Avatar - James Camerons neuer Film
Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Dazu kommt das Cameron afaik seit Mitte der 70er an dem Film "arbeitet". Und das würde sich relativ gut mit dem Erscheinungsdatum der denkenden Wälder decken.
- Andreas Eschbach
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Hab ihn jetzt gesehen. Gestern Abend.
Grandios. Mein persönliches Kino-Highlight der letzten x Jahre.
Klar kann man daran rummeckern (kann man an allem), wenn man will, aber ich will nicht. Als wir aus dem Kino kamen, war es, als sei ich gerade selber aus so einem Avatar-Steuersarg gestiegen...
Dringende Empfehlung: Unbedingt, unbedingt, unbedingt in 3D anschauen! Dafür auch weiteste Umwege in Kauf nehmen! Es lohnt sich.
Doch, eins hab ich zu bemängeln: Der Film hätte gern noch 'ne Stunde länger sein dürfen...



Klar kann man daran rummeckern (kann man an allem), wenn man will, aber ich will nicht. Als wir aus dem Kino kamen, war es, als sei ich gerade selber aus so einem Avatar-Steuersarg gestiegen...
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Doch, eins hab ich zu bemängeln: Der Film hätte gern noch 'ne Stunde länger sein dürfen...

Re: Avatar - James Camerons neuer Film
-----Andreas Eschbach hat geschrieben:Hab ihn jetzt gesehen. Gestern Abend.
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Grandios. Mein persönliches Kino-Highlight der letzten x Jahre.
Klar kann man daran rummeckern (kann man an allem), wenn man will, aber ich will nicht. Als wir aus dem Kino kamen, war es, als sei ich gerade selber aus so einem Avatar-Steuersarg gestiegen...
Dringende Empfehlung: Unbedingt, unbedingt, unbedingt in 3D anschauen! Dafür auch weiteste Umwege in Kauf nehmen! Es lohnt sich.
Doch, eins hab ich zu bemängeln: Der Film hätte gern noch 'ne Stunde länger sein dürfen...
Habe jetzt auch viel darüber gelesen. Ich mache mein Urteil nach der Show. Bin gespannt!

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- Neo
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Es ist schon interessant, wie stark der vorher/nachher-Effekt ist. Viel Skepsis in den Foren (hier oder etwa im PR-Forum) bezüglich 'schlichte Story' oder 'zuviel CGI', aber wenn man den Film dann gesehen hat...
Ich war gestern ebenfalls drin - größtes verfügbares Kino, dickster Sound, 3D - und kann Andreas nur bestätigen: der Film ist schlicht überwältigend. Augenlust !!! Die Landschaften und Dschungelszenen und 'der Baum' treiben einem die Tränen in die Augen.
Gurgeh
P.S.: Natürlich ist der Film eine Parabel auf unseren Umgang mit unserem Planeten. Und als verrückte und trostlose Replik darauf abends nach dem Heimkommen in den Nachrichten die Berichte über das schandhafte Scheitern in Kopenhagen...
Ich war gestern ebenfalls drin - größtes verfügbares Kino, dickster Sound, 3D - und kann Andreas nur bestätigen: der Film ist schlicht überwältigend. Augenlust !!! Die Landschaften und Dschungelszenen und 'der Baum' treiben einem die Tränen in die Augen.

Gurgeh
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- Stormking
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Jaja, und George Lucas hatte Star Wars Episode 1-3 schon 1977 fertig ausgearbeitet, Matrix war schon immer als Trilogie geplant und Brain Herbert hat auf dem Dachboden eine Kiste mit Notizen seines Vaters gefunden, in denen die Handlung der Dune-Prequels skizziert war ...Christof hat geschrieben:Dazu kommt das Cameron afaik seit Mitte der 70er an dem Film "arbeitet".
