Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Ich hab das Buch eigentlich recht zügig durchgelesen. An irgendwelche Längen kann ich mich nicht erinnern. Die Charaktere hab ich auch in guter Erinnerung, allen voran Karl Walter Block (hoffe ich hab den Namen richtig erinnert). Einzige was mich an der Handlung ein bischen gestört hat, waren einige merkwürdige Zufälle.
Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Nun, mich interessierte z. B. nicht, ob zwei Typen vor 60 Jahren einen Eisenbahnstrecke nach Arabien bauten.
Auch die Geschichte mit dem Werdegang des Österreichers (den Namen habe ich jetzt gerade nicht im Kopf) fand ich zu ausführlich.
Aber gut, das ist alles Geschmackssache. Ich mag es, wenn alles ein wenig schneller zu Sache geht. Du magst es vielleicht, wenn sich der Autor zeit läßt.
Auch die Geschichte mit dem Werdegang des Österreichers (den Namen habe ich jetzt gerade nicht im Kopf) fand ich zu ausführlich.
Aber gut, das ist alles Geschmackssache. Ich mag es, wenn alles ein wenig schneller zu Sache geht. Du magst es vielleicht, wenn sich der Autor zeit läßt.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Das Tempo war genau richtig für meinen Geschmack.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Diese zeitlichen Sprünge und die extreme historische Herleitung ist wirklich nicht jedermanns Sache, man muß es schon mögen. Als Michener-/Uris-Leser fand ich persönlich diese Rückblenden ganz interessant.Rusch hat geschrieben:Nun, mich interessierte z. B. nicht, ob zwei Typen vor 60 Jahren einen Eisenbahnstrecke nach Arabien bauten.
Auch die Geschichte mit dem Werdegang des Österreichers (den Namen habe ich jetzt gerade nicht im Kopf) fand ich zu ausführlich.
Wie Du so richtig sagst : Geschmackssache. Ich habe kein Problem mit laaangen Herleitungen. Ich fand allerdings das Verhältnis Öl da / Öl weg irgendwie unausgewogen, der zweite Teil war mir zu kurz. Dieses vorher/nachher fand ich etwa in "Luzifers Hammer" von Niven / Pournelle ausgewogener.Rusch hat geschrieben:Aber gut, das ist alles Geschmackssache. Ich mag es, wenn alles ein wenig schneller zu Sache geht.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Was die rückblenden angeht: Ich lese, um etwas interresantes zu lesen. Und wenn die rückblende interresant ist - warum nicht?
Ich will mir ja nciht im Schnelldurchlauf ein Gedankenmodell reinziehen. Der Weg ist das Ziel.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Ich sehe gerade bei Buchreport: Herr Eschbach hat es mit Ausgebrannt bis auf Platz 46 der Jahresbestsellerliste 2007 geschafft. Fein.
Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Womit mal wieder bewiesen ist, dass mein Geschmack absolut nicht Bestsellerkompatibel ist. Sprich, ein Buch, dass in der Lage ist, Massen anzusprechen gefällt mir höchstwahrscheinlich nicht. Die einzige Ausnahme war bisher "Die Säulen der Erde" von Follett.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Auch ich hatte Probleme mit "Ausgebrannt". Hier mein Verriss:
Einige Wochen später las ich übrigens sein Romandebut "Die Haarteppichknüpfer". Und war nur begeistert. Das ist für mich einer der besten SF-Romane ever!
Gruß
Ralf
Für mich bislang der mit Abstand schlechteste Eschbach!Mit "Ausgebrannt" springt Eschbach auf einen Modetrend auf: "Peak Oil". Die schriftstellerische Umsetzung bleibt recht blutleer: zu glatt, zu stark an amerikanischen Filmvorbildern orientiert, zu wenig literarische Möglichkeiten genutzt. Eschbach hat gewohnt umfassend recherchiert zum Thema Erdöl, Erdölförderung, Peak-Oil-Problematik und politische Hintergründe. Leider merkt man das auch: bisweilen liest es sich wie ein reißerisch aufgemachtes Wirtschafts-Sachbuch.
