Attack Surface - Cory Doctorow

[Knochenmann]

Neues Buch:



...von Corey Doctorow, oder, wie man ihn auch nennt: dem amerikansichen Marc Uwe Kling.

Bei dem Buch handelt es sich um den dritten Band der Reihe die mit "Little Brohter" gestartet ist. Littele Brother: gutes Buch, bestimmt für Jugendliche. Guter Plot, alles fein. Der Nachfolger, "Homeland": Schnarch. Ein Vehikel für ein MacGuffin. Nicht schön.

Das Buch hier (laut Klappentext): Eine alle Bekannte von ääh... dem Little Brother Typen arbeitet für eine schmierige amerikansiche Regierungsargentur und das Internet für dessen Zwecke (=finstere Zwecke) zu benutzen. Wenn man mal so haben will bekommen wir hier also die andere Seite von "Little Brother" geschildert.

3%

Regierungstussi arbeitet am Internet in einem fiktiven osteuropäischen Staat um dort Proteste zu unterdrücken (nehme ich an). Bekommt dann Nachricht das (Hauptprotagpnist + Protagonistin aus Little Brother) heiraten wollen.

So.

Das buch lese ich nicht zufälig, es ist gerade erst erschienen + ich wills im Podcast verwenden zusammen mit Qualityland, und der Unterschied ist jetzt schon wie Tag und Nacht. Kling: unterhaltsam, Doctorow: nicht.

[kingsize]

hm, interessant. Ich habe Corey Doctorow sehr zufällig in meinem diesjährigen Sommerurlaub im August entdeckt als ich in einem Fairtrade-Laden eine Ausgabe von "Wie man einen Toaster überlistet" gekauft habe. Fand ich toll und hab mir ohne weiter zu recherchieren im Buchladen ein weiteres Buch von ihm bestellt - das war "Little Brother". Hätte ich gesehen, daß das an jugendliche Leser gerichtet ist hätte ich wahrscheinlich was anderes genommen, aber so stellte sich auch das als sehr gut lesbar heraus. Als ich's durch hatte hab ich mir "Walkaway" bestellt - und das war dann wohl der erste Griff ins Klo... Ich habs zur Hälfte geschafft, aber der Plot ist zäh und seltsam. Ich denke das les ich nicht zuende.
Mal sehen was du zu diesem Little Brother-Nachfolger so schreibst. Vielleicht hole ich mir das auch

[Knochenmann]

Doctorow Büchern sind schwierig, das war ja schon bei "Toaster" so: im letzen Drittel driffet die Story ab, weil Doctorow noch einen Punkt machen wollte. Generall schreckt Doctorow _nie_ davor zurück die Story kaputt zu machen wenn er eine politischen Bodschat einabuen kann.

"Walkaway" war das erste Buch war das erste Buch explizit für erwachsene, das war schon ziemlich zäh.

Wo er gut ist: bei kürzeren Geschichten. Empfehlung hier: "Radicalized", eine Sammlung von 4 Novellen, da ist auch "Toaster" dabei. Gut lesbar. Auch ok: "Chicken Little", gibts für 1 Euro aut Amazon.

[Uschi Zietsch]

Cory.

[My.]

Cory.

Genau. Ohne "e". Wie auf dem abgebildeten (!) Buchcover (!) geschrieben.
(Und der Marc-Uwe Kling schreibt seinen Vornamen mit einem Bindestrich, den heute keiner mehr kennt, weil es jeder für ein Minuszeichen hält.)

My.

[Mammut]

Cory.

Genau. Ohne "e". Wie auf dem abgebildeten (!) Buchcover (!) geschrieben.
(Und der Marc-Uwe Kling schreibt seinen Vornamen mit einem Bindestrich, den heute keiner mehr kennt, weil es jeder für ein Minuszeichen hält.)

My.

Wäre ja verwunderlich wenn sich mal jemand zum Inhalt äußert.

Der Toaster hat mir übrigens gut gefallen.

[Uschi Zietsch]

Danke an den Mod!

