Perry Rhodan: Odyssee

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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Ja, danke, Kringel.
Kringel hat geschrieben:Fest steht: Wenn Bull überhaupt eine Narbe hat,
Wie gesagt: jetzt hat er eine. Hubert Haensel erwähnt sie ausdrücklich in seiner "Kosmos-Chronik 1", nur ohne Entstehungsgeschichte (jedenfalls bis Stand S. 250). Vorne drauf ist auch die Brucksche Narbe zu sehen.
Kringel hat geschrieben: dann muß er sie vor Erhalt seines ZA bekommen haben, danach wäre das nicht mehr möglich gewesen.
Jau, danke, der Hinweis ist natürlich wichtig für einen Autor, der in Sachen Rhodanserie nicht sattelfest ist.

Ich denke darum auch, dass ich mich bei Bullys Narbe nicht zu weit aus dem Fenster lehnen werde. Aber sie unerwähnt zu lassen, wäre schriftstellerisch feige, weil nämlich die Hauptkultur, die ich in meinem Vierer beschreibe, eine kriegerische ist und Narben dort also einiges Gewicht haben.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Alles spricht dafür, daß du der erste wärst, der der Narbe eine '"Geschichte" gibt. Also hast du freie Hand - falls Klaus N. Frick nichts dagegen hat, kannst du das doch eigentlich herrlich ausfabulieren?!
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Ist die Gesichtsnarbe "offizieller Bestandteil" der Heftserie? Brucks Bilder können nicht unbedingt als Referenz dienen, weil er zuweilen sehr kreativ war. Hubert Haensel muss sie doch irgendwoher haben. Eine Textstelle, die ich bisher nicht fand.

Bei der Personeninformation auf perry-rhodan.net und im Lexikon ist nichts über die Narbe zu lesen. Das dazugehörige Bild von Johnny Bruck zeigt übrigens keine Narbe.

Das Bully-Bild der Kosmos-Choniken ist Titelbild des PR-Heftes Nr. 492 "Das stählerne Gefängnis". Ob da etwas steht?
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Frank Böhmert

Die abgelieferte Stelle ...

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Hi, Leute! Ein abschließendes Dankeschön in die Runde! Ich handele das nun, auch aus Zeit- wie Platzgründen, ganz kurz ab:

Ich hob die Hand, fuhr mit dem Zeigefinger die Narben entlang. Vom Haaransatz quer über die Stirn bis zur linken Augenbraue, dann die grobere Narbe auf der linken Wange hinab.
»Damals war ich noch ein junger Mann«, erklärte ich. Mehr nicht. Dass ich sie mir nie hatte wegmachen lassen, damit sie mich immer an die eigene Verletzlichkeit und Sterblichkeit erinnerten, sagte ich nicht. Es wäre auch lächerlich gewesen: ich sah sie beim täglichen Blick in den Spiegel ja längst nicht mehr.


Die Geschichte hinter den Narben zu erzählen, überlasse ich, da zweifelhaft bis zum Schluss, lieber den Cracks.

Machts erstmal gut,
die nächsten drei Wochen bin ich schwer am Abschluss-Ackern und hier wohl nicht mehr zu finden,
Frank Böhmert
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Kringel hat geschrieben:Alles spricht dafür, daß du der erste wärst, der der Narbe eine '"Geschichte" gibt. Also hast du freie Hand - falls Klaus N. Frick nichts dagegen hat, kannst du das doch eigentlich herrlich ausfabulieren?!
He, he. Ich hab's getan. Gestern den Part abgeliefert, in dem Bull genüßlich einen wüsten Schwank aus seiner Jugend erzählt. Muss nur noch vom zuständigen Redakteur abgesegnet werden - in diesem Falle von Frank Borsch, nicht von KNF.

Kleiner Anheizer gefällig?

