EDIT: Und vieles, was eigentlich Schrott war, ist durch Kindheits- und Jugenderinnerungen verklärt, so dass man nicht wahrhaben möchte, dass es nichts taugt

Und nochmalWeepingElf hat geschrieben:Ach ja, das altbekannte "Früher war alles besser"-Mem. Ganz egal, ob es um Literatur geht, um Musik oder was weiß ich ... das liegt ganz einfach daran, dass man sich an die guten alten Sachen gern erinnert, aber die schlechten, die es damals auch gab und zwar viel mehr als die guten, längst vergessen sind; während bei den heutigen Erzeugnissen diese Filterung noch nicht stattgefunden hat.
Und ich zumindest empfand es immer als wichtig, auch die Klassiker des Genres zu kennen. Nur wer Isaac Asimovs Romane gelesen hat, wird später die ganz andere Art der Charakterisierung bei Robert Silverberg schätzen lernen.Fastjack hat geschrieben:Mir is schon klar, das früher auch ned alles besser war, aber ich besitze halt sehr viele alte Bücher, die ich als absolut genial betrachte...an neuen Büchern hab ich da kaum was, aus der Richtung.
Dem kann ich nur zustimmen.Rusch hat geschrieben:Ich habe jetzt zwei Romane von Heinlein gelesen, die man wohl durchaus als typisch für "alte SF" ist: Es ist mehr von Naturwissenschaften die Rede oder zumindest findet die Diskussion auf einem Niveau statt, dass für einen normal gebildeten SF Leser nachvollziehbar ist. In den heutigen Romanen wird auf sehr spezielle oder sehr kühne Theorien zurückgegriffen, die nicht ohne weiteres für den Leser verständlich sind. Das nimmt den Romanen etwas von dem berühmten Sense of Wonder.
speddy hat geschrieben:Die letzten Werke von "Ian Mcdonald" (unter anderem der Hugo-Gewinner "River of Good's"), Jon Walter Williams und Haldeman wurden z.B. nicht mehr beachtet.
"River of Gods" von Ian McDonald war für den Hugo Award in der Kategorie "Best Novel" zwar nominiert, hat ihn aber nicht gewonnen. Gewinner in dem Jahr war "Jonathan Strange & Mr. Norrell" von Susanna Clarke, ein Fantasy-Roman, der sehr zügig ins Deutsche übersetzt wurde und sogar als sehr schickes Hardcover erschien.speddy hat geschrieben:Aber den Gewinner des Hugo-Awards sollte man schon übersetzen...
Ich weiß nicht. Wenn ich daran denke, dass der Popularitätsschub durch Star wars und Star Trek zur Schwemme der Endlosserien geführt hat, stellen sich mir die Nackenhaare auf.Kringel hat geschrieben:Na, ein Popularitätsschub könnte jedenfalls nicht schaden, oder?