[OffT]Ich finde es wichtig beim Threadtitel, dass Autorenname und Buchtitel richtig geschrieben sind, wegen evtl späterer Suchfunktion und damit es kein Missverständnis gibt für jemanden, der sich dafür interessiert, aber den Autor/Roman bisher nicht kannte. Das ist meinerseits nicht böse gemeint und auch keine Kritik, ich hab mich auch schon öfter vertippt und um Korrektur gebeten. Das ist schnell passiert und da muss man nicht drüber diskutieren - in so einem Fall, das wissen die Mods, kann mein Beitrag dazu danach immer gelöscht werden.
In diesem Fall mein erster und jetzt ebenso dieser.[/OffT]

[Knochenmann]

12%

Protagonisting Marsha (so heißt die) geht ihren Beruf nach: bösen Regierungen helfen Proteste zu unterdrücken. Und ihren Hobby: Protestierende zu unterstützen sich die gegen die bösen Regierungen zu wehren. Doctorow kommt hier einen selbsterteilen Bildungsauftrage nach. Schnarch.

Zum Glück dauert das nicht lange, schon nach einer Nacht (in der Story) wird sie fristlos entlassen. Gut! Weiß zwar nicht was jetzt passiert, aber wenn das so weitergeganten wäre... schlimm.

Marcus Yallo und Ange (Hauptprotagonisten erste beiden Bücher) haben geheiratet. Die sind wohl nach "Homeland" wieder zu Geld gekommen, die Hochzeit war jedenfalls typisch amerikanischen (sauteuer) und verwurzelt in "Nerdkulture". Fremdschämen.

Hab für die paar Seiten doppelt so lange gebraucht wie sonst, es ist wirklich ziemlich langweilig und trocken, und das obwohl da ziemlich große Geschütze aufgefahren werden. Doppelt Schade.

[Knochenmann]

20%

Alles was Sie nie über IT-Sicherheit wissen wollten, was Sie auch nie gefragt haben und dennoch erklärt bekommen!

An Handlung ist kaum etwas passiert: Marsha wird gekündigt und will jetzt nach Moskau fliegen und hängt in der Buisnesslauge herum. Was wir hingegen bekommen: ellenlange technische Erklärungen und Gespräche (über politisch/technische Zusammenhänge).

Vermutung: Doctorow will Marsha als eine Art zerrissene Figur aufbauen. Auf der einen Seite Teil des Unterdrückungsapperats, auf der anderen Seite auf der Seite der kleinen Davids, die von diesem Apperat zermatsch werden.

Funktioniert für mich nur bedingt.

[Arkron]

Gerade letzte Woche hatte ich eine Steampunk Kurzgeschichte von ihm gelesen „Clockwork Fagin“, das war sehr zugänglich und unterhaltsam. Ich verlinke mal meine Rezension: https://reiszwolf.wordpress.com/2020/10 ... -doctorow/

Er kann also auch anders, wenn er nur will. Accelerando und Attack Surface sind da ein anderes Kaliber, hochgradig technisch, sehr dicht, und gerade das mag ich. Ist vielleicht nicht jeden Geschmacks, aber ich oute mich als Fan - auch wenn ich nur Bruchstücke aus seinem Gesamtwerk gelesen habe. Attack Surface las ich letzten Monat als ARC, und hier ist meine Rezension (wäre es Euch lieber, wenn ich den Text kopiere, oder sind bloglinks ok?):
https://reiszwolf.wordpress.com/2020/10 ... -doctorow/

[Knochenmann]

30% (Es gibt kein neuen Bücher bevor nicht alle alten gelesen wurden)

Wir bekommen hintergrund zu Marsha, vor allem: wer sie war und was sie getan hat im Verlauf von "Little Brother"

Ums kurz zu machen: mit Homeland zusammengearbietet aus Patriotismus, hat erkannt das sie ein Talekt hat um Wiedertandsgruppen auszuspionieren.

