Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
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Mort
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Mort »

Knochenmann hat geschrieben: Bis auf den Heinlein Vergleich. Ich hab keine Ahnung warm Slazki von so vielen als literarische reinkarnation von Heinlein gesehen wird... ich meine, Heinlein hat auch viel Schrott geschrieben, aber gerade im direkten Vergleich mit Satrship Troopers spiet Heinlein doch in einer komplett anderen Liga.
Nicht daß wir uns da falsch verstehen, auch ich finde, daß Scalzi nicht an RAH heranreicht. Trotzdem scheint es für mich offensichtlich, daß er ihn für dieses Buch zum Vorbild nahm. Daher mein Vergleich.
deval hat geschrieben:Ich empfand das Buch als leicht, unkompliziert und erfrischend. Ich mag Scalzis humorvolle Erzählweise.
Bei "leicht" und "unkompliziert" kann ich Dir voll zustimmen. Mein Problem mit Krieg der Klone ist jedoch, daß ich es eben als alles andere als erfrischend und humorvoll empfinde. Wie schon erwähnt, kommt der Roman in meinen Augen nicht über einen müden Aufguß besserer Werke hinaus. Da ist nichts "Frisches" dran. Ein Reißbrettprodukt halt. Und seinen Humor empfand ich bestenfalls als gezwungen. Ich habe an keiner Stelle auch nur geschmunzelt. Was ich damit sagen will ist, daß ich seine Stärken nicht so positiv bewerte, wie manch anderer hier und diese somit auch nicht seine von mir als solche empfundenen Schwächen ausgleichen können. Scalzi ist sicher nicht schlecht im Sinne von "Unlesbar", aber ich erwarte auch von reiner Unterhaltung einfach mehr. Wenn schon "Fastfood", dann bitte wenigstens sowas wie die Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn; also mit interessanten Figuren, tollen Schauplätzen und einem spannenden Plot.

Übrigens finde ich es äußerst amüsant, daß ausgerechnet Scalzi so eine (Mini-)Diskussion entfacht. Ich hätte nie gedacht, daß sein Werk Reaktionen in einer größeren Bandbreite als "finds isch okay" bis "find isch nit so jut" hervorruft. Aber ich kenne auch nur Krieg der Klone.
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Bungle
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Bungle »

Hier wird ja wirklich um Literatur diskutiert!
Und ein bisschen muss ich "Krieg der Klone" schon verteidigen. Ich hab vielleicht nicht so viel gelesen wie z.B. Mort, aber immerhin "Starship Troopers" und "Der Ewige Krieg". Kein Vergleich zu "Starship Troopers"? Ja, denn das ist reiner Pulp. BEMs und ihre verbündeten gegen die Menschheit. Heinlein ist ein großer Erzähler, aber es gibt beseres von Heinlein. Kann also nicht nachvollziehen, dass "Starship Troopers" besser sein soll.
Für mich war da 'Scalzi belangvoller. Es war interessant zu lesen, wie sich Menschlichkeit in einem Szenario eines posthumanen Weltraumkrieges behaupten kann. Es ist sicher eine kalkulierte Mischung gewesen, eher unernst und ironisch. Aber unterhaltsam und gut geschrieben. Ob das Buch nun mehr oder weniger Originalität wie andere besitzt ist zweitrangig.

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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Hexodus hat geschrieben:Habe noch nie etwas von Palahniuk gelesen. Ich merke mir die Kolonie mal vor. Aber ist das wirklich SF? Klingt garnicht danach.
Nein, bis auf "Das Kainsmal" ist keines seiner Bücher auch nur im entferntesten der SF zuzuordnen. Ich würde sie eher der Satire zurechnen, obwohl auch das nicht immer passt.

