[Film]I am Legend

[Bungle]

Jetzt ist er angelaufen. Und ich werde ganz gewiss reingehen. Vorher versuche ich noch mal den Roman zu lesen. Was ich so über die Medien mitbekommen habe ist, dass diese Verfilmung in manchen Aspekten näher an der Vorlage ist als "Der Omega-Mann". Die "Anderen" sind wie im Roman Vampirähnliche Monstren. Deswegen ist der Film wohl auch etwas für Horrorfans und die Freigabe ab 16 hat in diesem Umstand auch ihren Grund.
Der Anfang erinnert ein wenig an "Quiet Earth". Aber ich habe meine Zweifel, dass sie den negativen Schluss des Romans auch übernommen haben.

MB

[Tiberius]

Was mir am Buch gefallen hat, war dass die Vampire als Nachfolger der Menschen eine neue Zivilisation aufbauen und Neville am Ende erkennen muss, dass er in dieser neuen Zivilisation das Monster ist. Außerdem habe ich einen leicht religionskritischen Ansatz herausgelesen; die Angst der Vampire vor heiligen Symbolen ist lediglich ein psychosomatischer Effekt, da die Vampire als sie noch Menschen waren mit der Religion konditioniert wurden.
Nun habe ich aber in einem Interview mit Will Smith und einigen anderen Berichten gelesen, dass von den o. g. Punkten nichts mehr übrig ist. Deshalb frage ich mich, ob ich mir diesen Film überhaupt antun soll. Ich denke die paar schönen Bildchen vom verlassenen New York kann ich mir auch zu Hause auf DVD anschauen.

[upanishad]

Was mir am Buch gefallen hat, war dass die Vampire als Nachfolger der Menschen eine neue Zivilisation aufbauen und Neville am Ende erkennen muss, dass er in dieser neuen Zivilisation das Monster ist.

Da bin ich auch gespannt drauf - berichtet mal, danke.

[Kringel]

Kinokarte für Dienstag ist schon reserviert.

Habe gerade den Roman gelesen (die Neuauflage, die außerdem noch 10 Storys von Matheson enthält, die ich noch nicht alle gelesen habe) und war geradezu begeistert.War schon lange nicht mehr so gefesselt von einem Buch. Gefallen haben mir:

(Achtung, evtl. Spoiler)

- Nevilles ambivalenter Charakter, der in seiner "Beziehung" zu der vermeintlichen anderen Überlebenden so richtig zum Ausdruck kommt
- Die streng wissenschaftliche Erklärung für den Vampirismus (auch den historischen)
- Die bereits genannte Schlusspointe.

Habe auch gelesen, dass zumindest Punkt 1 im Film nicht vorkommt. Da ist Neville ein glattgeleckter Gutmensch. Da war mir Charlton Hestons Version lieber, die war ja auch nicht 100%ig sympathisch.

[Helge]

Ich war gestern drin und war sehr enttäuscht. Von Inhalt und Aussage der Romanhandlung ist nichts, wirklich absolut rein gar nichts übrig geblieben - sogar "Der Omega-Mann" war noch wesentlich näher an der Vorlage. Dass die Krankheit eigentlich Vampirismus sein sollte, wurde natürlich auch wieder gründlich entfernt bzw. umgeändert. Die Bedeutung des Titels ist auf das unterst mögliche Niveau heruntergeplättet (klar, wenn der Inhalt fehlt) - ach ja, und so etwas wie ein Happy End gibts auch. Wer das Buch nicht kennt, findet den Film wahrscheinlich gar nicht schlecht; es ist eben ein weiterer jener Post-Doomsday-Filme mit Viren- und Zombie-like-Thematik a la 28 Days usw., und als solcher sogar ziemlich gut gemacht, mit etlichen echt spannenden Szenen, viel Schrägem und auch Anspielungen auf den Omega-Mann. Nur hat die platte vorhersehbare Handlung einfach überhaupt nichts zu bieten. Schade - an Will Smith lag es jedenfalls nicht; der war mal wieder richtig gut.

[Uschi Zietsch]

(Buch "Die Welt ohne uns") Danke für die Erinnerung! Das wollte ich mir eh noch zulegen, so habe ich es jetzt kurzerhand gleich mal auf meinen Amazon-Wunschzettel gepackt. Das möchte ich gerne mal lesen.

Lohnt sich durchaus!

Eine Frage zum Film: Hat Matheson dazu das Drehbuch auch wieder selbst geschrieben? Beim Omega Man war das der Fall, wie auch Hinter dem Horizont. Der scheint ja recht extrem zu sein bei der Abgrenzung der beiden Medien Buch und Film. Versteh ich nicht - klar, man kann von einem Buch nicht alles unterbringen, und dramaturgisch muss man auch das eine oder andere umstellen, aber essentielle Aussagen sollten doch erhalten bleiben ...

[Kringel]

Laut IMDB haben Mark Protosevich und Akiva Goldsman das Drehbuch geschrieben. Von ersterem war u.a. auch das Drehbuch zu "The Cell", von letzterem u.a. die von "Lost in Space" und "Constantine". Na Prost.

[GenomInc]

Sagt mal ist euch auch was zu beginn des Filmes aufgefallen ?

http://bp3.blogger.com/_N8gdeIuBMIc/R4p ... -h/ial.jpg

Also das Logo kenne ich doch von einer Comic Serie

[Bully]

Sagt mal ist euch auch was zu beginn des Filmes aufgefallen ?

http://bp3.blogger.com/_N8gdeIuBMIc/R4p ... -h/ial.jpg

Also das Logo kenne ich doch von einer Comic Serie

Mir schon - das wäre also Weihnachten 09, dass Superman trifft Batman läuft.

