Heyne Science Fiction am Ende?

Science Fiction in Buchform
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Amazon.de hat in letzter Zeit öfters so dubiose Fehlzuordnungen. Die haben wohl einen Bug im System, der die Datensätze falsch zuordnet... 8)
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Doop
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Ungelesener Beitrag von Doop »

A propos Tim Powers bei Heyne.

Vor ein paar Jahren veröffentlichte Heyne ja von Tim Powers "Earthquake Weather" in zwei Bänden. Das war deshalb besonders "sinnvoll", weil die beiden Vorgängerromane "Last Call" und "Expiration Date" vorher und nachher nicht in Deutschland erschienen sind. Die Widerveröffentlichung von "Die Tore zu Anubis Reich" macht mir ja Hoffnung, dass Heyne vielleicht auch diese Bücher (und alles andere von Powers :D ) veröffentlicht (so bis 2010 vielleicht), aber weiß hier irgendjemand, ob es solche Planungen gibt?

Die Tore zu Anubis Reich kann ich nur wärmstens empfehlen.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Es gibt neues von der Übernahme - die Verlagsgruppe Ullstein-Heyne-List wird also nun doch wahrscheinlich zerschlagen, da Random House unbedingt Heyne will:
täglich kress hat geschrieben:Übernommen
hat sich Bertelsmann bei der Übernahme der Buchverlage der Axel Springer AG. Random House, die Buchverlagssparte der Gütersloher, will jetzt auf Ullstein, List, Econ, Claasen und Propyläen zunächst verzichten und erstmal lediglich den Heyne-Taschenbuchverlag schlucken. Das ist immerhin der dickste Brocken der Ex-Springer-Verlage. Hintergrund: Das Bundeskartellamt hat vor einiger Zeit eine Abmahnung geschickt (täglichkress vom 22. Mai 2003) und deutlich gemacht, dass eine Genehmigung des Gesamtkaufs nicht drin ist. Bertelsmann hofft nun auf die Freigabe des Teilkaufs durch die Kartellis. Die sollen sich in vier Wochen äußern, nachdem andere Verlagsgruppen wie Holtzbrinck eine Stellungnahme abgegeben haben. Random House hätte laut Unternehmensangaben nach einer Heyne-Übernahme einen Marktanteil von unter 30% in Deutschland. Und was wird aus den übrigen Verlagen? Die Gütersloher haben beim Kauf das Kartellrisiko übernommen und müssen jetzt neue Käufer finden. Alternativ erwägen sie nach Angaben eines Sprechers aber auch, die Verlage in Treuhänderschaft abzugeben und vor Gericht doch noch das Recht zur Übernahme einzuklagen.(hk)
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Endlich!!

Ungelesener Beitrag von Fanman »

Auf http://www.heyne.de sind endlich die neuen Verlagsvorschauen für Winter 2003 /2004 downloadbar!:D
Interessanterweise getrennt in Fantasy und SF.:o
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Frank Böhmert

Kartellereien

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Noch mal einen neuen Aspekt zum Thema Kartellbildung bringt der Perlentaucher:

Vito von Eichborn, Chef des Europa Verlags, meint, die Debatte um die Übernahme von Ullstein Heyne List durch Random House laufe in Teilen an der Realität vorbei. "Denselben Autor mit demselben Inhalt in ständig neuer Verpackung durch fünf Taschenbuchverlage fünfmal neu anbieten zu können ist ein unglaublicher Wettbewerbsvorteil. Dies führt dazu, dass weniger neue Taschenbuchlizenzen von unabhängigen Verlagen eingekauft werden, weil die eigenen Substanzen länger mehrfach, viele quasi ewig 'halten'. (...) Eine 'Sommeraktion' hier, ein 'Paket für Leserinnen' da, dazu eine 'Bestseller-' und noch eine 'Sonderpreis-Kiste', schließlich eine 'limitierte Künstlerausstattung' (und das Gleiche alle paar Jahre erneut) - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: für dasselbe (!) inhaltliche Produkt. Das ist der eigentliche Verdrängungswettbewerb." Hinzu komme das Buchclub-Monopol. "Ich habe nie begriffen, dass das Kartellamt seinerzeit der Übernahme des Deutschen Bücherbunds durch Bertelsmann zugestimmt hat. Diese Verwertungsstufe kann bereits kein anderer Verlag bieten - nicht dem Autor, nicht dem Agenten und nicht dem Welt-Rechteinhaber."
Jochen Schwarzer
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Ungelesener Beitrag von Jochen Schwarzer »

