Welche Romane von Heute werden zu den Klassikern von Morgen?

[Pogopuschel]

Bei Pratchett wird es sicher das Gesamtwerk sein, das ja auch schon vor über eine viertel Jahrhundert begann.
Bei deutscher SF kann ich mir auch gut "Lord Gamma" vorstellen, das zumindest eines der coolsten SF-Bücher der letzten Jahre ist.

Gruß Markus

[breitsameter]

Auf dem Gebiet der SF (...) Charles Stross

Mit welchem Roman? Ich habe die Lektüre von »Accelerando« abgebrochen, denn das Buch sprudelt nur so vor Ideen, aber es ist auch schrecklich holprig erzählt. Und ich befürchte bei »Accelerando« auch eines: viele der dort im ersten Teil verbreiteten Ideen werden schon bald altbacken wirken.
»Iron Sunrise« fand ich hingegen sehr lesbar und spannend. Bei »Singularity Sky« habe ich wieder aufgegeben... Man sieht: meine Leseerfahrungen mit Charles Stross sind sehr gemischt.

[WeepingElf]

Auf dem Gebiet der SF (...) Charles Stross

Mit welchem Roman? Ich habe die Lektüre von »Accelerando« abgebrochen, denn das Buch sprudelt nur so vor Ideen, aber es ist auch schrecklich holprig erzählt. Und ich befürchte bei »Accelerando« auch eines: viele der dort im ersten Teil verbreiteten Ideen werden schon bald altbacken wirken.

Ich habe es geschafft, "Accelerando" bis zum Ende durchzulesen, aber es wurde immer schwieriger. Am Anfang fand ich es noch ganz nett, aber die Router-Geschichte war schon hartes Brot, und der Schluss erinnert mich allzusehr an Stephen Baxter - und den finde ich einfach nur fürchterlich. Nein, "Accelerando" ist typische "Nerd-SF" (wie Michael Iwoleit es nennt), ganz klar nicht mein Fall.

[Rusch]

Auch wenn Olaf gleich virtuell die Augen verdreht: Ich verweise auf meine SF Top 1000 List.

Bei den Top 200 findet man auch das Erscheinungsjahr. Das gibt einen einigermaßen Überblick über die Streuung der Klassiker.

Best of SF

[breitsameter]

Auch wenn Olaf gleich virtuell die Augen verdreht: Ich verweise auf meine SF Top 1000 List.

Keine Angst, ich tue das auch.

Bei den Top 200 findet man auch das Erscheinungsjahr. Das gibt einen einigermaßen Überblick über die Streuung der Klassiker.

Na ja, ob diese Liste über Platz 50 hinaus noch aussagekräftig ist, darüber ließe sich trefflich streiten (ich hab's aber nicht vor).

Es fällt aber auf: die dort genannten hochplazierten Namen und Romane sind schon alle gefallen. Es fehlen nur Lois McMaster Bujold (um die es allgemein etwas ruhiger geworden zu sein scheint) und Mary Doria Russell mit ihrem »Sperling«.
Beide würde ich nicht als kommende Klassiker bezeichnen.

[Rusch]

Sperling fand ich gut, aber auch ich würde das Buch nicht als Klassiker bezeichnen. Und Bujolds Barrayar Romane - gut, aber es ist halt eine Space Opera.

[Doop]

Und Bujolds Barrayar Romane - gut, aber es ist halt eine Space Opera.

Ja, und? E.E.Smith ist ein Klassiker (nicht gut, aber ein Klassiker). Was wäre mit Hyperion? Was ist mit Dune??

[Rusch]

Hyperion würde ich nicht direkt als Space Opera bezeichnen, zumindest auf keinen Fall als typische. Das gleiche gilt eigentlich auch für Dune.

Und E. E. Smith: Seine Klassiker werden heute keinen mehr vom Hocker reißen.

[Knochenmann]

Müssen sie ja auch nicht.

[Rusch]

Nur: Sind sie dann noch Klassiker?

[heino]

Nur: Sind sie dann noch Klassiker?

Ja, aufgrund ihres historischen Wertes. So wie alles von Verne und Wells auch als Klassiker gilt, obwohl beide auch sehr schwache Sachen geschrieben haben. Oder nimm die "Mars-Odyssee" von Stanley Weinbaum, das reisst auch keinen mehr vom Hocker, ist aber trotzdem ein Klassiker.

[Rusch]

Ich finde, man kann " 20000 Meilen unter dem Meer" oder "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" auch heute noch sehr gut lesen. Ein Klassiker ist für mich ein Buch, dass auch heute noch unterhalten kann. Ein Buch, dass dem nicht mehr gerecht wird, ist für mich kein Klassiker, sondern bestenfalls wichtig fürs Genre.

[L.N. Muhr]

Oder nimm die "Mars-Odyssee" von Stanley Weinbaum, das reisst auch keinen mehr vom Hocker,

sicher?

ich finde, grade weinbaum hat sich überraschend frisch gehalten, im gegensatz zu vielen seiner kollegen aus dieser zeit.

[heino]

Oder nimm die "Mars-Odyssee" von Stanley Weinbaum, das reisst auch keinen mehr vom Hocker,

sicher?

ich finde, grade weinbaum hat sich überraschend frisch gehalten, im gegensatz zu vielen seiner kollegen aus dieser zeit.

Hm, das hängt für mich von der Geschichte Ab. Mars-Odyssee war vielleicht kein gutes Beispiel, aber "Die schwarze Perle" fand ich z.B. schon beinah ungenießbar.

[speddy]

Das mit den USA Bezug hattest Du schon einmal gesagt. Ich fand das jetzt nicht so schlimm zumal man, wenn man dieses Kriterium ansetzen würde, einigen Romanen den Klassikerstatus absprechen müsste wie z. B. vielen Dick Titeln und auch den meinsten Heinlein Romanen.

Von Neil Stephenson habe ich nur "Diamond Age" und "Snow Crash" gelesen. Beide Werke haben etwas, aber ob sie Klassiker sind, ich weiß nicht.

Also ich finde schon das "Snow Crash" und "Diamond Age" Klassiker sind.

Im Hinblick auf die letzten 10 Jahre tippe ich auf "Spin" und "Ilium"(auch wenn es bei letzterem mit Sicherheit einige gibt die anderer Meinung sein werden)