Irgendwann lag X. auf mir und zog mit dem Finger die Narben auf meiner Stirn und meiner Wange nach. »Wo hast du die her?«
Wir hatten die andere Hälfte der Decke über uns geschlagen, weil vom See her ein auf die Dauer recht kühler Wind wehte und wir uns noch nicht wieder anziehen wollten. »Ach, das ist tausend Jahre her«, sagte ich. Mit der einen Hand spielte ich in ihren Haaren, die andere hatte ich mir unter den Kopf geschoben. »Habe ich längst vergessen.«
»Das ist aber schlecht.«
»Wieso?«
»Was soll ich meiner Mutter sagen, wenn sie mich danach fragt? Soll ich dann sagen, das will er mir nicht verraten? Ich weiß schon, was dann kommt. Verbrechervisage. Dunkle Vergangenheit. Du wirst es noch bereuen, Kind, merk dir meine Worte.«
»Deine Frau Mutter lass mal meine Sorge sein. Du vergisst, was für ein Charmebolzen ich bin.«
»Andere Leute nennen dich anders.«
»Die haben ja auch andere Töchter.«
Sie fuhr wieder die Narbe entlang. »Ach, bitte ...« Sie machte eine Schnute, und auf einmal konnte ich mir vorstellen, wie sie als Siebenjährige ausgesehen hatte.
»Du musst die reinste Plage für deinen Vater gewesen sein. Hat er dir je etwas ausschlagen können?«
»Lenk nicht ab.«
Ich gähnte. »Worum ging es gerade?«
»Die Akten geben nicht eine Zeile über die Narben her. Auf den meisten Bildern sind sie nicht mal zu sehen. Retuschiert eure Pressestelle die immer?«
Ich drehte den Kopf zum Picknickkorb herum. »Komisch. Ich könnte schon wieder etwas vertragen.«
»Bestimmt steckt eine schrecklich romantische Liebesgeschichte dahinter«, sagte Fran. »Darum willst du mir nichts verraten.«
»Stimmt.
Schrecklich romantisch.«
Sie sah mich erwartungsvoll an, aber ich sagte nichts weiter.
»Reginald!« Sie setzte sich auf und klatschte mir die flachen Hände auf die Brust.
»Na schön«, sagte ich und schloss die Augen. »Du sollst es alles erfahren.«
Sie seufzte und ließ sich neben mich fallen, kuschelte sich in meine Armbeuge.
»Ich war noch ein junger Mann damals. Das war noch vor der Mondlandung. Lange vor der Mondlandung. Ich studierte noch und verdiente mir nebenbei etwas Geld an einer Tankstelle. Damals gab es noch Autos, also eine frühe Form von Gleitern, die -«
»Du meinst Automobile? Mit Rädern unten dran? Du bist so etwas noch gefahren?«
»Ja, genau. Die hatten Verbrennungsmotoren, fuhren also noch mit Benzin, und das holten sich die Besitzer an der Tankstelle. Kleine Reparaturen konnte man dort auch machen lassen. Jedenfalls war es Sommer, und ich jobbte als Tankwart. Es war eine abgelegene Tankstelle in einer Gegend, die man fast schon gottverlassen nennen konnte, und so arbeitete ich allein dort. Der Chef kam nur, wenn jemand einen Mechaniker brauchte, und natürlich abends zum Kasse machen. Es war ein wunderschöner Sommer, ungefähr so wie hier, aber wärmer natürlich. Eines Tages fuhr ein richtiger Straßenkreuzer vor. Nichts für ganz Reiche, aber schön. Weiße Lackierung, langgezogene, eckige Heckflossen. Eine Augenweide für einen jungen Mann, der sonst hauptsächlich Pickups und uralte Ford-Ts zu sehen bekam. Nicht dass dir das jetzt etwas sagen muss. Aber eine noch viel größere Augenweide war die Frau, die hinter dem Steuer saß.«
»Ah«, machte Fran schläfrig. »Endlich.«
»Eine richtige Lady von der 5th Avenue, mit Kopftuch, Sonnenbrille und weißen Lederhandschuhen. Adrettes Kostüm, Seidenstrümpfe, dezentes Makeup. Um die vierzig. Doppelt so alt wie ich. Volltanken, sagte sie. Wenn ich mich heute so zurückentsinne, weiß ich, dass ihr Gesicht Ärger bedeutete. Aber damals dachte ich einfach:
Junge, ist die schön! Ich war damals fürchterlich schüchtern, auch wenn das heute kaum vorstellbar ist. Gehe also beflissen nach hinten und stehe da und tanke voll, da grinst mich durch die Scheibe jemand an. Ein Mädchen sitzt auf der Rückbank, vielleicht dreizehn oder vierzehn. Sie sieht ganz niedlich aus, aber ansonsten ist sie das genaue Gegenteil von ihrer Mutter. Trägt Turnschuhe, Jeans und ein Flanellhemd. Hat lange Zöpfe mit solchen Plastikkirschen an den Gummis.«
»Du hast mit ihrer Mutter etwas angefangen«, murmelte Fran, »und dann hat sie es mitgekriegt und sie zur Rede gestellt, und die beiden sind mit Küchenmessern aufeinander los, und du bist dazwischen gegangen und hast von der Mutter den einen und von der Tochter den anderen Schnitt verpasst bekommen.«
»Wart's mal ab«, sagte ich.


