NOVA 14

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frankh
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von frankh »

Hartmut Schönherr hat geschrieben:Dass meine Kritik an "2-Raum-Wohnung" so verstanden werden könnte, wie du es nun getan hast, ist mir erst hinterher aufgegangen. Das tut mir leid. Ich wollte damit nur klar machen, dass ich eben auch so lese, wie ich schreibe.
Das ist häufiger das Problem, wenn sich beteiligte Autoren zu den Texten anderer Autoren äußern. Verreißt man eine Story, dann will man dadurch nur die eigene aus der Schußlinie bringen, lobt man über den grünen Klee, dann möchte man sich anbiedern ... :wink:
Deshalb halte ich mich bezüglich NOVA 14 zurück.

Gruß
Frank
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Mammut
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Mammut »

breitsameter hat geschrieben:Ret Marut: »Trümpfe in der Hand«

Ein Nachdruck einer Geschichte, die 1917 erstmals erschien – von einem Autor, über den man quasi Nichts weiß. Und die Geschichte wirkt seltsam, denn in ihr schafft ein Wissenschaftler eine Waffe, die so schrecklich ist, daß sie den Krieg sofort beenden könnte, »aber wir müßten dafür sechs, vielleicht acht Millionen anderer Menschen opfern.«
Welch eine Weitsicht! Sehr, sehr lesenswert!
Eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Auffällig ist das Wort Apparat, das heutzutage ja eher selten verwendet wird, in der Geschichte aber allgegenwärtig scheint.
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breitsameter
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

frankh hat geschrieben:
Hartmut Schönherr hat geschrieben:Dass meine Kritik an "2-Raum-Wohnung" so verstanden werden könnte, wie du es nun getan hast, ist mir erst hinterher aufgegangen. Das tut mir leid. Ich wollte damit nur klar machen, dass ich eben auch so lese, wie ich schreibe.
Das ist häufiger das Problem, wenn sich beteiligte Autoren zu den Texten anderer Autoren äußern. Verreißt man eine Story, dann will man dadurch nur die eigene aus der Schußlinie bringen, lobt man über den grünen Klee, dann möchte man sich anbiedern ... :wink:
Na ja, ganz so schlimm sind wir doch nicht, oder? :kopfkratz:
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Thomas Wawerka: »Auf der anderen Seite«

Eine Verbindung zu einer anderen Welt wird für Erik zu einer interesssanten Erfahrung – und er muß seine Ex-Verlobte aus den Händen brutaler und etwas dumpfer Krieger retten, die Frauen aus unserer Welt entführen, um sich mit ihnen fortzupflanzen.
Eine Novelle, die zuerst wie Den von Richard Corben wirkt, nur um dann in eine andere Richtung umzuschwenken, und die Kurve dann schlußendlich doch noch halbwegs kriegt, weil eben auch so ein Abenteuer nicht zwangsläufig bedeutet, daß der Held sein Mädchen kriegt. Etwas ungelenk wirkt die von Dana vorgetragene Erklärung für den Aufbau der anderen Welt, denn das hätte man anders lösen können, nein, sogar müssen – so ist es die schlechteste aller Lösungen, daß sie einfach alles erzählt, was den logische Unterbau der Geschichte bilden soll.
Trotzdem: gut geschrieben, nett erzählt und manchmal sogar halbwegs überraschend.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von frankh »

breitsameter hat geschrieben:Na ja, ganz so schlimm sind wir doch nicht, oder? :kopfkratz:
Nee, natürlich nicht. :-P
Aber es kommt schon vor, daß eine Meinungsäußerung zumindest von einigen so interpretiert wird.
Aus den gleichen Gründen verteidige ich auch das "Schiff" auch nicht, zumal die unterschiedlichen Ansätze (Stil & Atmosphäre versus Rationalität) ohnehin nicht unter einen Hut zu bringen sind.