Und als ob es nicht schon schlimm genug wäre, daß derartiges Marketing-Blah von den Leuten tatsächlich anstandslos geglaubt wird, kommt gleich noch völlig aus der Luft gegriffene Legendenbildung dazu. Fünfzehn Jahre vom ersten Skript bis zur Kinopremiere sind offenbar nicht "episch" genug. Nein, Cameron muß schon mindestens seit den 70ern an "Avatar" arbeiten. Ich finde aber, das ist immer noch reichlich profan. Wie wäre es denn mit folgender Geschichte: Die Idee von "Avatar" stammt eigentlich von Camerons Ururururgroßvater und wurde innerhalb der Familie überliefert, bis die Welt und die Tricktechnik weit genug war, um es endlich umzusetzen ...
Mal ehrlich, kann man nicht einfach mal bei den Fakten bleiben?
Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Was sind die Fakten? Das eine Aussage von Cameron im Raum steht das er seit den 70er an der Idee baut. Deshalb stand mein arbeiten in "". Klar kann das pures Marketing sein. Wobei das dann eben nur eine Vermutung unsererseits wäre.Mal ehrlich, kann man nicht einfach mal bei den Fakten bleiben?
Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Naja, aber dieses Gerede in Superlativen, dass der Film erst jetzt reif zum Machen war und die Tricktechnik und dass obwohl Cameron seit 30 Jahren dran arbeitet und so weiter und so weiter...
Ich weiß nicht, scheint mir schon ne Masche zu sein. Warum ist der film erst jetzt machbar. Star Wars 1-3 kam auch schon früher raus. Wann wusste Cameron, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war? Warum wartet er nicht noch fünf Jahre? Die Effekte sind dann noch geiler. Wahrscheinlich.
Ganz einfach: Es hört sich scheiße an, zu schreiben: "Öh ja, die Story hab letztens kurz vorn nem Meeting auf ne Serviette geschrieben und dann haben wir einfach angefangen."
So denk ich mir das.
Soll aber den Film, den ich noch nicht gesehen hab, nicht schmälern. Die Serviette-Entstehungslegende fände ich ebenso legitim.
Ich weiß nicht, scheint mir schon ne Masche zu sein. Warum ist der film erst jetzt machbar. Star Wars 1-3 kam auch schon früher raus. Wann wusste Cameron, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war? Warum wartet er nicht noch fünf Jahre? Die Effekte sind dann noch geiler. Wahrscheinlich.
Ganz einfach: Es hört sich scheiße an, zu schreiben: "Öh ja, die Story hab letztens kurz vorn nem Meeting auf ne Serviette geschrieben und dann haben wir einfach angefangen."
So denk ich mir das.
Soll aber den Film, den ich noch nicht gesehen hab, nicht schmälern. Die Serviette-Entstehungslegende fände ich ebenso legitim.
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Ich habe mich nun nicht allzu sehr ungeguckt, aber das bischen an Infos was ich gebrowst habe zu »Avatar« (z.B. die Feature-Videos bei »Wired.com«) ergeben ungefähr folgendes:
Die Grundidee hatte Cameron in den 70gern.
In den 90ern hat er einen ersten Drehbuchentwurf geschrieben, aber wieder in die Schublade gepfeffert, als er begann, die Produktionskosten zu überschlagen.
Und jetzt sehen wir einen Film, der zwar auf diesen Entwürfen umgesetzt hat. Genaueres wird man wohl erst erfahren, wenn ausführlicheres »Making of«-Zeugel zu haben ist.
Grüße
Alex / molo
Die Grundidee hatte Cameron in den 70gern.
In den 90ern hat er einen ersten Drehbuchentwurf geschrieben, aber wieder in die Schublade gepfeffert, als er begann, die Produktionskosten zu überschlagen.
Und jetzt sehen wir einen Film, der zwar auf diesen Entwürfen umgesetzt hat. Genaueres wird man wohl erst erfahren, wenn ausführlicheres »Making of«-Zeugel zu haben ist.
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»Die Wirklichkeit ist überall gleich – nämlich unbekannt.« — Egon Friedell
(Ich weiß es im moment schlicht nicht besser.)