@Pogopuschel:"Snuff" ist echts chon vor 2 Jahren hier erschienen? Das ist völlig an mir vorbeigegangen, ich hab die deutsche Ausgabe erst vor kurzem im Buchhandel entdeckt und dachte deswegen, das wäre eine Neuerscheinung.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

L.N. Muhr hat geschrieben: Auf jeden Fall aber alles andere als neu, sondern natürlich abgeleitet von den klassischen "Cluberzählungen", also Schnurren, die sich die Herren in den britischen Clubs erzählt haben bei Doyle und was weiß ich noch wo.
Du hast natürlich recht, aber Palahniuk sagt selbst im Vorwort, dass es ihm nicht darauf ankam, etwas neues zu erfinden, sondern dass er auf diesem Wege von seiner sonstigen Erzähltechnik abweichen wollte, um mal selbst einen anderen Ansatz auszuprobieren. Ähnlich ist er auch bei "Das Kainsmal" vorgegangen, das im Stile mündlich übertragener Urban Legends erzählt wird.

"Globalia" hab ich auch abgebrochen, das war einfach zu platt und gewollt Oberlehrerhaft. Habe jetzt mit der Lektüre von Peter Watts` "Abgrund" begonnen und das fängt ziemlich gut an. Ich bin gespannt :D
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von bukaman »

Ich fange heut mit dem ersten Eragon-Band an, nachdem mein Sohn (11) mir diesen doch schon so lange nahelegt, und nach dem ich gestern den Film gucken musste, will ich natürlich wissen, ob das Buch auch so eine Gurke ist oder nicht.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Bungle »

"Die Audienz" ist beendet.
Ein ziemlich durchwachsener Jahrgang. Nur wenige Texte fand ich wirklich hervorragend. Der Rest ist gutes Mittelmaß, von denen einige auch besser hätten sein können. Eigentlich ist nur ein Text belanglos.

Gelesen auch "Sherlock Holmes im Netz der Lügen": Immer wieder erstaunlich, was Sherlock Holmes alles so erlebt. Erstaunlich auch, welche Anschlussmöglichkeiten für eigene Geschichten die Autoren immer wieder finden. Fühlte mich gut unterhalten. Allerdings kommt an die Origniale kaum eine Story heran.

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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Hexodus »

Eragon soll angeblich sehr gut sein und auch extrem von der Verfilmung abweichen - wohl in der positiven Richtung. Bin aber selber auch noch nicht dazu gekommen das zu lesen. Ich tue mir schwer mit Büchern zum Film, gerade wenn ich zuerst den Film gesehen habe. Aber auch andersherum ist es selten prickelnd. Beim ersten Harry Potter war ich von dem Film angeödet, das kam mir wie eine einzige schlechte Zusammenfassung vor.

Habe gerade Honor Harrington 9 "Der Stolz der Flotte" durch. Nachdem sich der achte Band als eine Kruzgeschichtenband entpuppt hatte, der übrigens auch eine hervorragende Geschichte der Begegnung der jungen Harrington und des Baumkaters Nimmitz beinhaltet, habe ich kurzentschlossen zum nächsten Band gegriffen, um zu erfahren wie es mit der Geschichte weiter geht. Zwar war Band 7 ein abgeschlossener Roman, doch hat das Ende viel Appetit auf Mehr gemacht. Und das hat sich als eine gute Entscheidung herausgestellt. In "Der Stolz der Flotte" wird die Spannung von der ersten bis zur letzen Seite gehalten und mit einem genialen Abschluss belohnt.
Harrington schmiedet die ehemaligen Häftlinge des HMV-Gefängnisplaneten zu einer Streitmacht und verleibt nacheinander Havenitische Raumschiffe, die sich in das System vorwagen ein bis eine ansehnliche Flotte entsteht. Während dessen greifen die Havenitischen Raumverbände unter der Oberleitung der neuernanten Cheffin der Flotte mantikoranische Systeme. Hier kommt eine neue graysonisch-mantikoranische Harrington-Klasse zum einsatz, die es in sich hat und über die ich Euch nicht zuviel verraten möchte. Höchstens soviel, dass Ihr das unbedingt lesen müsst.
David Weber hat sich in diesem Buch viel Neues einfallen lassen. Wer schon das Band mit den Q-Schiffen geliebt hat, wird ins schwärmen geraten was Herr Weber hier ersonnen hat.