Gruß
Frank
Zuletzt geändert von frankh am 21. Februar 2009 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Mammut
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Mammut »

frankh hat geschrieben: Aber es kommt schon vor, daß eine Meinungsäußerung zumindest von einigen so interpretiert wird.
Es liegt ja auch an den Fertigkeiten des Autors, sich da besser darzustellen. Aus meiner Sicht ließen die Zeilen von Hartmut aber keinen Deutungsspielraum zu. :lol:

Wahrheit und Werbung von Nir Yaniv beinhaltet eine interessante Idee, deren Umsetzung mich aber nicht vom Hocker reißen konnte.
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Helmuth W. Mommers
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Helmuth W. Mommers »

Auf der anderen Seite von Thomas Wawerka – finden wir auf abenteuerlichen Wegen eine Alternativwelt, die einmal mehr ihren Ursprung im Naziregime hat: das Stauffenberg-Attentat. So meisterlich der Autor streckenweise seine Novelle erzählt, stilistisch wortgewandt und mit bildhaften Vergleichen („Der Donner krachte, als würden die Berge kalben“) ausschmückt, so wenig berührt einem die „andere Seite“, und die Erklärungen wirken trocken wie ein Abriss aus dem Geschichtsbuch. Getragen ohne sonderliche Spannung, unterhaltsam immerhin. – Sehr gut wieder die Illustration.

Insgesamt gesehen, nach der überragenden Nummer 13, eine der deutlich schwächeren Ausgaben.

Ret Maruts Kurzgeschichte las sich kurios, Nir Yanivs Vignette witzig. Gero Reimanns Abhandlung war mir zu intellektuell, David Lynchs Werk zudem zu wenig bekannt, als dass ich sie hätte goutieren können.

An Grafiken gefielen mir die Frische, die unbekümmerte Frechheit des Covers von Stas Rosin, die bereits lobend erwähnten Zeichnungen von Gabriele Scharf, Philip Schaufelberger und von Christoph Jaszcuk; gar nichts anfangen konnte ich als Freund eher konservativer, konventioneller Illustrationen mit den rein grafischen, abstrahierten, mir nichts sagenden, mehrheitlich dunklen Darstellungen.
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Mammut »

Helmuth W. Mommers hat geschrieben: Insgesamt gesehen, nach der überragenden Nummer 13, eine der deutlich schwächeren Ausgaben.
Die 13 fand ich jetzt wenig überragend. Die 14 allerdings war auch durchwachsen. Nichts überragendes aber es gab in der Vergangenheit auch Ausgaben mit deutlich mehr ausfällen.

Bei Gero Reimanns Artikel hat mir die erste Seite gereicht. Sowas brauch ich ehrlich gesagt nicht.

In Nummer 15 ist ja Iwoleit/Küper und Uschi Zietsch geplant. Ich denke, da freue ich mich mal vorsichtig drauf. Wenn es wieder nix ist, werde ich NOVA wohl den Rücken kehren. Die letzten Ausgaben haben leider keine Lust auf mehr gemacht.
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Uschi Zietsch
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Michael Schmidt hat geschrieben: In Nummer 15 ist ja Iwoleit/Küper und Uschi Zietsch geplant.
Ich glaub, die Nummer wird ... äh ... heiß. 8-)
:bier:
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Uschi im SF-Fieber?
:laser:

Ich konnte dem Filmartikel leider auch nicht folgen, schade, mich hatte das Thema interessiert.
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Uschi Zietsch
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

lapismont hat geschrieben:Uschi im SF-Fieber?
hmmmja ... :-P
:laser:
Nee, der ist nicht dran schuld. Kommt nicht mal vor. :lol:
:bier:
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ChristianW
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von ChristianW »

breitsameter hat geschrieben:manche Aussage vom Beginn muß schnell umgewandelt werden, damit das Ende funktioniert (so werden einige Artefakte plötzlich über 2000 Jahre jünger...).
Hm, ich dachte, es wäre offensichtlich, dass sie nicht jünger werden, sondern von Anfang an so jung waren ... :oops:
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ChristianW
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von ChristianW »