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- Stormking
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Natürlich ist das ne Masche. Angesichts des Ergebnisses aber irgendwie fragwürdig. Da "arbeitet" der Mann angeblich seit über 30 Jahren an einer Story und dann kommt ein Pocahontas/Der mit dem Wolf tanzt/Last Samurai-Klon heraus, der seine Prämisse - daß Jake in einem Avatar und nicht in seinem eigenen Körper steckt - nichtmal im Ansatz nutzt? Das hätte man komplett weglassen und den Streifen "Pandora" nennen können, herausgekommen wäre zu 99% derselbe Film.Montag hat geschrieben:Naja, aber dieses Gerede in Superlativen, dass der Film erst jetzt reif zum Machen war und die Tricktechnik und dass obwohl Cameron seit 30 Jahren dran arbeitet und so weiter und so weiter...
Ich weiß nicht, scheint mir schon ne Masche zu sein.
Nicht nur das. Die ehrliche Aussage, Wir wollten richtig geiles 3D-Kino machen und haben daher eine erprobte Story neu umgesetzt, wäre mir wesentlich sympathischer gewesen. Denn so ist meine Einschätzung: Als Kino-Event großartig, als Film, als Science-Fiction-Film und besonders als James-Cameron-Science-Fiction-Film eine große Enttäuschung.Montag hat geschrieben: Soll aber den Film, den ich noch nicht gesehen hab, nicht schmälern. Die Serviette-Entstehungslegende fände ich ebenso legitim.
Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Was dann wie gesagt sehr schön passen würde mit den denkenden Wälder. Buch gelesen, Idee für gut befunden und im Hinterkopf gespeichert. Warum Cameron die Idee erst jetzt umsetzt und wie er es vermarktet ist dagegen wieder eine ganz andere Geschichte.molosovsky hat geschrieben:...Ich habe mich nun nicht allzu sehr ungeguckt, aber das bischen an Infos was ich gebrowst habe zu »Avatar« (z.B. die Feature-Videos bei »Wired.com«) ergeben ungefähr folgendes:
Die Grundidee hatte Cameron in den 70gern....
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
..und sah in den virtuellen Kulissen sehr künstlich aus. Da kann man etwas Zuwarten von Herrn Cameron doch nun wirklich verstehen.Montag hat geschrieben:Ich weiß nicht, scheint mir schon ne Masche zu sein. Warum ist der film erst jetzt machbar. Star Wars 1-3 kam auch schon früher raus.
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Eben. Wenn man aus "Avatar" kommt und an Star Wars I-III denkt, kommt man ja fast ins Heulen.Oliver hat geschrieben:..und sah in den virtuellen Kulissen sehr künstlich aus. Da kann man etwas Zuwarten von Herrn Cameron doch nun wirklich verstehen.Montag hat geschrieben:Ich weiß nicht, scheint mir schon ne Masche zu sein. Warum ist der film erst jetzt machbar. Star Wars 1-3 kam auch schon früher raus.
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
So ist das eben. Sachen von heute sind morgen Sachen von gestern. Masche hin oder her, morgen schau ich mir Avatar endlich an (wenn auch nur als Flachbildvariante)... und in 10 Jahren (bei meinen nächsten KinobesuchAndreas Eschbach hat geschrieben:Eben. Wenn man aus "Avatar" kommt und an Star Wars I-III denkt, kommt man ja fast ins Heulen.

- Stormking
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
Daß "Avatar" Eye-Candy Deluxe darstellt, hat IMHO hier noch niemand bestritten. Dennoch ist nicht ganz ersichtlich, wie man angeblich dreißig Jahre lang an einer Story arbeiten kann, die in ihren Kernpunkten schon hundertmal dagewesen ist und auch keinen neuen Ansatzpunkt oder gelungenen Twist bietet.Andreas Eschbach hat geschrieben: Eben. Wenn man aus "Avatar" kommt und an Star Wars I-III denkt, kommt man ja fast ins Heulen.