Die einzigen Stellen die meinen Lesefluss und das damit verbundene Vergnügen getrübt haben, sind die Passagen über die Politik und Interna der Volksrepublik Haeven. Das ist öde, denn irgendwie kann ich mich nicht für die Gegenseite erwärmen. Mag sein, dass dies für die Story wichtig ist, doch bitte nicht in solcher Bandbreite. Doch das ist ein Makel mit dem man leben muss, will man in den Genuss der Erzählung kommen. Ich habe mir angewöhnt diese Passagen nur quer zu überfliegen und das hat mir noch nie geschadet. :prima:

Daher starke 9 von 10 Raumschiffen.

@heino Nun, dann wäre Kainsmal eindeutig auf meiner künftigen Abschussliste.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Hexodus hat geschrieben:Eragon soll angeblich sehr gut sein und auch extrem von der Verfilmung abweichen - wohl in der positiven Richtung. Bin aber selber auch noch nicht dazu gekommen das zu lesen. Ich tue mir schwer mit Büchern zum Film, gerade wenn ich zuerst den Film gesehen habe. Aber auch andersherum ist es selten prickelnd. Beim ersten Harry Potter war ich von dem Film angeödet, das kam mir wie eine einzige schlechte Zusammenfassung vor.

@heino Nun, dann wäre Kainsmal eindeutig auf meiner künftigen Abschussliste.
Mein Neffe hat "Eragon" gelesen und fand das nicht so toll. Er hat mir auch einige Dinge darüber erzählt, die ziemlich unlogisch oder dramaturgisch unsinnig waren, ich kriege das aber nicht mehr zusammen und müsste ihn da nochmal fragen.

Freut mich, wenn das dein Interesse geweckt hat. " Das Kainsmal" ist aber auch ein selbst für Palahniuk ziemlich schräges Ding und die Ausgangsprämisse ist gewöhnungsbedürftig. Wenn man damit aber keine Probleme hat, macht das Buch ziemlich viel Spass.


Fertig mit "Abgrund" und Watts zählt nun definitiv zu meinen neuen Favoriten. Ich mag seine schräge Denkweise und seinen Hang zu Aussenseiter-Charakteren, deshalb freue ich mich schon auf "Mahlstrom" :prima:

Aus Mangel an Alternativen hab ich jetzt mal wieder zu einem Thriller gegriffen, diesmal handelt es sich um "Memoria" von Gary Braver. Ich kann aber noch nix dazu sagen.
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andy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von andy »

ich arbeite mich weiter durch kings "die arena", und die arbeit macht echt freude. 400 von 1.300 seiten sind durch und king gibt echt gas. es gelingt ihm, wirklich eine menge aus der story herauszuholen. nur die figuren sind ganz schlicht gut und böse - ohne jeden grauton. was mir aber die lust am lesen nicht vergrault.

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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von bukaman »

So, das erste Drittel Eragon liegt hinter mir, aber ich kann jetzt schon sagen, das der Film im Gegensatz zum Buch absoluter Müll ist. Der Film bietet (wenn überhaupt) gerade mal eine grobe Zusammenfassung des Buches, wobei hier noch ordentlich zusammengestrichen wurde. Film: Junge findet Ei, alter Mann im Dorf findet Jungen, erzählt ihm von seiner Bestimmung und das da irgendwo ein paar Rebellen auf ihn warten, zack - hingeflogen, ein bischen gekämpft, Fertig.
Im Buch verfolgen Brom und Eragon nun schon gute 150 Seiten lang die Mörder seines Onkels, ohne das von den Varden (die Rebellen) bisher überhaupt groß geredet wurde.
Nunja, bislang unterhält mich das Buch, es ist eher ein Jugendroman als für Erwachsene, aber das muß ja nicht unbedingt verkehrt sein.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertig mit Anathem und Irgendwo ganz anders

Anathem: Solides Buch, aber das Ende ist mir zu unspektakuär, und leider auch ein bischen zu unlogisch. Irgendwo ganz anders: Naja, Jasper Fforde, der hat anscheinend das ganze Kontigent an inovativen Ideen für sich gepachtet.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet ABMGW
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Taahaag »

Anathem: Solides Buch, aber das Ende ist mir zu unspektakuär, und leider auch ein bischen zu unlogisch. Irgendwo ganz anders: Naja, Jasper Fforde, der hat anscheinend das ganze Kontigent an inovativen Ideen für sich gepachtet.
Die (eigentlich) Geschichte bei Anathem war ja auch unspektakulär, wie eben auch das Ende. Aber das ganze drumherum war interessant.