Helmuth W. Mommers hat geschrieben:Dass er seinen Sonden Reliquien in Form von Knochensplittern beilegt, ist arg konstruiert.
Na, die machen noch ganz andere Sachen mit Reliquien. Die Aufbewahrungsorte sind mitunter kurios. :wink:
Und welche Rolle die Chinesen bei der ganzen Aktion spielen, beantwortet der Autor mit „Das unterliegt der Geheimhaltung“. Nun ja.
Ich dachte, die Interessen der Chinesen kämen heraus, indem nur die Infos weitergegeben werden, die weitergegeben - oder durch die Journalisten verbreitet - werden sollen. :kopfkratz:
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Thomas Wawerka

Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Thomas Wawerka »

Hallo miteinander,

eigentlich halte ich mich lieber aus Kritikrunden raus, weil ich nicht gern Kollegenschelte verteile und außerdem denke, dass Schriftsteller, Herausgeber und Kritiker jeweils ein Amt für sich ist. Aber ich will ja auch was lernen, also schalte ich mich mal in die Diskussion ein und frage

1. Breitsameter: Wie anders? Mir ist klar, dass die Geschichte äußerst hecklastig ist und dass dies keine elegante Lösung ist. Ich habe aber wirklich genug darüber nachgedacht und meine, es ist die einzig taugliche und funktionierende Lösung. Die Alternative dazu wäre die "Puzzle-Variante": Die Protagonisten kommen mehrere Male in die Alternativwelt und setzen das Bild aus den einzelnen Informationen zusammen, die sie dabei gewinnen. Es ist jedoch klar, dass die Geschichte damit noch viel länger geworden wäre, und meiner Meinung nach auch wässriger: Ein Besuch genügt; ein kurzer, starker Eindruck reicht aus. Es gibt Methoden, die aus der staubigsten Ecke der Kiste kommen, und eine Erklärung nachzuschieben gehört zweifellos dazu. Trotzdem haben sie - bewusst angewandt - ihr Recht und ihren Sinn. Es ist in etwa so, als würde man in einem modernen Film eine Verfolgungsjagd sehen, bei der die Bilder der vorbeiziehenden Landschaft im Inneren des Autos auf die Scheiben projiziert werden, wie das in älteren Filmen und z.B. bei Bond 20 der Fall ist... man "riecht den Kleister". Im Fall meiner Geschichte schien mir jedoch die alte, abgedroschene Methode am Nützlichsten zu sein. Zudem ist es immerhin eine Herausforderung, eine nachgeschobene Erklärung in lesbare Form zu bringen. Es schien mir reizvoll, den Lauf der Ereignisse durch den Mund der Figur Dana zu präsentieren; im Stil ihrer hintergründigen aber harten Ironie... Vielleicht war die Ironie auch zu hintergründig, immerhin beurteilt Mommers die nachgeschobene Erklärung als "trocken wie aus einem Geschichtsbuch" oder so ähnlich. Abgesehen davon, dass ich Geschichtsbücher äußerst spannend finde, habe ich schon versucht, die Erklärung etwas aufzupeppen. Mal ehrlich: Das Attentat funktioniert, weil Hitler sich einen Floh eingefangen hat... Die Nazis haben die Wälder abgeholzt, um einen transatlantischen Tunnel zu bauen... solche Sachen stehen doch auf der Grenze zum Absurden. Ich wollte es nicht noch weiter treiben, um den Leser nicht zu verschrecken.