Heute gibt es in der Taz ein interessantes Portrait des Heyne-Verlags:

http://www.taz.de/pt/2003/08/23/a0163.nf/text
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

jau, gutes portrait. thanx für den link. etwas seltsam nur, dass goldmann-genzler interviewt wird, besonders wenn es um die heyne'sche verlagsgeschichte geht. aber vielleicht scheuten die alten heyne-leute auch vor aussagen zurück. könnte es ihnen nicht verdenken.
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Heute in der FTD

Ungelesener Beitrag von flinx »

Aus der FTD vom 25.8.2003
Schützenhilfe für Bertelsmann beim Kauf des Heyne-Verlags
Von Lutz Meier, Berlin

Der durch ein Kartellamtsveto ins Stocken geratene Übernahmeprozess der Verlagsgruppe Ullstein Heyne List (UHL) durch den Medienkonzern Bertelsmann kommt wieder in Bewegung. UHL-Chef Christian Strasser plant, mit Hilfe von Finanzinvestoren den Großteil der von ihm geführten UHL-Gruppe selbst zu kaufen.


Nach Informationen von am Kartellverfahren Beteiligten hat Strasser vergangene Woche dem Bundeskartellamt einen detaillierten Businessplan für den Erwerb der Buchverlagsgruppe Ullstein Econ List, also ohne Heyne, vorgelegt.

Der Schritt kann entscheidenden Einfluss auf das Kartellverfahren haben, bei dem Bertelsmann um seine Expansionspläne und den Kauf von UHL kämpft. Denn das Kartellamt hatte den ursprünglichen Plänen von Bertelsmann mit Verbot gedroht. Danach wollte der Medienkonzern UHL komplett übernehmen. Damit würde Bertelsmann aber seine Position als Nummer eins des deutschen Buchmarkts kaum einholbar ausbauen.


Um die Expansionspläne noch zu retten, hat Bertelsmann der Behörde angeboten, nur den Heyne-Verlag aus der UHL-Gruppe zu übernehmen. Ob das Kartellamt dem zustimmt, hängt davon ab, ob die Beamten glauben, dass aus dem Rest - also den Verlagen Ullstein Econ List - ein ernster Konkurrent für Bertelsmann entstehen könnte. Die von Strasser präsentierten Pläne könnten dies plausibel machen. Die Bertelsmann-Verlagsgruppe Random House wollte sich ebenso wenig zu der neuen Entwicklung äußern wie das Kartellamt. Strasser war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.


Bertelsmann-Chef Gunter Thielen sagte in einem am Wochenende publizierten Interview mit der FAZ, es stünden für die Verlage Ullstein Econ List drei bis vier Interessenten bereit. Es gehe um ein Umsatzvolumen von knapp 110 Mio. Euro. Bertelsmann ist über die Verlagstochter Gruner & Jahr auch Miteigner der FTD.


Christian Strasser hatte die Verlagsgruppe UHL für den bisherigen Besitzer geführt, den Medienkonzern Axel Springer. Dabei hatte er mit hohen Investitionen in internationale Lizenzrechte UHL tief in die roten Zahlen gebracht. Der Springer Verlag hat beim möglichen Weiterverkauf von Ullstein-Econ-List kein Wort mehr mitzureden. Im Geschäft zwischen Springer und Bertelsmann trägt Bertelsmann das Kartellrisiko.



© 2003 Financial Times Deutschland
Jochen Schwarzer
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Ungelesener Beitrag von Jochen Schwarzer »

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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Das gab's heute bei Kress.de zu lesen:
Pokerpartie um Ullstein Econ List:
Bertelsmann spricht mit zweitem Bieter.
Die Bertelsmänner sprechen jetzt auch mit dem schwedischen Medienkonzern Bonnier über den Verkauf der Buchgruppe Ullstein Econ List. Sie hätten Bonnier eingeladen, in einer Due Dilligence die Bücher der Verlage zu prüfen, berichtet die "FTD". Grund: Die parallelen Verhandlungen mit einem Konsortium um Ullstein-Geschäftsführer Christian Strasser und die Schweizer Investorengruppe Capvis seien ins Stocken geraten. (04.09.2003 - 17:12)
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Das Karussel dreht sich weiter...

http://www.buchmarkt.de/cms/message.php4?page=9759
Bonnier Media übernimmt Econ-Ullstein-List

Die Familie Bonnier (Stockholm) hat durch ihr deutsches Tochterunternehmen Bonnier Media die Verlagsgruppe Econ-Ullstein-List erworben.
Zu der Gruppe gehören auch die Verlage Propyläen, Claassen und Marion von Schröder. Zusätzlich wurden die Verlagsprogramme Heyne-Esoterik und Heyne-Fantasy übernommen.
Der Kaufvertrag liegt dem Kartellamt zur Genehmigung vor. Die Verlagsgruppe soll unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit weiterentwickelt werden.