Wie gesagt, mir ist besonders sauer aufgestoßen, daß die titelgebenden Avatare nun wirklich überhaupt keine Rolle mehr gespielt haben. Das ist in etwa so, als wenn Deine "Haarteppichknüpfer" im gleichnamigen Roman nach dem ersten Kapitel nie wieder erwähnt worden wären.
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Re: Avatar - James Camerons neuer Film
So! Wir sind gerade aus dem 3D-Kino gekommen.
Was mich sehr, sehr, sehr gestört hat war das 100%-Klischee. Da ist keine einzige Figur von ihrer Bestimmung abgewichen. Niemand stellt irgendwas in Frage, jeder erfüllt das, was ihm als eindimensionale Charakterisierung vorgegeben ist. Der militärische Befehlshaber, der die Bewohner der Welt als "Wilde" bezeichnet, der schmierig grinsende Pilot, die abtrünnige Pilotin, der Firmenvertreter - übrigens fast derselbe Typ wie aus Aliens - alle befinden sich in Pappschablonen, und die Menschen sind ach so böse bis auf wenige Auserwählte. Und dann die edlen Wilden - ein pures Schema. Der Krieger, der eifersüchtig auf den Rivalen ist, aber natürlich edel und klug, und wichtig, um die Meute anzuführen ... ja, sehr typisch indianisch. Ich habe viele Versatzstücke aus anderen Filmen, darunter Camerons eigenen entdeckt, die doch gar nicht notwendig gewesen wären. Ein bisschen Eigenständigkeit, ein bisschen mehr in die Tiefe, vor allem ein bisschen mehr von den Navi hätten gut getan. Ich hätte gern gewusst, wie die leben, außerhalb ihres im-Einklang-mit-der-Natur. Wir sehen nur die Eltern, den Verlobten, die Prinzessin und ... äh, ja. Das wars schon.
Die Handlung ist leider komplett vorhersehbar. Ab der ersten Szene weiß man, wie es abläuft und enden wird, und man kann sogar ziemlich genau vorhersagen, wer draufgeht. Da muss ich ehrlich gestehen, trotz aller Optikbegeisterung habe ich mich teilweise gelangweilt. Wobei der erste Lauf des Avatars wirklich mitreißend war - und das wars dann auch schon, mehr kam dazu nicht mehr. (Die Sache mit den dünnen Beinen war dann nochmal ein kleiner, hervorragender Kick.) Allerdings ging nach der Pause actionmäßig wirklich der Punk ab, und das war optisch nochmal ein Sahnehäubchen oben drauf. Lediglich der Reiterangriff war der pure Wahnsinn - niemand bei Verstand würde so etwas machen! Das wäre ja genauso, als wenn sich mir eine Ameise in den Weg stellt, das Bein hebt und "halt!" sagt. Da habe ich eigentlich von vornherein mehr "Naturtricks" erwartet, also schon früheren Einsatz der Tiere, Fallen, etc.
Was mich gar nicht gestört hat ist die Erklärung der Naturverbundenheit, nämlich dass die sich einloggen und alle untereinander vernetzt sind. Das finde ich prima gelöst. Klar hatten wir das in der Literatur schon ein paarmal (hab ich selber schon drüber geschrieben harhar), aber mir gefällt das sehr. Dementsprechend glaubhaft ist auch der Wechsel. So was mag ich!
Die Optik ist klasse, genau so hab ich es mir gewünscht. Eine schöne, fremde Welt, und gerade das Bunte in der Nacht fand ich super (ok, Abyss lässt grüßen, und was die schwebenden Felsen betrifft, auch die Drachenjäger; man merkt einfach, dass hier schon viel fürs Spiel aufbereitet wurde - aber das stört mich nicht), aber das ist einfach toll. Dieser herrliche Baum, die schönen Flugdinos ... ja, das passt. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Das, was gezeigt wurde, wurde optimal aufbereitet.
In 3D auf alle Fälle ein Ereignis, wenn Samen und Ascheflöckchen auf einen herunterregnen. Man ist richtig drin.