[GenomInc]

Mir schon - das wäre also Weihnachten 09, dass Superman trifft Batman läuft.

Wäre ja klasse wenn sie eines der Comics verfilmen würde ich glaub da aber eher an einen gag

[Kringel]

Gestern gesehen. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt finde ich den Film richtig gut, sehr gut sogar. Die menschenleere Stadt, die von der Natur zurückerobert wird, Nevilles Jagd auf die Hirsche als Einführung in dieses Szenario - klasse. Auch seine Einsamkeit, der niedliche Hund (bzw. die Hündin - honi soit qui mal y pense) und seine besessene Forschungsarbeit kommen gut rüber. Die Rückblicke auf den Ausbruch der Epidemie sind kurz und ebenfalls sehr wirkungsvoll. Hinzu kommen kleine Andeutungen, denen man entnehmen kann, was passiert ist: Hier und da ein Zeitungsausschnitt, ein Plakat usw., da wird auch die in der Krisenzeit stärker gewordene Religiosität der Menschen angedeutet, die im Roman eine große Rolle spielt. Ich hätte auch damit leben können, dass aus dem Pfähler des Romans ein Gutmensch wird, der allen nur helfen will.

Neville pfählt im ganzen Film keinen einzigen Vampir. Es wird noch nicht mal genau darauf eingegangen, was diese Wesen sind - der ganze Hintergrund mit den Bezügen auf den "historischen Vampirismus" und die streng wissenschaftliche Ausräumung der Legenden darüber fehlt völlig.

Aber dann läuft einiges schief. Es kommt mir so vor, als hätten die Drehbuchschreiber sich kurzfristig entschlossen, dass man dem Publikum keine Dystopie zumuten kann.

Ab dem Moment, als Anna und ihr Sohn auftauchen, ist das nicht mehr "mein" Film. Nevilles Reaktion auf die beiden ist unglaubwürdig, d.h. eigentlich reagiert er gar nicht auf sie. Von Misstrauen oder so keine Spur, er scheint sich aber auch nicht mal zu freuen. Dann der Durchbruch mit dem Heilmittel und das Happy-End mit der Überlebenden-Kolonie
... nein, das sind nicht nur allzu starke Abweichungen vom Roman, das entwertet auch unabhängig davon den ganzen vorherigen Film.

Insgesamt: Da wäre mehr drin gewesen. Schade.

Edit: Habe den 2. Spoiler-Tag entfernt. Das funktioniert nicht richtig.

[breitsameter]

Gestern gesehen. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt finde ich den Film richtig gut, sehr gut sogar. Die menschenleere Stadt, die von der Natur zurückerobert wird, Nevilles Jagd auf die Hirsche als Einführung in dieses Szenario - klasse. (...)
Aber dann läuft einiges schief. Es kommt mir so vor, als hätten die Drehbuchschreiber sich kurzfristig entschlossen, dass man dem Publikum keine Dystopie zumuten kann.

Mir gings exakt genauso. Ich saß im Kino und war hochzufrieden mit dem Film, bis eben plötzlich die Handlung vom Buch wegschwenkte und ein fast schon dümmliches Happy End alles zuvor geschehene ruinierte. Da die Handlung einige Ansatzpunkte zeigte, die vermuten lassen, daß entweder eine erste Schnittfassung, oder zumindest eine frühe Drehbuchversion das Romanende enthielten, bin ich sogar doppelt verärgert. Aber trotzdem: der erste Teil des Films ist absolut genial gelungen.

[Callibso]

So wars auch:

The tone of the ending of the film was altered dramatically before the film's release, with the majority of the changes made to the standoff between Neville and the infected in his laboratory. Visual effects supervisor Janek Sirrs recounts the original ending starting with the standoff, "At that point, Neville's - and the audience's - assumptions about the nature of these creatures are shown to be incorrect. We see that they have actually retained some of their humanity. There is a very important moment between the alpha male and Neville." David Schaub stated, "Then, when Neville finally turns the alpha female over to the alpha male, there is this little love moment between the two of them." The infected then retrieve the captured female and spare Neville's life. The original final shot follows Neville, Anna, and the boy as they cross the remnants of the George Washington Bridge in hopes of finding other survivors.

http://en.wikipedia.org/wiki/I_Am_Legen ... ive_ending

[breitsameter]

So wars auch: (...)

Nun gut, das wäre schon ein etwas besseres Ende gewesen, aber immer noch nicht das Ende, daß den Titel des Films – »I am legend« – rechtfertigen würde. Aber wenigstens erklärt dies, warum manche Aspekte der Infizierten in der jetzigen Filmfassung einfach ignoriert werden (z.B. ihre Intelligenz). Und was auch nur angedeutet, aber nicht mehr aufgegriffen wird, ist natürlich die Tatsache, daß Robert Neville im Grunde eigentlich nichts anderes macht als Menschenversuche und den Tod seiner Patienten dabei willentlich in Kauf nimmt.

[Kringel]

Ich habe mich nach dem Ende des Films auch gefragt, warum dieser eine spezielle Infizierte so in den Mittelpunkt gerückt wird. Der Wikipedia-Eintrag macht mir klar, warum das so ist. Tja, schade, dass man wieder mal die Intelligenz der Zuschauer unterschätzt und sich denen angebiedert hat, die ohne Happy-End nicht auskommen. Wenigstens hat's kein Happy-Happy-End mit einem in letzter Sekunde geretteten Neville gegeben.

EDIT: Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Meldung, der zufolge es bei der Veröffentlichung des Films in der Unrated-Version auf Blu-Ray und HD-DVD evtl. ein alternatives Ende geben soll.