Medal of Honor ist widerwärtig

[Kringel]

Es ist wohl einfach die Absurdität des Ganzen. Die Bundeswehr ("Menschen, die andere Menschen töten") hält Kriegsspiele ("Menschen, die so tun, als ob sie andere Menschen töten würden") für widerwärtig. Da drängt sich der Umkehrschluss auf: Solange man nur auf der Seite der "Guten" spielen kann, ist es aus Sicht der Bundeswehr OK, wenn so getan wird, als ob andere Menschen getötet werden würden? Wenn jemand ein grundsätzliches Problem mit Games hat, in denen es darum geht, mit waffenähnlichen Pixelhaufen auf menschenähnliche Pixelhaufen zu schießen, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Aber mich stört die Doppelmoral, die hinter der IMO gar nicht so harmlosen Meinungsäußerung steht. Aber: Ich habe nicht das Interview gelesen. Also darf ich mich gar nicht äußern und unzulässige Verallgemeinerungen verbreiten.

[L.N. Muhr]

Es ist wohl einfach die Absurdität des Ganzen. Die Bundeswehr ("Menschen, die andere Menschen töten") hält Kriegsspiele ("Menschen, die so tun, als ob sie andere Menschen töten würden") für widerwärtig.

Tut sie nicht und wurde nie behauptet. Das ist schlicht Unfug.

[Kringel]

Stimmt, aber es ändert nichts am Kern des Gedanken.

Wäre die Bundeswehr derzeit nicht in Afghanistan oder würde in dem Spiel nur auf Soldaten anderer Länder geschossen werden... gell?

[L.N. Muhr]

Das ist doch Humbug.

Du kannst niemanden für etwas kritisieren, dass er nicht gesagt hat, nur weil es dir in den Kram passt. Das ist einfach unfair.

Der Satz "Die Bundeswehr hält Kriegsspiele für widerwärtig" ist durch nichts zu belegen. Wo kommen wir bitte da hin, wenn wir jetzt behaupten "Aber sie könnten es sagen, und darum ist das scheisse"?

[L.N. Muhr]

Wäre die Bundeswehr derzeit nicht in Afghanistan oder würde in dem Spiel nur auf Soldaten anderer Länder geschossen werden... gell?

... dann würde sie die entsprechende Kritik am Spiel nicht äußern, richtig. Oder in anderer Form.

Und dann?

Sorry, das kommt mir hier vor wie das beliebte Spiel "Er kann sagen, was er will, wir hauen auf ihn ein dafür."

Und natürlich funktioniert das Spiel nur, indem alles mögliche in den dürren Satz reininterpretiert wird.

[Terrania]

Ich bin kein Freund von Ellens Art zu diskutieren. Aber hier hat er zu 100% recht.

[Kringel]

Argh, genau das ist doch der Witz! Es klingt einfach absurd, wenn sich jemand vom Militär darüber aufregt, dass gezeigt oder nachgespielt wird, wie Soldaten erschossen werden. Ob das nun die BW ist, die US-Army oder sonstwer, ist dabei doch völlig egal. Und LN hat völlig Recht: In dieser Beziehung könnte derjenige (wer war das eigentlich?) wirklich sagen, was er will. Ich würde es immer absurd finden.

[Kringel]

Du kannst niemanden für etwas kritisieren, dass er nicht gesagt hat, nur weil es dir in den Kram passt. Das ist einfach unfair.

Der Satz "Die Bundeswehr hält Kriegsspiele für widerwärtig" ist durch nichts zu belegen. Wo kommen wir bitte da hin, wenn wir jetzt behaupten "Aber sie könnten es sagen, und darum ist das scheisse"?

Seufz. Ich bin drauf reingefallen, dass das hier und bei DerStandard so steht. Wenn die BW das so nicht gesagt hat, dann Asche über mein Haupt.

[L.N. Muhr]

Das steht da eben so nicht. Das ist nur der Satz, den du geschrieben hast.

Dass die Originalquelle der FOCUS sei und dass der Standard dessen Nachricht tendenziös verzerrt hat, schrieb ich weiter oben schon. Aber so tenendziös verzerrt, wie von dir angenommen, steht das nicht mal da.

Das ganze ist typisches Gamergeflenne und Internethochgekoche. Ich mag es nicht, wenn Leute erst schiessen und dann fragen.

[Khaanara]

Nicht nur die Bundeswehr beschwert sich darüber: http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0, ... 57,00.html

Wobei ich die beschriebene Anfangsszene ja viel schlimmer find, als das ich einen virtuellen Gegner spiele.
In der Figur wird ja auch nicht deren Geisteshaltung übertragen, wenn man diese im Mehrspielermodus spielt. Gespielt wird die Figur ja im MP-Modus ja genauso, wie auf der "guten" Seite. Im Prinzip ist dies ja nur eine moderne Fortführung des klassischen "Räuber und Gendarm"-Spieles.

Ob sich damals die Polizei auch aufgeregt hat, dass man Kriminelle spielt ?

[Kringel]

Das ganze ist typisches Gamergeflenne

Nicht in dem Ton.

[deval]

Nicht nur die Bundeswehr beschwert sich darüber: http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0, ... 57,00.html

Wobei ich die beschriebene Anfangsszene ja viel schlimmer find, als das ich einen virtuellen Gegner spiele.
In der Figur wird ja auch nicht deren Geisteshaltung übertragen, wenn man diese im Mehrspielermodus spielt. Gespielt wird die Figur ja im MP-Modus ja genauso, wie auf der "guten" Seite. Im Prinzip ist dies ja nur eine moderne Fortführung des klassischen "Räuber und Gendarm"-Spieles.

Ob sich damals die Polizei auch aufgeregt hat, dass man Kriminelle spielt ?

Wahnsinn. Habt ihr euch mal den Link zu dem Video des Kampfhubschraubers angesehen?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 27,00.html

Da fällt einem nix mehr zu ein. Da ist man (oder vielmehr ich) einfach nur noch sauer auf diese
Dreckskerle in ihrem Hubschrauber.

[Olaf]

Die Eröffnungssequenz finde ich auch slimm. Beachtenswert ist aber der Kommentar eines US-Soldaten zu solchen Spielen am Ende.

[alexandermerow]

...sagt zumindest die Bundeswehr

Besser als die Söldnereinsätze der BW-Soldaten für die USA.

[schpock]

Na ja, in jedem Strategiespiel, das im 2. Weltkrieg spielt, kann man auch die Wehrmacht übernehmen. Ist das weniger widerwärtig?

Natürlich nicht. In CoH macht das sogar einen bedeutsamen Teil des Reizes aus (und ich bin SPD-Wähler!)