Fazit: Schöner unterhaltsamer Film ohne allzu großen Anspruch. Wegen der Optik - vor allem in 3D aber dennoch
7/10 neuronalen Pferdeschwänzen
Was mich sehr, sehr, sehr gestört hat war das 100%-Klischee. Da ist keine einzige Figur von ihrer Bestimmung abgewichen. Niemand stellt irgendwas in Frage, jeder erfüllt das, was ihm als eindimensionale Charakterisierung vorgegeben ist. Der militärische Befehlshaber, der die Bewohner der Welt als "Wilde" bezeichnet, der schmierig grinsende Pilot, die abtrünnige Pilotin, der Firmenvertreter - übrigens fast derselbe Typ wie aus Aliens - alle befinden sich in Pappschablonen, und die Menschen sind ach so böse bis auf wenige Auserwählte. Und dann die edlen Wilden - ein pures Schema. Der Krieger, der eifersüchtig auf den Rivalen ist, aber natürlich edel und klug, und wichtig, um die Meute anzuführen ... ja, sehr typisch indianisch. Ich habe viele Versatzstücke aus anderen Filmen, darunter Camerons eigenen entdeckt, die doch gar nicht notwendig gewesen wären. Ein bisschen Eigenständigkeit, ein bisschen mehr in die Tiefe, vor allem ein bisschen mehr von den Navi hätten gut getan. Ich hätte gern gewusst, wie die leben, außerhalb ihres im-Einklang-mit-der-Natur. Wir sehen nur die Eltern, den Verlobten, die Prinzessin und ... äh, ja. Das wars schon.
Die Handlung ist leider komplett vorhersehbar. Ab der ersten Szene weiß man, wie es abläuft und enden wird, und man kann sogar ziemlich genau vorhersagen, wer draufgeht. Da muss ich ehrlich gestehen, trotz aller Optikbegeisterung habe ich mich teilweise gelangweilt. Wobei der erste Lauf des Avatars wirklich mitreißend war - und das wars dann auch schon, mehr kam dazu nicht mehr. (Die Sache mit den dünnen Beinen war dann nochmal ein kleiner, hervorragender Kick.) Allerdings ging nach der Pause actionmäßig wirklich der Punk ab, und das war optisch nochmal ein Sahnehäubchen oben drauf. Lediglich der Reiterangriff war der pure Wahnsinn - niemand bei Verstand würde so etwas machen! Das wäre ja genauso, als wenn sich mir eine Ameise in den Weg stellt, das Bein hebt und "halt!" sagt. Da habe ich eigentlich von vornherein mehr "Naturtricks" erwartet, also schon früheren Einsatz der Tiere, Fallen, etc.
Was mich gar nicht gestört hat ist die Erklärung der Naturverbundenheit, nämlich dass die sich einloggen und alle untereinander vernetzt sind. Das finde ich prima gelöst. Klar hatten wir das in der Literatur schon ein paarmal (hab ich selber schon drüber geschrieben harhar), aber mir gefällt das sehr. Dementsprechend glaubhaft ist auch der Wechsel. So was mag ich!
Die Optik ist klasse, genau so hab ich es mir gewünscht. Eine schöne, fremde Welt, und gerade das Bunte in der Nacht fand ich super (ok, Abyss lässt grüßen, und was die schwebenden Felsen betrifft, auch die Drachenjäger; man merkt einfach, dass hier schon viel fürs Spiel aufbereitet wurde - aber das stört mich nicht), aber das ist einfach toll. Dieser herrliche Baum, die schönen Flugdinos ... ja, das passt. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Das, was gezeigt wurde, wurde optimal aufbereitet.
In 3D auf alle Fälle ein Ereignis, wenn Samen und Ascheflöckchen auf einen herunterregnen. Man ist richtig drin.
Fazit: Schöner unterhaltsamer Film ohne allzu großen Anspruch. Wegen der Optik - vor allem in 3D aber dennoch
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Uschi
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