Mehr, vielleicht!, in den "Traumkapseln" ...

Danke noch mal an alle, die mitrecherchiert haben!
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Re: Die abgelieferte Stelle ...

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Frank Böhmert hat geschrieben:die nächsten drei Wochen bin ich schwer am Abschluss-Ackern
Was für einen Abschluß machst Du denn?

Ich hätte auch eine Idee für die Narbe.
Bully hat auf irgendeinem versteckten Planeten mit patriarchalischer Sozialstruktur einen Sohn gezeugt. Da er wußte, dass er sich nie um den Sohn kümmern konnte, gab er ihm einen weiblichen Vornamen. Sagen wir, er nannte ihn "Sue". Natürlich wurde der kleine Sue sein Lebtag lang gehänselt. Aber die ganzen Kämpfe und Auseinandersetzungen machten aus ihm einen starken Mann.
Irgendwann traf er in irgendeinem verrufenen Lokal der Galaxis auf Bully. Er sagte zu ihm: "Hallo! Ich heiße Sue! Wie geht es Dir?"
Die Kommunikation setze sich bald recht handgreiflich auf der Ebene der Körpersprache fort. Eine der Folgen war die Narbe. Bully wird seinen Sohn Sue nie mehr vergessen.

Und wie nennt Sue seinen Sohn, falls er einen hätte?
Bill, George, Perry - jedenfalls NICHT Sue!

Zu dumm, dass Johnny Cash die Idee bereits bei mir geklaut hat.
Noch dümmer, dass er sie für einen Country-Song ver(sch)wendet hat statt eine SF-Story zu schreiben! :evil:
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Re: Die abgelieferte Stelle ...

Ungelesener Beitrag von Patrick »

Shock Wave Rider hat geschrieben:Zu dumm, dass Johnny Cash die Idee bereits bei mir geklaut hat.
Noch dümmer, dass er sie für einen Country-Song ver(sch)wendet hat statt eine SF-Story zu schreiben! :evil:
Falls es Dich tröstet: Du hast einen gewaltigen Vorteil gegenüber Johnny Cash: Du lebst noch.
Regards,
Patrick

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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Frank Böhmert hat geschrieben:»Die Akten geben nicht eine Zeile über die Narben her. Auf den meisten Bildern sind sie nicht mal zu sehen. Retuschiert eure Pressestelle die immer?«
Die Stelle finde ich besonders gut. Mal gespannt, wie der Text weitergeht! Liefert Bullys Geschichte auch eine Erklärung dafür, warum er sich die Narben nie hat wegmachen lassen? Das wäre ja im 14. Jahrhundert NGZ kein Problem mehr.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Frank Böhmert hat geschrieben:Muss nur noch vom zuständigen Redakteur abgesegnet werden - in diesem Falle von Frank Borsch, nicht von KNF.
Ist abgesegnet worden. Von beiden. :smokin
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Re: Die abgelieferte Stelle ...

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Patrick hat geschrieben:Falls es Dich tröstet: Du hast einen gewaltigen Vorteil gegenüber Johnny Cash: Du lebst noch.
All Deinen Bemühungen zum Trotz! :smokin
Aber ob sich das wirklich lohnt?

Wie sagte Gloria von Thurn und Taxis kürzlich in einem Radio-Interview sinngemäß:
Parties im Himmel sind einfach die besten. Das liegt schon an der Gästeliste. :roll:
Ob sie dabei auch an Johnny Cash gedacht hat?
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Inzwischen ist der erste Odyssee Band "Kolonisten der Zukunft" von Hubert Haensel erschienen.
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ha?!??!? WAAAAAAS???! Wo hast du das Buch gesehen? WO? ICH MUSS ES HABEN!!!!
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Ungelesener Beitrag von Fanman »

Hier in Bochum waren auch Gestern die Neuerscheinungen von Heyne im Bahnhofsbuchhandel da. :)
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

AAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRGH! Und ich Idiot war gestern am Bahnhof, habe aber absichtlich nicht nachgesehen, weil ich dachte "ach, das ist doch bestimmt noch nicht erschienen"!!!!!!!! :laser:
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Kringel hat geschrieben:AAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRGH!
Mal abgesehen davon, dass Dein Aufschrei ein lupenreiner Anglizismus ist: Was ärgerst Du Dich denn so furchtbar? Freu Dich lieber, dass Du einen schönen Abend ohne PR-Trash verbringen konntest. :D
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