Hinzu kommt: Markus Westermann, dieser Möchtegern-Yuppie, der sich mit seiner Selbstüberschätzung zielstrebig in die Katastrophe reitet, geht mir komplett auf den Keks. Seine Probleme interessieren mich nur am Rande. Und die meisten anderen Figuren, allen voran Amy Lee Wang und ihr Vater, wurden arg klischeehaft gezeichnet.
Der totale Abstieg folgt im zweiten Teil. Das ist ja nur noch runtergeschrubbt. Anscheinend wollte (oder musste) Eschbach fertig werden. Und hat seinen Plot abgearbeitet. Leider ohne ihn nochmal kritisch zu überarbeiten. Dabei fällt er - was die Gekünsteltheit der Szenen angeht - auf das Niveau von Vorabend-Soaps hinab.
Die Unausgereifheit der Figurencharakterisierung wird nur noch von der des Plots übertroffen. Sein Held Markus kommt zufällig immer genau dort hin, wo der Autor ihn haben will. Ohne dass der Leser immer versteht, warum sich Markus ausgerechnet dorthin begeben sollte. Das schlimmste Beispiel für hanebüchene Wendungen: das Institut, in dem die geklaute Idee seines Vaters lagerte, liegt ausgerechnet auf dem Anwesen der Wangs. Wo er - Gott grüßt aus der Maschine - die schwangere Amy Lee wiedertrifft. Bei der unmittelbar nach dem Ja-Wort noch in Gegenwart des Standesbeamten die Wehen einsetzen. Spätestens an der Stelle erwog ich ernsthaft, das Buch endgültig zuzuklappen und beiseite zu stellen!
"Ausgebrannt" fehlt jene schwer zu fassende Qualität, die das Wort "Authentizität" nur unzureichend wiedergibt. Hans Erich Nossack sprach von der "inneren Notwendigkeit", mit der ein literarischer Text geschrieben sein muss. In diesem Buch steckt kein Tropfen Eschbachschen Herzblutes. Es ist ein guter erster Entwurf, der vor seiner Publikation noch dringend hätte überarbeitet werden müssen.
Ich hoffe, "Ausgebrannt" bleibt ein einmaliger Aussetzer im Eschbachschen Œuvre.
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Ralf
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
(Werde ich alt, Ralf? Wir haben über das Buch schon mal diskutiert, oder?)

Das war mir auch zu viel des Guten, ja.Shock Wave Rider hat geschrieben:Auch ich hatte Probleme mit "Ausgebrannt". Hier mein Verriss:Das schlimmste Beispiel für hanebüchene Wendungen: das Institut, in dem die geklaute Idee seines Vaters lagerte, liegt ausgerechnet auf dem Anwesen der Wangs. Wo er - Gott grüßt aus der Maschine - die schwangere Amy Lee wiedertrifft.
Als Bollywood-Enthusiast habe ich diese Szene natürlich mit Wohlgefallen zur Kenntnis genommen.Bei der unmittelbar nach dem Ja-Wort noch in Gegenwart des Standesbeamten die Wehen einsetzen.

Wie gesagt, I beg to differ. Ich war eigentlich, trotz kleiner Schwächen, sehr begeistert von dem Buch und denke noch heute, nach gut einem Jahr, noch häufiger mal daran. Aber, wir hatten das schon mal diskutiert, oder? Mein Gedächtnis..Für mich bislang der mit Abstand schlechteste Eschbach!


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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Der Thread ist schon etwas älter.
Und ich habe hier schon mal eine Wasserstandsmeldung abgegeben, als ich auf Seite 400+ war.
Gruß
Ralf
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Gruß
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Das Buch dürfte ein beachtlicher kommerzieller Erfolg gewesen sein, immerhin tauchte es in der Spiegel-Bestsellerliste doch mal recht weit oben auf (20+ oder so).
Vielleicht hat E. damit die Deutsche Seele ganz gut getroffen, unsere Leid-Kultur. Kann ja sein, dass wir sowas mögen. Kann auch sein, dass E. wieder an einer negativ-Utopie arbeitet, warum auch nicht. Und es kann auch sein, dass die Off-Topic Frage von E. zum Ziel hat, mögliche positive Entwicklungen zu erkennen und aus seinem neuen Roman zu verbannen.