Zur BONNIER MEDIA HOLDING gehören in Deutschland die Verlage Ars Edition, Carlsen, Carlsen Comic, Kabel, Malik, Piper und Thienemann.
und

http://www.buchmarkt.de/cms/message.php4?page=9762
Stellungnahme von Random House zum Verkauf von Econ-Ullstein-List

Nun liegt auch die Stellungnahme der Verlagsgruppe Random House zum Verkauf von Econ-Ullstein-List an Bonnier vor.
Der offizielle Wortlaut:

"Die Verlagsgruppe Random House hat dem Bundeskartellamt gestern in Bonn einen verbesserten Lösungsvorschlag für das seit Monaten laufende Verfahren um den Kauf der Verlagsgruppe Ullstein Heyne List präsentiert.
Danach ist die Verlagsgruppe Random House bereit, nur den Kauf des Heyne Verlags zu vollziehen und den anderen Teil des Unternehmens, die Verlagsgruppe Econ Ullstein List, an das schwedische Medienunternehmen Bonnier weiter zu verkaufen. Ein entsprechender Kaufvertrag ist bereits unterzeichnet und liegt dem Bundeskartellamt zur Genehmigung vor.
„Damit haben wir aus unserer Sicht alle Bedingungen des Bundeskartellamts erfüllt und eine brancheninterne Lösung gefunden. Wir haben einen erfolgreichen Wettbewerber als Käufer gewonnen, der großes Ansehen in der deutschen Verlagswelt genießt. Die konstruktiven Gespräche der letzten Monate haben sich für alle Beteiligten und für die Branche insgesamt gelohnt“, sagte Dr. Joerg Pfuhl, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Random House.
Die Verlagsgruppe Random House hatte im Januar die Verlagsgruppe Ullstein Heyne List von der Axel Springer AG gekauft und war damit auf Bedenken des Bundeskartellamtes gestoßen. Das Bundeskartellamt hat angekündigt, bis zum 31. Oktober 2003 einen Beschluss über den Erwerb des Heyne Verlages fassen zu wollen."
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Wenn der Verkauf tatschlich so nun genehmigt wird, dann gibt es bei Heyne künftig kein Fantasy-Programm mehr, dafür bleibt die SF-Sparte bei Heyne (bzw. Random House).
Das macht durchaus Sinn, denn die Verlagsgruppe Random House hat ja mit Blanvalet bereits einen Verlag mit einem großen Fantasy-Programm.
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Oliver
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Ungelesener Beitrag von Oliver »

breitsameter hat geschrieben:Wenn der Verkauf tatschlich so nun genehmigt wird, dann gibt es bei Heyne künftig kein Fantasy-Programm mehr, dafür bleibt die SF-Sparte bei Heyne (bzw. Random House).
Das macht durchaus Sinn, denn die Verlagsgruppe Random House hat ja mit Blanvalet bereits einen Verlag mit einem großen Fantasy-Programm.
Ja. Wobei sich dann noch die Frage stellt, was mit den bei Heyne laufenden Fantasy-Serien wird.

Recluce wurde ja wohl so einfach mir nichts dir nichts eingestellt. :x

DSA hört ja wohl auch auf.

Interessanter wird es für die Fans von Robert Jordan (zu denen ich mich nicht zähle, der Zyklus langweilt mich zu sehr): Nachdem nun bereits eine Neuauflage des Zyklus stattfindet, in welcher die eklige Splittung aufgehoben wird und die Bände als "Das Original" (was ein Titel dafür!! :roll: ) verkauft werden, werden sich wohl die deutschen Fans der Serie bei einem eventuellen Wechsel zum Blanvalet-Imprint auf eine erneut andere Cover-Gestaltung einstellen müssen - und mittelfristig auf eine komplette Neuauflage.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Oliver hat geschrieben:Ja. Wobei sich dann noch die Frage stellt, was mit den bei Heyne laufenden Fantasy-Serien wird.
Nichts. Da Heyne-Fantasy an Bonnier verkauft wurde, sind automatisch auch die Rechte von Heyne-Fantasy von Bonnier miterworben worden. Also wird Jordan nicht bei Blanvalet erscheinen können.
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Bilbo

Ungelesener Beitrag von Bilbo »

breitsameter hat geschrieben:Wenn der Verkauf tatschlich so nun genehmigt wird, dann gibt es bei Heyne künftig kein Fantasy-Programm mehr, dafür bleibt die SF-Sparte bei Heyne (bzw. Random House).
Ist das definitiv, falls der Verkauf klappt?

:(
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