriert: 18. Februar 2012 09:12
Re: Ein Hoch auf Matt Ruff
Ein absolutes Hoch auf den Mann - der ist mein Lieblingsautor!
Ich habe neulich Matt Ruffs neues Buch "The Mirage" durchgeackert. Selten ist die Vorfreude auf neue Bücher so groß wie bei Matt Ruff, und so war natürlich der Tag, an dem ich die erste Seite aufschlug, ein ganz besonderer. Als dann die letzte Seite gekommen war machte sich dann aber doch etwas Enttäuschung breit. Nicht, weil das Buch zu Ende war, sondern weil es... einfach nicht so genial ist wie Matts Vorgängerwerke. Im Prinzip hat der Roman alles, was man an Matt Ruff mag. Seine Alternativwelt funktioniert erstaunlich gut. Aber irgendwas fehlt. Möglicherweise ist es das Fehlen von Charakteren, die einem in Erinnerung bleiben. Er baut die Figuren sorgfältig auf, gibt ihnen eine Hintergrundstory, aber sie und ihre Handlungen wirkten auf mich trotzdem wie Szenen aus schon oft gesehenen amerikanischen Fernsehserien. Außerdem ist das Ende schwach, da hatte ich mehr erwartet.
Für einen bestimmten Haufen US-Amerikaner muss dieses Buch eine gewaltige Provokation darstellen, wenn man so liest, was Matt Ruff in seiner Alternativwelt mit und auf dem Gebiet der USA so anstellt. Allein für den Mut, das zu schreiben, gebührt ihm allergrößter Respekt.
Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch im Vergleich zu dem, was sonst so auf dem Markt kommt, aber für mich das bisher schwächste von Matt Ruff.
Jetzt heißt es wieder ein paar Jahre warten...
Ich habe neulich Matt Ruffs neues Buch "The Mirage" durchgeackert. Selten ist die Vorfreude auf neue Bücher so groß wie bei Matt Ruff, und so war natürlich der Tag, an dem ich die erste Seite aufschlug, ein ganz besonderer. Als dann die letzte Seite gekommen war machte sich dann aber doch etwas Enttäuschung breit. Nicht, weil das Buch zu Ende war, sondern weil es... einfach nicht so genial ist wie Matts Vorgängerwerke. Im Prinzip hat der Roman alles, was man an Matt Ruff mag. Seine Alternativwelt funktioniert erstaunlich gut. Aber irgendwas fehlt. Möglicherweise ist es das Fehlen von Charakteren, die einem in Erinnerung bleiben. Er baut die Figuren sorgfältig auf, gibt ihnen eine Hintergrundstory, aber sie und ihre Handlungen wirkten auf mich trotzdem wie Szenen aus schon oft gesehenen amerikanischen Fernsehserien. Außerdem ist das Ende schwach, da hatte ich mehr erwartet.
Für einen bestimmten Haufen US-Amerikaner muss dieses Buch eine gewaltige Provokation darstellen, wenn man so liest, was Matt Ruff in seiner Alternativwelt mit und auf dem Gebiet der USA so anstellt. Allein für den Mut, das zu schreiben, gebührt ihm allergrößter Respekt.
Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch im Vergleich zu dem, was sonst so auf dem Markt kommt, aber für mich das bisher schwächste von Matt Ruff.
Jetzt heißt es wieder ein paar Jahre warten...