2. Mommers: "Die andere Seite berührt einen nicht wirklich"... Das ist eine ziemlich unspezifische Kritik. Das ist die Art von Kritik, die mir als Schriftsteller nichts, aber auch gar nichts sagt, mich lediglich deprimiert zurücklässt (doch, ich hab auch das Positive gelesen). Weshalb berührt sie dich nicht? Was fehlt dir? Wie müsste die andere Seite geschildert sein, um dich zu berühren? - Was Kritik betrifft, habe ich wirklich ein dickes Fell, aber ich kann nicht gut mit einer solchen "Geschmacksäußerung" umgehen... Ich mag keine Tomaten. Ich finde Amy Winehouse nicht cool. Diese Geschichte berührt mich nicht. - Was soll man damit anfangen? Kritik ist für mich als Schriftsteller sehr wichtig - woher soll ich sonst wissen, was andere Leser erwarten? Zur Kritik gehört aber nach meinem Verständnis eine Begründung. Geschmacksurteile sollten wir uns dagegen sparen: Wir wissen doch, dass jeder seine eigenen Vorlieben und Abneigungen hat, beim Essen und Trinken, beim Sex und selbstverständlich auch bei der Literatur. Das ist übrigens auch das Problem, das ich mit deiner "Supernovae"/"Novae"-Liste habe. Du gibst keine Gründe für deine Bewertung an, folglich ist es ein Geschmacksurteil. Das gehört aber ins vertrauliche Gespräch und nicht in die Öffentlichkeit... Sinnvoller wäre es meines Erachtens, eine handvoll Supernovae auszuwählen und exemplarisch zu erläutern, was diese Erzählungen zu so guten Erzählungen macht.

Ansonsten vielen Dank ans NOVA-Team für all die Mühe und Glückwunsch zur Nummer 14! Und noch eine Frage: Wie seid ihr auf die Geschichte von B. Traven aufmerksam geworden? Darüber habe ich mich am meisten gefreut, weil der Mann zu meinen Lieblingsschriftstellern zählt. Ich kann den Caoba-Zyklus nur dringend empfehlen; eine derartig spannende und erschütternde Mischung aus Sozialreportage und Abenteuerroman habe ich noch nie gelesen/verschlungen (Wallraff hat deutlich hier angeknüpft) - und dabei wirkt es durch und durch modern! Diese Ironie, kein bisschen angestaubt... ein bisschen was davon wird auch in der Kurzgeschichte deutlich, aber gegen seine längeren Werke wirkt sie wie eine Fingerübung. Aber es ist ja auch eine seiner ersten Veröffentlichungen, wow!
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Mammut
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Re: NOVA 14

Ungelesener Beitrag von Mammut »

Thomas Wawerka hat geschrieben: Was Kritik betrifft, habe ich wirklich ein dickes Fell, aber ich kann nicht gut mit einer solchen "Geschmacksäußerung" umgehen... Ich mag keine Tomaten. Ich finde Amy Winehouse nicht cool. Diese Geschichte berührt mich nicht. - Was soll man damit anfangen? Kritik ist für mich als Schriftsteller sehr wichtig - woher soll ich sonst wissen, was andere Leser erwarten? Zur Kritik gehört aber nach meinem Verständnis eine Begründung. Geschmacksurteile sollten wir uns dagegen sparen: Wir wissen doch, dass jeder seine eigenen Vorlieben und Abneigungen hat, beim Essen und Trinken, beim Sex und selbstverständlich auch bei der Literatur.
Hallo Thomas,

na, da kann man anderer Meinung sein. Generell trifft jeder, der eine Geschichte liest, eine Geschmacksentscheidung. Dies wird oft begründet. Man will seine Meinung ja untermauern. Oft genug folgt die Argumentation aber nur diesem Zwang, aus dem gleichen Grund finden manche die Geschichte gut, andere schlecht.
Daher ist die Argumentation auch nicht immer hilfreich.

Ich bin da schon der Meinung, dass es dem Leser erlaubt sein darf, seine subjektive - und eine objektive gibt es ja wirklich nur bedingt - zu äußern. Wenn er dann sagt, er findet die Geschichte langweilig, ist das vielleicht hart für den Autor, aber aus Lesersicht durchaus verständlich.

Manchmal gefällt einem eine Geschichte auch nicht - oder gefällt einem - und man kann das nicht in Worte fassen, weil der Grund dafür nicht offensichtlich darlegt.

Warum ein Geschmacksurteil nicht in die Öffentlichkeit gehört, ist mir aber schleierhaft. Leben wir im Zeitalter des Maulkorbs?

Bis bald,
Michael
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