Michael k. Iwoleit PSYHACK - 1 NEURAN

[Frank Böhmert]

Liebe Gemeinde,
ab 01.05.07 beginnen wir den Lesezirkel Psyhack.

[...]

Ich wünsche Euch spannende Unterhaltung.

Geht ja richtig gut los, das Teil!

Das einzige, was ich bis jetzt, nach dreißig, vierzig Seiten, dezent schade finde, ist, dass die Welt so durchgehend düster ist. Saurer Regen, Scheißarchitektur usw. Das kommt mir ein bisschen cyberpunkmäßig und klischeehaft daher.

Frank, der, was das angeht, eher auf Delanys Bandbreite an Licht und Schatten steht und ansonsten diesen Thread hier gerade nicht gelesen hat, um sich seine Naivität noch zu erhalten

[Frank Böhmert]

Das einzige, was ich bis jetzt, nach dreißig, vierzig Seiten, dezent schade finde, ist, dass die Welt so durchgehend düster ist.

Hm. Mir fällt gerade ein, vielleicht ist das auch der Ich-Perspektive geschuldet. Spannend!

[Rusch]

Ich habe jetzt - mit einiger Verspätung - das Buch zu lesen angefangen, vorgestern um genauer zu sein und ich werde wohl heute fertig werden. Das ist schon mal eine Quaitätszeichen für einen Roman: Das doch recht schwierige und durchaus komplexe Thema wird in einer Form dargeboten, bei der ich spontan aufspringen und klatschen möchte, weil Michael eine wirklich wunderbar lockere Schreibe hat und durch eine ganz klaren Stil besticht. Andere Autoren würden vielleicht versuchen, das ganze metaphysisch, intelektuell zu schreiben, aber das ist hier nicht der Fall und ich bin erleichtert. Ich habe echt keine Bock auf diesen pseudo-intellektuellen Hirnwichs, den nur der Autor in seine benebelten Phantasien versteht.

Und gerade deswegen finde ich Iwoleits Roman, vor allem im ersten Teil so herausragend.

[Uschi Zietsch]

Also, ich setz es jetzt hier auch nochmal rein: Michael Iwoleits Psyhack hat den 2. Platz beim KLP gemacht - vielleicht animiert das ja den einen oder anderen, den Lesezirkel nochmal aufleben zu lassen?

[Frank Böhmert]

Psyhack hat den 2. Platz beim KLP gemacht

... und zwar ganz dicht hinterm Eschbach -- die beiden trennten ja nur wenige Punkte!

[Spezies 125]

Auch ich fand das Buch ganz ausgezeichnet geschrieben. Der weitgespannte Bogen der Entwicklungen ist überzeugend in eine nähere Zukunft interpoliert, die man glaube ich, wohl eher so nicht erleben möchte. Da hält der lockere Schreibstil gut dagegen, so dass es nicht zu düster wird. Auch die bruchstückhafte Suche nach Persönlichkeit und Zusammenhängen war sehr spannend entwickelt. Ein Kritikpunkt, der schon erwähnt wurde, ist die wirklich grausam kleine Schrift. Ich habe mir mal die Mühe gemacht den Wörterdurchschnitt pro Seite zu zählen: 400! (bei "normalem" Druck sind es ca. 250 - 280 Worte.) Das geht doch heftig auf die Augen...

--Spezies 125