Wer kann das wissen, warten wir's ab bis das Büchlein auf dem Tresen liegt.
Für Ausgebrannt kann ich kaum mehr als 6 von 10 möglichen österreichischen Ölfeldern vergeben. Mir ist sowas zu negativ. Ich sehe unsere Zukunft durchweg positiv. Wir werden nicht irgendwann 'ausgebrannt' sein. Dafür ist der Mensch viel zu clever.
Gibt es eine negativ-Utopie, deren apokalyptische Aussagen eingetreten sind?
Sorry, ich kenne keine.
Grüße:
Gast09
Vielleicht hat E. damit die Deutsche Seele ganz gut getroffen, unsere Leid-Kultur. Kann ja sein, dass wir sowas mögen. Kann auch sein, dass E. wieder an einer negativ-Utopie arbeitet, warum auch nicht. Und es kann auch sein, dass die Off-Topic Frage von E. zum Ziel hat, mögliche positive Entwicklungen zu erkennen und aus seinem neuen Roman zu verbannen.
Wer kann das wissen, warten wir's ab bis das Büchlein auf dem Tresen liegt.
Für Ausgebrannt kann ich kaum mehr als 6 von 10 möglichen österreichischen Ölfeldern vergeben. Mir ist sowas zu negativ. Ich sehe unsere Zukunft durchweg positiv. Wir werden nicht irgendwann 'ausgebrannt' sein. Dafür ist der Mensch viel zu clever.
Gibt es eine negativ-Utopie, deren apokalyptische Aussagen eingetreten sind?
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Ich fand das Buch nicht so "leidkulturell". Die Apokalypse findet ja gar nicht statt. Es gibt einen Umbruch, mehr nicht.Gast09 hat geschrieben:Vielleicht hat E. damit die Deutsche Seele ganz gut getroffen, unsere Leid-Kultur. [...] Mir ist sowas zu negativ. Ich sehe unsere Zukunft durchweg positiv. Wir werden nicht irgendwann 'ausgebrannt' sein. Dafür ist der Mensch viel zu clever.
Gibt es eine negativ-Utopie, deren apokalyptische Aussagen eingetreten sind?
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P. S. Ich sehe das mit den Dystopien ansonsten ganz ähnlich wie Du.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
gibt es eine positive?Gast09 hat geschrieben: Gibt es eine negativ-Utopie, deren apokalyptische Aussagen eingetreten sind?
und die meisten autoren von dystopien sind nicht deutsche. auch ihre verkäufe mach(t)en sie größtenteils woanders. so viel zum thema "deutsche leidkultur". nationalismus (sich über eine nation zu erheben, selbst die eigene, nur mit dem argument der nation an sich) ist crap.
http://www.pannor.de
'nuff said.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Eben. Ohne zuviel zu spoilern kann man doch sicherlich davon sprechen, dass man im Epilog einen pragmatischen Umgang mit dem Umbruch wahrnehmen kann, ein großes Wehklagen habe ich da nicht vernommen.Frank Böhmert hat geschrieben:Ich fand das Buch nicht so "leidkulturell". Die Apokalypse findet ja gar nicht statt. Es gibt einen Umbruch, mehr nicht.
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Re: Andreas Eschbachs "Ausgebrannt"
Ich schon. Zum Beispiel "1985" von Anthony Burgess. Da geht's u.a. auch um den Verlust der ..ähh.. Leidkultur in Großbritannien und seine nicht eben segensreichen Folgen.Gast09 hat geschrieben:Gibt es eine negativ-Utopie, deren apokalyptische Aussagen eingetreten sind?
Sorry, ich kenne keine.
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Lustiger Zufall, dass ich auf diesen Thread stoße... haut mich nicht, aber ich habe bislang kein Buch von Eschbach gelesen, aber gerade heute hat mir jemand zwei (Der Letzte seiner Art/ Quest) geschenkt. Bin mal gespannt.
"In Zeiten, da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt. " (George Orwell)
"Die Menge auf etwas aufmerksam machen heißt: dem gesunden Menschenverstand auf die Sprünge helfen." (Gotthold Ephraim Lessing)
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