zu Irgendwo ganz anders von Fforde: fand ich ziemlich langweilig, das war nur ein "best of" der vorherigen 4 bände, ohne was neues zu bringen. Wobei da der titel des englischen originals natürlich passt...
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von lowcut »

lowcut hat geschrieben:
Es wird eine weite Welt aufgespannt. Hat mich einwenig an Hamilton oder Sheffield erinnert. Allerdings sind die Charaktäre recht flach. Die erste Hälfte des Buches ist recht ruhig und die Personen werden eingeführt. In der zweiten Hälfte wird das Tempo angezogen.

Ich hab inzwischen schon mit dem 2. Teil Der Sternenwald begonnen. Es sind zwischen den ersten beiden Büchern schon 5 Jahre vergangen.
Ich bin schon fast mit dem dritten Teil Sonnenstürme durch. Man könnte meinen, das man dem Ende entgegen kommt.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von bukaman »

Bin durch mir Eragon. Das Buch ist nicht schlecht, hat aber einige Längen. Die Jagd nach den Urgals, die anschließende Flucht vor den selbigen zieht sich fast durch das gesamte Buch, so daß man Angst bekommt, das Ende (die Schlacht) würde auf den letzten Seiten nur noch gehetzt abgehandelt werden. Das passiert aber glaub ich nur, wenn man den Film kennt und ihn noch frisch im Gedächtnis hat. Das Buch endet ebenso offen, weshalb ich als nächstes den zweiten Band lesen werde. Ob die Bücher wirklich so sehr aus dem Schwerter und Zauberei-Genre herausragen, wie es auf dem Buchrücken steht, kann ich nicht bestätigen, dazu les ich zu wenig und zu selten Fantasy. Ich denke aber, das ohne den Herr der Ringe-Hype die Eragon-Reihe nicht die Popularität erreicht hätte, die sie unter den Fans hat.
Naja, ich schieb jetzt erstmal Robert Feldhoffs letzten Perry dazwischen, bevor ich wieder ins Land der Elfen und Zwerge aufbreche.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Durch mit "Operation Sonnenfracht", Band 11 der Mark-Brandis-Reihe, die derzeit im Wurdack-Verlag wiederaufgelegt wird. Nikolajewsky hat verdammt aktuelle Themen aufgegriffen (hier: Spätfolgen von endgelagerten abgebrannten Kernbrennstoffen). Fachlich ist das alles Mumpitz (Wer würde die abgebrannten Brennstäbe ausgerechnet in flüssiger Form endlagern? Wer würde ausgerechnet Erdbebengebiete oder erloschene Vulkane als Endlagerstätten aussuchen? Und wieso soll eine "Verschmelzung" stattfinden, sobald ein Teil der Flüssigkeit aus einem großen Reservoir abgepumpt und in ein kleines Raumschiff ausgelagert wurde?), aber die Arbeiten in einer Notlage unter Zeitdruck und einer Wahnsinnverantwortung werden packend beschrieben.
Das "Liebesdrama" um Ruth O'Hara, die sich auf einmal vernachlässigt fühlt und deshalb fremdgeht, wird dagegen nur sporadisch und ohne Tiefgang abgehandelt. Was nicht weiter stört!
Die Botschaft ist wieder einmal pazifistisch, humanistisch und antirassistisch. Hervorragende Unterhaltung auf hohem Niveau!

Angefangen mit Hans Martensteins Roman "Heimweg". Es geht dabei um das Schicksal eines Mannes, der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt und an seiner früheren Wohnungstür von einem Mann mit französischem Akzent begrüßt wird. Der Anfang ist vielversprechend, Martenstein kann schreiben!
Interessant, wie ich zu dem Buch gekommen bin. Nach einem harten Arbeitstag fand ich an der einsamen Bushaltestelle einen Stapel mit drei gut erhaltenen Büchern, in denen ein Zettel steckte, wonach derjenige, der die Bücher findet, ermächtigt wurde, dieselben entweder an sich zu nehmen oder weiter zu verschenken oder wegzuschmeißen. Ich entschied mich für die erste Option.

Gruß
Ralf
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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