...das Buch macht die Illusion von "Little Brohter" kaputt, nämlich die das der Staat blöd ist und man ihm durch die Finger schlüpfen kann wenn man nur schlau genug ist.

Mein Interresse ist gerade wieder gestiegen nachdem die erstne 20% eher schwach waren

[Knochenmann]

45%

Buch wird wechselweise erzählt: Abschnitte aus Marshas Vergangenheit und Epsoden aus der Gegenwart.

Zuf Vergangehheit: Marsha verlässt die Dienste der Regierung und arbeitet für einen Contraktor im Irak (wiederum für die Regierung). Zweifel machen sich ein wenig breit weil zu zum eienen wirklich gute Arbet in der SIGINT macht, aber auch festetllt das nichts aus ihrer Arbeit gemacht wird, weil kein finanzielles oder politisches Interesse da ist. Sie steht halt nicht auf der Seite der Guten sonder auf der Seite des Geldes und das kennt betenfalls keine Moral, auch wenn Leute sich das oft verzweifelt einreden.

In der Gegenwart: Marsha besucht alte Freunde in San Francisco. Hier hat eine eine neue politische Kraft bebildet: Black-Brown-Aliance, hervorgegangen aus der BLM Bewegung. Nach anfänglichen Politischen Erfolgen hat sich irgendwo der Wurm eingeschlichen: Gewaltätige Auscschreitungen von maskirten Provokateuren, Hass den dne Gruppe im Internet verbreitet ohne das man den Finger auf die Wunde legen kann. Marsha weiß was da gespielt wird, weil sie hat das Spiel zum Teil selber erfunden. Sie beschließt ihrer Freundin zu helfen (wieder besseren Wissens).

Die Figur der Marsha gefällt mir immer mehr, besonders aber deren rationaler/irrationaler hass auf Yellow, den priviligierten weißen Nerd der politischer Aktionist spielen will.

[Knochenmann]

55%

Deprimierend.

[Knochenmann]

80%

Was in dem Buch drinnen ist: "Wir tun es weil wir es können!" Du hast Geheimdienste die Zeug machen, dann hat du Leute die dort arbeiten, dann hast du dieselben Leute die als Contraktors im Ausland arbeiten, dann schwabbt die ganze Scheiße vom Ausland zurück nach Hause, weil: Rassismus ist nur eine vorgeschobene Front von Reichen Leuten um ein "Wir gegen Die" Gefühl zu erzeugen, nur das funktioniert nur solange Leute im eigenen Land genug Krümel vom Kochen abbekommen, und wenn das nciht mehr passiert dann wird aus dem Wir ganz schell ein Die.

Und dann Marsha, die über ihre Arbeit denkt: sie wird reich um noch reicheren Menschen zu ermöglichen noch reicher zu werden ohne das draussen die Guilliotinen aufgebaut werden.

Schwierig zu sagen wo das Buch auf den leten Meter noch hinwill, aber es ist Doctorow tyopisch ein starkes "Wie" und sekunder ein "Wozu", und wenig irgendwas anderes.

[Knochenmann]

Fertig

Alles in ammen: ein gutes Buch, und eine deutliche Absage an die "Technologie wird alle Probleme lösen" Attitüde der anderen Bücher von Doctorow.

Wir bekommen sogar ein Happy End. Oder sowas in der Art. Die Revolution in diesen osteuropöischen Land trägt Früchte, der Diktor wird abgesetzt (er macht mit dem (Helikopter rüber zu seinem Kumpel neben an), und alles ist peachy. Die Villa des Diktaturs wid gestürmnt, und ich musste sehr an den Niedergang con Ceausesu denken. Aber dann

kommt eine rechtskonservative Regierung an die macht, die die Polizei so weitermachen lassen will, die die Güsntline nicht abstrafen wollen, und die die Nazis auch noch ins Boot holen will. Und die Rebelling aus dem Anfang will die gleiche Unterdrückugnstechnologie gegen Nazies einsetzen weils halt Nazies sind.

Doctorow nimmt einem wirklich den Wind aus den Segeln, man darf sich über nichts freuen.